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Ouverture   ein gewaltiges Maß von Ausbruck leidenschaftlicher Seelen- denen als legtes die Legende Liszts von dem auf den Wellen stürme und von echt musikalischer Erfindungskraft. Die Philharmoniker schreitenden heiligen Franz von Baula fam. Auch sie ist ein Stück spielten sie jedenfalls gut; ob da nicht die Ausgestaltung des aus dem seinerzeitigen Neudeutschen", eines der interessantesten Motivischen anders zu wünschen wäre, ist vielleicht nur eine darstellenden Zongebilde, aber freilich nicht mit manchen andren Frage an Geschmacksverschiedenheit. Noch mehr schienen sie Objekten jenes historischen Schlagworts zusammen zu stellen.- Am bei der Sache zu sein, als ein bereits viel genanntes Werk wenigsten Freude komite uns das Konzert eines Violinvirtuosen von Richard Strauß   an die Reihe tam: Till Eulen- Enrico La Rosa aus Genna machen. Man spürt mehr einen spiegels luftige lustige Streiche, nach alter Schelmenweise( in Orchesterspieler als einen Solisten, der einen Ehrgeiz hätte, seinen Rondoform) für großes Orchester, op. 28." Die sogenannte Ton eigens schön, seinen Vortrag eigens individuell oder gar Rondoform, jedem Klavierspieler wohlbekannt, fommt trotz der südländisch feurig auszugestalten. Der Ton ist hart, besonders Mannigfaltigkeit ihrer Spielarten darauf hinaus, daß ein Thema im forte; der Strich leidet darunter, daß das Handgelenk etwas nach episodischen Unterbrechungen immer wiederkehrt, also nach der zu steif ist, daß der Spieler zu viel mit dem Arm spielt. Die Ge­Form eines Rundgesangs mit Kehrreim oder Refrain, nur daß dieser ftaltung der Töne ist nicht sehr flar, der Ausdruck ohne etwas mit­beim Rondo zur Hauptsache wird. Strauß läßt mun, statt eines reißendes; Töne verklingen zu lassen versteht der Spieler ebenfalls Themas, eine Art von( volkstümlichen) Themen wiederkehren, in nicht, wohl aber sie durch unmotivierte Rucke zu stören. Judessen drei oder vier Exemplaren, mit allerlei Zwischenwert. Das Ganze muß dem Konzertgeber entschieden anerkannt werden, daß er sehr ist nicht so Programmmufit, wie andres von Strauß, wohl aber eine rein spielt und einzelnes recht hübsch, zart und weich herausbringt; Darstellung seelischer Zustände und Dispositionen, mit Gegenfäßlich unter dem so Gelungenen sei hervorgehoben eine andalusische teiten wie z. B. einem zopfigen Philisterton gegenüber dem Scherz- Serenade":" Sierra Moreno", von J. Monasterio, der in Madrid  haften der Grundfarbe, und jedenfalls mit viel Humor wollte eine erste Rolle als Geigentünstler einnimmt. sagen Lust und lebermut. Daß die Stimmenfülle und die In­strumentation zu der natürlich dieses Orchester alles vom Kom­ponisten Gewünschte gestellt hat virtuos und berückend find, ge­hört bei Strauß sozusagen zum Lebenselement. Der Beifall war in der Probe ungetrübt.

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Reichen Stoff zur Berichterstattung hätten uns noch die Ora­torien u. dal. gegeben, die den sogenannten Bußtag musikalisch aus­zufüllen pflegen. Allein diese Gelegenheit scheint nirgends zum Vorbringen von Neuem bemüßt zu sein. Nicht einmal das Eingreifen der Polizei, d. h. das Verbot einiger an sich weihevoller, aber ans geblich nicht in das Buß Schema paffender Stücke ist neu; und nach der Neuheit eines öffentlichen Protestes gegen diesen traurigen Kunst­bußtrick scheint es niemand zu gelüften.de

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mo ne bhatt 196 15lin 8 mr 291)

-Eine Beschwerde. Von der Preußischen Lehrerzeitung" wird das nachstehende köstliche Schriftstück mitgeteilt, das dem preußis schen Kultusministerium vor einiger Zeit von den Bauern eines hinterpommerfchen Dorfs eingereicht wurde: Betrefft Beschwärde gegen

den Lehrer F. hier.

