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Nun? Aber?" lind?
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wohl auch daher, daß sie eben in einem windigen Unter- 1 Bedeutung des Worts eine verschiedene Klangfarbe giebt, Aufmerksamkeit jedes Kunstbefliffenen. Stellen nehmen steckten. Manchen mag das von Ihnen zurückgehalten die höchste oder dem bricht das Herz entzwei", „ ich wachte haben; man schätzte Sie hoch als Braufundigen; aber in wie: auf", geschäftlicher und geselliger Beziehung wußte man, daß Sie in fenft auch meine Liebe und meinen Schmerz hinein", tommen oder„ mir träumt, du verließest mich", oder„ ich minderer Umgebung waren, und die Wohlwollendsten dachten so mit einer geradezu geheimnisvollen Ueberzeugungskraft herans. vermutlich: Der Herr Hegebart weiß hoffentlich von all dem Diese Stellen sind aus der von Schumann komponierten Dichternichts liebe" Heines. Der Sänger sang sie verhältnismäßig rasch in der Aneinanderfügung der 16 Lieder, aus denen der Cyklus besteht, und sang mur wohl eines Im Rhein "- nach unsrem Gefühl zu fuell. Im übrigen ist es allzu schwer zu sagen, welche Bestands teile des gewaltigen Eindrucks, den diese Darbietung hervorricf, die verdienstvollsten und welche Stücke die gelungenſten waren. In jener Beziehung möchten wir außer der schon erwähnten Klangfarbigen Charakteristik ganz besonders die prägnant finnvolle Phrasierung hervorheben. Beispiel die richtige Abhebung:„ unds Wort- hab' ich vergessen". An der Stelle: und noch immer strömt meine Thränenflut" legt der Komponist die Casur zwischen immer" und" strömt", und van Rooy fang auch in der That so. Ob nicht die Kühnheit gerechtfertigt wäre, die Cajur nach strömt" zu legen und zu fingen: und noch immer strömt meine Thränenflut"? oder wenigstens
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Verzeihen Sie mir meine Offenheit, ich rede von Herzen und in guter Meinung. Der Mann, der in der Welt arbeitet und um seine Existenz ringt, muß nicht bloß ein guter Arbeiter sein, sondern er ist berpflichtet seiner Ehre, seiner Zukunft, feiner Familie verpflichtet, sich umzusehen, wo er steht und wovor er sich hüten muß. Der Mann ist verpflichtet, für sich zu sorgen, wie er für die Arbeit sorgt; selbst ist der Mann! Und erst recht in Geldsachen." Einen Moment beobachtete der Sprecher, was Hegebart dazu meinte; er wollte ihn nicht berleken, aber mit dem so unbeholfenen findlichen Menschen meinte er's gut und konnte den Tadel nicht verhüllen. Hegebart nickte:„ Dees ham s' mir jetzt alle g'sagt, die lekten Lag'."
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zwei Cäſuren zu machen, eine vor, eine nach strömt"? Gern würden wir noch einzelne hervorragend schön gesungene Stüde eigens nennen. Doch wichtiger ist uns die Bemerkung, daß van Rooy auch Darum müssen Sie Geschäftsmann werden. Ich bin beim realistischen Charakterisieren nie den Wohlklang der Siimme überzeugt, Sie haben keinen Dunst von einer Buchführung, vermindern läßt; so in der tragischen Ulfigkeit des Ein Jüngling oder wissen kaum, was ein Wechsel ist. Sehen Sie, das liebt ein Mädchen", so auch in der schon erwähnten Stelle Mir geht nicht, wenn Sie höher hinaus wollen, wie ich merke. träumt" usw., an welcher der Sänger überaus sprechend, aber ohne Angenommen, Sie hätten heut eine eigne Brauerei, Sie Sinüberfallen in den Sprechton sang. Also strengstes Gleichgewicht „ Schönheit" engeren Sinns und von Charakteristik! fönnten sie ja nur nach innen, nicht nach außen leiten und von Und dieser Sänger tann erschütternd mächtig mächtig loslegen, bertreten; Sie würden immer wieder nach einem Geschäftsohne zu schreien oder zu brüllen; nur wenigemal wurde compagnon ſuchen müssen, der das Kaufmännische besorgt; in diesem Extrem der Ton teils rauh( zum Beispiel am Schluß und ich fürchte, Sie möchten hie und da wieder einem Ringel- von Beethovens„ Ehre Gottes") teils wellig, obgleich noch nicht mann in die Hände fallen. Darum, wenn Sie heut tremolierend( und senten ins Meer hinab") wie auch andrerseits den scheinbaren Rückschritt thun, sich in Brot und Dienst eines das extreme Piano manchmal doch nicht so voll flingt, wie auch ein andren zu stellen, so benüßen Sie gerade diese Zeit, sich solches flingen kann.
