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insofern, als bei ihnen aus der Gruppierung der sechs Stimmen wohl seinein hellsten Glanze. Wolzogens prächtige Tragikomödie wirkte am meisten Specifisches herausgeschlagen ist. Vermutlich ist es nicht auf mich noch stärker, als da ich sie vor etwa sieben Jahren vom erft nötig, die Herren auf den Franzosen L. Th. Gouvy( 1822-1898) dritten Rang aus genoß. Besonders in den famosen Scenen des aufmerksam zu machen. Er schrieb mehreres auch für außergewöhn zweiten Aktes fezte die Wirkung kräftig ein, um sich dann schließlich lichere Kombinationen von Kammermusit; fein wohl neuestes Werk noch im dritten Akt zu steigern. Dieser dritte Aft ist ein sehr starker auf diesem Gebiete ist die Suite gauloise" op. 90 für Flöte, Theaterakt, ohne doch Theater" im üblen Sinne des Worts zu fein. 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Hörner, 2 Fagotte. Er erfreut im Gegenteil durch feine Psychologie und träftige Wieder eine neue Gesellschaft war das russische, das Sicard Charakteristik. Die Typen, die Wolzogen aus der Bohème herausgegriffenQuartett, das am Dienstag in der Singakademie einen hat, hat er geschaut; sie wirken echt. Auch wo die Zeichnung allzu künstlerisch hochstehenden Abend gab, ausgefüllt lediglich mit drei feck ist, steckt doch Wahrheit dahinter. Es ist entschieden eine der Streichquartetten russischer Komponisten. César Cui ( geb. 1835) wertvollsten Komödien, die die junge Generation hervorgebracht hat. ist unter den" Jungruffen" einer der beliebtesten und auch bei Die junge Generation! Man hat sie mit Hohn und Spott uns nicht mehr unbekannt, zumal von einem ruffischen Orchesterkonzert empfangen und hat nicht nur ihr Talent, sondern auch ihre Sittlich= her. Seine Programmmufit"-Richtung hat freilich in dem C- moll- feit verdächtigt. Sie kennen teine anständige Frau; sie kennen Quartett nicht eben viel Gelegenheit hervorzustechen. Es handelt nur Kellnerinnen und Prostituierte. Sie kennen den Adel der sich um eine weniger polyphone als harmoniereiche, mit manchen menschlichen Seele nicht; sie kennen nur Schmutz und VerOrgelpunkten und obstinaten Bässen arbeitende Stomposition, deren brechen. Sie wissen die Sprache nicht zu meistern, sie können Themen mehr nebeneinander stehen, als daß sie ineinander und in nur stammeln und stottern. Alles untergraben diese unreifen Entwicklung gearbeitet wären; sie sind im ganzen interessant; Menschen Autorität, Ehe, Religion, nicht einmal ein Landrat ist mitunter( besonders im 2. Say) steckt aber hinter ihnen ihnen heilig. So und ähnlich klang es damals aus den Spalten doch nicht viel. Von Alexander Borodin ( 1834-1887) fast aller großen Blätter. Nun soll gewiß nicht geleugnet werden, tam fein zweites Quartett, D- dur; es ist beträchtlich polyphoner daß in der jungen Betvegung viel leberschwang steckte, daß manches durchgeführt als das von Cui und sticht von dessen kräftigeren Thörichte mit unterlief." Die neue Kunst," von der sie damals Gefühlen durch eine größere