Unter den weniger begehrten Konzerten diefer Tage ragte jeden falls das eines Instrumentaltrios von Damen hervor. Wir baben schon öfter auf das sozusagen sociale Zurückbleiben der Frauen in der Musikpflege hingewiesen. Solistinnen giebt es übergenug, Komponistinnen machen sich nun ebenfalls bereits bemerklich einem Frl. Tyrol gab es in einem andren Konzert dieser Tage ein paar hübsche Lieder. Allein weibliche Vereinigungen zur Aus- Kleines Feuilleton. übung der Musik sind noch immer so selten, daß auf diesem Punkt die Frauenfrage" noch viel weiter zurück ist als anderswo. Auch die Kompofitionen für Ensembles und Chöre von Frauenstimmen find nicht eben häufig; die dafür vielleicht besonders hervorzu­hebenden Werke von S. Jadassohn   werden anscheinend gar nicht be­mußt, ausgenommen etwa vereinzelte Aufführungen eines neuen Chor­werks Johannistag" in einigen deutschen und amerikanischen Städten. Es mag dem einen Beurteiler naheliegen, den Grund davon in Hochgeährter Herr Minister ein we einem eventuellen Egoismus oder Judividualismus des weiblichen wollen unsere unterthänigste Bitte Ehrfürchtig anhören. Nämlich was Geschlechts zu sehen, dem andren Beurteiler, den Grund auf wirt- unser Lehrer F. hier ist, der Aergert die Gemeinde wo er man bloß schaftliche Verhältnisse zu schieben. Aber jedenfalls hielten in jenem fam. Nämlich unsere Kirche hat vor anderthalb Jahren eine Orgel Kammermusikabend die drei Frauen mit einem guten Musik- bekommen und die hat der Lehrer auch erst gespielt aber mit der Socialismus" zusammen. Die Violinistin, Elsa Barkowska, Zeit da hat er gesacht, wenn ich die soll spielen dann gehört zu den temperamentvollsten Spielerinnen; sie hat den Teufel muß mir die Gemeinde 30 M. aus der Kirchenkasse gäben. gefehn", und der ist vielleicht schuld daran, daß ihr Bogenstrich im Der Pastor Herr V. hat die Kirchenverträter auch vorgelägt Forte nicht nur kräftig, sondern auch schneidig und rauh wird. Mit und diese haben nein gesagt, da sie ja auch nich anders können, Auguste Göz- Lehmann, der meines Erinnerns bereits gut denn sie sind ja Berträter for die Gemeinde und nich for den Küster bekannten Klavierspielerin, und mit Adelina Meßdorff, deren und for den Bastor, und wenn die Kirche auch reich ist, so ist es doch Cellospiel sich bescheiden einfügte, spielte sie zunächst eines der besser, das Geld, was in der Kirchentasse ist, das kommt die Ge Klaviertrios von Joachim Raff  ( C- moll). Raff   galt seiner Zeit meinde zu Gut als dem Küster. Darauf hat nun der Küster mit als ein hauptsächlicher Mitstreiter der neundeutschen Richtung" einem Mal die Orgel nicht gespielt und so is es mum schon seit in der Musit, die freilich stets freilich stets etwas unbestimmtes oder Fingsten und hat er nun ein groß Aegerniß gemacht in die Vieldeutiges hätte. Num sind seine Werke längst nicht mehr Gemeinde und schickt sich das nich for einen geistlichen Herrn neudeutsch von heute, aber doch vielleicht mit Unrecht als ver- und der Herr Pastor stärkt ihm dabei den Rücken Staats daß altet angesehen; ein gewiffer frischer, natürlich fühlender Zug wird er ihm mit seinem Antrag vor die Kirchenverträter sollte runter sich wohl trop vielen Formenverts nicht verleugnen lassen. Nach machen, daß er wie ein Worm zu Kreutz fricht. Aber Lehrer ihm tam in jenem Konzert die Serenade von Beethoven für drei F. geht mun noch weiter und ärgert die Gemeinde noch mähr Streicher, eines jener Streichtrios, von denen Beethoven 5   und und verlangt fors Heigen der Schulstube 18 M. und dann Mozart  ( glaub' ich) 1 geschrieben hat, entzückende Dokumente einer will er eine Pumpe haben und nu verlangt er auch noch eine Geige Zeit, die musikalisch mit echt