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Archäologisches.
Bei Gegenständen von geringer Entfernung läßt sich, wie
Dies
- Die Ausgrabungsfunde der deutsch - arme- allbekannt, ein stereostopischer Effekt einfach dadurch erzielen, daß nischen Expedition, welche in Berlin eingetroffen sind, werden der Gegenstand mit jedem Auge besonders betrachtet wird. jetzt von Dr. Waldemar Beld im pathologischen Institut unter ist das Princip, auf dem das in den Operngläsern erscheinende Bild lebhafter Teilnahme von Prof. Rudolf Virchow geordnet. Man beruht und auf Grund dessen auch die photographischen Stereostopgewinnt bereits einen lleberblick von den zahllosen Nesten der alten bilder mit Anwendung von zwei Linsen, statt einer bewirkt wird. Kultur der Chalder, die hier aufgedeckt ist. Zunächst seien die sehr Bei Körpern, die so weit vom Auge entfernt sind, wie selbst die der reichen Funde aus Topraktaleh hervorgehoben. Da ist eine Samm- Erde nächstgelegenen Gestirne, wird eine, stereoskopische Betrachtung lung einzigartiger Arbeiten aus gebranntem Thon, die etwa der Zeit auf direktem Wege unmöglich und auch ihrer photographischen Aufzwischen 550 und 500 v. Chr. angehören. Es sind Teile großer nahme zwecks Herstellung eines körperlichen Bildes treten Schwierigübermannshoher Urnen, die einen Durchmesser von etwa 11/2 Meter feiten entgegen, die auf besondere Art gelöst werden müssen. Beim und mehr als 600 Liter Inhalt aufwiesen. Auf dem Rande Mond ist es bereits gelungen, eine Photographie nach dem lagern, zum Teil in recht lebendiger Auffassung, Raubtiere wie Stereostop zu gewinnen. Der Mond wendet der Erde nicht immer Löwen und Tiger, welche vielfach Haustiere, Pferde, Rinder 2c. an- die gleiche Halbkugel zu, sondern er schwankt ein wenig nach beiden greifen. Gegen 40-50 Löwenfiguren find hier vereinigt. Die Wandung Seiten, vermöge einer Bewegung, die von den Astronomen als der Gefäße ist 10 Centimeter start. Direkt unter dem Rande Zibration bezeichnet wird. Wenn nun zwei photographische Aufist der Inhalt angegeben, teils in Hieroglyphen, teils in äquivalenter nahmen zu verschiedenen Zeiten und bei einem verschiedenen Stande Keilschrift. Eine Sammlung giebt ein Bild der vielfältigen Orna- der Libration hergestellt werden, so wird deren Zusammenstellung mentit großen und kleinen Stils, rohen und feinen Charakters. in stereoskopisches Bild ergeben. Nun ist aber der Mond im VerNeizvoll find lrnen mit Vögelnachbildungen, sowie innen und außen leich zu den andren Himmelskörpern der Erde außerordentlich nahe, grünblau glasierte Gefäße. Dann hat Dr. Belck eine Kollektion im Verhältnis zu dem ungeheuren Abstand der Firsterne sogar fast alter Fabrifzeichen mitgebracht, die er von Töpfen abgeschlagen hat. unendlich nahe zu bezeichnen. Wenn dieselben Stellen des FixsternEs reihen sich Henkel an, auf denen die Maßzbezeichnung in Hiero- himmels zweimal mit einem zeitlichen Abstande von einem halben glyphen angegeben ist. Weiter Tenkt eine Sammlung verschieden Jahre photographiert werden, so sind beide Bilder für die darauf artiger alter Lampen die Aufmerksamkeit auf sich. Dazu kommen enthaltenen Sterne so wenig von einander verschieden, daß sie bei ganze Töpfchen in gefälliger Form. Besonders interessant ist ein der Betrachtung im Stereoskop vollkommen flächenhaft erscheinen Schmelztiegel, der in dem aufgedeckten Magazin cines Gold- werden. Indes wird das Stereoskop bei Anwendung eines Fernrohrs von einer größeren Brennweite und für