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Es ist nicht leicht, von solchen, jedenfalls rein artistisch sehr hoch-| Lage, zum Zeichen nnfrer Hochachtung und tiefen Dankbarkeit, dieses stehenden Konzerten zu einem jener fleineren Abende überzugehen, Album mit unfren Photographien und wünschen, daß Sie auch die für das Auftreten jüngerer Kräfte eingerichtet sind und dem fernerhin noch lange, lange uns erhalten bleiben mögen mit... Referenten stets die Aufgabe stellen, wohl zu unterscheiden, was mit. eventuell sogar unverantwortliche Ueberschwemmung des„ Mit Ihren väterlichen Belehrungen auf dem Wege des Rechts Bublifums mit aussichtslos Minderwertigem und was das Beachtens- und des Fortschritts," fügt Satussin hinzu und wischt sich den eventuell fogar tragische Ringen eines Kunstjüngers mit Schweiß von der Stirn. Augenscheinlich hat er ebenfalls eine seiner eignen Entfaltung und mit der Aufmerksamkeit des Publikums Rede einstudiert, welche er gerne loswerden möchte. Und so ist. In dem einen jener Konzerte, das wir für diese Woche aus- möge" schließt er, Ihr erhabenes Beispiel noch lange, lange auf wählten, zeigte Herr Felig utdeutsch, ein bereits im Konzert- dem Felde des Geistes, der Arbeit und der Selbsterkenntnis uns leben eingeführter Geiger, weder einen besonders schönen Ton noch voranleuchten!" auch die Fähigkeit, sonstwie zui nteressieren, obwohl natürlich bei ihm wie Ueber die linte faltige Wange Schmhchows fließt eine Thräne. schließlich bei den allermeisten Konzertspielern, ein guter Fonds von„ Meine Herren!" beginnt er mit bebender Stinue:" Ich er Können vorhanden ist, den man wahrlich nicht erst erwähnen wartete nicht... ich dachte gar nicht, daß Sie mein bescheidenes braucht. Aber nun diese Programmwahl! Sie war die typische; Jubiläum feiern würden Ich bin bewegt. fogar. ob nun ein Sitt, ein Ernst oder ein Vieurtemps, und ob Brillanz- sehr. Glauben Sie mir, Freunde, niemand will Ihnen so Stückchen von Schumann oder solche von Baganini an die Reihe wohl wie ich.... Und wenn es irgend etwas giebt, was Ihnen nüzlich tommen: die Hauptsache ist doch immer, daß solche Spieler kein sein. Bedürfnis haben, Stüde auszusuchen, die eine echt fünstlerische Hin= Der wirkliche Staatsrat Schmhchow winkt mit der Hand, um gebung verlangen und deren Hervorsuchen von einem, wie wir sagen anzudeuten, daß er vor Bewegung nicht weiter sprechen könne. Er möchten, historischem Gerechtigkeitsgefühl zeugt. Mit dem geweint. Gerade als ob man ihm nicht ein kostbares Album geschenkt nannten Geiger fonzertierte eine Mezzosopranistin Margarete hätte, sondern ein solches wegnehmen wollte. Er umarmt und füßt Engler. Sie gehört wenigstens zu den Sängerinnen, denen den Titularrat Kraterow, der diese Ehre gar nicht erwartet hat und man nicht mehr den Rat geben muß, eine verfehlte Stimmbildung vor Entzücken erbleicht. Dann, nachdem er sich etwas beruhigt, abzuwerfen und die Studien nen zu beginnen: sie dürfte doch wohl noch einige tief empfundene Worte gesprochen und allen seine Hand auf dem richtigen Weg und nur noch lange nicht weit genug fort zu drücken gegeben hat, steigt er, begleitet von lanten Beifallsrufen geschritten