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Während Usagi, der Hase, dem die Sache unheimlich war, in den und in großer Zahl ein stattlicher, fchivarzer, formoranähnlicher Bogel. Einen fläglichen Anblick gewährte es, wenn diese an sich doch mit Bald lief, um den Herrn zu warnen, kam der Tanuki zurück, tötete dem Wasser vertrauten Geschöpfe ins Meer fielen, ohne auch nur den die Frau und kochte sie zu einer Suppe. Indem er die Gestalt Versuch zu machen, durch Schwimmen auf der Oberfläche zu bleiben. seines Opfers annahm, empfing er den heimkehrenden, hungrigen Dann konnte ich eine ganze Menge verschiedener Sumpf- und Watvögel, Alten mit der Einladung, die gute Tanuli- Suppe zu essen, eine wie große und kleine Reiherarten, Rallen, Regenpfeifer und andere Aufforderung, der mit Bergnügen Folge geleistet wurde. Nach der unterscheiden. Ganz besonders bemerkenswert war jedoch die sehr herzhaften Mahlzeit servierte er ihm natürlich als Nachtisch die Wahrgroße Anzahl specifischer Land- und Waldvögel in vielen Arten. heit und verschwand mit höhnischem Gelächter. Der Hase fand bei seiner Heimkehr den Alten in Thränen Ihre Größe variierte der Hauptsache nach etwa zwischen Laubsängerund lief schleunigst wieder in den Wald, um die Nuthat und Stargröße. Er traf auch richtig den Tamuli, der eine Last trug, und beeilte sich, sie in
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Alle, die ich beobachten konnte, gehörten den Sperlingsvögeln, zu rächen. und zwar ausnahmslos, nach Schnabel und Habitus zu urteilen ,! Holz auf dem Rücken den insektenfressenden an. Ich sah verschiedener Würger, Meisen Brand zu stecken. Als der Tamuli das Knistern des Feuers- latchi, hörte, rief er aus: Halloh, was ist das für ein Lärm!" und Bachstelzen ähnliche Tiere, dann solche, die ich zu den Sylviden katchi und Turdiden stellen mußte. Ich bin übezeugt, daß eine längere" Oh," sagte der Hase taltblütig, hier ist immer so ein Geräusch, und genauere Beobachtung noch weit mehr Ärten hätte feststellen denn das ist hier der Katchi- Katchi Berg." Auf einmal aber fing können. Aber nicht nur alle diese Bögel bevölkerten die Luft, auch große das Feuer an, Tanuki auf dem Rücken zu brennen. Mit schmerzMengen fliegender Insekten machten das eigenartige Schauspiel lichem Geheul lief er davon und sprang in einen Fluß, der zu seinem noch mannigfaltiger, wenn sie auch neben den interessanteren und Glück in der Nähe war. Als er darauf krank im Bette lag, kam mehr ins Auge fallenden Vögeln weniger hervortraten. Ich bemerkte Usagi mit mitleidigem Geficht zu ihm und applicierte ihm unter dem verschiedene Hymenopteren- Arten, wie Hummeln, Wespen und Bienen; Vorwand, ein ausgezeichnetes Mittel gegen Brandwunden zu besigen, Dipteren, Schmetterlinge und zahlreiche Libellen. Letztere werden ein Pflaster aus einer scharfen Sauce von Pfeffer und Senf, Miso von den Seeleuten ganz allgemein Taifumfliegen" genannt, weil genannt, auf den Rücken, das natürlich die Schmerzen aufs höchste ihr häufigeres Erscheinen auf hoher See stets die Nähe eines solchen steigerte. Kaum konnte der Tanuki nach langem Siechtum wieder ausanzeigen soll. gehen, fo ging er zum Hafen, ohne ihm wegen seines Hausmittelchens" zur Rede zu stellen. Er fand diesen gerade im Begriff, ein Boot zu besteigen. Wo willst Du hin?" fragte er.
Üns der Vögel zu bemächtigen, dazu hatten wir alle an Bord wenig Lust, weil wir genug mit uns selbst zu thun hatten, nur einige Reiher und eine Anzahl der kleineren Vögel, etwa 30 bis 40 Stück, die bequem zu erreichen waren, wurden vorläufig in Käfige gebracht, um eventuell bei gutem Wetter wieder die Freiheit zu erhalten. Interessant zu beobachten war es, wie in dem relativ kleinen Raum sofort Bank und Streit ausbrach und die noch träftigeren Tiere die schwächeren verfolgten und biffen.
