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વૉ mil te lake wa

Da fizt eine andre Kinderfrau und hält einen fleinen Korb mit Apfelsinen. Grische geht ganz nahe heran und nimmt sich still­schweigend eine Apfelfine.

verloren gehst," meinte fie, mit Lachen ihn schnell fortdrängend. I richteten Schwänzen. Grischa glaubt, daß auch er laufen müsse, Er trollte gehorsam über die Brücke von dannen; sie aber und rennt hinter den Kazen her. murmelte: No, mir war's gnua!" und ging eilig nach Schulter. Wo willst Du hin? Sollst Du unartig sein?" Halt!" ruft die Wärterin ihm nach und packt ihn derb an der den Anlagen zurüď. Natürlich bertappte" sich der Kastl und geriet im Verlauf seines Marsches durchs Thal in mehrere winklige Gassen. Denn er meinte, es müsse immer geradeaus gehen. Das Thal" von München ist aber auch danach, arme Landteufel, besonders wenn sie eins über Durst haben, seitwärts abfallen zu lassen. Kastl irrte umher, bis er in einem hofartigen Thor­weg eine Menge Leute stehen und trinken sah. Das leuchtete ihm ein. Er kaufte sich eine Maß und trant sie begierig aus, denn der Stoff war ideal, und er hatte vom Mittag her einen guten Brand bekommen. Um ihn herum hatten die Trinker meist viel zu dischkerieren", und keiner redete ihn an; daher er denn auch bescheidentlich still schwieg und seinen Stein in Eile austrant.

Was fällt Dir ein?" ruft ihm seine Begleiterin zu, schlägt ihm auf die Hand und reißt die Apfelsine heraus. Dummtopf!" Jezt möchte Grischa gerne ein Stüdchen Glas aufnehmen, das fich auf der Erde herumtreibt und wie das Heiligenlämpchen funkelt. aber er fürchtet, daß er wieder etwas auf die Finger bekommen Schönen, guten Tag!" hört er plöglich, fast über seinem Ohr, eine" laute feste Stimme. Er steht einen großen Mann mit glänzen­den Knöpfen.

fönne.

Bu feinem großen Vergnügen reicht der Mann der Kinderfrau die Hand, bleibt bei ihr stehen und beginnt zu plaudern. Der Glanz der Sonne, der Lärm der Equipagen und Pferde, die glänzenden Seine Verwirrung, Müdigkeit und Vereinsamung wurde Knöpfe- das alles ist so auffallend neu, dabei gar nicht Furcht dabei ärger als je. Unter den flimmernden einzelnen Gas- erregend, daß sich Grischas Seele mit einem Gefühl des Genusses flammen, dem ruhigen dauernden Gerede der Trinker und füat, und er laut zu lachen anfängt. Komm! fomm!" ruft er dem Mann mit den glänzenden Knöpfen dem über alles anhaltenden weiten hohlen Rauschen der au und zupft ihn am Rod. großen Stadt draußen kam er sich gottsjämmerlich verlassen bor. Dabei hätte er gern Kameradschaft gemacht. Aber mit wem denn? Die Leute blickten alle so verschlossen und fremd!

Endlich brach er auf und stapfte schwer und müde durch den Thorweg. Da fiel fein Auge auf eine im Thorweg links angebrachte Inschrift: Königliches Hofbräu- Amt".

( Fortsetzung folgt.)

Grischa.

Bon Anton Tschechowv.

( Nachdruck verboten.)

Wohin denn?" fragt der Mann. Komm!" beharrt Grischa.

im Nach einer Weile kehrt die Kinderfrau

und führt

Er möchte sagen, daß es nicht übel wäre, auch Bapa, Mama und die Katze mitzunehmen. Aber die Zunge fagt etwas ganz andres, als sie foll. Grifaya in einen großen Hof, in dem noch Schnee liegt. Der Mann mit den blanken Knöpfen geht auch mit. Man vermeidet forgfältig die Schneeklumpen und Wafferlachen. Dann fommt man über eine schmutzige, dunkle Treppe in ein Zimmer. Hier ist viel Rauch. Es riecht nach Gebratenem, und eine Frau steht am Ofen und bratet Kotelettes. Die Köchin und die Kinderfrau tiffen einander, sezen sich mit dem Mann auf eine Bank und bes ginnen leise zu sprechen. Grischa wird es unerträglich heiß und beklommen.

Wozu kann das sein? denkt er und sieht sich um.

Grischa, ein fleines, dices Kerlchen von noch nicht drei Jahren, einen Ofen, welcher wie eine große, schwarze Höhle aussteht....

spaziert mit seiner Wärterin auf dem Boulevard. Er trägt ein wattiertes Kleid mit Schärpe, eine große Pelzmüße mit rauhen Knöpfchen und gefütterte Gummischuhe. Ihm ist beklommen heiß. Und dazu fcheint die luftige Aprilfonne noch gerade in die Augen und blendet ihn.

Das ganze, ungefchicte, furchtsam auftretende Persönchen drückt die äußerste Unentschlossenheit aus.

