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Rolle sprechen, sonst nichts. so ein anständiger Kerl. Sie von 7 Uhr ab

SADAP

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Sie find ja ein fo gescheiter Mensch, I vorerst, bitte ausweichen. Später können wir ja mal wieder einen Effen Sie gern Hummer? Es erwartet passablen Frieden schließen, Sie graues Ungeheuer!

Ihre Mizzi Krause.

IX.

S...

Ihre unglückliche Mizzi K. ben 7. 3. 1899.

V.

H...., den 5. 3. 1899.

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Sehr geehrter Herr Doktor!

Ich kann wirklich nicht anders, ich muß Ihnen meinen herz­lichen und warmen Dant sagen für Ihre freundliche Erwähnung meiner Kleinen Rolle in dem Schauspiel Seine Stiefschwester". Einem Mädchen, das so hoch von der Kunst denkt wie ich, und so ganz allein steht, thun solch freundliche Worte wohl. Sie sollen mir ein Ausporn zu weiterem Streben sein. Sie hätten die Freude von Mutterchen sehen sollen. Gott   vergelt's Ihnen tau endmal. Ihre stets dankbare

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Berehrtester! un Das müssen Sie mir schon erlauben: Ihnen mein Befremden über die Art und Weise auszudrücken, wie Sie das Bauersche Stüd einfach heruntergerissen haben! Das ist doch keine Kritik mehr! Ein flein wenig glaube ich doch auch vom Theater zu verstehen. Ich habe ein glänzendes Geschäft gemacht, und ich sage Ihnen, das Stüd ist gut, fogar sehr gut. Es wird mir volle Häuser machen. So viel ich höre, ist kein Mensch mit Ihrer Kritik einverstanden. Sie find viel zu theoretisch, lieber Herr, Sie müssen Ihre Kritik dem Geschmack der Allgemeinheit anpassen; dann haben Sie damit Er­folg. Ob Sie mir mit Ihrem Bericht Schaden verursacht, weiß ich noch nicht. Doktor Bauer war heute schon bei mir. Ich habe ihn be schwichtigt, so gut es ging. Aber ich muß Ihnen doch bemerken, daß iching and derartige abfällige Kritiken, wie diese, mir fernerhin nicht gefallen laffen kann. Ich nehme neue Stücke ohne jede persönliche Rücksicht nur nach sorgfältiger Prüfung in mein Repertoire auf. In der Hoffnung, daß Sie bei nächster Gelegenheit den begangenen Fehler gut machen werden of Johann Claus, Theaterdirektor.

hochachtungsvoll

VI.

...., den 6. 3. 1899.

"

Herrn Redacteur Dr. G. Friedrich hier. Es genügt Ihnen wohl, wenn ich Ihnen fage, daß ich Ihren Quatsch, den Sie ein Theaterreferat zu nennen belieben, gelesen habe. Gottlob, daß die Kunst und damit auch mein allgemein rüd­haltlos bewundertes Werk viel zu hoch für Ihre neidischen und nörgelnden Sottisen stehen! Ein gnorant und litterarischer Pfuscher wie Sie, fann natürlich die Größe eines wirklichen Dichterwerts ein­fach nicht verstehen! Das hätte ich vorher bedenken sollen! Was Sie da schreiben von meinem Nachempfinden, von Mangel an jeg­licher Originalität und plumper Diktion, das ist schlechtweg Blech und rührt mich nicht im geringsten. Ich weiß, was ich geschaffen habe, und das genügt mir und andren. Es fehlt mir Zeit und Luft, alle Ihre Phrasen in die gehörige Beleuchtung zu stellen. Für mich existieren Sie nicht mehr, und ich muß Sie in Ihrem eignen Intereffe bitten, darauf auch bei einer etwaigen Begegnung Rücksicht zu nehmen. Ich müßte sonst deutlicher werden.

Mit der Ihnen geziemenden Achtung

"

VII.

Dr. Cajus Bauer, dramatischer Autor.