künstlerischer Einfachheit zu hören und und das bleibt immer so bei, und die Behörden sind auch immer so zu schaffen verstand. Diese Einfachheit und mit ihr eine leichte zu schwach und stehen dem Küster immer bei, trotzdem sie doch seine gänglichkeit sind vielleicht die Hauptsächlichen Kennzeichen jener Beit Nichtswürdigkeit durchschauen müßteir. gegenüber der modernen in Musik und zum Teil auch in Litteratur  . Die Enge, in der sich bei einem Streichtrio und wohl überhaupt bei einem mur dreistimmigen Satz Komponist und Ans­führende bewegen müssen, verlangt erst recht eine hohe Künstler- Früher war das fil besser mit die Lehrer als noch der alte schaft. Den Eindruck, daß die Spielerinnen hier etwas weniger Meister S. hier Lehrer war, das war ein einfacher Mann, der leisteten als beim Raff  , konnte ich nicht mehr genügend ging in seiner blauen Jacke und half uns Bauersläuten beim prüfen, da ich noch am selben Abend den Rest eines andern Henen und beim Austen und war dann froh wenn er sich den Konzerts hören wollte. Frau Tony Böttger war vordem als Sommer bei uns durchessen tonnt. Aber das war auch ein Opernsängerin thätig und gedenkt, wie ich höre, nach längerer Pause Gottesfürchtiger Mann und bescheiden und demütig for die Ge­fich der Wirksamkeit in Konzert und Oratorium zu widmen. Gerade meinde. Aber dieser F is hochmütig, heiratet eine Frau aus für die Pflege des letzteren werden neue und eigens zum Oratorien B. von der Verwandtschaft vom Herrn Suppredenten, wo das gefang specialisierte Kräfte schon jetzt und gar erst dann ertvünscht doch hier im Dorf genug Mädchen sind die er hätte heiraten können, sein, wenn diese Pflege endlich einen Aufschwung in dem von uns und nun sollen wir ihm for seine hohe Frau Gemahlin noch mehrmals betonten Sinn nehmen sollte. Fran Böttger befigt jeden- Heizungskosten gäben. Geährter Herr! So einen Lehrer halten wir falls eine gerade für Oratorienpartien passende, sehr volle, im Bauern so recht für garnischt und wenn er noch so hochmütig is ganzen nicht übel flingende Stimme mit Temperament, mit Ge- und nich demütig for die Gemeinde dann halt ich ihn nich so hoch wandtheit der Koloratur und mit schönen Tönen in der Höhe. Es wie meinen Hofhund, und mag der Herr Baster dann sagen was er steckt aber in dieser Stimme noch viel Unausgeglichenes, einerseits will. Herr Minister, die Lehrer bekommen jegt fil zu fil Gehalt, in den verschiedenen Lagen, unter denen namentlich die tieferen, un- Meister S. bekam nich 100 Thaler Gehalt und dieser F. bekommt schön abstechen, und andrerseits in den verschiedenen Bokalen, unter über 200 Thaler. Is das recht? Js das for dem lieben Gott zu denen besonders das e unvollendet und unsympathisch flingt. verantworten? Herr Minister! Soll das besser werden mit die Frau Böttger, die viel Beifall erntete und zuletzt noch ein Lehrer, dann muß die Gemeinde mehr Macht bekommen über die heiteres Stück zugab, scheint etwas von dem historischen Sinn Lehrer, dann muß der Schulz und die beiden Schöffen ümmer das zu befizen, der den meisten Musikern so sehr fehlt; leider Gehalt des Lehrers zu bestimmen haben aber ohne den Paster. Wenn konnte ich die von ihr gesungenen älteren Lieder zumeist noch nicht dann der Lehrer recht demütig ist for die Gemeinde, dann kann er hören. Neben ihr erfreute die bereits gut bekannte Klavierspielerin ja seine 600 Mart auch friegen, is er aber hochmütig und will die Helene Obronsta durch einige typische Klaviervorträge, zu Orgel nicht mehr for umsonst Spielen und die Schulstube nicht mehr

Herr Minister, wir können das mur mit einem heiligen Eide versichern, Herr F. ist ein ganz hochmütiger Mensch, der sich gar nich demütigen wil for die Gemeinde.