ache 24 કિરી
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Ach, so ist die Sache?" fagte der Pole nachdenklich. Merken Sie wohl auf, was ich Ihnen jekt sage," fügte er in sehr bestimmtem Tone hinzu: Lange wird die Sache dort nicht dauern."
X.
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Und es dauerte wirklich nicht lange.
Du, sagt sie, haft mit uns Brot gegessen." " Du hast mit uns geschlafen, sagt ste."
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,, Du bist wie unser Bruder gewesen, sagt ste."
ng
Du hast Dich der Jakuten angenommen, sagt sie, und der Tataren hast Du Dich nicht angenommen."
" Dir, sagt sie, ist der Jaküte lieber geworden, als der
Tatare."
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Dit hast die Jakuten gelehrt, meine Pferde zu stehlen,
fagt sie."
Ungefähr zwei Wochen nach dem Besuche des Assessors standen wir eines Mittags plaudernd vor Pekarstijs Haus. Es war verhältnismäßig sehr warm, zwanzig Grad, was ungefähr unsrent russischen Thauwetter entspricht und auf der Ich hörte mit Verwunderung die Uebersehung dieser Reden Straße war es sehr lebhaft. an, die ja wirklich nichts andres enthielten, als eine Reihe Plötzlich entstand in der Mitte der langen Straße eine von Thatsachen. Alles was sie sagte, war vollkommen richtig; Bewegung. Die Hunde bellten, die Leute stürzten aus den das wußten wir und Stepan und die ganze Niederlassung. Höfen heraus und die tatarischen Kinder liefen in Scharen Ich begriff nicht, warum diese Menge über diesen Menschen einem Reiter nach, der langsam in der Mitte der Straße triumphierte, der doch bloß stolz den Kopf zu erheben brauchte, daherritt. um ein paar Worte zu sagen. Und ich erwartete es auch, ich dachte, Stepan würde sein Pferd anhalten und rufen: Das alles habe ich gethan und werde es thun, Hunde, die Ihr seid!" ( Schluß folgt.)
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,, Na, schauen Sie, das ist doch der Stepan vom See!" sagte Pekarskij.
Ich wollte es erst nicht glauben. Aber der Halbjakute Timofej , der neben uns stand und der Augen wie ein Luchs hatte, bestätigte den Ausruf des Polen .
„ Kühner Kerl!" sagte Pekarskij in halb bewunderndem Zone: Kommt am helllichten Tage, als wenn nichts geschehen wäre. Das wird schlimm, wenn Abraschka ihn sieht."
Abraschkas Hof war nebenan, und Abram war gerade mit Holzhacken beschäftigt. Als er den Lärm auf der Straße hörte, trat er gleichgültig ins Thor, sprang aber sofort mit einem Sake ins Haus. Die Thüre öffnete sich nach einer Minute, mir schien, als würde ich einen Flintenlauf blizen sehen, aber im nächsten Augenblick flog die Thür wieder ins Schloß. Einige Augenblicke trat Abrams schöne Frau auf die Straße und hinter ihr kam demütig mit leeren Händen Abram selbst.
Die Schar hinter Stepan wurde immer größer. Er ritt ganz langsam, sein Pferd bäumte sich und zitterte vor Aufregung, der ungewohnte Lärm und die vielen Leute regten es auf; aber er regierte es mit starker Hand und beachtete seine Umgebung nicht. Ich bemerkte, daß der Haufen fast ausschließlich aus Tataren bestand, die Eingebornen und die Jakuten hatten sich in ihre Hütten versteckt. Stepan teilte noch einmal das Geschick der großen Helden, die in der schweren Zeit ganz allein stehen. Die Leute, die ihn am meisten bewunderten, verließen ihn jetzt. Sogar Timofej kragte sich verlegen den Kopf.
Man muß gehen," murmelte er. Aber unsre Gegenwart und die Neugierde waren schließlich doch stärker.
Stepan bemerkte sofort Maria und Abraschka, die ihm entgegenfamen. Mir fielen wieder Timochas Worte ein und ich dachte, ob dies ganze Bravourstückchen nicht direkt auf Abraschka gemünzt war, an dessen Hütte Stepan vorüberreiten mußte. Als Stepan seinen Gegner bemerkte, zog er nervös die Zügel an, dann spiegelte sich eine starke Verwirrung, fast Enttäuschung auf seinem Gesicht. Er hatte offenbar einen heftigeren Empfang erwartet.
Die schöne Tatarin schritt mit ihrem lässigen Gange, wie ihn schöne starke Frauen oft haben, gerade auf das Pferd Los, so daß Stepan anhalten mußte. Auch die Menge blieb ftehen, aber man fah jetzt, daß das einfach Neugierige waren. Plötzlich wurde ein freundschaftliches Lachen laut, nachdem Maria ein paar tatarische Worte gesagt hatte. " Was sagt sie?" fragte ich.
" Nichts," antwortete Timofej und lächelte auch. Sie hat nur gesagt: guten Tag Stepanuschka, weiter hat sie nichts gefagt."
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Versteht er denn tatarisch?"
Flachsmann als Erzieher.
( Lessing- Theater.)
