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Spiritus. Man muß dabei natürlich auf die bei der Gärung des Aehnlichkeit. Er ist weit mehr Symboliteras Gefez der künftles

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als Naturalist und will Buders entstehenden Nebenprodukte( Bernsteinsäure, Kohlensäure 2c.) bloß andenten; dabei ist er naturgemäß an das Gesetz der künftles at naturgemäß verzichten; auch riecht der Wein, so behandelt, anfangs deutlich rischen Oekonomie gebunden, d. h. er wird durch das Bedürfnis, nach Spiritus. Jedoch verliert sich dieser Geruch und Geschmack bald feine Resultate mit den einfachsten Witteln möglichst schnell zu ers so, daß ihn selbst Kenner nicht mehr herausfinden. In Frankreich zeugen, zu einer in jedem Strich wirksamen Darstellungsart geleitet. ist dieses Verfahren besonders für die zur Ausfuhr bestimmten Diefe oft äußerst dürftige und primitive, von erstaunlicher Gleich­Weine ungemein gebräuchlich. Da jedoch, wie bereits erwähnt, gültigkeit gegen Form- und Zahlverhältnis Beugnis ablegende Dars dabei das natürliche Verhältnis der einzelnen Bestandteile des stellungsweise scheint sich allerdings in einem auffallenden Gegensatz Weins zu einander wesentliche Aenderungen erfährt, ist das zu der viel und auch nicht mit Unrecht gerühmten Beobachtungsgabe Alkoholisieren" als Verfälschung zu betrachten. Dem fertigen Wein der Kinder zu befinden. Der Grund dieses scheinbaren Wider­Alkohol beizumischen, ist noch weniger zu empfehlen, da der Spiritus- spruchs liegt aber in der charakteristischen Eigenart der gefchmad in solchem Wein viel länger erhalten bleibt, als in findlichen Beobachtungsweise, welche Tannenhaft wählerisch alkoholisiertem Most. und einseitig ist, nur das große Ganze berücksichtigt, wobei einzelne ganz minderwertige, aber vorspringende Züge, Zufälligkeiten wie Knöpfe, Sonnenschirm, Schnurrbart 2c. über Gebühr hervorgehoben, dagegen andre wesentliche und wichtige Teile durchaus vernachlässigt oder ganz übersehen werden. Von einer forgfältigen Anschauung einer analysierenden Prüfung der Formen und Elemente, auf welchen die Erkenntnis der Linienrichtung, die relative Stellung der einzelnen Figurenteile zu einander und deren Proportionsverhältnis unter einander beruht, ist keine Rede. Die tiefere, psychische Verarbeitung der gegebenen Gesichtswahrnehmungen zu geordneten, klaren Anschauungen der konkreten Gegenstände ist also von Anfang an sehr mangelhaft.

Ganz anders ist der Verschnitt" des Weins zu beurteilen, soweit man darunter das Mischen von Wein mit andrem Wein ver steht, um so Mischsorten zu erhalten, die die einzelnen Weine an Qualität übertreffen. Man erzielt z. B. durch Mischen von zu dunkeln Weinen mit zu hellen eine gute Mittelfarbe, man verschneidet junge Weine mit alten abgelagerten, leichte Sorten mit schivereren. Rotweine werden häufig mit Weißweinen verschnitten. Auch dagegen ist nichts einzuwenden, wenn nur das Gemisch noch reich genug an Gerb- und Farbstoff ist, um als Rotwein" gelten zu können.

Geringwertige, herbe Weine werden häufig mit Auszügen von Rosinen verschnitten. Von Griechenland und Spanien werden Extrakte von getrockneten Trauben zum Verschnitt in den Handel gebracht. Man kann zwar auch die trockenen Rosinen in Wasser aufquellen laffen und dann wie frischen Traubensaft behandeln, jedoch finden psychophysischen Bildsamkeit ist; andrerseits, daß diese Bildsamkeit derartige Rosinenweine wegen ihres scharfen, süßen Geschmacs ambermischt nur geringe Berivendung. Zum Verschnitt jedoch werden die Trodenbeerweine in großen Mengen benußt, in Frankreich wurden im Jahre 1891 z. 2. 1 700 000 Hektoliter Nofinenwein gewonnen, so daß man dort die Darstellung derartiger Weine besonderer Besteues rung unterworfen hat. Auch darf Rosinenwvein oder Mischungen desselben mit reinem Wein mur mit ausdrücklicher Bezeichnung in den Handel gebracht werden.

