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Winter hat ihr übel mitgespielt, rein zum Hohn hängt sie an der seinem gefchloffenen Ganzen abgerundet. Ebenso befriedigt die farbo Stange, ein elender Fehen. liche Komposition in den Originalen weit mehr als in den manch.
Langweilige Fahrt. Es geht immer zwischen Bahndämmen hin, mal recht schlechten Drucken des Simpliciffimus". Heine arbeitet, man sieht gar nichts. Ab und zu kommt auch noch ein Tummel und wie die Reproduktionstechnik es verlangt, mit wenigen, in der Regel es wird auf Sekunden völlig dunkel. Dafür ist das Coupé jetzt voll. lebhaften und kräftig konstruierten Farbentönen, mit denen er oft Sogar im Mittelgang stehen Bassagiere. Die Luft ist zum Erstiden. sehr eindrucksvolle Stimmungen hervorzurufen weiß.- Das linte Fenster ist dicht befeht, nur nach rechts noch ein Stückchen Aussicht frei. Gesundbrunnen Wedding der Norden. Fabriken, Fabriken und nochmals Fabriken, auf den Straßen Geschäftswagen , Männer und Frauen im Werktagsgewand. Ruffige Jungen in blauer Blnie, haftende Mädchen, selbst die Kinder eilen und jagen, man muß schuell fein im Kampf ums Brot.
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Völkerkunde.
se. Ein Schießbogen als Musikinstrument. Bet den Maidu- Indianern im nördlichen Kalifornien haben die ameri fanischen Forscher jüngst ein merkwürdiges Musikinstrument entdect, das in nichts Anderem besteht, als in einem gewöhnlichen SchießIn vollen Accorden braust die gewaltige Hymne der Arbeit bogen. Dieser ist aus Cedernholz gearbeitet, befigt eine Länge von 21 Fuß und ist entweder mit Draht oder, wie es früher Sitte war, herauf. Gisbahn eingerichtet. Eine mit einem feinen Schneuftrang bespannt. Wenn dieser Bogen als verstimmte Drehorgel liefert die Musik. Nauch der Schlote auf den Platz, aber die Kinder jubeln und lachen, in der Mitte gefaßt, indem der Daumen nach innen und die man ist genügsam hier draußen im Punkte Wintervergnügen. Buttlig Handfläche nach vorn gerichtet ist. Das eine Ende des Bogens wird straße, Beusselstraße; das Coupé wird leerer, die Gegend freier. Das dam in den Mund genommen und die Sehne schnell mit einem kleinen Feld beginnt. Im Hintergrunde steigt der Wald auf. Ueber feinen biegfamen Zweig, der in der rechten Hand gehalten wird, geschlagen. Gipfeln liegt eine schwarze Wolkenwand. Es liegt Schnee in der Der Mund dient als Schallboden, und die verschiedene Höhe der Luft. Jungfernheide. Der letzte Baffagier verläßt das Coupé. Der Töne wird dadurch erzeugt, daß die Größe der freien Mundhöhle Zug braust hinaus. Ein Wintermärchen liegt die Landschaft da. teils mit Hilfe der Zunge teils durch Oeffnen oder Schließen der Weite Niederungen, in der Ferne die Heide, bald flach sich hin- Kimmbaden verändert wird. Die Töne sind allerdings sehr schwach ziehend, bald hügelig aufteigend, hin und wieder ein Haus, verloren und mir aus furzer Entfernung hörbar. Dieser Gebrauch des Bogens in Stille und Einsamkeit. Jetzt geht es an der Spree entlang. Sie ist auf die Priester und Medizinnänner beschränkt, und andre Perist nicht gefroren hier draußen. Schwarz und regungslos liegt ihr fonen dürfen nur selten bei solchen Konzerten zugegen sein, vor Wasser. Links taucht der Charlottenburger Schloßpart auf. Die allem ist es niemandem erlaubt, das Instrument zu berühren. Diese Schleier der Dämmerung weben in seinen dunklen Gängen. Es Bogen genießen unter den Indianern eine hohe Berehrung und huscht um die Büsche wie gespenstige Schatten. Sind sie wieder werden von den Medizinmännern nur bei ihrem Berkehr mit den lebendig geworden die Geister der Finsternis und der Schande, die Stukini oder Geistern gebraucht, auch ist ihre Herstellung mit hier vor einem Jahrhundert ihr Wesen trieben? Kommen fie ceremoniellen Gebräuchen verbunden, zu denen unter anderm eine lachend zu triumphieren, weil ihr Reich noch immer danert auf Einreibung des Bogens mit Menschenblut gehört. Ein derartiger dieser Welt? Gebrauch des Schießbogens ist nicht ohne Beispiel, aber es ist wohl anzunehmen, daß die Indianer ihn selbst erfunden und nicht etwa durch Berührung mit andren Bölferschaften übernommen haben. Astronomisches.