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Mann über Bord! Otto Ernst , der in der jungen deutschen Litteraturbewegung tapfer mitgefochten hat, will nicht mehr mitthun. Jugend von Heute" war bereits eine peinliche Ueberraschung für alle, die etwas von ihm hielten und Gutes von ihm erwarteten. Es offenbarte fich hier ein Mangel an Gestaltungskraft, eine fünftlerische Schwäche, die stark deprimierend wirkte. Die Hoffnung läßt fich indessen nicht umbringen, und so habe ich für mein Teil immer noch gehofft, daß die satirische Begabung des Dichters schließlich doch zu einer satirischen Komödie führen würde. Nachdem ich Flachsmann als Erzieher" kennen gelernt habe, hoffe ich nicht mehr. Otto Ernst wandelt hier die Wege der banalen Familienblatt- Humoreste und wandelt fie leider n t Erfolg. Natürlich denke ich hier nicht an den tassenerfolg, der für die künstlerische Betrachtung gar nicht in Frage tommt. Ich bedauere, daß es Otto Ernst so überraschend gelingt, sich in dem seichten Genre zurechtzufinden, daß er die Späße dieier Litteratursphäre so ohne Schen verwendet und daß er sich auch ihre Art zu rühren" bereits angeeignet hat. Hier und da erinnert noch ein gutes Wort oder eine schneidige Rede an den begabten Schrifts steller aber vereinzelte gute Worte und Neden finden sich ja auch Mit Flachsmann als bei andren Unterhaltungsschriftstellern. Erzieher" hat Otto Ernst das Gebiet der Kunst verlassen und das Gebiet Mosers betreten. Mit der dramatischen Kunst hat sein Stück nicht das geringste zu schaffen; es ist in diesem Sinne vollkommen wertlos das muß mit aller Schärfe ausgesprochen werden.
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Mit aller Schärfe! Wir haben nicht den leisesten Grund, die Ueberläufer zu schonen, die das Lager der Litteratur verlassen, um sich in den breiten Schwarm der Unterhaltungsschriftsteller zu mischen. Wir haben um so weniger Grund, als der Fall( es ist in doppeltem Sinnt ein solcher) fich neuerdings häufiger wiederholt. Max Dreher ist vom Winterschlaf" über die„ Großmama" Probekandidaten" gekommen. Nun geht Otto Ernst dens felben Weg den Weg von der Litteratur zur Banalität, von der harten Arbeit zum billigen Erfolg und den klingenden Lantiemen. Die Tantiemen soll er behalten er hat sie verdient. Daß er aber die Sache der Kunst verraten hat, soll ihm auch nicht vorenthalten werden er hat auch das verdient.
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Ju Flachsmann als Erzieher" handelt es sich um einen jungen Lehrer, der gegen einen verknöcherten Bedanten tämpft. Der Bedant ist eben jener Flachsmann, der dem Stück den Namen gegeben hat. Nachdem es eine Weile geschienen hat, als ob der junge Lehrer unterliegen sollte, tommt schließlich ein menschenfreundlicher Zufall und ein ebenso menschenfreundlicher Regierungsrat dazwischen. Herr Flachsmann wird aus der Schule hinausgeworfen, daß er die Stiefel verliert", der junge Lehrer wird zum Oberlehrer ernannt und wird auch noch mit einer Braut gesegnet. Die Sache löst sich also in Wohlgefallen auf und man denkt melancholisch darüber nach, warum nur im Leben
,, Er ist doch mit ihnen zusammen im Gefängnis ge- die menschenfreundlichen Zufälle und die menschenfreundlichen Res wesen; er versteht schon."
Wieder lachte die Menge.
Was giebt's? fragte ich wieder.
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" Nichts," antwortete mein Dolmetsch. Sie giebt's ihm ordentlich. Bist zum jakutischen Glauben übergetreten?" fragte sie.
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Und jetzt?"
Er horchte und übersetzte, während Stepan sich langsam einen Weg durch die Menge bahnte und Maria ihre hämischen Reden fortsetzte, wobei sie sich in einiger Entfernung von ihm hielt.
Oho", rief Timofej nach jedem neuen Sak, fie giebt's ihm aber tüchtig!" Ja, was sagt sie denn?" fragte ich ungeduldig.
gierungsräte nicht ganz so häufig sind wie in den sinnlosen Fabeleien der Familienblatt- Schriftsteller. Es ist eigentlich befremdend, daß der Kritiker Otto Ernst nicht einfah, wie die Geschichte, die er uns erzählt, so ganz und gar nichts mit der komischen Kunst zu thun hat. Es ist eine Geschichte mit gutem Ausgang, aber wo stedt in ihr das humoristische Motiv? In der Frauenherrschaft" von Aristophanes lächeln wir über den Gedanken, daß die Weiber ihre Männer bezwingen, indem sie ihnen die eheliche Intimität versagen. 3m Biberpela" lächeln wir, weil eine geschickte Diebin, die von gesunder Sinnlichkeit stroßt, die ganze wohlweise Bureaukratie dupiert. In Hartlebens Sittlicher Forderung" lächeln wir, weil ein braver Philister aus Rudolstadt seine Honoratioren- Anschauungen und seinen schönen Weibes liegt. fittlichen Katechismus vergißt, wie er in den Armen eines Daß aber ein junger Lehrer aus einem Konflikt mit seinem Vorgesetzten mit heiler Haut davonkommtja, das ist sehr erfreulich, aber inwiefern ist es