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der stat doch eigentlich in Villa Ebelein, bei Mutter und Tochter.

" Ja, ich weiß wahrhaftig nicht, was ich mit Ihnen thun foll?" fagte er. Lehrer können Sie nicht bleiben. Penfionsberechtigt find So berging ihm der Winter in vielen Sorgen. Aller- Sie noch nicht. Sie der Willfür des Schidfals zu überlassen, ist Sie sind doch immer einer der let Gelegenheiten benutzten die andern, um ihn mit Vivi auch nicht gut möglich. ſo oft zusammen zu sehen", daß diese mit ihm geradezu unsrigen, haben vierzehn Jahre gedient. Folglich ist es unsre Pflicht, Ihnen zu helfen... Aber wie helfen? Was fann ich für Sie in's Geschrei kommen mußte. Mutter Ebelein duldete es, thun? Versegen Sie sich in meine Lage: Was kann ich für Sie Vivi auch.u thun 24 Vivi hatte den Gedanken an Kastl   zuletzt ganz annehmbar Es trat wieder Schweigen ein. Der Borgefekte ging finnend gefunden. Er war eigentlich ein Prachtkert von einem Mann hin und her, Wremenski saß, erdrückt von seinem Kummer, auf einer geworden, und seine Eigenschaften lagen ja als wie im hellsten Ecke des Stuhls und dachte ebenfalls nach. Blöglich erglänzte das Sonnenlicht. Sie hatte seit Jahren von ihm gehört, wie man Gesicht des Vorgesetzten vor Freude, und er schnippte vergnügt mit von tüchtigen Männern eines Fachs, dem der Vater angehört, Daß ich nicht früher darauf gekommen bin!"" Hören Sie, was den Fingern. wohl natürlich kunde gewinnt. Beim Brande der Ludwigs- ich Ihnen vorschlagen kann... Nächste Woche nimmt der Sekretär brauerei hatte sie ihn sogar als Helden bewundern können, des hiesigen Waisenhauses seinen Abschied. Wenn Sie wollen, können natürlich aus den Zeitungen und im stillen. Aber die Aureole Sie feine Stelle bekommen! Was jagen Sie dazu?" war noch nicht von ihm gewichen in ihren Augen. Und jeßt, Wremenski, der solch ein Glück nicht im entferntesten erwartet im wiederholten Verkehr, entdeckte sie immer Besseres. Nun, hatte, begann ebenfalls vor Freude zu glänzen. da er in die oberen Regionen des Lebens aufgestiegen war," Run vortrefflich!" sagte Fedor Petrowitsch. strebte er ersichtlich nach innerer Schönheit, wie sie, Vivi, nach alfo noch heute ein Gesuch. Nachdem er Wremensti entlassen hatte, fühlte der Kreisschuls äußerer. Er war weit weniger roh und plump als manche inspektor Erleichterung und sogar Vergnügen. Es war ihm ange feinesgleichen. Er konnte bei Tisch über Bilder sprechen, nehm, sich gestehen zu können, daß er mit dieser That gerecht und denn sein alter, leifer Zug zur Malerei war nicht vergangen. nach bestem Gewissen gehandelt hätte, als ein guter, höchst vortreff­Sein Verkehr mit Geschäftsleuten hatte ihn lebendig im licher Mann. Aber diese gute Stimmung hielt nicht lange vor. Als Sprechen gemacht, hatte ihm weite Gesichtsfelder erschlossen, er nach Hause kam und sich zu Tisch setzte, erinnerte sich seine Frau die mit seinem Beruf nichts zu thun hatten. Wenn er bei Rastasja Jwanowna plöglich: Tisch in Gesellschaft saß, so hing ihm der Braudampf sozusagen nicht ums Gehirn; er suchte etwas darin, nicht nach der Arbeit zu schmecken". Und das nahm Vivi sehr für ihn ein; sie begann ein Interesse an ihm zu fühlen, das nur Pflege und Zeit brauchte, um in Neigung aufzublühen.

" Ich bin's zufrieden, Mutter, wenn's wirklich dazu tommt," erklärte sie endlich.

Er schien der gleichen Gesinnung. Aber er hütete sich, es zuzugestehen. Er blieb verschlossen und duldete" weiter. Dabei änderte er aber sein Wesen in manchen Punkten. Er, der sonst felten außerhalb der Brauerei zu finden gewesen, hatte täglich auswärts Geschäfte; er besorgte diese so sehr für fich, daß niemand im Hause etwas über diese Geschäfte erfuhr. Er richtete es auch so ein, daß trotz der vielen Abwesenheit sein Amt feinen Schaden litt.

Roßberger, der sein Vertrauen seit jenem Tage verscherzt hatte, fuchte vergeblich in seine Geheimnisse einzudringen. S Einmal unterm Thorweg trafen sie zusammen, Staftl ging fort, Roßberger tam aus dem Comptoir und wollte in die Wohnung hinauf.

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Alleweil ausgeh'n, Kastl  ," scherzte er, alleweil gaffeln, -Was treibst denn nur so viel draußen?" Kastl   fah ihn groß an und sagte:" Hab i mi vielleicht versäumt in was? Net, na' laßts mer mei Ruh." in was?- Net, Sprach's und ging auf die Straße.

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Schreiben Sie

Ach ja, beinah' hatt' ich's vergessen. Gestern besuchte mich Nina Sergejevna und verwandte sich für einen jungen Menschen. Sie sagte, im Waisenhause wird eine Stelle frei... Fedor Betrowitsch und rungelte die Stirn. Du kennst doch meinen Ja, aber diese Stelle ist schon einem andren versprochen", sagte Grundsatz, nie eine Stelle nach Protektion zu befeßen. ind

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Ich weiß, ich weiß. Aber ich denke, für Nina Sergejewna fannst Du schon eine Ausnahme machen. Sie liebt uns wie eine Verwandte, und wir haben ihr bisher noch nichts Gutes thun können. Du darfst nicht nein sagen, Fedja! Damit würdest Du sie und mich beleidigen!"

