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mur ge- 1 gemäßigten

Da der Gärkeller nahe war, stiegen sie jezt in diese eisige Zone hinab. Und Kastl nahm einen Leuchter, der mit spikem Dorn in der Holzwand gesteckt, um ihr zu leuchten.

Und da drüben die Stadtfäffer. Die werden nur ge- gemäßigten Klima und wenig zu Extremen geneigten Ländern schwefelt, und dann gewaschen; sonst wäre das Bier bald wohnen, so ist gerade diese Erkenntnis ziemlich spät gekommen. tot in dem schwefeligen Holz."- Denn er redete hochdeutsch. Denn unsre Pflanzenwelt besitzt natürlich weit weniger ausgeprägte Sie auch. Und sie nannten sich Sie; vom neulichen Abschied deren extreme Verhältnisse auch extreme Formen Körperformen als die der heißen und der kalten Länder, Formen bedingten. vor dem Hotel sprach keines ein Wort. Wenn wir heute die Gestalt der Gewächse, vor allem die Form, die Stellung, die Eigenschaften der Blätter in ihrer Bedeu­tung einigermaßen verstehen, so verdanken wir dies hauptsächlich den Studien, die europäische Forscher in den Tropen gemacht haben; und noch heute ist die naturwissenschaftliche Station in Buitenzorg auf der Jusel Java der Ausgangspunkt der wichtigsten Entdeckungen, welche über den Zweck der Pflanzorgane und über das Leben der Gewächse gemacht wurden. Erst nachdem die markanten Formen der tropischen Pflanzen deutlich auf die markanten Verhältnisse der heißen Bonen hingewiesen hatten, ließ sich der Zusammenhang zwischen unsrer Pflanzenwelt und den Naturbedingungen unsrer Zone leichter erkennen. An den tropischen Gewächsen treten viele Eigentümlich­teiten, die an unfren Pflanzen zwar auch vorhanden, aber wenig bemerkbar find, in deutlicher, augenfälliger Ausbildung auf.

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Der Gegenstrom Apparat mit seinen schneeumhüllten Röhren brachte Kastl auf den Gedanken, zum Maschinenhause zu leiten. Und dann hinter in den Stall, wo ungrische Ochsen und belgische Percherons hausten.

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Und dann in die andern Räume, hinauf, hinab, zur Schrotmühle, oben das Wiegewerk, unten das Zähl werk. Es war zum Lachen, wie ernsthaft der Kastl sich über die Vorzüge der bayrischen Malzaufschlag- Gesetzgebung verbreitete.

Besonders weil wir in Bayern so viel weniger Beamte brauchen, als in Oestreich zum Beispiel.

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Und den Staub verkaufen wir. Hunderte von Doppel­Hektolitersäcken..."

Sehen Sie, hier die Gerste nach Ladungen geordnet. Die Zettel an den Pflöcken zeigen's an."

breitete.

Aber sie wurde still und stiller. Sie sah zerstreut und bald verständnislos auf die technischen Herrlichkeiten.

Da führte er sie über einen balkonartigen Gang ins Nebengebäude und dort seitwärts durch eine Thür aufs Dach. Da oben, umftarrt von Kaminen, hoch über der Menschen Geschlechtern, betrat er eine eiserne Brücke, die quer über den zweiten Hof gespannt war.

Von hier übersah man sein ganzes Reich. Mit einem leichten Schauder betrat Agathe den klingenden eisernen Pfad.

Der so redselige Erzähler schwieg jetzt und lehnte über die Brüstung, den Blick ins Weite, in die Tiefe gerichtet. Sie stand dicht neben ihm, den Shawl fest um die Schulter genommen.

Lassen wir uns von C. A. M. Lindmann zum Beispiel in die Vegetation des brasilianischen Urwalds( Beiblätter zu den Ber­handlungen der schwedischen Akademie der Wissenschaften", Band 25) einführen. Die Pflanzen, die hier unter den hohen Bäumen wachsen,