All diese geschilderten Beobachtungen waren auf eine sehr kurze Zeit zusammengedrängt. Denn schon nach 12 Stunden, turz nach 7 Uhr abends, hatte das Centrum des Orkans uns passiert und sofort jetzte das Unwetter ebenso ohne Uebergang in heftigster Weise ein. Ebenso plötzlich, wie sie gekommen, waren die Tiere verschwunden, und wir befanden uns wieder allein im Kampf mit den wütenden Elementen. Doch jetzt ließ die Hoffnung uns alles leichter ertragen; mußte es doch besser werden, je mehr wir uns vom Centrum entfernten.
Und in der That, um 12 Uhr nachts war es so weit ruhig ge: worden, daß wir eine wesentliche Gefahr nicht mehr zu fürchten hatten. Wie waren mun aber die bedauernswerten Tiere in diese sicher unfreiwillige, unheilbringende Lage gekommen? Die Erklärung das für ist nicht schwer. Wie gewöhnlich war der Taifun am Land entstanden und hatte die in seinem Reich befindlichen Luftbewohner mit fich fortgeriffen, fie mußten, soweit sie nicht schon vernichtet waren, in das Centrum gedrängt werden, wo ihnen die Möglichkeit gegeben war, fich in der Luft zu erhalten. Aber auch heraus konnten sie nicht mehr und so befanden sich die armen Geschöpfe.in einem fliegenden Gefängnis, deffen Gitterstäbe zwar unsichtbar, aber ficherer wie Eisen ihnen die Freiheit raubte und sie zwang, ohne Raft und Ruh die rasende Luftfahrt mitzumachen.
Am andren Morgen war eine größere Zahl der eingesperrten Tiere verendet. Auch zwei poffierliche japanische Tageulen, ähnlich dem Steinkauz, aber etwa noch einmal so groß, die wir zwei Tage zuvor an Bord gefangen hatten, waren dem Taifun zum Opfer gefallen. Da sie vor Sturm und Wasser geschützt gestanden hatten, war ihr Tod wohl nur den heftigen Schiffsbewegungen zuzuschreiben, d. h. sie waren der Seekrankheit erlegen.
Den noch lebenden Vögeln wurde die Freiheit geschenkt und bald waren alle, nachdem sie einigemale das Schiff umkreist hatten, in der Ferne verschwunden. Nur ein reizender kleiner Silberreiher machte von der geschenkten Freiheit keinen Gebrauch. Er blieb an Bord, nahm von dem vorgesetzten Futter und Wasser und flüchtete nur bei allzugroßer Annäherung hinter den Hühnerstall. Sonst ließ er sich unbekümmert beobachten, ohne sich bei seinen Beschäftigungen, wie Buzen und Reinigen des schönen Gefieders, sonderlich stören zu laffen. Es war gerade so, als wenn das Tier fühlte, daß es in unfrem Schutz stand. Er ist wahrscheinlich erst fortgeflogen, als wir um 1 Uhr nachts vor Hongkong antamen. Denn an andren Tage früh morgens um 4 Uhr suchte ich ihn vergeblich. Er hatte unsre Gastfreundschaft nicht mehr nötig gehabt. Dr. A. Butschfus.
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Kleines Feuilleton.
Ein japanisches Märchen vom Fuchs und vom Hafen wird in dem fürzlich bei Brockhaus erschienenen Buche Japanischer Humor" von C. Netto und G. Wagener erzählt: Es lebte einmal ein altes Ehepaar, das als treues Haustier einen weißen Hafen hielt. Eines Tages hatte Tanuki, der Fuchs, das Futter des Hasen gefressen. Im Aerger darüber band ihn der Hausherr, hängte ihn an den Hinterbeinen auf und ging dann in den Wald, um Holz zu fällen. Als er weg war, bat der Tamuli die Alte, die zu Hause geblieben war, ihn doch zu erlösen, und die gutmütige Alte erfüllte seinen Wunsch und ließ ihn laufen. Mit einer wütenden Drohung lief er von dannen.
