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nfant waren und mit der
die Laboque ernst, ein wenig unbehaglich. Die Lenfant waren und mit der Morphologie( Gestalt) der Tiere und Pflanzen beschäftigen, fröhlich mit den Fröhlichen, aber die heiterste und froheste von sie wird nach wie vor auf Entdeckungen nach neuen Lebewesen ausallen war Babette Bourron, deren unverwüstliche rosige Laune, gehen, aber alle diese Fragen spielen bereits jegt eine untergeordnete Rolle, sie spinnen den Faden des Fortschritts in der Naturiviffenderen vom ärgsten Mißgeschick nicht zu erschütternder Opti- schaft jetzt nicht weiter. Nachdem ein Lebewesen in seiner Körpermismus heute glücklich triumphierte. Sie war die verkörperte zusammensetzung und in seiner Abstammung erkannt ist, möchte man frohe Hoffnung, fie schritt glückstrahlend hinter den beiden es auch in seiner Geschichte kennen lernen. Was für eine Rolle jungen Paaren einher, deren Erscheinen: Marthe Bourron spielt es in dem Lande, in dem es heimisch ist, wie und warum am Arme von Auguste Laboque, und Eulalie Laboque am tam es dahin, woher kam es, welches sind die Grenzen seiner VerArme von Arsène Lenfant, laute, jubelnde Rufe erweckte, die breitung, gewinnt es oder verliert es an Terrain? Viele dieser sich über das ganze weite Feld Hin fortpflanzter. Man rief Fragen sind eng mit der Gestaltung unsrer Erdoberfläche verbunden, ihnen liebevolle Worte zu, alle Herzen pflogen ihnen entgegen, es sind geographische Fragen. Deshalb nennt man den ForschungsVon diesem denn ihre Vereinigung bedeutete den Triumph der allmächtigen zweig, der sich mit ihnen beschäftigt, Biogeographie. geographischen Standpunkt aus hat vor kurzem E. Steiger interLiebe, der Liebe, die alle diese Menschen einander genähert essante Beiträge zur Geschichte der Pflanzenfamilie der Kreuzblütler hatte, der sie die reichen Ernten dankten, unter deren Segen( Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Basel XII. Heft 3) fie fortan gedeihen und sich vermehren konnten als einiges, geliefert. Unter den Pflanzenfamilien, die für die gemäßigten Bonen freies Volt, das keinen Haß und keinen Hunger mehr kannte. Der Erde charakteristisch sind, nehmen die Krenzblütler durch ihren An diesem Tage wurden viele neue Bündnisse beschlossen, Reichtum sowohl an Arten wie an Individuen eine besonders aufwie am Hochzeitstage Lucien Bonnaires und Luise Mazelles. fällige Stellung ein. Allerdings find Korbblütler, Schmetterlings Madame Mitaine, die ehemalige Bäckerin, die trotz ihrer blütler, Lippenblütler und Gräfer ebenso stark oder noch stärker bei uns vertreten als jene, aber sie sind doch außerdem auch in den fünfundsechzig Jahre die schöne Madame Mitaine geblieben warmen Gegenden reichlich vorhanden. Nur die Doldenblütler find war, füßte Olympe Lenfant, die Schwester eines der Neu- eine ebenso imposante Pflanzenfamilie unsrer Zone wie die Krenz dermählten, and sagte ihr, daß sie glücklich sein würde, sie blütler. Bei den letzteren hat mm E. Steiger festgestellt, daß fie in ihre Tochter zu nennen, da ihr Sohn Evariste ihr gestanden rascher Erweiterung ihres Verbreitungsbezirks begriffen sind. Zwar habe, daß er sie liebe. Vor etwa zehn Jahren hatte die zieht der Forscher zunächst nur die Umgegend von Basel in Betracht, schöne Bäckerin ihren Mann verloren, und ihr Laden war längst aber es ist sehr wahrscheinlich, und es geht außerdem auch aus an die Genossenschaftsmagazine übergegangen, nach dem Bei- besonderen Beobachtungen hervor, daß dieselben Verhältnisse zum spiel fast des ganzen kleinen Handels von Beauclair. Sie mindesten für das ganze mittlere