H...., den 6. 3. 1899.

Mein Herr! Es hat Ihnen beliebt, meine Rolle als Konsul Dernburg   in dem geistvollen Drama Seine Stiefschwester" in einer Weise zu besprechen, die mich zu der höflichen Frage an Sie veranlaßt, ob Sie als Kritiker fernerhin noch ernst genommen sein wollen. Was ich leiste oder nicht leiste, weiß ich zur Genüge selbst und bedarf dazu teines hochweisen Schulmeisters Ihrer Gattung. Ihre Kritik hat mir dentlich gezeigt, daß Ihnen jedes Verständnis für originelle Erfassung und damit für die dramatische Kunst der Zukunft fehlt. Traurig ( aber wahr) bei einem Manne, der sich ein öffentliches Urteil in folchen Dingen anmaßt. Wüßte ich nach dem Beifall des gestrigen Abends nicht zu gut, was ich geleistet habe, so müßte ich über die tindischen Stümpereien aus Ihrer Feder empört sein. So aber ge­nügt mir für heute ein mitleidiges Achselzucken und der Gedanke, daß das Publikum, das ja allein maßgebend ist, auf meiner Seite steht. Sie würden mir einen Gefallen erweisen, wenn Sie fernerhin meinen Namen in Ihren sogenannten Kritiken" nicht mehr erwähnten. Denn als Empfehlung könnte mir das nicht Carl Egon Wienrich, Mitglied des Stadt Theaters.

dienen.

VIII.

Doktorchen!

H...., den 6. 3. 1899.

ut

Meta Willmer, Mitglied des Stadt- Theaters.

Kleines Feuilleton.

- Oestreichische Cigarren. Der Verbrauch an Cigarren und Cigaretten in Oestreich- Ungarn   ist im Lauf dieses Jahrs bedeutend zurückgegangen. Man schreibt dies der qualitativen Verschlechterung der Tabaksorten zu. Die N. Fr. Pr." bringt mun folgende Schilde­rung der verschiedenen Cigarrenforten: Die Lieblingscigarre des gut fituierten Mittelstands ist bekanntlich die Trabucco. Ihr Charakterbild ist gegenwärtig durchaus nicht von der Parteien Haß und Gunst verwirrt. Alle Welt ist darüber einig, daß sie gehaltlos ift wie ein modernes Lustspiel, geschmacklos wie eine secessionistische Zimmereinrichtung, und daß fie an Sprüngen und Rissen mit den hentigen Neubauten erfolgreich wetteifert. Und das ist eine entschieden teure Cigarre, deren Preis mit ihrer Größe durchaus nicht im Einklang steht. An dem Nuf der Britannica  war nicht viel zu verderben. Sie war von jeher die bevorzugte Cigarre abergläubischer Leute, die in der vielgestaltigen Art, wie sie abbrennt, Anhaltspunkte für Selbstprophezeiungen fanden und das Britannica- Rauchen deshalb dem Bleigießen sowie dem Besuch des Agnesbrünnel vorzogen. Die läppische Uebertreibung, die Britannica  sei eine Spekulationscigarre der Friseure, welche darauf rechneten, in jeder dritten Cigarre dieser Sorte einen Damenchignon zu finden, muß von der Hand gewiesen werden. Hingegen ist es richtig, daß Ehemänner, deren Frauen zur Eifersucht neigen, gut daran thun, dem Britannica  - Rauchen lieber zu entsagen. Blonde, braune oder schwarze Locken mit rosa Maschen find in diesen Cigarren durchaus teine Seltenheit. In den Cubas hingegen findet man man häufiger Erzeugnisse der Druckindustrie. Manch' ein Kubaraucher hat sich auf diesem Wege ein aller­dings autodidaktisches, aber immerhin umfangreiches und die vers schiedensten Gebiete umfassendes Wissen angeeignet. Für die Unpartei­lichkeit der Tabakregie spricht der Umstand, daß die Cubas feines­wegs ausschließlich Exemplare der kaiserlichen Wiener Zeitung  " ent­halten, sondern daß das Deckblatt dieser Cigarren mitunter auch die schärfsten oppofitionellen Journale birgt. Sehr auffallend ist der Rückgang im Konsum der Virginia   Cigarren. mehr als 4 800 000 Stück. Da diese Cigarre nach allgemeinem Urteil die einzige ist, die nicht sonderlich schlechter geworden ist, so kann man diesen Ausfall wohl nur erklären, wenn man die Steige­rung im Konsum der gemischten Ausländer" und der kleinen In­länder", der sogenannten Kurzen", in Betracht zieht. Aber diese Cigarrensporten find wiederum, wie jeder, der sie raucht oder auch ur riecht, konstatieren kann, nicht besser geworden und so dürfte man kaum fehlgehen, wenn man hier an das ökonomische Moment der größeren Wohlfeilheit denkt.