Weichheit ab; und während im Verlauf träumten, haben sie nicht erreicht oder wenigstens nicht so, wie sie des Abends an rhythmischer Erfindung weniger geleistet war als au ihnen vorfchivebte. Daß sie aber davon träumten, war schon ein melodischer, brachte doch hier das Scherzo, das überhaupt reich- Verdienst und eine Erneuerung des Kunstlebens hat ihr Traum doch haltiger ist als jener zweite Say Cuis, auch rhythmisch Bedent- bewirkt. Die Jugend von damals hat heute gesiegt, soweit sie sameres. Bulegt der unvermeidliche Tschaikowsky und zwar mit überhaupt siegen konnte. Ihr Einfluß auf das Theater ist dem bereits bekannten ersten seiner drei Streichquartette, D- dur op 11. in hohem Grade segensreich gewefen, aus welchem Grunde heute Haydnsches und Heidnisches verbinden sich hier zu einer an direkten noch die verdrängten Macher ihr Gift gegen sie versprizen. Harmoniewechseln, an üppigen Themen, doch auch an Gewöhnlicherem bildenden Kunst hat sie eine Reihe von wertvollen Organen ge= und an Lückenbüßern reichen Schöpfung, die wieder weniger polyphon| schaffen und Kräfte geweckt, deren Vorhandensein man in Deutschgehalten ist als ihre Vorgängerin; das Andante erzielte einen be- land gar nicht ahnte. Die Wize, mit denen man die modernen sonders starten Beifall. Maler bedachte, sind längst verstimmt oder sind harmlose Scherze geworden, die man sich ruhig gefallen lassen kann. In der Presse find fast alle großen Zeitungen zur Jugend übergegangen. weder gehören die Kritiker selbst der damaligen Jugend an oder stehen ihr freundlich, mindestens aber ohne Vor urteil gegenüber. Auch von den älteren Kritikern ist mancher, den zunächst das neue Wesen stuzig machte, zu ruhiger Betrachtung durchgedrungen und möchte jetzt die Jugend nicht missen, die er zunächst recht unwirsch behandelie. Bis ins Familienblatt und Barieté spürt man den Einfluß der jungen Generation. Ueberall hat sie gesiegt oder ist in siegreichem Vormarsch begriffen. Leidenschaftliche Parteigänger von damals schreiben seit langem in Organen, die weder die Welt im allgemeinen, noch den Geschmack im besonderen revolutionieren wollen. Und sie können es thun; denn die Zeitungen sind ästhetisch ihnen, sie nicht den Zeitungen entgegengekommen.
Die vier russischen Geiger, jedenfalls tüchtige, doch nicht eben hinreißende Spieler, besigen eine eigentümliche Tongebung: zart, fein, dünn, ideal frei von Geräuschen und am ehesten ähnlich dem Stimmgabel- und Flötenklang( verhältnismäßiges Zurücktreten der Obertöne). Namentlich gilt dies vom Primgeiger; die Mittelstimmten tlingen etwas voller.
Kleines Feuilleton.
SZ.
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Zu der
Die Aufführung im Deutschen Theater" war einfach ein Fest. Frau v. Pöllnig, Elfe Lehmann, Kayßler( der mir mit jeder Vorstellung lieber wird), Nittner, Baffermann, Nissen, Reinhardt, Winterstein alle Mitwirkenden, auch die nicht genannten, waren prächtig. Von Nittner, seiner Einfachheit und Echtheit, muß noch einmal ausführlicher gesprochen werden. E. S.