Europa gelten. Von den 68 Krenzblütlerarten der Baseler Flora sind nämlich 41 solche Arten, die lebte nun im Ruhestande, zusammen mit ihrem Sohn Evariste, auf bearbeitetem Lande, aber ohne Absicht des Menschen, wachsen. sehr stolz darauf, daß ihnen Lucas die Leitung der elektri - Es ist also die größte Menge von ihnen Unkräuter. Die Bedeutung schen Bäckerei anvertraut hatte, die nun schönes, lockeres, dieser Thatsache wird aber erst flar, wenn man erfährt, daß von weißes Brot im Ueberfluß für alle lieferte. Und während Evariste diesen Baseler Kreuzblütlern seit wenigen Jahrhunderten 5 Arten der glücklich errötenden Olympe den Verlobungsfuß gab, er erst in das Gebiet eingewandert sind und daß weitere 7 Arten eben kannte Madame Mitaine in einer kleinen, alten Frau, die jetzt daran sind, sich im Baseler Lande einzubürgern. Unter den an einer Garbenpyramide saß, Madame Dacheur, die einwandernden und eingewanderten Pflanzen befinden sich vier wilde Fleischerin, ihre ehemalige Nachbarin. Sie setzte sich neben sie alles Arten, die sich leicht bei menschlichen Niederlassungen ansiedeln. Kressenarten, der Goldlack, der Färberwaid, die Nachtviole, das find " Nicht wahr?" sagte sie heiter. Schließlich nuß es mit Ueberhaupt find alle 12, Ankömmlinge solche Pflanzen, die auf Heiraten enden, da all dieses kleine Volt einmal mit ein- bebautem Boden, auf Wegen, Eisenbahndämmen, Schutt, altem ander gespielt hat?" Gemäuer, kurzum auf Standorten wachsen, die erst durch den Doch Madame Dacheur blieb schweigsam und traurig. Menschen geschaffen worden sind. Von den Baseler 68 Kruziferenzwar Auch sie hatte ihren Mann verloren, der sich durch un arten find also 41 Unkrautpflanzen und find alle geschickte Handhabung des Hackmessers die rechte Hand ab- Unkrautpflanzen, die im Laufe der letzten Jahrhunderte neu gehauen hatte und an der Verlegung gestorben war. hinzugekommen sind. Dieser Sachverhalt läßt vermuten, daß auch die übrigen Unkräuter aus der Familie der Kreuzblütler nicht urWie manche Leute wissen wollten, wäre dies sprünglich im Baseler Lande einheimisch waren, sondern ebenfalls aber nicht ungeschicklichkeit gewesen, sondern der Fleischer erst eingewandert sind. Und zwar ergiebt sich dabei die überraschende habe sich in einem Anfall schrecklicher Wut lieber die Hand Folgerung, daß alle erst eingewandert sein können, als der Mensch abgehauen, als den Abtretungsvertrag mit der Crecherie zu die Standörter für sie schuf, die sie heute bewohnen. Man muß da unterzeichnen. Die lekten Ereignisse, der Gedanke, daß das her annehmen, daß sich die Mehrzahl der Kreuzblütler eng an die heilige Fleisch, das Fleisch der Reichen, jedermann zu Ge- Fersen des Menschen heftete, daß sie ihm folgte und sich in dem bote stehen und auf den Tischen der Armen erscheinen sollte, selben Maße verbreitete, als er selbst durch Bebauung des Bodens, hatte offenbar die socialen Gefühle des tyrannischen, heftigen Anlegen von Wegen u. dgl. das Erdreich sich eroberte. Wahrscheinund reaktionären Mannes derart in Aufruhr verfekt, daß er mäßigten Zonen mit der Herrscherstellung zusammen, die der Mensch lich hängt die große Verbreitung der Kreuzblütler in den geden Verstand verlor. Er war an einer Blutvergiftung ge- gerade hier einnimmt. Je weiter die Kultur vorschreitet, umſomehr storben und seine Witwe stand noch unter dem Eindruck der gewinnen diese Pflanzen an Terrain. Es ist klar, daß die Kreuzentsetzlichen Flüche, mit denen er sie vor seinem Tode über- blütler besondere Eigenschaften besigen müssen, die sie geeignet schüttet hatte.bly machen, dem Menschen überall hin leicht zu folgen.