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nebenbei kaufmännisch auszubilden; und dann kann's nicht Nun erst die Begleitungskunst des Herrn Coenraad V. fehlen; wenn einmal die Gelegenheit kommt, das Geld Bowie finnig, finnend, meditierend ohne Grübelei, z. B. im - da ist dann treten Sie ruhig an die Spike eines eignen Nachspiel zu den alten böfen Liedern", und wie kunstvoll phrafierend, Unternehmens, dann stehen Sie auf festen, eignen Füßen, 3. B." Hör' ich das Liedchen klingen"! Das Publikum tollte die beiden Künstler förmlich an und erzwang vier Bugaben. Sie und brauchen keinen Vormund!" follten uns doch einmal populär" fommen, sei es in der„ Freien Boltsbühne“, sei es„ fo". Jod
Raftl finnierte lange über diesen Worten. Er fand alles bas sehr wahr und gut. Aber ob je seine Arbeit ihm Zeit lassen würde, jenes Studium zu betreiben? Und er äußerte das gegen den andren.
Der Verwalter lächelte und sagte:
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Was lediglich die Klangschönheit der einzelnen Töne betrifft- die Gebiete des Gesangs, der Geige und andre zusammengenommen so giebt es nicht bald auf irgend einem dieser Gebiete einen größeren Meister als auf dem des Geigenspiels den altberühmten a blo " Sehen Sie: ich rede nicht zum Vorteil des Holler- de Sarafate. Daß er diesen Ruhm auch durch seine technischen bräus, wenn ich sage, ja, Sie werden Zeit genug finden zu Künste der Bogenführung rechtfertigt, das braucht heutzutage wohl alledem, wenn Sie bei uns eintreten; denn eigentlich hätten faum gejagt werden. Eher dürfte die Bemerkung nötig sein, daß wir Sie lieber lebenslang. Und wenn Sie in furzem ein diese beiden Vorzüge einerseits in das Reich einer wirklichen Kunst ebenso vollendeter Geschäftsmann sein werden, wie Sie ein hineingehören und nicht etwa, wie man von dem Sinnlichen" und " Technischen" annehmen möchte, mur erst Vorstufen außerhalb der vollendeter Brauer sind dann werden Sie naturgemäß eigentlichen Kunst sind, und daß fie andrerseits noch weitaus nicht wünschen, von uns zu gehen, um auf eigene Füße zu kommen. diese vollenden. Was gerade bei Sarafate dazu fehlt, das haben Aber ich fann's nicht lassen, ehrlich den besten Rat zu geben, wir und haben andre bereits gefagt, und in Berlin ist es durch den den ich einem Menschen weiß; und vielleicht, wenn Sie Gegensatz zu Joachim ganz besonders leicht zu fühlen und zu er bei uns eintreten, werden Sie sich an den uneigennütigen fennen. Rat dereinst erinnern, und nicht so eilen, von uns wieger weatheit hie viel lünstlerisch Seele und speciell gestaltende Befortzukommen. Denn eine Uneigennütigkeit ist der andern etwas weniger zu merken, da es nichts gab von der uns näherdiesmaligen Konzert Sarafates am letzten Montag war dies wert, nicht?"
