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Topraffaleh Felsens. Um hier eine Ansiedelung der Bevölkerung hat, die den Mondschatten über der Erdoberfläche mit einer Ges zu ermöglichen, war es vor allem notwendig, Bewässerungsschwindigkeit von 3200 Kilometer in der Stunde begleitete. Die anlagen zu schaffen, um die Felsen berieseln zu tönnen. Temperaturdepression infolge der Sonnenfinsternis zeigt sich im auf der für 9 Uhr geltenden Karte als ovale Fläche, Zu diesem 3wed legte Rusas I., Sardurs Sohn,

Hochgebirge östlich von der Stadt Van einen imposanten in deren Centrum die Temperaturerniedrigung 4,4 Grad Celsius Stan- See an, dessen Wasserkapazität noch heute, nach mehr als betrug und die Fläche der größten Kälte lag etwa 300 Kilos 2600 Jahren, weit über 60 Millionen Kubikmeter beträgt. Den meter hinter dem Kern des Schattens. Die Temperaturerniedrigung durch Schleusen regulierbaren Abfluß dieses Sees leitete er auf die wirkt als Hauptursache zur Erzeugung der Cyklone, und diese Felsen und Gärten der im wesentlichen von ihm ausgebauten neuen mußte, um mit dem Schatten gleichen Schritt zu halten, sich daher Hauptstadt. 8u ihrem Schuße erbaute er auf dem Topraktaleh- fortwährend im Schatten neu bilden und hinter ihm fast sogleich felsen eine gewaltige Burg, in der sich nicht nur der Königspalast, wieder auflösen, so daß die Bewegung Aehnlichkeit mit einer Wellen­sondern auch der Haupttempel des Gottes Chaldis erhob. Den See bewegung hat. Um die eigentliche Cyklone, außerhalb des Halb­nannte er Rusaisu, das heißt Rusassee, er besteht und funktioniert schattens, zeigt sich ein Ring hohen Luftdrucks mit nach auswärts noch heut, heißt aber jetzt Keschisch- Göll( Priestersee). Die von gerichteten Winden in einer Entfernung vom Centrum, die 2400 ihm gegründete Stadt nannte er Nusachina( Rusastadt), das ist bis 3200 Kilometer beträgt. Die Thatsache, daß lediglich infolge die noch heute in Blüte stehende Gartenstadt Van. Zum ewigen der kurzen Temperatur- Erniedrigung bei einer Sonnenfinsternis Gedächtnis an alle diese großartigen Anlagen errichtete er den eine gut ausgebildete Cyklone entstehen kannt, die den jezt vom Museum erworbenen Gedenkstein im Grunde einer Schatten des Mondes begleitet, ist eine wichtige meteoro tiefen Schlucht, unweit des Nusasjees. Dort wurde die Stele logische Entdeckung, und Helm Clayton zieht daraus noch einen 1891 von Dr. Waldemar Beld auf seiner ersten armenischen Reise weiteren Schluß. Die tägliche Temperaturschwankung mit höchster entdeckt. Der Stein war von den Bewohnern umgestürzt worden; Wärme am Tage und geringster bei Nacht muß in ähnlicher die Leute wollten dort unter dem Sockel nach einem von ihnen ver Weise die Bildung von Cyklonen begünstigen, cine nahe um die Zeit muteten Goldschatz graben. Um den für die wissenschaftliche For- der geringsten, die andre um die Zeit der höchsten Tageswärme, Dieser Bor schung so wichtigen Stein zu retten, entschloß sich Dr. Belck, die beide durch höheren Luftdruck von einander getrennt. Stele trotz ihrer gewaltigen Schwere über die wegelosen Hochgebirge gang ist nach dem amerikanischen Meteorologen geeignet, die tägliche nach Europa überzuführen, was ihm unter Aufwendung großer doppelte Periode der Luftdruckschwankungen zu erklären, derenhursächliche Sosten geglückt ist. Der Stein enthält genaue Angaben über die Deutung den Meteorologen bis jetzt noch nicht einwurfsfrei gelungen Anlage des Nusassees, die Erbauung des Palastes auf dem Toprak war. Erwähnt mag indessen werden, daß ein norwegischer Forscher, taleh- Felsen, die Anlage der Nusastadt, ihrer Felsen, Gärten, Haine Agel S. Steen, schon 1891 aus einer Untersuchung der Beobach und Bewässerungsanlagen.- tungen während der Sonnenfinsternis vom 29. August 1886 zu dem Ergebnisse kam, daß durch dieselbe eine barometrische Doppel­welle erzeugt werde, analog der Kurve, welche die tägliche Periode des Luftdrucks zeigt.

Aus dem Pflanzenleben.

das

Humoristisches.

-Seine Nache: Cafétier( zum Kellner): Was hat Pärchen dort in der dämmerigen Ecke bis jetzt verzehrt? Kellner: Nichts als zwei Tassen Kaffee. Cafétier: Während des ganzen Nachmittags? Gleich drehen Sie mal das Elektrische dort an.

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- Ohne viele Worte. ,, Blinks hat eine verrückte Art seine Worte zu sparen: hast Du gehört, wie er um seine Verlobte geworben hat?"

Nein."

,, Er hielt einen Verlobungsring vor die Augen seiner Erlorenen und machte He? Sie antwortete ihm burch ein lakonisches Kopfuiden." ( Jugend".)

