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nie das Ganze aus den Augen verlor. Auch seine detailliertesten, an Land und Volt, die in Not und Unfreiheit schmachten",„ die (), tönt furchtbar( in den
Bilder haben eine malerische Haltung, wenngleich sie auch nicht durch Helden sehen wir sich erheben"" Not Herein", unser Ange
toloristische Reize in erster Linie wirkten. Leibi hatte eben eine Trompeten) von außen der Schrei
Kraft der malerischen Anschauung, die außerordentlich war; ihm wird trübe" usw., die Not des Volks ist aufs höchste gestiegen. muß das ganze Bild Zug um Zug fertig vor dem inneren Auge Durch sie ist aber jene Läuterung seines Wesens vollzogen gestanden haben, wenn er es zu malen began, das beweist auch die worden, die es zu allererst befähigt, nicht nur die äußere Art der Ausführung von In der Kirche", ein Experiment, daß ihm sondern auch die innere Freiheit zu erringen".„ Dieselbe heute so wohl feiner nachmacht. Kraft aber, die den äußeren Feind niederrang, erwacht
Leibl war aber auch ein Kolorist im engeren Sinne diefes im Herzen des Volts in überströmendem Gefühl als alles um Wortes. Es scheint fast, als habe der Kolorist in ihm stets mit fassende und beglückende Liebe." Dazu geht die Musit durch Aufdem Detailmaler im Streit gelegen und sei nur verhältnis- schrei der Verzweiflung", furchtbarste Not", tiefste Troftlosigkeit" mäßig furze Zeit zurückgedrängt worden. Koloristisch war hindurch; im Herzen feimt die Hoffnung zag empor", es schwirrt, seine Anfangsperiode, und toloristische Neigungen traten in flingt und flimmert in den Lüften", etwas ingeheures, ein Wunder dem letzten Jahrzehnt bei ihm wieder sehr stark hervor; soll sich begeben"," Barbarossa an der Spige seiner Getreuen reitet an die Stelle des früheren braunen Gesamttons twar aber aus dem Berge herans zur befreienden That".„ Und min prallen eine moderne, mehr auf einem weichen Blan basierende Farben- die Gegner zum letzten, furchtbaren Ringen zusammen. Wie stimmung in feine Arbeiten gekommen. Leibl den Koloristen fann letztes Gemahnen an die bittere Not klingt es noch in den Bässen." man unter andrem in seinen föstlichen„ Dachanerinnen" in der Ein wonniges Glücksgefühl zieht überall ein," die Stimming Nationalgalerie bewundern. Wie sehr er diese weiche Tomvirtung erhebt sich zu schwärmerischer Begeisterung"; dem Volt ist mit dem liebte, das geht auch aus seinen Zeichnungen hervor, die er mit Bewußtsein der Freiheit auch das Bewußtsein der Verantwortlichdicken Kreidestrichen allein auf den Ton hin behandelte. Seine feit für dieses, sein höchstes Gut gekommen."" So erheben sich die legten Bilder junger Bäuerinnen z. B., in denen sich die genaue Herzen in weihevollem Ernst zu einer erhabenen Feier" und die Behandlung der Gesichtspartien mit der breiteren Darstellung in Bässe wie zu einem heiligen Treueschwur." der Kleidung und Hintergrund sehr gut zusammenfügte, waren koloristisch von großem Reiz und ließen von seiner weiteren Entwicklung noch sehr viel erwarten.
Leibl ist nur fechsundfünfzig Jahre alt geworden. Ein HerzTeiden hat den im besten Alter stehenden Mann, der als cine fraftvolle Erscheinung geschildert wurde, himveggerafft. Wer geschaffen, sichert ihm einen Ehrenplaß unter den deutschen Malern. Aber sein Werk war noch nicht abgeschlossen. Bei seinem unermüdlichen Vorwärtsstreben, von dem gerade seine letzten Arbeiten Zeugnis ablegten, war noch sehr viel von ihm zu erhoffen. Wäre uns Menzel heute wirklich so viel, wenn er im Jahre 1870 gestorben wäre? Nur eins: Wir hätten sein Eisenwalzivert" nicht! Die deutsche Kunst hat durch Wilhelm Leibls frühzeitigen Tod einen herben Verlust erlitten. -hl.