ss. Eine Ballonfahrt durch eine Gewitterwolfe wird von Bacon in der Londoner Monatsschrift now ledge" beschrieben. Der Ballon stieg nachmittags von London auf und hob sich langsam bis zu einer Höhe von 200 Metern. Alsdann kam er unter den Einfluß einer starken Luftströmung, die seinen Kurs veränderte. In der Periode, die Wolzogen in seinem„ Lumpengefinder" Etiva 20 Minuten nach der Abfahrt trat eine plögliche und über- prächtig wiedergiebt, war es anders. Damals flatterten die grünen raschende Veränderung ein. Die Umgebung, die bisher durchaus Hefte der Brahmschen Freien Bühne" in die Welt. Damals gab es ruhig und klar gewesen war, begann mit der Schnelligkeit nicht nur Kampf, den es auch heute giebt, sondern unversöhnlichen einer Berwandlung auf dem Theater zu wechseln. Der grimmerfüllten Kampf und dazu bürgerliche Not, ja für manchen, Ballon schwebte noch immer in geringem Abstand von der Erde, der aus seiner Kaste herausgerissen wurde, sogar bürgerlichen Tod. aber der Raum zwischen ihm und dieser füllte sich mit Damals versuchte man die Schauspieler, von der Beteiligung an einem blauen und ganz durchsichtigen Dunst, der dann den Premieren der Jugend abzuschrecken, wie beispielsweise Else allmählich dicker wurde, während sich zu den Seiten des Luftschiffs Lehmann noch am Tage der Aufführung von Haupimanns Erstlingsvon rechts und links der Horizont mit einer dichten Nebelwand von Drama Drohbriefe erhielt. Damals trieb in Berlin N. jene wunderaschgrauer Farbe überzog. Zu Häupten, war der Himmel noch immer liche Bohème ihr Wesen, die Wolzogen im Lumpengesindel" festflar wie eine blaue Riefenglode. Die Geschwindigkeit der Fahrt, gehalten hat. Bum bleibenden Gedächtnis. deren Richtung sich bisher nicht verändert hatte, war jept ziemlich beträchtlich und wurde auf 65 Kilometer pro Stunde geschäßt, also auf die eines gewöhnlichen Schnellzugs. Die Vorgänge in der Atmosphäre konnten von den Luftschiffern noch nicht scharf erkannt werden, während die Zuschauer von der Erde aus bereits das Heramahen einer dicken Gewitterwolfe bemerkten, die wie gewöhnlich gegen den Wind heraufzog. Sie türmte sich über dem Ballon auf, dessen Umrisse sich scharf gegen den dunklen Hintergrund abzeichneten. Sie fam inter reißender Geschwindigkeit und nahm schreckenerregende Formen an. Nu blieb auch den Leuten im Ballon die Eigenart ihrer Lage nicht länger verborgen, denn sie wurden urplöglich mit einer wahren Sündflut von Hagelförnern überschüttet, die scheinbar von be deutender Höhe herabkamen, da sie die Haut wie Wurfgeschosse trafen. Unmittelbar darauf saben sich die Luftschiffer bon-An der Universität Greifswald findet auch in allen Seiten von Blizen umgeben, die fast unausgesetzt diesem Jahre eine Ausstellung bedeutender Ers mit blendenden Strahlen aus dem Gewölk hervorschossen. fcheinungen der neuesten deutschen Litteratur statt.Der Ballon war also geradezu in der Gewitterwolfe einge--Ein Wiener Volksstück, Mutter Sorge" von N. Hawet bettet. Die Leute, die vom Erdboden aus den Zug des Ballons ist vom Lessing- Theater zur Aufführung erworben worden. Das verfolgt hatten, meinten, daß er unbedingt vom Blig getroffen Stück wird am 13. April zum erstenmal in Scene gehen. werden müßte, da er von dem elektrischen Feuer buchstäblich umfreist zu werden schien. Das Gewitter war in der That eines der schwersten, das seit langem in der Gegend vorgekommen war, und es mußte demgemäß fast als ein Wunder betrachtet werden, daß weder der Ballon explodierte, noch seine Infaffen von einem der Blige getroffen wurden.
Theater.
Notizen.
La Veine"(" Das Glück "), eine neue Komödie von Alfred Capus , hatte bei der Erstaufführung im Pariser Théatre des Variétés einen sehr großen Erfolg.
Von französischen Opern wurden im Jahre 1900 auf deutschen Bühnen am häufigsten aufgeführt:" Carmen "( 247), Mignon"( 241)," Faust"( 187)," Fra Diavolo "( 108),„ Das Glöckchen des Eremiten "( 87). Die Reichsdruckerei schreibt Preise bis zu Deutsches Theater : Lumpengesindel von Wol- 500 Mart für die besten Entwürfe von Wertpapieren und sonstigen zogen. Das Deutsche Theater" strahlte wieder einmal in Buchdruckerei- Erzeugnissen aus. Die Beteiligung steht jedem frei.- Berantwortlicher Redacteur: Heinrich Wetter in Gr. Lichterfelde. Drud und Verlag von May Bading in Berli
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