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welchen Bolsuchin? Doch nicht etwa den, der Neujahr im Einen gewissen Bolfnchin. Kasino den Tichagli" spielte? Den Stutzer? Auf keinen Fall" Der Kreisschulinspektor hörte auf zu essen. dill Auf keinen Fall!" wiederholte er. Gott   soll mich bewahren!" aber warum denn nicht?" sod this jud Begreife doch, Mütterchen, daß ein junger Mann, der nicht felbst für sich spricht, sondern sich hinter Weiberröcken versteckt, daß folch ein junger Mann ein Lump ist! Weshalb tommt er denn nicht selbst her?"

Nach dem Essen legte sich Fedor Petrowitsch im Kabinett aufs Sofa und begann die eingelaufenen Zeitungen und Briefe zu lesen."

Mein lieber Fedor Petrowitsch!" schrieb ihm die Frau Bürger­meister. Sie sagten neulich, daß Sie mich als eine gewiegte Psychologin und Menschenkeunerin schäßten. Jezt können Sie die Probe darauf machen. In den nächsten Tagen wird ein gewisser Boliuchin, den ich als einen netten jungen Mann lenne, zu Ihnen fommen und sich um die Stelle des Waisenhaus- Sekretärs bewerben. Es ist ein sehr sympathischer junger Mann. Judem Sie ihm Ihr Interesse zuwenden, verpflichten Sie usw. usw."

Roßberger zog sich an der Nase und stieg in seine Wohnung. Ho madai un lotune S Kastl war jetzt manchmal in erregter Stimmung. ll Die Geschäfte und vor allem der Kampf in seinem Herzen, das unbegreifliche Ausbleiben Agathes und zuletzt doch das Auf keinen Fall! sagte der Kreis- Schulinspektor zu sich. Gott  Bewußtsein, daß er ein verbrecherisches Gelüft in sich fühlte foll mich bewahren! Es verging jezt nicht ein Tag, ohne daß er nicht Briefe erhielt, zur Frau eines andern, alles das war wohl genug, ihn in denen ihm Bolfuichin empfohlen wurde. Eines schönen Morgens durchzuwühlen.hand unut trot opal of fu erschien Bolsuchin selbst, ein junger, etwas torpulenter Mann mit sid siidist( Fortsetzung folgt.) rasiertem Jockeygesicht, im neuen schwarzen Anzugede bipendi ad pedeit qui off " In Dienstsachen bin ich nur in der Kanzlei zu sprechen." dogs otted in fagte Fedor Petrowitsch trocken, nachdem er die Bitte angehört Entschuldigen Sie, aber unsre gemeinsamen Bekannten rieten mir," mich gerade hierher zu wenden. m!" brummte Fedor Petrowitsch, die spigen Stiefel oid 39 davon Anton Tschechow.  jpfeines Gegenübers voll Haß betrachtend. Soviel ich weiß, ist Ihr Fedor Petrowitsch, Kreisschulinspektor   im H.'schen Gouvernement, Vater doch vermögend, und Sie sind nicht bedürftig. Weshalb bean der fich für einen gerechten, hochherzigen Beamten hielt, empfing in werben Sie sich also um diese Stelle? Es giebt doch nur ein feiner Kanzlei den Lehrer Wremensti. Groschengehalt!" diald us up

91 and Jubili( Nachdruk verboten)

dinds amis amis

Damen.

Nein, Herr Bremensti," sagte er. Ihre Entlassung ist unver­meidlich. Mit solcher Stimme, wie Sie eine haben, kann man unmöglich weiter unterrichten. Wie kam es denn, daß Sie Ihre Stimme verloren?"

Ich war erhitzt und trant taltes Bier..." zischte der Lehrer. mg this hour had 1001 39

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Welch ein Jammer! Da dient ein Mensch nun vierzehn Jahre und plötzlich solch ein Unglück! Der Teufel weiß, durch welche Kleinigkeiten man sich die Karriere verderben fann! Was beabsichtigen Sie nun zu thun?"

Der Lehrer schwieg.

Sind Sie verheiratet?" fragte der Vorgesetzte. " Frau und zwei Kinder.. zischte der Lehrer.

hatte.

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Sig " Ich thue es nicht des Gehalts wegen, sondern so. Es ist doch immer ein Staatsdienst.

"

Das wohl... Aber ich weiß ja, nach einem Monat werden Sie des Dienftes überdrüssig fein und fortlaufen. Und inzwischen habe ich hier Bewerber, für welche diese Stelle eine Lebensfrage ist. Arme Schlucker, für die NG G

"

Es wird mir nicht überbrüssig werden", unterbrach Bolfuchin. Ehrenvort! Ich werde mir schon Mühe geben."

Hören Sie!" sagte er, verächtlich lächelnd." Weshalb wandten Sie sich nicht direkt an mich? Weshalb hielten Sie es für zwed­mäßiger, zuerst die Damen vorzuschicken?"

" Ich wußte nicht, daß Ihnen das unangenehm sein würde," antwortete Bolsuchin und wurde verwirrt. Aber, wenn Sie den

Es trat eine Pause ein. Der Kreisschulinspektor stand auf und Empfehlungsbriefen keinen Wert beimessen, ich fam auch Zeugnisse

ging erregt aus einer Ede in die andre.donis

vorlegen...."