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erzählt aus eigner Beobachtung, ivie ihm einmal beim Diner Details deutlich abzeichnen. Auch Professor Wolf in Heidelberg   will ein gegenüberſizender Herr dadurch auffiel, daß sein Vor- num das lichtstarke Bruce Teleskop, das sich, weil seine Oeffnung hemd und sein Rock sich allmählich mit Streifen von( 40 Centimeter) nur der fünfte Teil der Brennweite( 2 Meter) ist, glänzend roter Farbe bedeckten. Er trug in seinem Knopfloch eine besonders zur Aufnahme lichtschwacher ausgedehnter Gebilde eignet, rosa Nelke, die, als sie nachher in Augenschein genommen wurde, wesentlich zur Erforschung dieses weiten Arbeitsfelds verwenden und selbst auf furze Entfernung durchaus natürlich erschien, sogar ihr teilt die ersten geradezu überraschenden Ergebnisse in den Sitzungs­Duft war von der eigentümlichen Schönheit der wirklichen Nelte. berichten der bayerischen Akademie der Wissenschaften   jetzt mit. Danach Die Blume war von ihrem Besizer vorher mit Wasser benetzt ist erst der allerkleinste Teil der Nebel des Himmels überhaupt worden, und diese Wassertropfen, von denen noch einige an dem bekannt. So fand Wolf auf einer Fläche, die 16 mal so groß ist wie merkwürdigen Produkt hingen, waren von glänzend roter Farbe und die Mondscheibe, im Sternbilde der Jungfrau 130 Nebelflecke; hatten demigemäß auch die verdächtigen Flecken auf dem Anzug des überhaupt war es auffallend, wie die kleinen Nebel in Gruppen Teidenden Eigentümers hervorgebracht, während die Nelke selbst all- standen. Das Verhältnis der darunter zum erstenmal bekannt de­mählich eine etwas scheckige Farbe angenommen hatte. Für's erste wordenen zu den früher schon bekannten war dabei 100 zu 2. Wird wurde es troy all dieser bedenklichen Anzeichen für unmöglich also unfre Kenntnis der cristierenden Nebelflecke durch Wolfs Arbeiten gehalten, daß die Blüte unecht sein fömite. Man wollte auf das 50fache der Objekte erhöht, so sind alle bisher aus der der Sache aber doch gründlich auf die Spur gehen, und so wanderte Rebelverteilung gezogenen Schlüsse auf den Aufbau des Weltalls auf die Nelte in ein chemisches Laboratorium. Das Ergebnis der dort einem so verschwindenden Teilmaterial aufgebaut, daß ihre Be­vorgenommenen Untersuchung war überraschend und lieferte den stätigung durch die neuen Entdeckungen erst abgewartet werden Beweis für eine außerordentlich geschickte, man könnte fagen, geniale muß. Wunderbar sind z. T. die Formen dieser kleinen Nebel, die Nachahmung. Von einer Nelke hatte die Blume bis auf die äußere meisten zwar sind kreisrund, einige zeigen eine spiralige Struktur Erscheinung nicht den geringsten Teil an sich. Die Blütenblätter und nicht selten kommt eine Form vor, die Wolf   mit einer Pfeiler­bestanden aus sauber geschnittenen Rübenschalen, die mit Magenta- rücke vergleicht, mit einem geschwungenen Brückenbogen und stellen­rot gefärbt waren. Stengel und Blätter waren bon Zeng herweise 2, 3 auch 4 Pfeilern. gestellt, das mit Chrom dunkelgrün gefärbt war, und die natürliche Tönung war durch ein sehr feines Stärkemehl hervorgebracht, da vorsichtig über Stengel und Blätter gestreut war. Das ganze Kunstwert erhielt seine Stüße in einem wohlverborgenen Eisendraht. Der Betrug wurde vollendet durch das unter dem Namen Oeillet bekannte bernsteinfarbige Oel, das den Geruch der Nelke wundervoll nachahmt. Nach Abschluß der Untersuchung mußte der Chemiker zugestehen, daß eine feiner ausgeführte Täuschung kaum denkbar wäre. Uebrigens stellte sich der Betrug wenigstens insofern als harmlos heraus, als irgend ein Gehalt an schädlichen chemischen Stoffen nicht nachgewiesen werden konnte. Bösartig könnte die Sache erst werden, wenn es den Fälschern einfiele, die Färbung ihrer fünstlichen Blumen mit reizerregenden und giftigen Stoffen wie z. B. Arsenik vorzunehmen, was ja leider nicht außerhalb des Bereichs der Möglichkeit liegt.