"
Eine solche Und Ihre Julienne?" fragte Madame Mitaine wieder Eigenschaft ist vor allem ihre furze Lebensdauer. Sie find alle ein in ihrer liebenswürdigen Weise. Ich bin ihr neulich be- jährige Kräuter, die also schon im ersten Jahre Samen tragen. Der Mensch bearbeitet den Boden zum mindesten im Jahre einmal, die gegnet, fie sieht prächtig aus!" Unträuter, die im Laufe eines Jahres nicht gefruchtet haben, werden von ihm vernichtet. Je fürzer die Lebensdauer ist, um so sicherer wird eine Unkrautpflanze fein, reichen Samen zu produzieren, che fie der Vernichtung anheimfällt. Steiger hat gezeigt, daß die Unfräuter aus der Kreuzblütlerfamilie ein um so größeres
( Fortsetzung folgt.)
Naturwissenschaftliche Nebericht. Verbreitungsgebiet auf der Erdoberfläche besitzen, je kürzer
Von Curt Grottewig.
Tafeln, auf denen
man in
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ihre Lebenszeit ist. Der Grundsatz Zeit ist Geld", der Seit Dartvins Auftreten haben in der Naturwissenschaft ab- im Laufe der Menschheitsgeschichte zu inimer größerer Anerkennung stammungsgeschichtliche Forschungen im Vordergrunde des Interesses gelangt ist, findet sich also in gewissem Sinne auch bei dieser gestanden. Nachdem aber nun die wichtigsten oder wenigstens die Pflanzenfamilie wieder. Es versteht sich fast von selbst, daß die am leichtesten lösbaren Fragen auf diesem Gebiete gelöst sind, treten Kreuzblütler äußerst widerstandsfähig gegen alle Witterungs- und andre Probleme in den Gesichtswinkel des Forschers. Die Ab- Bodenverhältnisse sind. Von besonderer Bedeutung für sie ist es stammungsgeschichte gleicht gewissermaßen den genealogischen aber, daß sie zum Teil eine sehr geringfügige Körpergröße befizen. Man denke nur an Sommer- Exemplare des Hirtentäschel, an die den der Menschheitsgeschichte Stammbaum berühmter Geschlechter verzeichnet. Was der winzige Teesdalea, die auf unsren märkischen Steppen wächst, oder einzelne erlebt, gethan und erlitten hat, das tommt gar an das Hungerblümchen. Solche kleinen Individuen, die sich in dem genealogischen Verzeichnis nicht zum Ausdruck, das muß in überall anpassen können und immer wieder auf die Füße fallen, man einer besonderen Zeitgeschichte gelehrt werden. In der lebenden mag fie werfen oder treten, wie man will, die passen in die Zeit. Natur bezeichnet zwar die Abstammung zugleich den Grad der Ent- Auch der Samen der Kreuzblütler ist in der Regel überaus flein und leicht, er fann sich überall unter das Getreide, wicklung, den ein Lebewesen erreicht hat, aber man erfährt doch sonst nichts weiter von seinen Schicksalen. Und gerade diesen wendet überhaupt unter die Waren verkriechen, die die Menschen, anstatt fie jetzt die Forschung ihre Aufmerksamkeit zu. Sie kann dies um so selbst zu essen, bald hundert Kilometer weit nach Norden, bald mehr, als Tiere und Pflanzen jezt auch in ihrer Gestalt wie in ihrer 100 Kilometer weit nach Süden schicken. So werden denn die Anatomie so weit erforscht sind, daß besonders wichtige Endeckungen Samen der Kreuzblütler überallhin verbreitet, wo es Menschen giebt. auf diesem Gebiete nicht mehr erwartet werden können. Gewiß wird fich auch weiterhin die Naturwissenschaft mit der Abstammungsgeschichte