" Ich habe eben die Absicht nach dem Monde zu fahren. Willst Du mit?" " Ich habe genug von Deiner Reisebegleitung am Katchi Katchi- Berg," erwiderte der Tanuki, und ziehe vor, allein zu fahren."
Das war mun gerade, was der Hafe wollte. Er hatte neben seinem Holzkahn noch einen aus Lehm gebaut und lud den Tanudi ein, diesen zu benutzen. Kaum waren sie in die Mitte des Flusses gekommen, so zerfiel das Lehmboot, und der Hafe beschleunigte den Untergang des Fahrzeugs wie seines Jusaffen durch kräftige Schläge mit seinem Nuder. Als der Hase dem Alten die gelungene Nache erzählte, stieg er noch höher in dessen Gunst als bisher.
Wenn Meister Lampe übrigens die Absicht aussprach, nach dem Monde zu fahren, so hat er nach japanischer Auffassung mehr Bes rechtigung dazu, als der uneingeweihte Fremdling meinen sollte. Denn wie bei uns eine Mutter ihrem Sprößling im Vollmond eine menschliche Figur zu finden oder wenigstens zu suchen lehrt, so ver sucht sie hier, ihm die Umriffe eines Hafen in der Mondscheibe zu zeigen. Ja, in der Neujahrsnacht will man sogar eine Menge Hafen dort wimmeln sehen, die eifrig beschäftigt find, in hölzernen Mörsern den Neisteig für den Mochi, den Neujahrskuchen, zu stampfen. Theater.
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oe. Shiller Theater. Eine Theaterdirektion hat ja immer den Erfolg in der Tasche, wenn sie in der glücklichen Lage ift, im wesentlichen mur Stücke aufzuführen, die sich auf andern Bühnen am Orte bereits bewährt haben. Es giebt allerdings Menschen, die über das Tragen abgelegter Kleider spotten, aber wer fich über die Entwicklung und die Verhältnisse des SchillerTheaters im flaren ist, muß gestehen, daß diese Bühne teine andre Möglichkeit hat, ihre Pflichten zu erfüllen. Daß die Direktion in dem Streben, ihr Bublifum auch mit der neueren Bühnenlitteratur bekannt zu machen, umsichtig und geschickt verfährt, hat sie gestern mit der Aufführung von Arthur schniglers Freiwild" bewiesen. Dies vor etlichen Jahren im Deutschen Theater gegebene Schauspiel deckt zwei Blößen der exklusiven Kavalierswelt auf, die frivole Mißachtung des Weibs, wenn es diesen Kreisen als Bühnenfünstlerin entgegentritt, und den dort üblichen Duellfultus. Solche Themen könnten im SchillerTheater auf Interesse rechnen, auch wenn sie weniger geschict an gefaßt würden als in dem Drama des Wiener Dichters; die knappe Form, in der Schnitzler den Gegenstand behandelt, die mir auf Handlung bedachte Technik, die alle Tiraden verschmäht, nahm hier das Publikum gefangen und verschaffte dem Autor voll auf die gebührende Anerkennung.
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Aber auch die Darstellung hatte sich um den Erfolg verdient gemacht. Marianne Wulf gab die standhafte Künstlerin mit sicherem Tatt und Ferdinand Gregori wußte den Typus des angefaulten Offiziers lebenswahr darzustellen. Die schwierige Rolle des Baul Römning, der seine Duellgegnerschaft mit dem Tode durch Mörderhand büßen muß, hätte von Herrn Bae fchte am Ende flarer aufgefaßt werden können. Wir hatten das Gefühl, als ob nicht allein Ueberzeugung, sondern auch Eigenfinn aus dem Helden spräche.-
Aftronomisches.
ss. Entstehende Welten am Figsternhimmel. Schon auf der Schule lernt man die von Kant und Laplace gleich zeitig aufgestellte Theorie fennen, derzufolge sich das Sonnensystem aus einer rotierenden glühenden Nebelmasse entwickelt haben soll. Diese Vorstellung hat sehr an Wahrscheinlichkeit gewonnen, feit das Fernrohr am Firsternhimmel große Nebelmassen entdeckt hat, die wohl nichts andres find als Weltsysteme im Zustande des Werdens