Wenn getrocknete Trauben nicht mit Wasser, sondern mit Wein gleichen Ursprungs ausgezogen und dieser Auszug vergoren wird, wird natürlich das Produkt wirklich veredelt zu Ungunsten der Quantität. Dieses Verfahren, wie es z. B. bei der Bereitung des Tofayers( Ungarn ) Anwendung findet, ist selbstverständlich von dem vorher geschilderten wohl zu unterscheiden.

Je nach der Farbe unterscheidet man Weiß- und Rotwein, die Hellroten Weine heißen Schiller ", die rötlichen Bleichert".

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Von den Farbstoffen sind nur die des roten Weines wichtig, die der weißen" Weine find oxydierte Extraktivstoffe. Der Farbstoff der roten Weine, das Oenocyanin"( Weinblau) ist in reinem Bus stande blau, färbt sich aber bei Anwesenheit von Säuren, die im Wein immer vorhanden sind, mehr oder weniger rot, ähnlich dem bekannten Lakmus. Es ist nur in den Schalen der Beeren enthalten, nicht im Saft, so daß man bei vorsichtiger Trennung von den Schalen aus roten Trauben weißen Wein ge­winnen fann. In den Saft gelangt der Farbstoff erst, wenn er mit den Schalen vergärt, und zwar um so reichlicher, je gleichmäßiger die Trester im Most verteilt ist. Für die Verteilung muß man be­sondere Vorkehrungen, wie Siebböden 2c. treffen, da die Trester sonst an der Oberfläche schwimmen. Trotz sorgfältiger Behandlung verblassen aber die Rotweine häufig beim Lagern. Man sollte dann höchstens durch Mischen mit recht dunkelfarbigen Weinen Abhilfe schaffen; leider werden aber oft dem Rotwein zur Färbung andre Pflanzen­farbstoffe zugesetzt. Ganz entschieden muß die Anwendung von Theerfarbstoffen getadelt werden, deren Nachweis glücklicherweise dem Chemiker sicher gelingt, während die Methoden zur Bestimmung der Pflanzenfarbstoffe nicht ganz zuverlässig sind.

Weißweine werden mit denselben Mitteln zuweilen zu Rot­weinen umgefärbt; umgekehrt hat man auch Rotweine durch gewisse chemische Mittel zu entfärben versucht, jedoch haben derartige Mani­pulationen für die Praxis wohl wenig Juteresse.-

C. Goslich.

Damit ist aber gleichzeitig auch bewiesen, einerseits, daß das ästhetische Genießen erst erlernt werden muß, also Gegenstand der in engstem Zusammenhang mit der Erziehung zu richtigem Au schauen steht, ja sogar von der letzteren direkt abhängig ist. Jede vernunftgemäße Betrachtung unfrer Umgebung, die ästhetische Bes urteilung der Natur und ihrer Schönheiten beruht durchaus auf der ausgebildeten Anschauung. Der Blinde wird niemals im stande sein, räumliche Schönheiten ästhetisch richtig beurteilen und nach empfinden zu können.

Daß also die Ausbildung unfres geistigen Auges", die Herans bildung zu zielbewußtem Anschauen zu den wichtigsten pädagogischen Aufgaben gehört, dürfte auch dem Laien einleuchten; dies um so mehr, als die Thatsache, daß unsre Jugend die Augen nicht richtig zu brauchen versteht und erst zu vernünftigem Anschauen erzogen werden muß, schon längst nachgewiesen worden ist. Herbart und Pestalozzi sind keineswegs die ersten, welche die Notwendigkeit einer derartigen Erziehung erkannt haben, und wenn heute behauptet wird, die Heranbildung zum bewußten Sehen sei Sache eines von selbst sich einstellenden, logischen Vorgangs, so sei hier auf den Wider­spruch, in welchem sich diese Behauptung mit andren, ebenfalls in jüngster Beit geltend gemachten Ansichten befindet, hingewiesen. Pro­feffor Heim behauptet: Die allgemeine Fähigkeit zum bewußten Sehen hat mit der Civilisation abgenommen." Die Klagen Virchows über die mangelhafte Beobachtungs- und Auffassungs­fähigkeit seiner Studenten find bekannt; auch Helmholz hat fonstatiert, daß die vorwiegende Beschäftigung mit Büchern schlechte Beobachtei geschaffen hat; und vor zwei Jahren flagte Prof. Esmarch von Kiel über ähnliche Erfahrungen, sowie über die ungenügende, meist über­haupt nicht vorhandene, zeichnerische Vorbildung der akademischen Jugend.