Auf einem Bauplak haben fie e Schwer und dick drückt der Musikinstrument benutzt werden soll, so wird er mit der linken Hand
Die Sonne hat sich noch einmal herausgelvagt, rotgoldenes Licht haucht sie über die Höhen von Westend , über die Föhrenhänge des Grunewalds, ein legtes Auffladern, dann sinkt sie ganz, nur ein berzitterndes Glühen spielt noch in der Ferne über den Dächern von Charlottenburg - Halensee .
Es geht wieder in die Stadt hinein. Das Coupé füllt sich, in Wilmersdorf ist es beinah voll geworden. Elegante Damen in Abendmantel und Theatershawl. Sie tragen Fächer und Opernglas und lachen und schwaßen. Sie sind offenbar sehr indigniert, als in Schöneberg noch mehr Fahrgäste kommen, Arbeiter von der Gasanstalt, verstaubt und rußig, sie lassen sich müde auf die letzten leeren Pläge fallen.d
Das junge Mädchen in der Ecke greift nach ihrem hellblant feidenen Pompadour, den der verschmierte Rock des einen Manns streift. Mit einem empörten Blick reißt sie das zarte Ding an sich. Die alte Dame sagt:„ Wir hätten zweiter Klasse fahren sollen." Draußen auf den Feldern liegt die Nacht.-
Kunft.
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Erdlicht und sein meteorologischer Zufam menhang. In der Straßburger Post" schreibt Wilh. Krebs: Der jetzt wieder zunehmende Mond läßt neben seiner noch sehr schmalen Sichel in einer überraschend ausgeprägten Weise die aschgraue Beleuchtung der übrigen Scheibe erkennen. Diese Beleuchtung wird allgemein als wirklich reflektiertes Erblicht angesehen und ist nicht zu verwechseln mit dem düsterroten Schimmer der verdunkelten Mondscheibe bei einer Verfinfterung dieses Geftirns. Die Erklärung. die für das rötliche Licht des verfiusterten Monds noch nicht erbracht ist, darf höchstwahrscheinlich in der Bengung von Sonnenstrahleit, auf ihrem Weg durch die dunstige Erdatmosphäre, gesucht werden. Die aschgrane Beleuchtung der nicht besonnten Mondfläche ist zuerst von Leonardo da Vinci als zurückgeworfenes Erdlicht erklärt worden. Ihre sehr wechselnde Stärke sollte nach Arago nnd audren Physikern Aufschluß geben über die wechselnde Klarheit der Erdatmosphäre. bahl. Jm Salon von Bruno und Paul Cassirer ist Das außerordentlich starke Auftreten der sehenswerten Erscheinung gegenwärtig eine Ausstellung von Zeichnungen und ornamentalen gerade in diesen Wintertagen fäßt noch an einen andren Zusammen Entwürfen Thomas Theodor Heines veranstaltet, die außer hang denken. Fast ganz Europa , bis in die Mittelmeerländer hinein, ist ordentliches Intereffe erregt. Es find in der Hauptsache Originale mit einer diden weißen Schneedede überzogen. Auf den an den Stiften und borzügliche Drucke der durch den„ Simpliciffimmis" allgemein mit Eis umfäumten oder von treibenden Schollen bedeckten Meeresbekannt gewordenen Zeichnungen dieses Künstlers, der berühmten teilen find dicke Nebel an der Tagesordnung. Die dem Monde zuBilder aus dem Familienleben", der politischen Karikaturen, der gekehrte Seite der Erde in unseen Mondnächten ist demnach unTierhumoresken usw. Und doch steht man in dieser Aus- gewöhnlich weiß. Das Erdlicht muß unter solchen Umständen bes stellung, in der vereinigt