Sterne. arbeiters gefunden wurde; genau so sehen heute die so genannten hessischen Liegel aus, die man zum gleichen Zwecke mit großer Parallaxe und bedeutender Eigenbewegung wahrgebraucht. Eine andre Sammlung veranschaulicht die kunstvolle scheinlich doch von Nutzen sein, indem solche Sterne dadurch erkennbar Art des Pflasters, wie es vor und in den Tempeln von Balästen werden, daß sie bei der Betrachtung durch das Stereoskop törperhaft verwandt wurde. Da sind Marmorstücke mit freisrunden schwarzen hervortreten. Auf diesem Wege könnte das Stereoskop die menschund weißen Ningen; das Ganze wurde durch Querschrauben liche Kenntnis von den Bewegungen des Weltalls sehr bedeutend erzusammengezogen. Da find fpigwinklige und andre, dazu passende weitern, außerdem auch noch durch ihre Anwendung in der BeobFerner hat Hamh auf die Be= Formen, ferner dunkle Stücke, die mit farbigen Steinen ausgelegt achtung der Spektren. waren. Auch die Wände waren in ähnlicher Weise- geschmückt und nutzung stereoskopischer Aufnahmen bei Sonnenfinsternissen hinnicht bloß mit Marmor, sondern vielfach auch mit Bronze. So gewiesen, durch die dann die Bewegungen der Somment= fand sich in Bronze die Darstellung eines Priesters mit dem Lebens- atmosphäre und der Sonnencorona sichtbar gemacht werden könnte. baum. Besondre hübsche Verzierungen fanden sich an den Säulen Endlich hatte er darauf aufmerksam gemacht, daß die Umwälzung in und vorspringenden Punkten. Eisenstücke beweisen, daß die Chalder der Sonnenatmosphäre durch die photographische Stereoskopie auch auch zu schmieden verstanden. Unsre Forscher deckten etwa tausend unabhängig von den Verfinsterungen des Tagesgestirns studiert Pfeilspigen, Lanzenspitzen, Dolche von verschiedener Form und werden können, im besonderen die sogenannten Protuberanzen, jene Größe auf. Auch in Bronzetechnik hat es dem Volte nicht an gewaltigen Gasausbrüche, die von der Sonnenoberfläche in den Stunftfertigteit gefehlt. Da ist ein wundervoll patiniertes Stüd, Weltraum hinausgeschleudert werden. So bietet sich für die Andas vielleicht als Thürangel eines Palastthores diente, fernerwendung des Stereoskops in der Himmelstunde eine mannigfache ein dreifüßiger Tempelfandelaber, auf dem oben eine Schale Gelegenheit, die richtig ausgenügt zu sehr bedeutender Förderung für Räucherwerk lag. weiter Reste der Wissenschaft dienen kann. Bronzegefäßen, vont
interessante Waffen, ein paar Gabelu usw. Die Griechen haben die„ Chalyber" für die Erfinder des Eisens erklärt, und es scheint fast, daß" Chalyber" und" Chalder" dasselbe ist. Noch jetzt sagen die Türken nicht Chalder, sondern„ Chalider". Unter den Ausgrabungen finden wir auch Steinivaffen, Wurfgeschosse, mit denen man aus Topraktaleh herunterschoß. Ferner finden sich mehrere Schachteln mit etwa 20 Siegeln. Besondere Kostbarkeiten bilden die wundervollen Goldsachen. Auf einem Goldblättchen erscheint eine Frau, welche die Göttin der Fruchtbarkeit um ihren Segen bittet; auch 5 oder 6 Tafeln mit Keilinschriften sind unter den Funden. Da ist von 10 000 und 5000 und 300 Kapi die Rede, die anscheinend jährlich für einen Tempel gestiftet werden. Auf einer andren Tafe! erzählt König Mennas( ca. 800 v. Chr.), daß er den schönen Tempel für das Volk der Chalder erbaut habe. Uebrigens scheinen die Leute auch arge Giftmischer gewesen zu sein. Im Tempel und in der Königsburg zu Toprakkaleh fand man so viel Arsen, daß man ganz Berlin damit vergiften könnte! Es waren Stücke dabei von 3 bis 4 Kilo Gewicht.