find zwar vor der extremen Size und Trockenheit der heißen Zone geschützt, aber sie stehen in fortwährendem Kampfe um die Beleuchtung. Durch die Wipfel der Urwaldriesen wirft das Licht nur einen ewig Und dann ging's zum Becherwerk, von dem aus sich gleichbleibenden gedämpften Schein. Um um das Licht aus­ein wahrer Gersten- und Malzstrom durch die Gebäude ver- zunuzen, stellen sich sich die Blätter diefer Schattenpflanzent ganz horizontal. Die Sträucher entwickeln lange, start Er erließ ihr nichts, den selbstthätigen Temperaturmesser, abstehende Zweige, Zweige, die sich ebenfalls ziemlich wagerecht die runden Stippwagen, die am Gebälte des Dachs laufenden legen, so daß sich ihre Blätter zu beiden Seiten in derselben Körbe, das kleine Instrument zum Brechen' der Probekörner, Ebene ausbreiten können, ohne daß die oberen die unteren be­schatten. Die jungen Triebe stellen sich zu diesem Zwecke wagerecht, den Kessel in dem Maschinenhause, der sich selbst das Wasser oder wo sie lotrecht stehen, da reihen sich die Blätter im Kreise um pumpte die Achse. Sie haben meist feilförmige Gestalt, dadurch mußen sie den Platz am besten aus, indem sie gleich einzelnen Zirkelsektoren zu­sammen eine horizontal gestellte Streisebene darstellen. Aus demselben Grunde fangen solche Blätter das Licht am besten auf, die an der Spize ihrer Achsen eine Rosette bilden. Die Blattstellung mancher Pflanzen unsrer europäischen Wälder, z. B. des Siebensterns oder der jungen Eichen pflanzen, die diese Rosettenform besitzen, finden ihre Erklärung in derselben Ursache. Die Anpassung an das Leben im brasilianischen Waldesschatten zeigen in ganz eigenartiger Weise die Gräser. Sie weichen durchaus von dem gewohnten Typus ab. Ihre Blätter besigen keine so lange und dabei außerordentlich schmale Spreite, sie sind vielmehr langettlich bis eiförmig, ja selbst herzförmig. Breite Blätter können eben das Licht viel beffer auffangen als schmale. Nun wachsen außerdem diese Gräser nicht senkrecht in die Höhe, vielmehr schieben sich ihre Triebe sehr stark zur Seite, oft so start, daß sie horizontal liegen. Dadurch wurde aber eine ganz andre Stellung der Blätter bedingt, als sie sonst bei den Gräsern normal ist. Sonst schiebt sich bei ihnen ein Blatt aus der tuten­förmigen Scheide des vorhergehenden heraus. Bei den Gräsern der südamerikanischen Wälder gleichen diese Organe viel mehr den Blättern andrer Gewächse. Sie biegen fich weit von der Sproß­achse ab und stellen sich ebenfalls horizontal. Sie sind auch ganz asymmetrisch gebaut, au der Seite, wo sie aus der Achse hervor treten, also an ihrer Basis, sind sie ausgerandet, um Raum und Möglichkeit zum Abbiegen zu bekommen, dagegen verbreitern fie fich randige breite Blätter; zerteilte oder fieberförmig gestaltete Blätter, nach außen zu ganz bedeutend. Alle Schattenpflanzen besigen ganz­sie zum Lichtauffangen wenig geeignet sind, fehlen den Gewächsen, die unter den Kronen der Baumriefen leben. Einen be fonderen Modus Modus der Anpassung haben haben einige zu den Jugwergewächsen gehörige Pflanzen aus der Gattung Costus. Sie wachsen zunächst aufrecht, biegen sich jedoch dann bei jedem neuen Blatt zurück, fodaß fie einen spiralig gedrehten Stamm bekommen, ohne jedoch Schlinggewächse zu sein. Durch diese spiralige Biegung des Stamms bekommen die einzelnen Blätter eine freie Stellung, bei welcher fie fich gegenseitig nicht beschatten. Aber das ist noch nicht alles. Sobald der Stamm in seinem Spiralumlauf über der Stelle anlangt, an welcher die Drehung begonnen hat, wendet er sich plößlich zur Seite ab und beginnt nun eine neue Spirale neben der ersten. Diese Costuspflanzen haben also in ihrer Körperbildung eine sehr ausgeprägte Form angenommen, die ein deutlicher Ausdruck des Schattenlebens ist, das sie führen.

Denn hier wehte ein frischer Abendwind, der von Westen her über die Dächer brauste. Rechts ragten die Frauentürme empor, und überall gipfelte es auf von Giebeln und Türmen. Darüber ein paar goldgelbe Streifen im Abendhimmel, sonst alles dunkelgrau von trägen flachen Herbstwolfen.

Unter ihnen arbeitete die Brauerei, weiterhin ringsum der Lärm der in Dunkelheit versinkenden Stadt.

Sie fühlten sich in dem wehenden Winde, in der wachsenden Dunkelheit, wie auf dem Bug eines Schiffs, das die nächt lichen Fluten durchfurcht; losgelöst von der Menschheit, wie zwei Einfante, die einer fremden Zukunft zuflogen.st

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Eine seltsam geruhige, innerlich klingende Stimmung be­schlich sie und hielt sie gefangen. bilan di Lange sprach keines ein Wort. Er schaute nach abwärts. Dort unten, im pechfinsteren Winkel des Hofs, stand noch am Thorbogen jene alte, ver­geffene Steinbank.

Jene Steinbant! Wie viele Jahre waren seit den Sing stunden verflossen! Und wie war jetzt alles anders; was war alles seitdem aus ihm geworden, was hatte er erlebt! -Und was war mit ihr geschehen und was war jetzt wohl seitdem aus ihr geworden! All das umnebelte, umwehte ihn so traumhaft, als sei es gar nicht wahr, als sei sie gar nicht leibhaftig neben ihm. Und er hütete sich wohl, sie an­zuschauen. Er sah starr abwärts, während ihm der Wind durch Rock und Haare blies.

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( Fortsetzung folgt.).

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Jolt

Es ist zu vermuten, daß sich viele von diesen Eigentümlichkeiten tropischer Pflanzen auch an unfren einheimischen werden auffinden laffen, wenn auch in viel bescheidener oder gar rudimentärer Form. oldAber selbst sehr auffallende Einrichtungen solcher erotischen Ges wächse lassen sich bisweilen an unsren nachweisen, nachdem man deinmal durch jene auf diese Eigentümlichkeiten aufmerksam geworden war. ule hat an den Blüten von südamerikanischen Aristolochien eigenartige durchscheinende Stellen, sogenannte Fenster, entdeckt, dadurch den in sie geratenen Insekten den Weg zur Verrichtung der Befruchtungsarbeit zeigen. Man möchte diese frappante Eigenheit der Aristolochienblüten, die wahren Häusern mit Fenstern gleichen, als eine rechte Extravaganz der heißen Zone betrachten, aber auch Ludwig( Illustrierte Beitschrift für Entomologie" 1900 Nr. 12 hat diese Fenster nun an den Blumen der stinkenden Nießwurz nachgewiesen,

Naturwissenschaftliche Ueberfcht. die diefe großen und kammerartig eingerichteten Blumen erhellen und

Bon Curt Grottewig.

Beit mehr als das bewegliche Tier ist die Pflanze in ihrer außeren Körperform der starre Ausdruck der Gegend, in deren Boden fie wurzelt. Da die botanische Forschung aber besonders in den Händen der Franzosen und Germanen gelegen hat, die in einem