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Kleines Feuilleton.

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Aus der Urzeit.

( Voss. 8tg.")

- Urgeschichtliches aus Dänemark . Vierzig Jahre

Fertig die Handlung setzt ein. Man beginnt eben sich über 1 felben Familie in Afrika , besonders mit dem afrikanischen Mähnen die Schilderung zu freuen( besonders die breiten schmutzigen Stiefel", fchaf. Allerdings sind vorläufig feine Beweise dafür zu erbringen die breite schmugige Tappen" hinterlassen, wirken anschaulich) und gewesen, wie das Schaf von Afrika nach Europa hinübergewandert schou verläßt Frau Viebig das Bild. Wir hätten uns gern noch wäre, aber Keller bezieht sich darauf, daß auf ägygtischen und etwas tiefer in den Herbsttag hineingelebt aber wir müssen mit. altgriechischen Malereien ein Schaf mit spiraligen Hörnern neben Der Herbsttag zieht an uns vorüber wie ein flüchtiger Eindruck, der einem Schaf mit Ziegenhörnern vorkommt. Im Altertum und im nicht haften und dem Folgenden nicht die Farbe geben fann, weil Mittelalter des ägyptischen Reichs wurde ein Schaf als Haustier ge­die Vertiefung fehlt. Ich wünschte, daß Frau Biebig ihre Bilder halten, das sicher von dem Mähnenschaf herfstammte. Aus diesen breiter, ruhiger und in intensiveren Farben anlegte. Verweilen Untersuchungen scheint sich mit Sicherheit zu ergeben, daß das Torf­und immer wieder verteilen, jede Naturstimmung und jede schaf, jener Hausgenosse der alten Pfahlbauer, aus Aegypten nach Situation ausschöpfen. Nicht bortvärts um jeden Preis, Mitteleuropa gefoninten ist, und gtvar wahrscheinlich auf dem Um sondern in die Tiefe, selbst auf die Gefahr hin, einige Durchschnitts wege über die griechischen Inseln oder gar über Kleinaften. lefer zu verlieren. Was man so Spannung" neunt, geht dabei freilich verloren, aber auch nur, was man so nennt. In Wirklich­feit feffeln breit angelegte und ruhig ausgeführte Bilder viel stärker und halten uns viel länger in ihrem Bann. Man vergißt sie nicht. Hier und da ist etwas Theater" in dem Buch Ich sind verflossen, schreibt die S. 8tg.", seit der Naturforscher Japetus betone: hier und da im großen und ganzen haben Steenstrup und der Archäologe A. Worsage in den sogen. Kjöffen wir es natürlich mit einer künstlerisch durchaus ehrlichen möddinger Hinterlassenschaften der frühesten Bewohner des jezigen Arbeit zu thun. Für eine andre hätten wir so viel Raum Dänemarks entdeckten, aber die beiden Gelehrten waren über das nicht zur Verfügung gehabt. Aber hier und da, so beispielsweise, Alter dieser Abfallhaufen durchaus uneinig. Während Steenstrup sie wenn der Alkoholismus der Bertha geschildert wird und so auch, als gleichzeitig mit den großen Hünengräbern, Holmen und Riesen­wenn die Mine ihr Kind umbringen will. Frau Biebig eine stuben entstanden erklärte, schrieb Worsage sie einer früheren Periode, Mutter, die ihr Kind umbringen will! Das thut man nicht im dem ältesten Steinalter zu. Die Erörterung über die interessante Borbeigehen ab. Das ist die äußerste Verzweiflung der Mine, das Streitfrage ist öfter wieder aufgenommen worden, aber erst jetzt ist das Allerletzte. Das ist ein schweres, inhaltsvolles, düsteres liegt auf Grund neuer und eingehender Untersuchungen eine endliche Kapitel für sich. Es muß da sein, daß man's im Leben nicht wieder und deutliche Entscheidung in ihr vor. 1899 vereinigten sich auf vergißt, oder aber es darf gar nicht da sein. Mit solchen Motiven die Initiative des Direktors des nationalen Museums, Dr. Sophus geht man nicht leichtsinnig um. Im übrigen noch einmal: ein Müller sieben Gelehrte: der Botaniker E. Rostrup, der Geologe eruftes, wahrhaftiges Buch.