Aus dem Tierleben.
Das Ausatmen der Wale. Die große Mehrzahl der populären Abbildungen von Walen stellt die Tiere mit einer schönen Fontaine dar, die auf der Oberseite des Kopfes ihren Urspring hat. Indessen ist schon längst bekannt, daß die Wale überhaupt kein Wasser aussprigen. Wie auch in unsrem Klima an kalten Tagen der Atem von Tieren und Menschen als weißlicher Dampfstrahl deutlich fichtbar wird, so muß dies natürlich auch mit dem Atem der Wale der Fall sein. Die Luft der Polarländer vermag wegen ihrer niedrigen Temperatur den Wasserdampf, der in den ausgeatmeten Gasen enthalten ist, nicht sogleich aufzunehmen; infolge dessen erscheint er als eine deutliche Wolfe. Die Gestalt dieser Wolke hat nach den Ausführungen von Henting im Boologischen Anzeiger" bei dem Finival( Balaenoptera musculus) etwa die Gestalt einer nach einer Seite überhängenden, länglichen Birne. Sehr bald nach ihrem Erscheinen wird die Krümmung der Dampfmasse wesentlich stärker, bis die ganze Erscheinung entschwindet. Die Ausatmung selbst verläuft bei den Walen außerordentlich heftig und ist etwa dem Niesen zu vergleichen. ( Prometheus.")
en.
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Aftronomisches.
Ueber die Anwendung des Stereostops in der Himmelstunde hat Maurice Hamh von der Pariser Atademie der Wissenschaften nen bemerkenswerten Vortrag geBerantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin .
den
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Humoristisches.
Kunstenthusiasten. Sagen Sie, haben Sie schon neuen Murillo gesehen, den die Stadt angekauft hat?" ,, Nein, ich kommie überhaupt nur selten in den Zoologischen."- ( Simpl.")
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- Gemütlich. Passagier( während der Fahrt): Wie? Der Zug geht nach dieser Richtung? Dann bin ich ja in den ver fehrten Bug gestiegen! Kann der Zug nicht halten?" Schaffner:„ Nein, das geht nicht! Vielleicht aber passiert was an der Maschine, dann wird sofort gehalten!"
danieder.
Notizen.
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c. Ein Facsimile Druck der ersten Shakespeare Ausgabe. Die Clarendon- Preß in Orford bereitet ein photographisches Facsimile der ersten Folioausgabe von Shakespeares Werken, die 1623 erschien und die erste vollständige Ausgabe war, vor. Die Bibliothek des verstorbenen Orientalisten Mag Müller, welche aus nahezu 13 000 Bänden und vielen Sanskrit manuskripten besteht, ist für die japanische Universität Tokio erworben worden.-
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Richard Wildes Stimmungsbild Leyte Nacht" ge= langt heute im Lessing- Theater durch das Ensemble des Josefstädier Theaters zur Erstaufführung. „ Schall und Rauch" wird sich zu einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung tonstituieren und der in nächsten Winter- Spielzeit in einem eignen Heim täglich Vorstellungen veranstalten. Beteiligt an dem Unternehmen sind Kaißler, Reinhardt i. a.; auch Luise Dumont hat ihre Mitwirkung als Künstlerin und Gesellschafterin in Aussicht gestellt. Bum Schuße des Edelweißes ist dem niederöstreichischen Landtag ein Gefeßentwurf vorgelegt worden. Danach ist das Ausheben und Ausreißen der Edelweißpflanzen samt Wurzeln sowie das Feithalten und der Verkauf derartig bewurzelter Pflanzen in Niederöstreich verboten. Eine Ausnahme von diesem Verbot tritt in jenen Fällen ein, in welchen es sich um die Gewinnung der Pflanze für wissenschaftliche Zwecke handelt, wobei jedoch die Bewilligung der politischen Bezirksbehörde eingeholt werden muß. Drud und Verlag von Mag Bading in Berlin .