sein. Ihre Stimme ist im allgemeinen schön, voll, trag und Segenswünschen, die Treppe hinunter, setzt sich in seinen Wagen fähig und sonor mit ziemlich dunkler Farbe; sie singt häufig unrein, und fährt nach Hause. Im Wagen fühlt er seine Seele bewegt von doch scheint dies nicht eben auf unmusikalische Anlage oder Aus- mächtigen, bisher unbekannten Empfindungen. Er weint nochmals. bildung, sondern nur auf eine noch geringe Sicherheit zurück- Zu Hause, im Kreise seiner Familie, seiner Freunde und Be zugehen. Beim Weiterlernen wird sie besonders darauf achten kamuten, erivarten ihn neue Freuden, neue Ovationen. Schließlich müssen, die tieferen Lagen genügend zu entwickeln( z. B. glaubt er selbst, daß er in der That dem Vaterland sehr nützlich für Liszts Mignonlied), dann die Konsonanten qualitätreicher aus: gewesen sei, und daß, wäre er nicht auf der Welt, es um die Menschzusprechen und endlich, worin freilich ein Hauptstück aller Gesangs- heit sehr schlecht bestellt sein würde. Das Festessen besteht nur aus kunst liegt, den Ton mit dem Wort besser zu verbinden( woran es Toasten, Reden, Umarmungen und Thränen. Mit einem Wort: 3. B. in Schuberts freilich schwierigem Lied„ Auf dem Wasser zu Schmhchotu hätte nie und nimmermehr erwartet, daß man seine fingen" gar sehr fehlte). Verdienste so schäzen und anerkennen würde.
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Alle derartigen Klagen ruhen völlig, wenn man einem so be- Meine Herren!" sagte er vor dem Dessert. Vor zwei Stunden währten Sänger wie Eugen Gura gegenübersteht, der jetzt all- wurde ich entschädigt für all die Leiden, welche ein Mensch durch jährlich im März seinen bedentenden, doch leider nicht gerade viel- machen muß, der sozusagen nicht um der Form, nicht um des Buch seitigen Schatz von prächtigen Gesangsballaden und ähnlichen Stücken stabens willen, sondern aus Pflicht dient. Ich habe während meiner in populären Abenden zum besten- fürwahr zum besten giebt. ganzen Dienstzeit beständig das Princip hochgehalten: Die Beamten Nicht, daß er den Stimmglanz noch auch den Temperaments- und Aus- find nicht bloß Maschinen, sie sind auch Menschen. Und heute drucks- Reichtum einiger andrer hätte. Allein seine Stimme ist in guter wurde mir dafür die föstlichste Belohnung zu teil. Meine Unteralter deutscher Schule so fest und schön gebildet, sein Vortrag ist so gebenen verehrten mir ein Album... Da ist es! Ich war gradezu schlicht und eindringend, und die Jahre sind gegen sein können so gerührt." ohumächtig, daß man selbst die öftest gehörten Balladen von Löwe, Festliche Gesichter beugen sich über das Album und beginnen es auch wenn sie manch Gewöhnlicheres enthalten( z. B. Die ver- zu besehen. fallene Mühle" an der Stelle:" Wohl fühlt da wie in alter Zeit„ Ach welch schönes Album!" sagt Olga, die Tochter Schmhchows. Sein Herz der Liebe Seligkeit"), immer wieder mit entgegenpochendem Ich denke, das fostet mindestens fünfzig Rubel. Owie reizend! Herzen anhört. Kommen dann so wertvolle modernste Sachen wie Du, Papachen, schenk mir das Albumi. Hörst Du? Ich verwahr' es. die neulich wieder gesungenen von Hugo Wolf , so ist die Freude um Solch ein Prachtstück!" so größer.