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Er beträgt

englischer Konsularbericht folgende Mitteilungen: Maccaroni werden - Neber die Maccaronifabrikation in Italien   macht ein aus rotem Winterweizen vom Schwarzen Meere hergestellt, gemischt mit italienischem Weizen, der hauptsächlich in den Ebenen rund um Foggia   wächst. Der Weizen wird zu Griesmehl vermahlen; man sondert die Keleien und Hülsen aus und knetet das Griesmehl mit heißem Waffer zu einem Teige an. Der Teig wird dann in einen senkrechten Cylinder aus Messing von acht bis neun Zoll Durchmesser gefüllt, dessen Boden durchlöchert ist, wie das Sieb einer Gießkanne, und zwar mit feineren oder stärkeren Löchern, je nachdem man Maccas roni herstellen will. Zur Herstellung von Fadenmudeln( vermicelli) und allen nicht hohlen Sorten sind die Sieblöcher sehr klein, während zur Herstellung von Röhrenmaccaroni die Löcher viel größer sein müssen. Im letzten Falle ist auch in der Mitte der Durchbohrung eine tegelförmige Platte angebracht, um so die Nöhren zu bilden. Wenn der Teig in den Cylinder gebracht ist, wird er mit hydrau lischem Druck durch die Platte getrieben und die Fäden werden in Länge von ungefähr drei Fuß abgeschnitten. Sie werden dami an Stangen zum Trocknen in der Sonne aufgehangen. Ehemals bestand ein Vorurteil gegen die Verwendung von Maschinen zur Herstellung von Maccaroni. Jezt ist dieses Vorurteil überwunden, und mit dem umständlichen Handverfahren werden keine Maccaroni mehr bereitet. Die besten Maccaroni werden in Gragnano, Torre dell' Annunziata und Amalfi   hergestellt. Ueber 500 000 Stisten werden jährlich nach den Vereinigten Staaten   verschickt und ungefähr 70 000 isten nach Also London  .

Was haben Sie gemacht, Sie böser, abscheulicher Mensch. Schier die Angen habe ich mir Jhretwegen aus dem Kopfe geweint. Kann denn ich dafür, daß dieser Bauer so einen Blödsinn zusammen geschrieben hat? Und da reden Sie dann von Dingen, die Ihrer armen Mizzi recht wehe gethan haben. Bin ich denn nicht immer nett und lieb zu Ihnen gewesen? Warum wollen Sie mir denn die Karriere verderben? Sie hätten nur hören sollen, was dieser Mensch, der Direktor, heute zu mir sagte. Schamrot werd' ich! Kommen Sie mir die nächsten Tage nur nicht in den Weg, soust passiert Ihnen was. Ja wohl! Gut ist's nur, daß Sie das lange Laster, den Wienrich, auch nicht weniger vermöbelt haben. Das venigstens hat mir Spaß gemacht. Aber daß Sie die kleine Meta Willmer so über den grünen Klee gelobt, wie soll ich mir das erklären? Na, das arme Wurm muß auch mal' ne Freude haben!

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