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In findlicher Unschuld fanden wir uns Zu langem Eheglück,

Nun zieht der eine zu fernem Kampf, Der andre bleibt seufzend zurück.

Wie die Taube fliegt über Meeresflut,

So sucht mein Herze Dich

Und sink ich ins Grab, Du bleibst mir treu, Ich weiß, Du weinst um mich.

Gedenke des Guten und vergiß,

Was immer die Zukunft uns droht.

Komm schlage wie früher die Saiten im Spiel, So fäuftigst Du Kummer und Not.

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Ein zweites, von Martin aus dieser Periode citiertes Gedicht hat Kia Gi, einen Verbannten, zum Verfasser. Auch er findet schließlich in dem Gedanken an das unerforschliche Dunkel der Zu­funft eine Art refignierte Beruhigung. Auf strohernem Bett, in verfallener Hütte liegend, sah ich tiefverzagt, fo erzählt der Dichter, einen schwarzen Unglüdevogel sich in der Fensterhöhlung nieder laffen. Ich schlug mein Zauberbuch auf, um zu erfahren, welcherlei Botschaft er bringe? Ein solcher Vogel, steht in dem Buche, ist von einer höheren Macht entsendet, un dem Menschen zu sagen, wohin er gehen soll. Aber: Wohin in Wirklichkeit? Darüber schwieg das Buch. Ich bat den Vogel, es mir zu sagen, und er erhob das Haupt, als wolle er es mir kundthun. Aber er blieb stumm und entfaltete die schwarzen Schwingen zum Flug. Mir war als hauchte er: Wohlauf! Und beredter als alle Worte war mir dieser Ton, der meinen Geist aus bangem Schwanken erlöste. Immer dreht sich das Rad des Glückes; Wohl oder Wehe, kein menschliches Auge fann es voraussehn; Weisheit ist es, ruhig, was das Schicksal verhängt, zu erivarten. Das alles rief der Ton des Vogels in mir wach.

Auch die dichtenden Frauen fehlen in der chinesischen Poesie jener Zeit nicht. So teilt Martin cin kleines, sehr zierliches Liedchen einer chinesischen Hofdame mit, die dem Kaiser einen weißen Fächer überreicht, eine flüchtige Gabe, die, wenn die Zeit des Winters tommt, vergessen sein wird wie sie selbst".

wenn heute noch die tote Buchwissenschaft dort dominiert, wenn die eigentliche Natur- Erkenntnis und die Dienstbarmachung des Wissens für die Technik so weit zurückgeblieben sind, so darf man nicht ver­gessen, daß dieses noch vor ein paar Jahrhunderten auch die Signatur der europäischen Gelehrsamkeit war. Solche Entwicklungen fönnen, wie das Beispiel des benachbarten Japan zeigt, unter Umständen im Sturmschritt von begabten Völkern nachgeholt werden.

Kleines Feuilleton.

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t. Das Wasser in der Ernährung des Menschen. Wenige Menschen haben eine richtige Vorstellung davon, wieviel Wasser sie sogar in den sogenannten festen Nahrungsmitteln zu sich nehmen. Es ist ganz gewiß, daß überhaupt kein natürliches Nahrungsmittel gänzlich wasserfrei ist, und der Wassergehalt schwankt darin von 5 bis zu 97 Proz. des gesamten Gewichts. Die Milch zum Beispiel, die doch als das vollkommenste Nahrungsmittel zu schätzen ist, besteht in unverfälschtem Zustande, wie sie gerade von der Suh kommt, zu fast 9/10 aus Wasser( genauer 87-88 Proz.). Diese Thatsache be­dingt gerade die Bekömmlichkeit der Milch, weil sie die Fette, Zucker- und Eiweißstoffe in gelöstem Zustande bietet. Aber es giebt, so widerspruchsvoll es erscheint, sogar einige feste Nahrungsmittel, die noch mehr Wasser enthalten als die Milch. Dies trifft im besondern zu für Gemüse und Obst. Die Nübe besteht in frischem Zustande zu über 90 Proz. aus Wasser, der Kohl etwa zu ebensoviel, und die Gurke und das Mark des Kürbis sogar zu 95 Broz. Unter dem Obst enthält die Erdbeere nahezu 90 Proz. Wasser, der Apfel 82 und die Trauben 80 Proz. Auch die verschiedenen Fleischsorten, die als Nahrungs­mittel in Frage konunen, bergen weit mehr Wasser in sich als feste Stoffe. So besteht Rind- und Hammelfleisch zu 3/4 aus Wasser. Die Hausfrau mag kaum daran denken, daß 3/4 von dem, was sie dem Fleischer bezahlt, Wasser ist, so daß der Rest als das eigentlich Nahrhafte am Fleisch noch höher im Preise steht, als man leider ohnedies schon weiß. Lammfleisch enthält etwas weniger Wasser, nämlich 64 Broz., Schweinefleisch noch weniger( 61) und Speck mur Ju Fu und Li Po unter der Dynastie von Tang( 620 bis 22,3 Broz. In der Regel enthält Fleisch um so weniger Wasser, je 907 nach Christi) bilden in gewisser Hinsicht den Gipfelpunkt fetter es ist. Wenn wir nun vom Geflügel sprechen wollen, so dieser älteren Lyrik. Besonders der letztere, ein fröhlicher zeigen sich in dessen Fleisch auch bedeutende Unterschiede. Das Anakreontifer, ist bei seinen Landslenten noch heute hochberühmt. Seine Fleisch von Hühnern und Enten enthält 70 Proz. Wasser, Ballade vom Trinken im Mondschein" nimmt es an Munterfeit und das der Tauben 75, das der Gänse nur 38 Proz., ein Frische, will uns scheinen, auch mit den besten deutschen Trinkliedern weiteres Beispiel für die Thatsache, daß der der Wasser­und die Deutschen sind doch Fachleute darin auf. Wir laffen gehalt durch den Gehalt an Fett vermindert wird. Die Fische, die den Versuch einer Ueberfegung folgen: man für besonders wasserreich halten könnte, haben davon zuweilen nur 40, aber auch bis zu 80 Broz. Eins der kräftigsten Nahrungs­mittel, das Ei, besteht zu 651/2 Proz. aus Wasser, das aber im Eiweiß in weit größerer Menge enthalten ist als im Eigelb, welch' letzteres ja auch der nahrhaftere Teil ist. Es gilt als Regel, daß Stoffe, die wenig Wasser enthalten, für die menschliche Nahrung fich nicht eignen, ehe sie in Wasser gekocht sind, so daß das Kochen in der Hauptsache die Bedeutung hat, solche Nahrungsmittel durch Hinzufügung von Wasser in einen verdaulichen Zustand zu bringen. Weizenmehl z. B. enthält nur 12 Proz. Wasser, das daraus bereitete Brot aber 50 Proz. Es geht daraus hervor, daß jedes Nahrungsmittel einen gewissen Grad von Feuchtigkeit befißen muß, um für die Ernährung geeignet zu sein, und somit spielt das Wasser in der Nahrungsaufnahme eine ganz außerordentlich wichtige Rolle. Unter Ausschluß von Wasser ist auch das Leben und die Wirkung der Bakterien wie überhaupt jede chemische Veränderung ausgeschlossen, und wir können annehmen, daß bei vollständigem Wassermangel jedes Leben zum Stillstand kommen würde.

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Hier sind Blumen, und hier ist Wein, Doch zum Trinken, da muß Gesellschaft sein. Es fehlt mir ein Freund, ein junges Blut, Das fröhlich schwärmend Bescheid mir thut. Allein zu trinken, das lohnt sich nicht, Ich lade mir ein das Mondeslicht. ' dzeig' dich am Himmel, du holde Macht,

Mit silbernen Schwingen durchflute die Nacht.

Der Mond hat's vernommen- und leicht beschwingt Er einen neuen Gesellen mir bringt.

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Es ist mein Schatten. Nun sind wir schon drei, Das giebt eine lustige Kumpanei. Hier, trinkt!. Der Mond verweigert den Trank, Mein Schatten, der ist Gott sei Dank Nicht gar so schüchtern, er trinkt wohl mit, Und wenn ich tanze, dann hält er Schritt.

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Der Mond auch dort auf dem Wellenglanz Des Baches wie hüpft er lebendig im Tanz! Und wenn ich finge den festlichen Sang

Antwortet der Gute mit Echoklang.

Sagt: Mond und Schatten, wann habt ihr Zeit, Wenn seid ihr zur nächsten Feier bereit?

Wenn der Himmel nicht wollig, mein lieber Geselle, Dann find wir immer gerne zur Stelle.

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-Bornholm , eine magnetische Jusel. Im Promethens" lesen wir: Wir spotten der Sage von dem Magnetberge, der die Nägel aus dem Schiffsrumpfe lösent soll; aber wie in so manchen andren Fällen, mag auch hier die phantasievolle Ausschmückung einen reellen Kern bergen, der Sage die auf Beobachtung gegründete Gra fahrung der Naturvölker zu Grunde liegen. Nicht allzu weit brauchen wir zu gehen, um eine Thatsache zu beobachten, welche unser vors eiliges Urteil hier wesentlich modifizieren könnte. Die Ostsee - Insel Bornholm gehört in politischer Beziehung zu Dänemark ; damit Voller Anschaulichkeit und Leben ist von demselben Verfasser ist aber auch schon fast alle Uebereinstimmung zwischen den auch die Epistel einer Kriegerfrau an ihren Mann im Felde. Sie beiden Gebieten erschöpft. In ihrem geologischen Aufbau denkt der Zeiten, wo sie als fleines, blumensuchendes Mädchen mit stimmt sie mit Südschweden überein; das sogenannte Ost dem Knaben gespielt hat; wie er da mit Papphelm und Schild, dänisch , das früher in den zu Dänemark gehörenden Provinzen mit hölzernem Schwerte hoch zu Roß auf einem Bambus- östlich des Sundes gesprochen wurde, wird jetzt nur noch auf Born­rohr sich ritterlich getummelt. Als vierzehn Jahre holm gesprochen, das sich also nicht nur der Natur, sondern auch der wurde, hat er sie gefreit, und nun nach einem Jahre, Sprache nach als ein gegenwärtig fremdartiger Ueberreft der in dem die Herzen sich aufs innigste ineinander verschlungen dänischen Herrschaft zu beiden Seiten des Sundes erweist. haben, mußte er hinaus. Aber frohen Muts harrt sie der Sieges= botschaft und der Rückkehr des Gatten.

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Unter den neueren Dichtern gilt ein gekröntes Haupt, der Kaiser Kien Sung, der etwa vor hundert Jahren regierte, als der berühmteste.

Die Boesie ist nur ein Teil der kolossalen Gesamtlitteratur dieses Barbaren " volks. Von dem Gesamtumfang der Bücherproduktion in China tann man sich eine ungefähre Vorstellung machen, wenn man erfährt, daß eine Auswahl der klassischen Litteratur und der darauf bezüglichen Scholien und Kommentare, die im vorigen Jahr hundert begründet wurde, auf 163 000 Bände angelegt war. Und

Der auf Bornholm anstehende Granit enthält als unwesentlichen Bestandteil fleine eisenhaltige Partikelchen. Ein kleines Stück dieses Granits von der Größe unsrer als Chauffeeschotter bennzten zer­schlagenen Steine vermag eine in geringer Entfernung befindliche. Magnetnadel um einen Grad aus ihrer natürlichen Richtung abzulenken. Aus dieser Thatsache geht schon hervor, daß die Insel Bornholm auf die Richtung der Magnetnadel in den Kompassen der vorbeisegelnden Schiffe erheblich störenden Einfluß ansüben muß, und zwar wirkt ste, wie die Beobachtungen des Direktors des Dänischen Meteorologischen Instituts, Adam Paulsen, gezeigt haben, als magnetischer Südpol ,