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ind Medizinisches.

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Humoristisches.

- Nachtleben im Hochgebirge. Reisender( zum Hotelbesizer): Wie können Sie mir bereits vergebene Betten zu Schlafen anteisen?"

Hotelbesizer: Wieso denn?" Reisender: Sie hatten doch das Bett zweimal vermietet: einmal an die Wanzen und einmal an mich!"

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Treffende Diaguose. Der neue Arzt: Auf­richtig gesagt, gnädige Frau, was Ihnen fehlt, ist mir rätselhaft; ich kann Sie höchstens einige Monate ins Bad schicken!" Patientin( aufatmend):" Na, da haben Sie's ja gleich!"- ( Lust. Bl.")

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Notizen.

Alphonse Daudet   wird ein Standbild in den Champs­Elysées in Paris   erhalten.

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- Die VIII. Internationale Kunst au 3 st e Ilung

Ueber eine neue Behandlung des Kench= Hustens, die von dem Züricher   Arzt Dr. 3 angger in über Hundert Fällen mit Erfolg erprobt worden ist, berichtet die Vossische Beitung" Es kommen bei dieser Behandlung hauptsächlich Präparate Werner Alberti  , von der fgl. Oper in Budapest  , von Chinin zur Anwendung. Unter den erkrankten Kindern, deren beginnt heute sein Gastspiel im Berliner   Theater als Eleazar" in Alter von zwei Jahren bis zu sechs Wochen schwankte, tam fein Halévys Jüdin"; am Sonnabend wird er den Manrico" im Trous badour" fingen. einziger Todesfall vor, obgleich fünf Fälle schon mit einseitiger Lungenentzündung, zuweilen in sehr schwerer Form, unter Be­- Der Leipziger Männerchor  , dem beim Preissingen Handlung famen. Die Zahl der Hustenanfälle überstieg nie- der sächsischen Männerchöre in der Internationalen Kunstausstellung mals 32 innerhalb 24 Stunden und nahm schon während statt des erwarteten ersten der zweite Preis zuerkannt wurde, der zweiten Woche der Behandlung schnell ab. Der allgemeine hat nachträglich gegen das Urteil der Preisrichter bei der Ausstellungs­Gesundheitszustand war nach 2 bis 4 Wochen oft so vollkommen fommission Widerspruch erhoben und ihr den Preis zur Ver­gebessert, daß sogar ein Luftwechsel nicht mehr für nötig fügung gestellt. befunden wurde. Von den verschiedenen Chininverbindungen blieb gerbsaures Chinin von geringer Wirkung; die besten Dienste leistete 1901 im Münchener Glaspalast hat Medaillen erster hydrochlorsaures Chinin im Wasser gelöst und vor den Mahlzeiten Klasse zuerkannt: Hans Petersen  , Ernst Zimmermann, Adolf Echtler  , in Milch verabreicht, wobei sich die Dosis nach dem Alter des Kindes Leo Samberger  , Julius Exter  , Karl Rüstner, Frizz Bär, Rudolf richtete. Sehr günstige Ergebnisse wurden auch mit der Anwendung Maison, Otto Reiniger  ; Medaillen zweiter Klasse: August Fink, von Euchinin in Pulverform erzielt, die den Vorzug hat, fast ge- Mag Gaisser, W. Velten, Hermann Kaulbach  , A. Schwarzschild, schmacklos zu sein und daher von den Kindern leichter genommen Sarl Kronberger, Hermann Knopf, Hermann Kricheldorf, wird. Feuchte Packungen von der Achselhöhle bis zu den Füßen Beno Becker, A. Hengeler, Angelo Jank  , R. Schramm­brachten eine wesentliche Erleichterung mit sich, wenn sie sorgfältig Bittan, R. Weise, E. Hegenbarth, Julius Diez  , F. Erler, gemacht und gut mit Flanell bedeckt wurden. Besonders bei be- Hermann Urban, Georg Schuster- Woldau, Walter Thor  , J. Huber­gleitender Lungenentzündung war es vorteilhaft, die Badung mehr Feldkirch  , Ph. O. Schaefer, F. Hoch, Georg Albertshofer, Georg mals am Tage zu erneuern, während sie sonst nur zwei bis drei Wrba, A. Drumm, J. Taschner, F. W. Sargant, Ludwig Dasio, Stunden oder nur während der Nacht angewandt wurde. Oscar Graf, N. Schlumprecht, H. Wolff, O. Kresse, Hans Grässel  , W. Leistikow, H. Völker, U. Hübner, A. Männchen, F. von Wille, J. Scheurenberg, S. Storch, F. Neufing, P. Schulz, Georg Roemer  ,

Astronomisches.

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und die Schulen für schwachsinnige Kinder wird vom 17. bis 20. September in Elberfeld   abgehalten werden.-

- Entdeckung neuer Rebelflede. Der Frff. 3tg.". X. Pawlik, A. Volkmann. wird geschrieben: Die Kenntnis der Verteilung der Nebelflecke des- Dic 10. Konferenz für das Idiotenwesen Himmels im Raum ist eine Frage von grundlegender Bedeutung zur Beurteilung des Aufbaues des ganzen Weltgebäudes. Bisher zeigen nämlich die bekannten Rebelflecke eine Anordnung, daß ihre- Gefälschte Schmetterlinge. Zur großen lleber­Bahl auf gleichen Flächenräumen des Himmels um so größer wird, raschung der Schmetterlingkundigen sind in der letzten Zeit vielfach je weiter der betreffende Ort von dem großen Lichtband der Milchstraße   bisher noch nie gesehene und selbst dem Bewandertsten in Bogen entfernt ist. Und diese dentliche Abhängigkeit der Ver- gänzlich unbekannte farbenprächtige Exemplare bon Lepi­teilung der Nebelflecke von der Milchstraße   ließ nur den Schluß dopteren auf dem Markte aufgetaucht, die die bizarrsten zu, daß diese Glieder des Milchstraßensystems seien, ebenso wie alle Varietäten darstellen, ja ganze Gattungen, die noch niemals Sterne und unfre Sonne auch. Dann würde es also außerhalb des hinter den Glasscheiben einer Sammlung sich vorgefunden, ers allerdings an Ausdehnung ungeheuren Milchstraßensystems teine schienen auf einmal in vollendeter Zusammenstellung vor den Materie im Raumme geben, von der wir Kenntnis hätten; jenseits erstaunten Blicken der Kenner. Das Geheimnis dieser neuen, Auf­der letzten zur Milchstraße gehörigen Sterne wäre der Raum nach sehen erregenden Handelsartikel ist übrigens leicht zu lösen: es ge­allen Richtungen überhaupt leer". Schon die Aufnahmen des nügt ein leichter Hauch einer feinpulverisierten Bastellfarbe, die auf verstorbenen James Steeler am Großley- Reflektor der Lid- Sternwarte eine zarte Gummilösung aufgetragen wird, um aus dem gewöhn zeigten indessen, daß die Photographie eine Unmenge neuer lichsten Falter ein farbenschillerndes erotisches Exemplar zu macher, Nebel enthülle, die zu schwach, um auf das Auge zu wirken, und der Phantasie der Fälscher ist bei dieser Prozedur keinerlei das kaum eine Minute denselben Punkt zu firieren vermag, Schrankent gezogen, so daß ein Leichtgläubiger seine Sammlung, dennoch auf der photographischen Platte, die stundenlang dem- ohne Schwierigkeit und ohne besonder große Kosten seine Kästen mit selben Lichteindruck ausgesetzt werden fann, sich in allen feinen imaginären Schuppenflüglern füllen kann.

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Berantwortlicher Redacteur; Carl Zeid in Berlin  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin  .