ist, was fonft mur auf einzelnen fonders große Helligkeit befizen. Ueberdies liegt der Mondstand zur Blättern verbreitet wurde, überrascht vor der Fülle und Zeit in den frühen Abendstunden, so daß ihm besonders viel von dem Reichtum des Künstlers, der fich Starifaturist der osteuropäischen Nachtfeite zukommt. Die größere Breite des Kontinents und die weitere Ausdehnung feiner Schneebedeckung begünstigt noch diese Verstärkung des Erdlichts. Wer diese Erscheinung, die indirekt wenigstens einigen Aufschluß giebt, über den äußeren Eindruck, den unsre Erde den hypothetischen Beschauern auf beachbarten Gestirnen hinterläßt, mit eignen Augen tennen lernen will, hat wegen des frühen Mondstands in diesen Tagen dazu die bequemste Gelegenheit.-
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durch seine treffsichere Charakteristit und seinen unerschöpflichen Wiz der Erfindung weit über alle heute schaffenden deutschen Zeichner er hebt. Was für eine stattliche Reihe von Typen marschiert in den Familienbildern auf, wie schlagfertig ist der Gesichtsausdruck und die ganze Haltung etwa eines sich in den Sofa hinflegelnden Spießers mit ein paar Strichen gegeben! Ich kann freilich nicht sagen, daß mir die Art seiner Beichnung mit ihrer flächenhaften Behandlung und den dicken festen Umrißlinien sonderlich sympathisch wäre, aber Humoristisches. es ist in feinen Linien oft ein Witz und eine Kraft der satirischen Charakteristik, die zur Anerkennung zwingen; bei manchen flüchtigeren Bestrafte Schadenfreude. Haben Sie's schon Blättern tagespolitischen Inhalts beruht die Wirkung allerdings auch gehört? Den Doktor haben sie gestern aus dem Lefeverein hinausfast ausschließlich auf den Wig der Erfindung und bedarf des darunter geworfen!" stehenden Textes und des Kommentars durch die gleichzeitigen politi- Wirklich?! Ah, das gönn' ich diesem elligen schen Ereignisse durchaus. In einigen Blättern ferner, z. B. in den Menschen! Was hat er denn gethan?" Scharfrichterscenen, spielt der Künstler in einer Weise mit dem" Ihre Gedichte hat er vorlesen wollen!" Grauen, die mir wenigstens jedesmal einen Niß giebt; da wird der Angenehme Unterhaltung. Wirt( als sich bei Beschauer zwischen dem Entfeyen über den Hauptvorgang und der einer Rauferei die Sommerfrischler auf die Bäum' und Dächer Lächerlichkeit der Personen im Vordergrund hin- und hergeriffen, flüchten):" Dös muß ma mir schon laffen bei mir unter. und auch in der Darstellung des Vorgangs ist ein Moment des halten fi' d' Leut' immer am aller besten!" Lächerlichen, das ich mit dem Motiv absolut nicht vereinen kann.
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Was indessen in der jetzigen Ausstellung am meisten auffällt, Beim Vogelhändler. Sie bringen mir jest na ch das ist die starke dekorative Begabung, die sich in allen Blättern zu Wochen den Papagei zurüc was haben Sie denn an ihm auserkennen giebt. Nicht nur in den ornamentalen Entwürfen, sondern zusetzen?" auch in den Zeichnungen und Karikaturen ist die Kompofition aus gezeichnet, auch in den flüchtigsten Blättern ist die Zeichnung zu
Der Pa- Pa- pa- Papa- gei- ft- st- ft- st ottert ja!" ( Flieg. Bl.")