Ueber den Anbau der Eiche wird in der Land­ wirtschaftlichen Beilage der Köln . Voltsztg." geschrieben: Nach Be­obachtungen, die in neuester Zeit in Deutschland , namentlich im Taunus und Schwarzwald , in der Mark, in Pommern und Mecklen­ burg gemacht sind, ist die Traubeneiche in Bezug auf Schatten­erträgnis und geringere Ansprüche an den Wachstumsraum besser veranlagt als die Stieleiche. Dies zeigt sich durch das Verhalten beider Eichen als Mischholz mit Buchen. Letztere Holzart ist es ja gerade, auf der der die Zukunft der Eiche vornehmlich beruht. Denn reine Eichenwaldungen sind zur Erziehung von Baumholz auf die Dauer nicht wohl geeignet, und die Mischung mit der Not- und Hainbuche sagt der Eiche weit beffer zu, als der Unterbau von Fichten oder Tannen. Die Stieleiche gehört mun als Mischholz nicht in den Buchenhochwald, vielmehr ist bei der Bestandesbegründung von vornherein darauf Bedacht zu nehmen, daß sie demnächst den Hauptbestand zu bilden hat und die Buche nur als beiständige Holzart in Betracht kommt. Es ist also fir gleichmäßige und reichliche Einsprengung der Stieleiche und recht­zeitige fortgesetzte Aushiebe aller vor und mitwichfiger Buchen zu forgen, so daß auf Erziehung von Buchenstarkholz verzichtet wird. Die natürliche Veranlagung der Traubeneiche dagegen weist auf die Vergesellschaftung mit der Buche hin, und die große Verträglichkeit beider gestattet, das Maß der Einsprengung willkürlich zu be­stimmen. Neben der Traubeneiche darf auch die Buche in dem­selben Bestande Hauptzweck bleiben. Beide Holzarten bei ihrer Leo Tolstoj hat troz seines angegriffenen Gesundheits­großen Duldsamkeit gegen einander vermögen im engen Verein sehr zustandes ein neues Wert Das einzige Mittel", eine philo­wohl die höchsten Mußwerte zu erreichen, und darum gehört sophisch- ökonomische Abhandlung, geschrieben.- die Traubeneiche als Mischholz in den Buchenhochwald. Bei Er­- Gabriele d'Annunzio's Drama, Gloria" erzielte ziehung der Stieleiche, deren schließlicher Erfolg reiner Eichenbestand mit Buchenunterholz ist, sind das Schattenbedürfnis der Buchen in bei der Erstaufführung im Neuen Sommer Theater zu Breslau den ersten Lebensjahren und das vergleichsweise geringe Schatten- einen durchschlagenden Erfolg. erträgnis jugendlicher Eichen Gegensäge, deren Ausgleichung der Forstwirt nicht immer ganz leicht herbeiführen wird. Schließlich be­gewerbe! Das von Dr. H. Ewers geleitete Ueberbrett!" achte man, daß durch Erziehung schwachen oder anderweit mangel- internehmen ist gegenwärtig auf einer Tournee durch die Schweiz haften Eichenholzes vielfach gesündigt wird. Nur dort sollten begriffen. Auch dem thurgauischen Kantons- Hauptorte Frauenfeld Eichen gebaut werden, wo die Standortsverhältnisse die Ent- war ein Besuch zugedacht. Doch tam es nicht dazu, weil die Polizei wicklung zu hohen Nuzwerten vollkommen sichern. Selbst aus mit dem§ 6 des thurgauischen Hausiergesetzes gegen das Üleber Eitelkeit wird in dieser Beziehung gefehlt. Wie oft sieht man Eichen, die den Eindruck jugendlicher Greise machen, an deren Stelle Kiefer , Fichte, Akazie, Silberahorn, oft auch die Lärche hochwüchsige fein

würden!

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Meteorologisches.

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Notizen.

- Die Ueberbrettelei": ein

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Hausier

brettl zu Felde zog, die Lösung eines Haufierpatentes verlangte und dem leberbrett!" jedwede künstlerische Qualität schlechtweg abgesprochen wurde. Herr Dr. Ewers soll die Verhandlungen sehr indigniert" abgebrochen haben.-

- Tyrannen des Glück 8", ein Lustspiel von Fedor v. 8obeltig wurde bei der Erstaufführung im Breslauer neuen Sommer Theater beifällig aufgenommen.-

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- Die meteorologischen Veränderungen in folge einer Sonnenfinsternis. Schon bei fast allen früheren Sonnenfinsternissen des vergangenen Jahrhunderts wurden Beobachtungen des Thermometers und Barometers ausgeführt, aber- Das Münchener Prinzregenten Theater wird Ergebnisse von allgemeiner Bedeutung konnten darans niemals am 21, August mit Wagners Weistersinger" eröffnet. abgeleitet werden. Dies ist jetzt zum erstenmal, schreibt die werden. Köln . Zeitung", bei der am 28. Mai 1900 eingetretenen Finsternis- Im deutschen Buchgewerbehanfe in Leipzig dem amerikanischen Meteorologen Helm Clayton gelungen, und die von ihm erhaltenen Ergebnisse sind von größter wissenschaftlicher Be- ist eine Ausstellung von Nachbildungen merkwürdiger und deutung. Er benutzte zu seiner Untersuchung die zahlreichen in Nord- seltener Bucheinbände aus alter und neuer Zeit veranstaltet. Die amerita angestellten Beobachtungen und entwarf auf Grund derselben Ausstellung giebt einen Heberblick über die Geschichte des Buch­Starten, welche die Wind- und Temperaturverhältnisse sowie die Luft- einbands an der Hand von Kopien. bruckveränderungen für die Zeit 8 Uhr 15 Minuten und 9 Uhr des 75. Meridians darstellen. Aus denselben ergiebt sich, daß sich Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am infolge der Finsternis eine Cyklone mit kaltem Centrum gebildet Sonntag, den 18. August. Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin .