vanit is mo ઢ ફુમ
Du, Nise, weißt Du was? Was denn, Nanet?"
296 J
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" Ich werde auf die Mauer steigen, Nife. und Dich hinaufztehen, damit Du herüberkommst."
" O ja, o ja Steig hinauf, Nanet, steig hinauf" Mit tagenartiger Gewandtheit fletterte Nanet an der Mauer in die Höhe und war im nächsten Augenblick oben. Dann sette er sich rittlings oben hin und war luftig anzusehen mit seinem runden Kopfe mit den blonden, zerzausten Haaren und den großen blauen Augen. Er war schon vierzehn Jahre alt, von kleiner, aber kräftiger Gestalt, mit einem lächelnden, dreisten Gesicht.
Qucien, Antoinette, paßt auf, ob jemand kommt!" Dann rief er, stolz auf seinen gebietenden Platz, von dem er beide Seiten übersah:
Komm herauf, Nise, ich helfe Dir!"
,, Nein, nein, nicht ich zuerst. Ich werde auf dieser Seite aufpassen, Nanet."
"
Wer soll also zuerst kommen, Nise?"
,, Bart' einmal, Nanet, gieb acht! Paul kommt hinauf. Hier ist ein Gitter an der Mauer. Er wird erst probieren, ob es bricht."
vor sich hin. Sie sah noch zerzauster aus als sonst mit ihrem blonden Lockenkopf, ihrem rosigen, stets lachenden Mäulchen und ihren blauen Augen. Sie paßten zusammen, sie und ihr Freund Nanet, blondlockig und zerzauft eins wie das andre.
Eine kurze Weile blieben sie so rittlings oben siken, eins dem andern gegenüber, triumphierend, sich so hoch in der Luft zu befinden. .D. dieser Nanet, wie start er ist 1 Er hat mich richtig heraufgezogen."
" Du hast Dich aber auch ordentlich groß gemacht. Weißt Du, ich bin vierzehn Jahre alt."
"
,, Und ich elf! Sag, sigen wir nicht da, wie auf einem Pferd, einem sehr hohen Pferd aus Stein."
Weißt Du was, Nise? Ich stell' mich auf, willst Du?" O ja, ja, aufstellen! Ich stell' mich auch auf 1"
"
( Fortsetzung folgt.)
( Nachdruck verboten.)
Die Eifelmaare.
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Ein Schweigen folgte und man hörte nur das Knacken alten Holzes und unterdrücktes Gelächter. Lucas überlegte, ob er nicht vortreten sollte, um die Ordnung herzustellen und Die Eifel gehört sicherlich zu den Teilen des deutschen Mittel die beiden Kindergruppen wie eine Schar Sperlinge zu vergebirges, die einen Ausflug am reichsten lohnen. Der Naturfreund scheuchen. Wie oft hatte er selbst die Kinder ausgescholten, findet in der sogenannten Bordereifel und in der Hohen Eifel die qus Furcht, daß ihre Zusammenfünfte einmal doch ernstliche Schnee- Eifel , der dritte der Teile, in die die gesamte Eifel von der Mißhelligkeiten hervorrufen könnten. Aber er fand die Kleinen Wissenschaft zerlegt wird, ist allerdings öd und leereine überso föstlich in ihrer Furchtlosigkeit und ihrem Uebermut, daß reiche Fülle lohnendster Partien. Die Thäler der großen und fleinen er fich noch nicht entschließen konnte, sie zu stören. Eine, mit ihren Glanzpunkten Kyllburg , Gerolstein 2c., das Thal der Salm mit der großartigen Ruine Himmerod und dem durch Clara fleine Weile wollte er noch zusehen, und dann strenge ein Biebigs Roman Das Weiberdorf" plöglich aus seiner Unbekanntheit schreiten. herausgehobenen Dorf Eifelschmitt, das Thal der Liefer mit dem Städtchen Manderscheid und seinen Burgruinen, die an romantischer Bracht ihresgleichen suchen, die hochragenden Aussichtspunkte des Mosenberges, der Nurburg und der Hohen Acht und dann die eigenartigste Schönheit der Eifel , die Maare, das ist eine Lifte, die den Touristen anloden muß. Dazu kämen dann noch für den, der tiefere wissenschaftliche Interessen hat, der geologische Aufbau des Gebirgslands, den die Thätig teit der erst in diluvialer Zeit erloschenen Bultane beeinflußt hat, die Lavasteinbrüche und die Mineralquellen, die das Vermächtnis jener heißen Tage" find, höchst merkwürdige Phänomene wie die Eishöhle bei Gerolstein , ein alter eingestürzter Lavasteinbruch, an dessen Wänden selbst die heißeste Sommerzeit nicht das drei Fuß dicke Eis zum Schmelzen bringt 2c. Der Mineraloge und der Botaniker finden in der Eifel reiche Beute, und dem Historifer erzählen die Ruinen alter Burgen von dem langsamen Werden eines
Ein Triumphgeschrei erscholl, Pauls Kopf erschien über der Mauer; Nanet zog ihn vollends herauf und ließ ihn dann auf diese Seite in die Arme Luciens und Antoinettens hinabgleiten. Baul, obgleich auch schon über vierzehn Jahre alt. war nicht schwer, ein schmächtiger, hübscher blonder Junge bon sanfter, guter Gemütsart und mit weichen, klug blickenden Augen. Kaum auf dieser Seite der Mauer angelangt, um armte er Antoinette. seine Freundin, die er sehr gern hatte, weil sie so groß und schön für ihre zwölf Jahre war und sehr viel Anmut besaß.
,, So, der wäre drüben, Nise. Wer kommt jetzt?" Aber Nise rief leise und ängstlich:
St, st, Nanet! Dort beim Hühnerstall rührt sich was! Reiches, deffen Landkarte in früheren Zeitent fast so bunt getupft Duck Dich auf die Mauer, schnell, schnell!" that Dann, als die Gefahr vorüber mar:
aussah, wie die Bilder eines modernen französischen Pointillisten. Und auch vom Standpunkt des Wissenschaftlers aus bilden wieder
Nanet, aufgepaßt, jest tommt Louise, ich helfe Louise die Maare, von denen ich hier eigentlich allein erzählen wollte, eines hinauf!"
der lohnendsten Objekte. Endlich wäre auch noch für den Sprachforscher der Dialekt der Eifler als Gegenstand des Studiums zu erwähnen. Dieser Dialekt, der fast schon eine eigne Sprache ist, zeigt in Wortschatz und Shutar bemerkenswerte Beeinflussung durch die benachbarte französische Sprache und ist in seinen Wortformen und in seiner Aussprache schon soweit umgemodelt, daß ihn ein Holländer besser versteht als ein Deutscher.
Und bald darauf erschien in der That der Kopf Louisens. ein Zickleinkopf mit schwarzen, ein wenig schiefgestellten Augen, einem winzigen Näschen und spißem Rinn. Elf Jahre alt, war sie bereits ein fleines eigenwilliges und selbständiges Persönchen, die ihre Eltern, die guten Mazelle, täglich mehr außer Fassung brachte, da sie nicht begreifen konnten, wie ein die Stätten einstiger vulkanischer Eruptionen bededen. In den Die Maare sind hochgelegene Seen, deren friedliche Fluten heute folcher Wildfang aus ihrem sanften Egoismus hatte ent- tiefen Trichtern der heutigen Maare brodelte und kochte in vorspringen können. Sie wartete nicht einmal ab, daß Nanet geschichtlichen Zeiten die glühende Lava; eines Tags aber ergoß sich ihr herüberhelfe, sondern sprang gleich selbst herunter und die höllische Masse über die Ränder des Trichters und floß zu Thal. fiel Lucien, ihrem Herzensfreund, um den Hals. Dieser, der älteste von allen, war groß und kräftig, fast wie ein Mann mit seinen fünfzehn Jahren, und war ein erfinderischer Kopf. der seiner kleinen Freundin ganz außerordentliche Spielzeuge verfertigte.
„ Nummer zwei, Nife. Jetzt bist nur noch Du übrig. Komm schnell, dort beim Brunnen rührt sich wieder was!"
Das Knacken brechenden Holzes wurde hörbar, offenbar war ein ganzes Blatt des Gitterwerks umgefallen.
,, Nanet, ich kann nicht. Louise hat das ganze Gitter niedergetreten!"
„ Das macht nichts, Nise. Gicb mir nur Deine Hand, ich zieh Dich herauf."
Nein, nein, es geht nicht, Nanet; Du siehst, so mich auch strecke, ich bin zu flein."
"
Wenn ich Dir fage, daß ich Dich heraufziehe. Stückchen! Ich büd' mich, und Du hebst Dich. Siehst Du, wie es geht!"
viel ich Noch ein Hoppla!
Er hatte sich flach auf die Mauer gelegt, so daß er sich nur wie durch ein Wunder im Gleichgewicht hielt, und mit cinem träftigen Ruck hob er Nise herauf und setzte sie rittlings
Allmählich erkaltete der fließende Brei, und es bildete sich auf dent Boden des Trichters eine harte, feste Decke, durch die tein Tropfen Wasser abfließen konnte. Tropfen auf Tropfen sammelten sich hier die atmosphärischen Niederschläge, und die Schmelzwasser des Schnees füllten das Becken, bis endlich ein Sce dalag, bereit, seine Fläche vulkanischen Boden an seinen Abhängen emporwachsen sollte. So dem Walde zum Spiegel darzubieten, der aus dem fruchtbaren sind jedoch nur einige der Maare entstanden, die heute noch borhanden sind. Nur bei einigen wie dem berühmten Weinfelder Maar bei Daun und den beiden kleinen nahe. Manderscheid gelegenen Hinfelsmaar und Wanzenboden, läßt sich ein Lavastrom und damit das Vorhandensein eines echten Auswurfskraters nachweisen. Bei einst wie in einem Höllentrichter von glühenden Gesteinsmassen ge den meisten aber fehlt jede Spur, daß es in dem jezigen Seebecken brodelt hat. Bultanischen Ursprungs sind jedoch auch diese Maare. Es giebt eine Theorie, die annimmt, der Einsturz unterirdischer Höhlen habe die Becken zu stande gebracht; dann aber hätten not wendig im Boden Riffe und Spalten entstehen müssen, durch die das Wasser abgeflossen wäre. Ein See wäre nie entstanden. Auch die kreisrunde bezw. elliptische Gestalt, die sich bei allen Maaren Dazu kommt, daß die Wände auch dieser Maare aus vulkanischen findet bezw. als ursprünglich nachweisen läßt, will erklärt sein. Erzeugnissen gebildet sind, nämlich aus dem sogenannten vulkanischen Sande, der das Zertrümmerungsprodukt der glühenden Gesteins