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Amerika. Von den Salaten kannte man schon im Altertum anch| leuchtender Energie in der sogenannten unbelebten" Natur viel vers Endivie und Cichorie. Erinnert wurde noch an die Verwendung der breiteter ist, als mau selbst nach den legten Entdeckungen zu ver­Malagazwiebeln zu Salat, an die Tomaten, die zu den Nacht muten gewagt hat. Begram   hat nämlich noch an andren chemischen fchattengewächsen gehören und an die aus derselben Familie Stoffen, zunächst an Proben von Erbium- und Niobiumoryd, die im stammenden Aubergines, die hier noch sehr unbekannt sind, in Frank- chemischen Museum der Universität aufbewahrt lagen, ebenfalls eine reich aber viel gegessen werden.- schwache Wirkung auf das Elektrometer entdeckt.

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Theater.

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Humoristisches.

-Benügte Gelegenheit. A.: Wo steckst Du den Vor­mittag über?"

B.: Ich besuche den Samariterkurs." A.: So? Welchen Zweck hat das?"

B. O, da lernt man augenblickliche Hilfe leisten 1"

A.:" Ah, da fannst Du mir wohl augenblicklich mit fünfzig Mark helfen-?"

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Neues Theater: Der Ausflug ins Gittliche" bon Georg Engel  . Also endlich! Nachdem das Censurverbot uns lange Monate die Komödie vorenthielt", nachdem die Presse immer wieder entrüstet fragte, warum gerade wir von diesem irdischen Genuß ausgeschlossen sein sollten ist nun der Ausflug ins Sittliche" vor sich gegangen. Endlich also komunen die Ge­müter zur Ruhe und die Kritik kann feststellen, daß Herr Engel ein unangenehmes und schlechtes Stück ge­schrieben hat. Der Foyerwig meinte im Zwischenakt, daß der Autor brillante Beziehungen haben müsse. Sie meinen, weil er die An­nahme der unerquicklichen Stümperei durchgesetzt hat? Nein, tveil er ein Verbot zu erzielen wußte. Der Foyerwis ist ein windiger Gefelle; aber auf Erfolg und Mißerfolg versteht er sich allerdings. Wäre das Stück ohne voraufgegangenes Verbot im Lessing Theater aufgeführt, wäre es mit Bauten und Trompeten durchgefallen und die Provinz" wäre um den Genuß herumgekommen. Das Verbot aber erregte Aufsehen, das Publikum wurde neugierig und so nahm eine Reihe von Bühnen das Stück an. Die Censur erreichte also wieder einmal das Gegenteil des Gewollten. Ob Censoren Milchflaschel­schließlich flug werden können?

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Was Herr Engel wollte, ist aller Ehren wert. Er wollte die Heuchelei der Junker verspotten, die im Parlament so prüde thun und daheim auf dem Lande gar nicht ungern eine frische Magd herablassend beglücken. Nur muß man auch fönnen, was man will und Herr Engel fonnte in diesem Fall nichts. Sein Stück ist ber­Schroben und verlogen, daß es wirklich nur den Junkern zu gute font infofern nämlich, als man sich unwillig von dem verzerrten Wilde abkehrt. Die Censur muß ein schlechtes Gewissen haben, daß fie solche Stücke verbietet. Das schlechte Gewissen sieht ja überall Gespenster. Insofern hat das Stück ein objektives Intereffe, das mit seinen litterarischen Qualitäten nichts zu thun hat. Also davor fürchten sich die Junker? Wir gestatten uns daraus einen Rück­schluß auf das gute Bewußtsein, mit dem sie für die lex Heinze gefochten haben.

Ahnungsvoll. Frau( in der Kunstansstellung): Wenn Du den Sinn der Bilder so schwer herausfindest, warum kaufst Du denn keinen Katalog?" Mann: Das auch noch! Liest man was manche Bilder vor­stellen sollen, dann kennt man sich ja erst recht nicht aus."

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Moderne Kindererziehung. Sie: Was nur dem Baby fehlt, daß es immerfort fo jämmerlich schreit. Der Doktor hat es bereits massiert, mein Mann hat es gewogen und photo­graphiert, ich habe sechs Kapitel Mutterpflichten" gelesen, was weiß ich alles, Herrgott! Da bringt die dumme Gans erst die ( Meggend. Hum. Bl.")

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Notizen.e

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Drei neue Einatter von Mar Dreher werden noch im Laufe des nächsten Monats im Deutschen Theater in Scene geheit.

JOFO

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- Rudolf Rittners Schauspiel Wiederfinden? erlebt zusammen mit Georg Reides Drama, Morgen" am 23. März im Deutschen   Theater die Erstaufführung.

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25. März im Schiller Theater zum erstenmal in Scene.- - Otto Ludwigs Drama Der Erbförster" geht aut

Das schlimmste war, daß Herr Engel so gar nicht fannte, was- Ein sechsfacher Theaterbirettor ist Dr. Theodor er bekämpfen wollte. Seine Schilderung ländlicher Zustände ist grotest, Löwe in Breslau  . Herr Löwe dirigiert nämlich das Lobe, Stadt und im Hause seines Gutsbesitzers herrschen Zustände, die er un- und Thalia- Theater in Breslau  , hat für die Sommersaison 1901 die möglich je beobachtet haben kann. Beispielsweise verhandelt Leitung der Sommer- Operette in Baden- Baden   und Karlsruhe   übers die Sittlichkeitskommission" ihre heille Materie in Gegenwart der nommen mid steht ferner noch mit dem Eigentümer des Deutschen Danien, unter denen sich auch ein junges Mädchen befindet. Die Theaters in Breslau   in Unterhandlung.- Fabel handelt von einem adeligen Renegaten, der anscheinend sehr Die öffentliche Hauptprobe zu Berdis Requiems radikal ist, dabei aber keiner Partei augehört, weil Barteien Stallungen für Herdenvieh" sind. Ach, Herr Engel- wie über- aufführung durch den Sternschen Gesang Verein Engel- vie über: 18. menschlich das in Ihrem Munde klingt! Dieser jammervolle( 18. März) findet am 16. März nachmittags 4 Uhr in der Kaiser Schwäger alfo deckt die sittliche Heuchelei seines Onfels auf, indem Wilhelm- Gedächtniskirche   statt.

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ihm die Liebschaft mit einer Hofdirne unter die Ein neues Gemälde von Ludwig Knaus   Blumen Nafe hält. Zum Schluß wird er für feinen Heldenmut durch die händlerin" ist gegenwärtig im Künstlerhause, Bellevuestraße 3, Hand einer reichen Erbin belohnt. Die ganze Fabel ist so wahr, ausgestellt.- wie das Milien echt ist, also erlogen. Das Stück ist einfach eine a. Die Maler Max Friz   und Karl Leipold   begeben sich zusammengeflügelte Spekulation auf die berechtigte Popularität ge­wiffer gegen die lex Heinze gerichteter Wize. Nicht einmal von bemnächst im Auftrage eines hiesigen Konsortiums nach dem theatralischem Temperament ist etwas zu spüren. Ohnmacht und Un- um daselbst Studien für ein größeres tünstlerisches Un- autasus, nach Persien   und der afrikanischen Küste, tenntnis find die einzigen Bestandteile dieser Komödie".- Unternehmen zu machen.

Physikalisches.

E. S.

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Die Führungen in der Ausstellung Die Kunst im Leben en. Noch mehr strahlenausfendende Mineralien des Kindes" werden am Freitag, den 15. d. M., beginnen. E Die Entdeckungen auf dem Gebiete der geheimnisvollen Störper werden an diesem Tage von 4-5 Uhr die Herren Feld, Dr. Osborn, strahlen, die von dem Funde Becquerels im Uranium, ausgegangen Spohr und Stahl die Führungen durch die einzelnen Abteilungen sind, werden immer vielseitiger und merkwürdiger. Auf die Iran  - der Ausstellung übernehmen. Ferner werden Vorlesungen stattfinden: Strahlen folgten die des Thorium, Radium, Polonium und Actinium  , Sonnabend, den 16. März, 4-5 Uhr; Sonntagvormittag 11-12 11hr neulich hörten wir von einem strahlenausfendenden Blei, und heute und nachmittags von 4-5 Uhr; Dienstag, den 19. März, von 4 bis hat man erfahren, daß Professor Pegram von der Columbia- 5 1hr und Mittwoch, den 20. März, von 4-5 Uhr. Universität in New York   noch verschiedene Körper mit derselben- Ueber Französischen Idealismus, Realismus, Eigenschaft entdeckt habe. Es wurden mit einem neuen und sehr und Impressionismus wird Dr. Berthold Daun am cmpfindlichen Elektrometer Versuche mit der besonderen Ab- Sonnabend im Verein Albrecht Dürer  "( Dorotheeustädtisches Neal sicht vorgenommen, noch weitere strahlende Mineralien zu Gymnasium, Georgenstr. 30/31) sprechen. finden. Der Forscher nahm zuerst einen Kristall des seltenen, wenn auch an vielen Orten in Europa  , Amerika   und Grönland   gefundenen Minerals Columbit zur Hand; dieses besteht gewöhnlich aus einer Mischung von zwei Verbindungen, die ein Salz des Eisens mit den Säuren der seltenen Elemente Niob und Tantal darstellen. Das Elettrometer zeigte, daß sich die Luft in einer Umgebung dieses Stristalls in einem elektrischen Zustande befand, und die photo graphische Prüfung bestätigte, daß der Columbitkristall Strahlen aussandte, die auch auf die photographische Blatte wirften. Nach den bisherigen Untersuchungen enthält diefes Mineral weder Uranium noch Thorium, also keines der Elemente, denen die Eigenschaft der Strahlung besonders eigentümlich zu sein scheint. Somit bleibt das Vorhandensein dieser Eigenschaft im Columbit noch völlig rätselhaft. Ueberhaupt aber scheint die Thatsache immer flarer Die nächste Nununter des Unterhaltungsblatts erscheint am zu werden, daß die Aussendung von Strahlen elektrischer und Sonntag, den 17. März.:

- Ein römischer Tempel ist bei Dhroneden im Hunsrüc entdeckt worden. Die Ruinen bilden einen rechteckigen ummmauerten Bezirk von 65 Meter Länge und 60 Meter Breite, in dessen, un­gefährer Mitte ein Tempel von 17 zu 18,50 Meter Größe lag.

- Eine neue Insel ist im Stillen Ocean entdeckt worden. Ein norwegischer Kapitän Saregaard ist bei der Fahrt von Sidneh nach Manila   auf das Eiland gestoßen. Die Jufel ist gebirgig, bewaldet und fruchtbar und liegt in dem an kleinen Eilanden und Riffen reichen Meeresteile zwischen Holländisch- Neu- Guinea und den deutschen Palau- Inseln  , 90 Seemeilen nordöstlich von den Maria­Inseln. Die Insel wird nach ihrem Entdecker benannt werden.

Verantwortlicher Redacteur: Heinrich Ströbel   in Berlin  . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin  .