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Wir haben diese Citierung so ausführlich gegeben, schon als Beispiel für moderne Musikprogramme zu Programmmusit, und um zu zeigen, was es heißt, sich in eine solche Welt auch nur als in einen künstlerischen Schein hineinzuleben, mit der Aussicht, tags darauf eine andre fremde Welt ebenso„ berstehen" zu müssen. Wer kann es da dem Kritiker verdenken, wenn er nach einem derartigen Eindruck müde und ohne heiligen Treueschwur" heimeilt und sich den Mund ausspült, um tags darauf wieder einen andren Geschmack schmecken zu können ganz abgesehen davon, daß er auch ein Mensch ist, sozusagen", und nicht nur immer in fremdem Menschentum leben kann!
Der jenen, Barbarossa" tomponiert hat, ist Siegmund Haufegger, Sohn des in fortschrittlichen Musittreifen gut an gesehenen Verfassers von Schriften wie Musik als Ausdruck und in Berlin bereits als Liederkomponist, anderswo auch als Opernkomponist bekannt. Der den„ Barbarossa" erläutert hat, ist Oskar Noë, Aus der musikalischen Woche. und die ihn am letzten Montag haben aufführen heißen, sind die hiesigen Wagner Vereine. Ihre Konzerte bilden sich zu bes Unser Geistesleben birgt Schäße, von denen Juns manche unter achtenswerten Gelegenheiten der Bekanntschaft mit modernen den heutigen Umständen ein recht zweifelhafter Besitz sind. Man Kompositionen aus, und kleine Vorzüge, wie z. B. die Zugänglichkeit nehme z. B. die Sage vom Kaiser Rotbart, der im Zauberberg des immer sorgsam ausgearbeiteten Programmbüchleins find mit schlummert und schließlich sein Volt befreit. Wer von uns bringt Freuden anzuerkennen. Der„ darstellenden" Musit sind ihre Konzerte dieser Sage noch wesentlich mehr Sympathie enigegen als etwa allerdings vorwiegend gewidmet. Diesmal gilt es erst recht eine einem chinesischen Märchen! Wie wenige besigen so viel von Verteidigung und Erklärung dieser Musikrichtung." Die sinfonische nationalem, dem diesem zu Grunde liegenden Gemeinsam Dichtung muß, wie jede andre Art echter Dichtung, in der Anteitsfühlen, daß sie auch mit jener Kyffhäuser - Sage innig mitfühlen schauung wurzeln" freilich fehlt der Zusatz, ob damit bloß die können! Leicht sind wir da unversehens in eine wenn nicht Gefichtsanschauung oder auch die unmittelbare Vorstellung seelischer Unaufrichtigkeit, so doch Unklarheit hineingeraten. Und nun begeistert Vorgänge usw. gemeint ist. Wahrscheinlich nicht; denn es heißt sich ein Komponist für eine musikalische Darstellung der Sage, und weiterhin vom Mythus :„ Die Bilder, welche er dem schauenden der Musikreferent soll den Prozeß des Hineinlebens der Hörer in das Auge des Dichters bietet, werden in der Brust des Musikers tünstlerische Erlebnis des Komponisten leiten. Sein Beruf zwingt zu flingenden Symbolen innerster Erlebnisse, und so ist sein ihn wie jeden Journalisten zu einem steten Leben in fremden Wert nicht Schilderung äußerer Vorgänge, sondern unmittelbarster Welten und zwar in täglich anderen; und je gleichmäßiger gerecht Ausdruck eben diefer inneren Erlebnisse. Fragt sich mir, wie weit er gegen alle wird, desto schwieriger und desto weniger tief muß es so auch auf den Zuhörer wirkt, und dazu gehört num vor allem fein Eindringen in die jeweilige einzelne Künstlerwelt sein. Eine einmal eine wirkungsvolle Musit. Hauſeggers Mufit ist eine solche Tragit, von der die Künstler schwerlich eine Ahnung haben; ein jedenfalls, ausgenommen das viele und breite Pomphafte, das uns Beruf der Hingabe, dessen Umkehrung sie fich wohl höchlichst ver- zu unerträglich langer und lastender Festzugsstimmung zwingen will. bitten würden. Und nun soll gar dieses Leben in einer fremden hoffentlich wird sich später sowohl der künstlerische Geschmack des Welt heute, an dem und dem Konzeritag, von