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Bis jest tennt Grischa nur eine vieredige Welt: in der einen Ecke steht sein Bett, in der andren der Kasten der Wärterin, in der dritten ein Stuhl, und in der vierten brennt das Heiligen­lämpchen. Wenn man unter das Bett blickt, so sieht man da eine Buppe mit zerbrochenem Arm und eine Trommel. Hinter dem Kasten der Wärterin treiben fich eine Menge verschiedener Sachen herum: ein Röllchen Zwirn, Papiere, ein Korb ohne Deckel und ein zerbrochener Bajazzo. Diese Welt beleben außer der Kinderfrau und Grifcha nur noch Mama und die Kaze. Mama sieht aus wie eine Buppe, und die Kaze wie Papas Belz. Nur hat der Pelz weder Augen noch Schwanz. Aus dieser Welt, welche sich Kinderzimmer nennt, führt eine Thür in einen Raum, in welchem man Mittag ißt und Thee trinkt. Dort steht Grischas Stuhl auf hohen Beinen, und dort hängt eine Uhr, die nur dazu da ist, um mit dem Bendel zu schwingen und zu schlagen. Aus dem Eßzimmer kann man in ein gimmer gehen, in welchem rote Sessel stehen. Dort giebt's auf dem Teppich einen dunklen Fleck, für welchen man Grischa noch immer mit dem Finger droht. Hinter diesem Zimmer ist noch ein andres, welches man nicht betreten darf, und aus welchem Papa zum Vorschein kommt eine im höchsten Grade rätselhafte Berson! Die Kinderfrau und Mama find bekannt: fie ziehen Grischa an, füttern ihn, legen ihn schlafen. Aber wozu Bapa existiert das ist unbekannt. Dann giebt's noch eine andre rätselhafte Persönlichkeit. Das ist die Tante, welche Grischa die Trommel schenkte. Bald ist sie da, bald nicht. Wohin verschwindet sie? Grischa hat mehr als einmal ver­stohlen unter das Bett, hinter den Kasten und unter das Sofa geguckt. Aber da war sie nicht

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In dieser neuen Welt, wo die Sonne in die Augen sticht, giebt es so viele Papas, Mamas und Tanten, daß man nicht weiß, zu wem zuerst laufen. Aber sonderbarer und komischer als alles find die Pferde. Grischa betrachtet ihre sich bewegenden Beine und vers steht nicht. Er sieht die Kinderfrau an, damit diese seine Zweifel Löse. Aber die schweigt.

Blöglich hört er ein schredliches Stampfen In gemessenem Schritt bewegt sich über den Boulevard ein Haufen Soldaten mit roten Gefichtern und mit Birkenreisern unter dem Arm, gerade auf ihn zu. Grischa wird ganz kalt vor Schrecken und blickt fragend die Wärterin an: ist das nicht gefährlich? Aber die Kinderfrau läuft nicht fort und weint nicht: folglich ist es nicht gefährlich. Grischa begleitet die Soldaten mit den Augen und fängt selbst an, im Taft zu gehen.

Ueber den Boulevard laufen zwei großen Razen mit langen Schnauzen, heraushängenden Zungen und wichtig nach oben ge­

Er sieht eine dunkle Decke; eine Ofengabel mit zwei Binken, Ma- a- ma!" zieht er.

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" Nu, nu, nu l" ruft die Kinderfran. Kommst schon nach

Hause!"

Die Köchin sezt eine Flasche, drei Gläser und einen Kuchen auf den Tisch. Die beiden Frauen und der Mann mit den blanken Knöpfen stoßen an und trinken zu verschiedenen Malen. Und der Mann faßt bald die Kinderfrau und bald die Köchin um. Dann fangen alle drei an leise zu fragen.

Grischa will Kuchen!" Man giebt ihm ein Stückchen. Wärterin trinkt. Er will auch trinken.

Er ist und sieht, wie seine

" Gieb, Hania, gieb!" bittet er. Die Köchin giebt ihm aus ihrem Glase zu trinken. Er reißt die Augen auf, runzelt die Stirn, hustet und schüttelt sich noch lange nachher. Aber die Köchin sieht ihn an und lacht.

Als sie nach Hause kommen, fängt Grischa an, der Mama, den Wänden und dem Bett zu erzählen, wo er gewesen ist und was er gesehen hat. Er spricht nicht soviel mit der Bunge, als mit dem Geficht und den Händen. Er zeigt, wie die Sonne scheint und glänzt, wie die Pferde laufen, wie der schreckliche Ofen aussieht und wie die Köchin trinkt.

Abends konnte er gar nicht einschlafen. Die Soldaten mit den Birkenreisern, die großen Kazen, die Pferde, das Stückchen Glas, der alles ist in einen Korb mit den Apfelfinen, die blanken Knöpfe Haufen zusammengedrängt und drückt ihm den Kopf. Er dreht sich von einer Seite zur andren und schließlich, da er es nicht mehr aus­halten kann, beginnt er zu weinen.

" Du hast ja Hize!" sagt Mama, indem sie mit der flachen Hand feine Stirn berührt. Wie kommt das blog?" " Ofen der Ofen!" weint Grischa. Geh fort von mir, Ofen!" " Wahrscheinlich hat er sich den Magen verdorben!" entscheidet Und Grischa, der die neuen Eindrücke verarbeitet, der foeben erst das Leben zu erforschen beginnt, bekommt von Mama einen Löffel Rizinusöl...

Mama.

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Kleines Feuilleton.

Die Verwendung des Bambus in China . Der Köln . 8tg." wird geschrieben: Der gewöhnliche Bambus wächst überall in Mittel- und Südchina. Während er aber am Yangtsetiang ziemlich unscheinbar bleibt, kann man ihn in den südlichsten Teilen des Reichs und in Formosa in seiner vollen Schönheit entwickelt fehen. Die Halme dieser Riesengrasart werden 50 bis 60 Fuß hoch und am untern Ende etwa 10 Boll did. Ein Weg, der auf beiden Seiten mit ihnen besetzt ist, bietet Gelegenheit zu einem der schönsten Spaziergänge, die sich in warmen Gegenden überhaupt machen laffen. Denn immer wieder muß sich das Auge daran erfreuen, wie