­Erich Schlaitier. J. V. Steenstrup, die Zoologen Herlief Winge und Johs. Petersen und drei Archäologen Sophus Müller , A. Mafen und C. Neergaard, um gemeinschaftlich eine neue allseitige Untersuchung der alten Abfallbaufen vorzunehmen. In den folgenden fünf Jahren vers sammelten sich die Herren jeden Sommer bei den verschiedenen Kjöllenmöddinger und sie nahmen persönlich an den Ausgrabungen Eine Arnold Böcklin Feier veranstaltete die Neue teil. Allein die Untersuchungen eines einzelnen Haufens, des größten Gemeinschaft" am Montag im Beethovensaal, der zur Ehre des allerdings, beschäftigte die Beamten des archäologischen Museums und Toten würdig geschmückt war. Die Feftrede hielt der Direktor der ihre wissenschaftlichen Mitarbeiter, sowie sechs Arbeitsleute 216 Tage Hamburger Kunsthalle, Professor Alfred Lichtwart. Er sprach lang. Die Untersuchungen umfaßten die Kjötteumöddinger bei in Anfang über feine, allerdings nur oberflächlichen persönlichen Ertebölle südlich von Lögftör, Signal balfen bei Aalborg , Beziehungen 311 Böcklin und über seine Bewunderung Amaölle und Havuö am Mariagerfjord, Derum Aa, Faarevejle, Bödlinscher Schöpfungen. Schon im Anfang der achtziger Klintejo am Kattegat und Lejre Aa am Roskildefjord. Die Zahl Jahre hätte es in Berlin einen kleinen Kreis Böcklinscher Verehrer der ausgegrabenen und untersuchten Altertumsreste ist überaus groß gegeben, dem u. a. Klinger, Stauffer und er, der Vortragende, an- und mannigfaltigster Art. Allein den Ertevöllehaufen entnahm man gehört hätten. Böcklin selbst habe leider so gut wie garnichts über 8600 Stück Gerätschaften meist aus Flintstein, 560 Holzkohlenproben seine Kunst und feine Kunstanschauung aufgezeichnet. Desto reichlicheres und über 20 000 Tierknochen. Diese legteren gingen dem zoologischen Material über Böcklins Naturauschauung und Maltechnik habe dafür Museum zu, alles übrige dem National- Museum, wo es zwischen Ar einer seiner Schüler, der nun auch bereits verstorbene Maler chäologen und Naturforschern verteilt wurde. Die Resultate der fünf­Schick, in einem empfehlenswerten Buche hinterlassen. In jährigen Wirksamkeit der sieben Herren liegen mun vor, in einem vom diesen Aufzeichnungen findet sich manches, was uns die künstlerische Carlsbergfonds herausgegebenen überaus intereffanten, mit eingebenden Eigenart des toten Meisters, die dieser schon in jungen Jahren bes Schilderungen, zahlreichen Plänen und vortrefflichen Photographien, feffen, menschlich näher bringt. Man muß mehr Heiterkeit in Kunst Tafeln und Kupferstichen versehenen Werke. Diese Ergebnisse sind in und Leben bringen", war einer von Böcklins Lieblingsaussprüchen, Kürze folgende: Die Abfallhaufen entstammen zwei verschiedenen Beit­den er auf vielen seiner Bilder( Jm Spiele der Wellen"," Centaur abschnitten des Steinalters. Der älteste ist der bei Ertebölle, gleich in der Dorfschmiede" usw.) malerisch verwirklicht hat. Für Stizzen zeitig, doch vielleicht etwas jünger find die bei Fannerup, Faarevejle, und Zeichnungen nach der Natur hatte Böcklin niemals viel lintefö, Harnö und Aamolle. Hier fand man primitive Gerät übrig; suchte er gelegentlich einmal eine Idee durch eine schaften derselben Art, die man von andren Funden her kenut und Stizze festzuhalten, so betrachtete er dies stets nur als flüchtige die dem älteren Steinalter zugeschrieben werden. Jüngere Sachen Notiz von rein persönlichem und in feiner Weise künst- sind sehr selten und kommen immer nur an der Oberfläche vor. lerischem Wert. Die Lebensverhältnisse gestalteten sich für den Die Thongefäße sind grob und spröde, ohne Abdrücke von an­raftlos vorwärtsstrebenden und lange Jahre unverstandenen gebauten Pflanzen. Die gefundenen Knochen stammen