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( Fortsetzung folgt.)
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so viel Kälte und Starrheit dort. Im
stehenden Musik, sondern nur romanische Kunst des sprühenden Glanzes. Erst kam die jedenfalls sehr wertvolle und übrigens gut bekannte Sinfonie Espagnole für Violine und Orchester von dem Franzosen Lalo, und dann tamen mehrere Kleinere Kompofitionen von Sarafate selbst. Es besteht ein allgemeines Vorurteil gegen das Komponieren ausübender Virtuosen. Von vornherein scheint es Aus der musikalischen Woche. nicht unberechtigt zu sein, schon weil der Fall überhaupt selten ist, daß jemand in zwei Gebieten Großes leistet, und weil das technische Manchmal wird dem Kritiker bange, wenn er ein minderwertiges und das sonstige reproduktive Interesse eines solchen Künstlers sein Können entsprechend bloßstellt. Bekommt er aber dann wieder ein Komponieren einseitig zu beeinflussen droht. Dagegen läßt sich mal ein vollendetes Können zu hören, so sieht er sich durch den aber ebenfalls schon von vornherein geltend machen, daß in einer Abstand des Vollendeten und Mustergültigen vom Minderwertigen wahrhaften Reproduktivität auch ein gutes Stück Produktivität so sehr gerechtfertigt, daß er sich eher noch fragt, ob nicht inzwischen liegen müsse. Fragt man nun die Erfahrung, so beweist der fein Urteil vielmehr zu unfritisch geworden. Einen solchen Eindrud größte Teil unfrer Klassischen und romantischen Komponisten die gute gab es am Abend jenes Sonntags, dessen Mittag uns die unselige Vereinbarkeit beider Gattungen von Thätigkeiten. Sie waren ja in Opern Probebühnenvereins- Probe gebracht hat; und zwar der Mehrzahl außerordentlich tüchtige Klavierspieler, Bach außerdem war es der bisher zumeist als Wagnersänger berühmte Anton ein ebensolcher Orgelspieler; ihnen schließen sich die Klaviervirtuosen ban Rooy, dessen Liederabend uns diese Erholung und Wieder- Liszt und d'Albert und der Orgelvirtuose Bruckner als jedenfalls aufrichtung gewährte. Es ist felten, daß einem eine folche produktionskräftige Komponisten an. Von den großen Geigern ist lünstlerische Vollendung, eine solche Ohren- und Herzens- Erfreuung wohl nur Spohr auch ein einigermaßen großer Komponist gewesen; und eine solche Gelegenheit zum Weiterlernen beschert wird zum Baganini var ein solcher jedenfalls nicht, und Sarasate ist es Weiterlernen nicht nur im Verständnis der Gesangstechuit, sondern bekanntermaßen ebenfalls nicht. Bei seinen Kompositionen, speciell auch im richtigen Gefühl für Künstlerisches überhaupt. Van Rooys den jetzt aus dem Manuskript vorgebrachten: einer NocturneBaryton, eher hoch als tief zu nennen, ohne doch ein verlappter Sérénade" und einem„ charakteristischen Stüd" La chasse"( Die Tenor zu sein, und dem Lhrischen wie dem Dramatischen gleich ge- Jagd") fällt weniger eine Einseitigteit auf- obschon ihre Virtuositätswachsen, ist von einem wundervollen Naturklang und von einer art selbstverständlich ist als eine beträchtliche Dürftigkeit; es ist vollendeten Schulung sowohl in der Tonbildung wie auch in der tein herausdrängender Reichtum vorhanden, kein Ausnüzen dessen, Ausdrucksweise: hier verdient die Kunst, mit welcher der Sänger was das moderne Orchester zum Ausnuten giebt, und auch nur den Ton mit dem Wort verbindet und diesem Wortton je nach der I wenig thematische Erfindungstraft. Bei dem überhaupt etwas weniger
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