Wahrlich die geringste Freude seit langem konnte uns die Aufnahme machen, die das neulich besprochene antife Konzert bei den Kritikern hervorragender Tagesblätter fand. Es wäre hier viel zu sagen, zu berichtigen, nachzuweisen. Nur so viel: Herr Brofessor Fleischer, der ja eben kein Konzertpraktiker ist, hat zwar die Aufführung als solche gänzlich verfehlt. Was ihm aber dort, bezüglich der vorgeführten Musik und ihrer Erläuterungen, an Unverständnis entgegengebracht wurde, das fann man nur tief bedauern. Eine solche Unwilligkeit, fremdes Kunstleben nach dem zu beurteilen, was in ihm selber liegt; ein solcher Nebel von Verwechfelungen einer hier gar nicht aufgedrängten Gelehrsamkeit mit einer ganz schlichten Erneuerungsarbeit und ferner einer Fülle von historisch Feststehendem mit einer Fülle von Problemen; eine solche Unfähigkeit, die hohe und eindringliche Phrasierungskunft der Griechen ( an Alexander Ritter erinnernd) zu würdigen, die rhythmischen Abweichungen einer durch viele lange Silben zu syncopiertem Rhythmus drängenden Sprache von unsrer zu glatterem oder mehr punktiertem" Rhythmus drängenden Sprache zu verstehen, und schließlich die Aehnlichkeiten der melodischen Gänge der Griechen mit denen unfres Bach sowohl wie unsres Grieg herauszufinden: derartige Blößen find ganz dazu geeignet, den sehr nervösen" Gegensatz zwischen Wissenschaft und öffentlichem Leben durch eine aus diesem stammende Schuld zu verschärfen.-
SZ.
( Nachdruck verboten.)
Lang und dünn wie eine Hopfenstange, tritt der Titularrat Kraterow auf Schmhchow zu, verbeugt sich vor ihm und beginnt: Excellenz! Tief bewegt und gerührt, voll Bewunderung und Dankbarkeit für Ihre väterliche Fürsorge um uns... uns
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Nach dem Festessen trägt Olga das Album auf ihr Zimmer und verschließt es im Schreibtisch. Am andren Tage nimmt sie die Bilder der Beamten aus dem Album heraus, wirft sie beiseite und stellt dafür ihre Pensionsfreundinnen hinein: die monotonen Uniformen machen buntfarbigen Kostümen Blay. buntfarbigen Kostümen Platz. Kolja, das Söhnchen Beamtenbilder und bemalt seiner Excellenz, sammelt die fie: den einen bescheert er grüne Schnurrbärte, den andern zimmtfarbene Backenbärte usw. Schließlich, als nichts mehr zu bemalen ist, schneidet er die Bilder aus den Kartons heraus, durchsticht die Augen mit Stecknadeln und beginnt mit ihnen Soldat zu spielen. Den ausgeschnittenen Titularrat Kraterow spießt er auf eine Streichholzschachtel und trägt ihn so im Triumph zum Vater ins Kabinett. Sieh mal, Papa, ein Monument! Sieh doch!" Schmychow bricht in Lachen aus, beugt sich zu seinem Sprößling hinab und füßt ihn gerührt auf die Wangen.
" Nun geh, Schelm, zeig's Mama. Laß Mama auch sehen."
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Kleines Feuilleton.
Die ältefte Erwähnung eines Landbriefträgers. Die Frankfurter Zeitung " schreibt: Auf den Poststraßen, die von Aegypten aus schon zwei Jahrtausende vor Christus nach Kleinasien und Babylonien führten, verkehrten als Postboten der Pharaonen Landbriefträger ". So darf man wohl die ägyptischen Boftbeamten auch nennen, welche als Läufer, fei es die ganzen Routen oder auch nur den Weg von Station zu Station, mit der Post zurückzulegen hatten. Und wie man heutzutage das Los der Landbriefträger nicht als das beneidenswerteste ansieht und mit sympathischem Empfinden der braven Männer gedenkt, die Jahr aus Jahr ein und Tag für Tag große Staub Wege in Sommerhitze oder Winterschnee und Kälte zurücklegen müssen, so war es gerade schon vor 4000 Jahren. In einem Papyrus aus dem Jahre Zweitausend ungefähr vor Christus( Pap. Sallier 2, 7, 6 ff.) findet sich folgende
Während mehr als ganzer zehn Jahre..." souffliert Satuffin. " Während mehr als ganzer zehn Jahre, überreichen wir, Ihre Untergebenen, am heutigen, für uns so bedeutungsvollen... hm... Stelle: