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Co nehmen wir die Droschke auf Zeit," fagte Lopinsky| den bunten Rahmen und Deldruckbildern, zwischen den ruhig. Wir enden dann hier, bei Neumann." polierten Möbeln und alten Tischdecken der Stube eigen aus,
Nebenan war ein Halteplay. Lopinsky stieg zuerst ein vornehm. und forderte Bohrmann auf, neben ihm Platz zu nehmen. Hantinger als Dramaturg müsse rückwärts figen. Der Direktor wie der Autor gehören auf den Vordersiz.
Bohrmann nannte seine eigne Adresse. Als der Kutscher, dem Lopinsky ein fürstliches Trinkgeld versprochen hatte, auf den Gaul einhieb, sagte Bohrmann auf Befragen, seine Flurnachbarin sei eine junge Künstlerin Namens Kläre Reymond; die kenne den Aufenthalt des Direktors Schmidt- Lefebvre. Sie habe erst heute wieder ein Schreiben von ihm erhalten, ein demütiges Schreiben; es scheine ihm nicht zum besten zu gehen.
Desto besser," sagte Lopinsky, und Hantinger rieb sich aufgeregt die Hände.
Während die Droschke in schnellem Trabe hinfuhr, bedachte Bohrmann, daß er für Siegfried doch einige Bonbons hätte mitnehmen sollen. Er hatte nichts als die Tischkarte für ihn.
XI.
Unter den Frankfurter Linden hielt die Droschke vor dem bezeichneten Hause. So wenig unterschied es sich von den benachbarten hohen Mietskasernen, daß Bohrmann sich immer noch, nachdem er drei Vierteljahre darin wohnte, nach der Nummer richten mußte, so oft er heimkehrte.
Als die beiden Herren mit ihm aussteigen wollten, bat Bohrmann, fie möchten ihn im Wagen erwarten. Es sei überflüssig, bier Stockwerke hinaufzusteigen, da er doch nur eine Adresse zu erfragen hätte.
Ganz recht," ſagte Lopinsky mit einer wohlwollenden Handbewegung, wir wollen Ihr Geheimnis ehren. Merken Sie sich das, Hantinger. In Herzensangelegenheiten ist Disfretion Ehrenfache. Fliegen Sie, Herr Bohrmann 1" Dame.
Bohrmann wollte versichern, daß die in Rede stehende
"
Fliegen Sie, fliegen Sie!"
96 Bohrmann eilte die Treppen hinauf. War es immer noch die Wirkung der genossenen Getränke oder empfand er die Wichtigkeit der Pflicht, die ihn heimführte, jedenfalls fühlte er sich gehoben; es freute ihn, dem Schüßling des Fräuleins Reymond eine gute Nachricht bringen zu können.
Fräulein Reymond errötete, als sie den Lehrer erblickte. ,, Sie haben doch nichts dagegen?" sagte sie. Bohrmann drückte ihr innig die Hand, kam aber sofort mit wichtiger Miene darauf, was ihn so plötzlich hergeführt hätte. Denn die Gesellschaft wäre noch lange nicht zu Ende. Durch eine glückliche Fügung habe er etwas für den unglücklichen Freund seiner Freundin gefunden. Eine große Hilfe. ,, Wie mich das freut!" rief Fräulein Reymond, und es ging in ihren Augen etwas auf wie Sonnenschein und Sonntagsfreude.
Dann aber vollendete sich in ihm der Gedankengang, den Lopinskys legte Worte in ihm angeregt hatten.
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" Ich will nicht in Ihre Geheimnisse dringen, Fräulein Reymond. Die Welt ist schlecht. Und Ihre Beziehungen zu Herrn Schmidt- Lefebvre. Auf dem Tischchen unter dem Spiegel lag immer noch der Brief. thebt bitte ich Sie, zu lesen." ( Fortsetzung folgt.)
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Seit langer Zeit warte ich auf die Gelegenheit Hebbels Nibe lungen" zu sehen, um dann über die Bühnenwirkung schreiben zu fönnen. Ms fie daher endlich einmal wieder im Spielplan des Schauspielhauses auftauchten, freute ich mich aufrichtig, um so mehr, als ich gute Hebbelaufführungen im Schauspielhaus erlebt hatte. Besonders" Herodes mud Marianne"( mit Mattowsky) war ein Fest und bleibt unvergeßlich. Am ersten Abend der„ Nibelungen" spielte un zwar nicht Matkowsky, sondern ein Herr Hofschauspieler aus Weimar den Siegfried, was eine betrübende Enttäuschung war. Auch sonst war die Aufführung feineswegs gut, aber die Gewalt der Dichtung war stärker als die mäßige Darstellung man ging erschüttert aus dem Hause. Was einem indes am zweiten Abend geboten wurde, spottet jeder Beschreibung. An den Anschlagfäulen stand der Bermert ebbels Geburtstag" id Aufführung geladen zu sein. Selbst aber wenn die vorhandenen Kräfte somit durfte man erwarten, zu einem Fest und zu einer festlichen dazu nicht reichten, durfte au zum mindesten erwarten, einer sogenannten würdigen" Darstellung beiznwohnen. Aber Ich habe so etwas an Stimmungslosigkeit, an unfreiwilligen Pausen, an Durcheinander, au Abhängigkeit vom Souffleurkasten in einem Berliner Theater ersten Rangs glücklicherweise nur selten gesehen- selbst bei einer Vorortschmiere würde der Direktor in der Garderobe unangenehm werden, wenn die Schauspieler fich fo häufig ins Wort fielen, wie es im Schauspielhaus geschah. Um es kurz zu fonen: das Schans spielhaus wählte in seiner sinnvollen Weise gerade den. Geburtstag Hebbels, um den Dichter durch eine gewiffenlose Aufführung zu vers höhnen. Daß die Schuld bei den Schauspielern zu suchen ist, vermag ich nicht zu glauben. Ich habe dafür zu viel Respekt vor dem Respekt, den fie doch ohne Zweifel ihrem Handwerk entgegenbringen ihrem Handwerk, das auch dam ein nobles Metier bleibt, wenn es feine Kunst ist. Ich kam mir die blamable Erscheinung nicht anders erklären, als daß man das felten gegebene Stück ohne neue Proben herausgeworfen hat und das ist damt allerdings eine künstlerische diederlichkeit, deren Kenntnis am Ende auch mit givei Theaterabenden nicht zu hoch bezahlt ist. Ich fanu mun allerdings über die Bühnen wirtung der Nibelungen" nicht schreiben und über ihren poetischen zu schreiben ist ebenso überflüssig, wie über den Bert poetischen Wert etwa des" Faust" zu schreiben, um so lieber ist es mir, daß ich Gelegenheit habe, über Hebbel zu schreiben.
Bom zweiten Stockwerke ab bernahm er die Melodie: „ Es ist ein Ros entsprungen" und erkannte das dünne auch davon war nicht die Rede. Stimmchen Siegfrieds; die leise zweite Stimmne war die von Fräulein Reymond. Langsam stieg er höher.it red. Oben stand in ihrer offenen Flurthür Frau Spindler sting pisins mit einem großen Topf Kaffee. ,, So früh retour?" rief sie dem Lehrer halblaut entgegen. Je passe hier auf, weil in fone große Häuser uf' n Treppen immer was zu sehen is. Und mit wem die Mächens aus gehen. Die Frau Lehrern und Lenchen sind gleich nach Tische bon Alunzes abgeholt worden, een Serschante von die Franzer war voch mit bei. Und da hat sich mein Fräulein natürlich wieder den Friede' rüber jelangt. Det höre ic mir sehr jerne an, wenn sie so zusammenfingen. Een Jartenkonzert kann sich Unsereens doch nich bezähmen." aris in
Wat ik dat Das Blümlein, das ich meine, ob ross th] Davon Jehovah jagtigil Hat uns gebracht alleine Maria, die reine Magd.
19 do.
Aus Gottes etv'gent Statillo bi solni rodo hat sie ein Kind geboren p dubbio Wohl zu derselben Nacht. 6 is
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Jbsen und Björnson, auch Tolstoj mit feiner Macht der gemigoFinsternis" haben in Deutschland Lorbeeren gepflückt, und wir find die Lezten, darin eine nationale Schwäche oder dergleichen Bohrmann blieb neben Frau Spindler in der Flurthür zu sehen. Es ist teine Schwäche, sondern eine Tugend der stehen und lauschte andächtig, bis alle Verse zu Ende gesungen Deutschen , daß sie auch außerhalb ihrer Grenzen Bescheid
waren.
O Gott, uns das verbleib'.
wissen und das Gegenteil ist kein Vorzug, sondern ein Verhängnis der Franzosen . Wir haben Björnson viel zu danken, Wie lieblich die beiden Stimmen zusammenflangen. Wie aber am Geburtstag Hebbels wollen wir doch bedenken, daß manches von ihm im Sinne unfrer ästhetischen Kultur eigentlich gar fein gütig Fräulein Reymond sich Siegfrieds Stimmchen unter Drama ist. Bon Tolstojs" Macht der Finsternis" gilt dasselbe. ordnete. In wie guter Hut Siegfried war! O Gott, uns Wir segnen die Aufführung dieser Sachen darum nicht weniger, das verbleibid t 190 1936 314 god da denn es sind Dichtungen und das ist immerhin viel. Unfre Auf den Fußspizen trat er näher, und das Bild, das er unvergänglichen ästhetischen Traditionen wollen wir darum aber fah, war noch lieblicher. Siegfried stand auf dem Tisch und doch nicht vergessen und auch ein wenig daran denken, daß wir in hielt mit seinen Fingerdhen die große Hand seiner Freundin Hebbel und Anzengruber zwei moderne Dramatifer besigen, die von sämtlichen lebenden Dramatifern des In- und fest, so daß beide, als ob sie von gleichem Buchse gewesen Auslands nicht aufgewogen werden. Ohne Schaden geht kein Dichter an wären, beim Singen die Köpfe aneinanderlehnen fonnten. Der deutschen Theorie des Dramas vorbei und einen wesentlichen Sie blickten nach der Band auf den alten Holzschnitt nach Bestandteil diefer Theorie bilden die grandiosen Abhandlungen Lionardo da Vincis Abendmahl". Das war nur aus irgend Hebbels. Jbsen scheint mir unter den Ausländern soweit man einem Familienblatt ausgeschnitten, aber es nahm sich zwischen nach seinen Werken und der norwegischen Biographie von Jäger