fast alle Künstler oft recht schwierig. Nur seine Energie und sein starker von wilden Tieren, von Haustieren fennt man Charakter vermochten alle Fähruiffe glücklich zu überwinden. Ob Hund. Die Möddinger zeugen von Menschen, die mur wohl Böcklin ein großer Kirchenmtaler( Kopf der Weinenden Magda- von Jagd und Fischfang lebten. Ganz anders sehen die lena") hätte werden können, hatte die Kirche nichts für ihn übrig. jüngeren Abfallhaufen bei Serum Aa und Lejre Aa aus. Die Gerät­Auch der Staat hatte kein Verständnis für die künstlerische Eigenart schaften zeigen die aus den großen Steingräbern bekannten Formen, Böcklins, obwohl eine gewaltige Monumentalmaltumst aus der Art die Hauptmenge der Knochen stammt von Haustieren: Ochsen, der Böcklinschen Kompofitionen sprach. Nur zwei Männern hatte Schafen und Schweinen, die Thongefäße weisen häufig Orna­Bödlin in materieller Beziehung zu danken, dem Grafen Schack und mentierungen auf und zeigen Abdrücke von Weizen- und Gersten­dem Kunsthändler Gurlitt, die beide schon zu einer Zeit zu ihm törnern. Das Rohmaterial Flintstein , Knochen und Thon ist in hielten, als alle andren, die Kunstverständigen" mit einbegriffen, die neuer Weise behandelt, die Formen sind überall verbessert. Es Böcklinsche Farbenflegerei" verlachten. war ein acerbauendes, Viehzucht treibendes Bolt, das im jüngeren Steinalter hier wohnte, der Kulturunterschied, der zwischen den - Die Ahnen unsres Hausschafes. In dem Schweizer beiden Berioden herrscht, ist nun endgültig betviefen. Die alten Kanton Graubünden lebt eine eigenartige Raffe von Schafen, die Abfallhaufen find an die Meerestüfte gebunden, die jüngeren liegen nach den Untersuchungen von Profeffor Keller in Zürich sonst nirgends weiter ins Land hinein, fie find fleiner, weniger ansehnlich und weniger mehr in Europa vorkommt. Es sind kleine, ziegenähnliche Tiere mit leicht erkennbar als die älteren, Weichtierfchalen find nicht mehr ihr zwei gebogenen Hörnern auf dem länglichen Kopf. Der Gelehrte überwiegender Bestandteil und die einzelnen Schichten sind durch die Rütimeyer lenkte zuerst die Aufmerksamkeit auf das Graubündner zahlreichen aufgelöften organischen Bestandteile dunkel gefärbt. Die Schaf und suchte nachzuweisen, daß es von dem sogenannten Torfschaf Eiche war der Baum des ganzen Steinalters, Birke, Ulme und abstammt, das den Bewohnern der Pfahlbauten als Haustier diente. Esche kommen auch vor, Buche und Nadelbäume nur ganz ver­Seit dem Zeitalter der Pfahlbauten find aber so viele Jahrtausende verstrichen, daß es nötig scheint, nach einem Mittelglied zwischen den Mitteilungen aller Art über die Bearbeitung der Rohstoffe, die einzelt. Das Werk enthält eine Menge von Erklärungen und Schafen jener Zeit und der Gegenwart zu suchen, und man hat Anwendung der fertigen Geräte, über Tier- und Pflanzenwelt, es in der Nasse gefunden, die zur Zeit der Römerherrschaft in Hel über geologische nnd biologische Verhältnisse. betien lebte. Weiter als bis auf das Torfschaf der Pfahlbauten spiel Knochen von nicht weniger als 72 wilden Wirbeltierarten nach. Es werden zum Bei­konnte die Ahnenreihe vorläufig nicht zurückgeführt werden, da es in dem mittleren und füdlichen Europa keine wilde Tierart giebt, die

als dessen Vorfahre angesprochen werden könnte. Profeffor Keller meint daher, daß unsre Schafe überhaupt außereuropäischen Ur sprungs seien. Er findet eine große Aehnlichkeit im Stelett des Graubündner Schafs und des Torfschafs mit gewissen Arten der

gewiesen.

Medizinisches.

nur den

- Die Baseline in der Chirurgie. Im Parifer Temps" wird über eine Verwendung der Bajeline berichtet, die der Wiener Chirurg Professor Dr. Gerfung eingeführt habe. Um ein