Diese und ähnliche Stimmen bekunden doch sicherlich das Bes dürfnis nach der gewissenhaften Schulung unsrer Anschauung, wie sie vor allem ein rationeller Zeichenunterricht zu vermitteln hat, und in diesem Sinne verlangt denn auch Heim:" Möge eine einfichtige Reform des Beichenunterrichts nicht nur das Zeichnen, sondern vors erst dessen Grundlage, das Sehenlernen, berücksichtigen und die Beob achtung unsrer Jugend heben, zum Segen fünftiger Geschlechter."- ( Aus den Berner Studien zur Philosophie und ihrer Geschichte". Bd. XIX: Dr. Ulrich Diem, Das Wesen der Anschaumg".)

Litterarisches.

- Berlagsverhältnisse in Italien . Man schreibt der Frtf. 8tg." aus Venedig : Aus einem an das Giornale del Popolo" gerichteten Schreiben Frau Jessie Whites, der Witive Alberto Marios, des bekannten italienischen Schriftstellers und Freiheit fämpfers, ist zu ersehen, daß die von feinem Geringeren als Carducci Kleines Feuilleton. besorgte zweibändige Ausgabe der Memoiren ihres verstorbenen Sehen lernen. Man redet gar oft und gern von dem an- Gatten nur gegen Ersatz der Druckkosten an den Mann zu bringen geborenen fünstlerischen Trieb der Kinder, begnügt sich aber selten war. Grau Mario mußte dem Bologneser Verleger Zanichelli 2500 Lire nur mit der Thatsache, daß wirklich jedem Menschen ein Unter- bezahlen. Des weiteren teilt sie mit, daß die gesammelten Werke scheidungsvermögen, Dispofitionen für Luft- und Unluftgefühle mit C. Cattaneos, des bedeutendsten Brosaisten Italiens im vorigen Jahr in die Wiege gelegt worden sind, sondern gleich spricht man von hundert, mit Erscheinen des 3. Bands bei Lemonnier ins Stoden gerieten jungen Künstlern" und fabuliert von den ausgesprochen ästhetischen und später bei Barbera endlich zum 10. Bande weitergeführt wurden, Gefühlen" des Kindes. Nun muß aber immer und immer darauf stets unter Vorausbezahlung der Druckkosten, die von C. Cernuschi hingewiesen werden, daß von einem eigentlichen oder höheren und dem Obersten Guastalla bestritten wurden. Somit steht es mit ästhetischen Gefühl" im Kindesalter aber noch kaum gesprochen den Beziehungen von Autoren zu Verlegern und wohl auch beider werden tann. Mag auch das fiebenjährige oder sogar zehnjährige zum Publikum, das wenig liest und noch weniger fauft, in Italien Kind eine Freude" an bunten Farben, an schönen" Blumen schlimmer, als in andern Ländern. Dabei ist nicht zu verwundern, empfinden, so haben doch diese einfachen Aeußerungen des Luftgefühls daß die einzige kritische Ausgabe der Werke Macchiavellis nur bis mit dem eigentlichen Kunsttrieb des Menschen noch nicht viel zu zum sechsten Band, der im Jahre 1877 erschienen, geführt werden konnte; schaffen, sondern erscheinen eben nur als die natürliche Lust des für den großen Florentiner waren eben die Druckkosten nicht auf­empfindenden Organismus an wechselnder und mannigfacher zubringen. Erregung seiner verschiedenen Empfindungsnerven, die für das gesunde Fortbestehen und die Leistungsfähigkeit derselben not­wendig ist"

Der theine Zeichner kümmert sich keineswegs um eine genaue

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Hygienisches.

- Die Beschaffenheit des Wassers in Thal sperren. Sehr viele größere Städte, besonders im rhein. - westfäl. Industriebezirk, gehen neuerdings dazu über, ihre Versorgung mit