einem nationalen und Komponisten vor Derartigem scheuen, als auch sozusagen sein socialer speciell imperialistisch- nationalen Fühlen ausgehen. Noch mehr! Geschmack von solchen inneren Erlebnissen abwenden. Im übrigen Wenn der Komponist ein Programmmusiker und sein Ausleger ein aber welch elementares, großzügiges Schaffen, welcher Gegensatz Baguerianer oder wenigstens ein Benußer der Dent- und Spreche gegen Berriffenes, Sprunghaftes Abruptes, welche Freude weise dieser Partei ist, dann sollen wir statt uns auch noch an geraden und die guten Taktzeiten betonenden, in diese Dent- und Sprechwelt hineinleben." Not und Er an fhukopierten Rhythmen, welches Schwelgen in stetigen der Motive, statt in ihrem niedrigung", das stolze Gefühl nationaler Bufammengehörigkeit", Linien ihrem Zerschneiden durch " Zeit der höchsten Not"," traurige Zeit größten Elends und höchster Pausen, u. dgl. m.! Und so großzügig wie Hausegger tomponiert, Not"," ganze Subrunst ungestillter Sehnsucht"," seliger, nie endender so dirigiert er auch, und ebenso war auch der Beifall( in der HauptFrühling", sehnsüchtiges Träumen" usw. bis sieghaftes Sichbefreien", aufführung): nach dem ersten Satz freundlich, nach dem( wohl feliger Traum vor dem hehren Bilde des Erretters";( folgt Mufit schönsten) zweiten Satz lebhaft, nach dem dritten gewaltig losbrechend, programm:) ein Charakterbild des deutschen Volls"(!), majestätische träftig anhaltend, ohne Forcierung. Machtentfaltung" und stolzes Siegesbewußtsein"," Tannenduft und In fünf vorausgegangenen Gesängen mit Orchester zeigte sich Himmelsruh", schneidende Harmonie von schanervoller Ahnung", Richard Strauß wieder als der Bekannte; oder vielmehr: er unheilschwangeres Gewitter", wie ein Blitz ein wilder Kampfes zeigte hier erst recht, wo seine Stärke liegt und wo nicht. Im ruf", milderes, sehnsüchtigeres, nach Frieden verlangendes Gefüht", instrumentalen Schildern einer äußern Welt ist er der unbestrittene ungestümer Sehnsuchtsruf nach Freiheit und Glück",„ von Haß und Meister; die innere Welt und die eigentlich gesangliche Komposition Grimm erfülltes Seitenfaßthema"," Ausbruch elementarster Leidens treten dahinter zurück; der gewaltige Aufwand, den er gern macht, schaft"," furchtbarster Notschrei"," Mahnung an das verzagende sowie der Mangel an schlichter Einfachheit sind jedenfalls ein HauptVolt", wahres Rasen des Hasses und Ingrimms", tennzeichen seiner und der meisten sonstigen Moderne in der Musik. wilde Kampfesbegeisterung", des ungebrochensten Liszts Orpheus", mit dem das Konzert eingeleitet war, Muts", das Erlösung verheißende Bild des schlafenden Helden ist trotz seiner relativen( 1) Breite und seiner mehr stimmungsund Erretters",„ der hereinbrechende Schrei der Not";" wie un vollen als motivisch gehaltvollen Musik ein ſympathisches,„ innerHeimliche, vom Winde gepeitschte Nebelschleier geistern die Klänge liches" Werk.
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Ausdruck
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dahin", immer wilder wird das gespenstische Nebeltreiben“,„ schier Aus der sonstigen Konzertflut dürfen wir die Mezzosopranistin finnverwirrend braust und dröhnt es in(!) uns", in wunderbarem Anna Bromberg hervorheben. Daß sie es versteht, uns für Dämmerschein ersteht vor uns das hehrste Bild". es ist, als schlüge ihre Darbietungen zu interessieren, ist wohl der Vorzug, hinter den der Kaiser sein leuchtendes blaues Auge auf und als dränge sein ihre übrigen Vorzüge und ihre Mängel zurücktreten. Auch Martha Strahl uns ins tiefste Herz, daß wir in übermäßiger Ergriffenheit Ludewig, ein halber" Alt, verdient eine aufmunternde ErHinstürzen zu seinen Füßen"() usw.; dann werden wir gemahnt, wähnung. Waldemar Meyers 3. Populäres Konzert, das mir