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Vermieten wir! Häng'' n Bettel raus, dann sind sie morgen Erfolg haben, wenn die Aktien steigen oder fallen, wenn man beim weg und gemacht werden fann noch alles bis Oktober. So wie die Kartenspiel gewonnen oder verloren hat, wenn die erwartete Auffleinen Leute nach Wohnungen rennen, die sind froh, wenn sie befferung ausgeblieben ist, wenn man sich verlobt, verheiratet oder irgendwo unterkommen, und wenn Du welche mit Kindern nimmst, scheiden läßt; wenn man stirbt, trinken die andern. Je nach der nennen sie Dich noch' n guten Wirt und zahlen, was Du haben Situation ist dann die trinkbare Einheit eine Freuden- oder Trauerwillst. Machen wir's?" maß, das Endziel ein Freuden- oder Trauerrausch. Der eine läßt das freudige Ereignis doppelt schön erscheinen, während der andre über hereingebrochenes Mißgeschick Vergessenheitslethe träufelt.-
" Hm!" Er nickte bedächtig. Hundertdreißig Mark mehr, keine Wohnung leer und für uns' n gesundes Schlafzimmer- hm, hm." Mit einem freudigen Aufleuchten der Augen streckte er ihr die Hand hin: Machen wir! Mäuschen, Du bist ja eine geniale Frau!"-
Das Teigigwerden der Birnen. Die Tage der Obsternte sind wieder gekommen, wo die saftige Birne und der Aepfel mit Bierologie. Bier ist dicker als Waffer, so plaudert jemand Freuden auf der Tafel der Städter erscheint. Edlere Erzeugnisse, in den Münch. N. N." und fann nach dem heutigen Stand der als z. B. die Butterbirne und Bergamotten, kann die ganze ObstChemie so ziemlich aus allem hergestellt werden; in neuester fultur nicht aufweisen. Leider haben gerade diese wertvollen BirnenZeit ist Bier nach Gerichtsverhandlungen in der Provinz sogar mit forten die Neigung, bei der Lagerreife leicht teigig zu werden. Der Zorfmull gemacht worden. Das Bier ersetzt dem Säugling die Uebelstand tritt fast nur nach trüben, feuchten Herbsten ein. Bei Mutterbrust, ist dem Studio der unerschöpfliche Born der Wissen- warmem trockenem Wetter im September kommt er bei genannten schaft, dem Mann ein unentbehrliches Lebenseligier und Bettschwere Sorten fast nie vor. Vor allen Dingen ist es notwendig, daß der Regulator und dem Greise Stärkungsmittel und Schlummerpunsch. Obstzüchter mit den Prozessen vertraut ist, welche sich in den ruhenden Der Farbe nach unterscheidet man weißes, helles und dunkles Früchten abspielen. Diese Prozesse werden hauptsächlich von der Bier; durch Kreuzungen zwischen diesen wird vielleicht später noch Temperatur beeinflußt. Wir wissen, daß bei niederer Temperatur meliertes Bier erzeugt. Scheps ist gewissermaßen als schüchterner eine Anhäufung von Zuckerbildung bei Kartoffeln stattfindet, Versuch zu bezeichnen. Wenig Neigung besteht zu Noag und Stander- welche den bekannten unangenehmen füßlichen Geschmack herling; diese bilden Uebergangsstadien zum Essig. Eine besondere vorruft. Im ähnliche Zustände handelt es sich auch bei dem Leigig Specialität von Bier wird Ende September und Anfang Oktober werden der Birnen, nur im umgekehrten Verhältnisse. Durch lange, auf der Theresienwiese ausgeschänkt und deshalb Märzenbier ge- feuchte, talte Witterung im Herbst verwandelt sich viel Zucker bei nannt. Weitere Abarten sind Bock, Ramenlos, Fasten- und Oster- den Birnen in Stärke, weil zu wenig Wasser und Kohlensäure durch bier, St. Bennobier und Hofbräuhausbier. Sonne und Wärme ausgeschieden wird. Das Fleisch wird trocken und morsch, infolgedefien in eine breiige Masse verwandelt, welche dann bald in Fäulnis übergeht. Merkt man, daß die ersten Früchte anstatt faftig teigig werden, so werden alle Früchte sofort in Körbe gelesen und in ein geheiztes Zimmer gestellt. Nach fünf bis acht Tagen sind die Birnen schon weich und saftig. Durch die erhöhte Wärme von 16 bis 20 Grad verwandelt sich die Stärke wieder in Bucker und die Früchte erhalten ihren wahren Wert und Geschmack wieder.
Fast alle Münchener Brauereien sind nach Heiligen benannt, 3. B. Salvator, Augustiner , Franziskaner-, Thomas-, Mathäfer-, Kapuziners, Benedictus-, Benno- und Sternecker- Brän. Wie Hoch das Bier in München geschätzt wird, geht schon daraus hervor, daß man verschiedenen Straßen Namen gegeben hat, die auf das Bier Bezug haben, wie Quellenftraße, Bräuhausstraße, Ulrichplatz, Maßmannstraße 2c. Als der Biermetropole München unwürdig hat man auch die Bezeichnung Wasserstraße gestrichen.
Bekömmlich ist das Bier nicht immer; zu bekommen aber überall, namentlich in München , wo in mancher Straße auf drei Häuser fünf Wirtschaften kommen. In diesen wird das Bier verschänkt, d. h. ums Geld berzapft und zwar maß-, halbe- und quart! veis. Eine Maß sind drei Quart, eine halbe ist ein gutes Quart und ein Quart ist eine schlechte Halbe. Der Wirt, auch Foamspriger und Plempl pantscher genannt, ist daran erkenntlich, daß er monatlich einmal feinen Gästen herablassend zunickt, ihnen im Tarod das nicht vertrunkene Geld abnimmt und auf Weihnachten die Stammtgäste einmal schnupfen läßt. Mehr Fühlung mit dem Publikum hat der Schänkkellner vulgo Bauzenschwinger oder Bortenschneider, der ängstlich bemüht ist, Ueberfüllungen zu vermeiden; ihm fällt die schwierige Aufgabe zu, aus einem Hektoliter andert halb zu machen bezw. Bier in nene Hosen und dergleichen zu verwandeln. Dem Schänkkellner liegt auch die Pflicht des Anzapfens ob, das er, wenn ein Faß lange läuft, auch ab und zu markieren kann, um die Trinklust der Gäste zu steigern. Statt Anzapfen fagt man auch Austich, weil's jedem Bierehrlichen an Slich giebt, wenn anzapft wird.
Mit dem Begriff Bier ungertrennlich verknüpft ist die Kellnerin, auch Servierfräulein, fade Bries oder Bierfilztrocknererin genannt; ihr Lebenszweck ist: möglichst viel Trinkgeld zu ergattern, weil„ Er" außer Stellung ist.
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Humoristisches.
Boshaft.„ Du, der Herr dort in der Ecke soll ein
Uebermensch sein!"
So, so er hat wahrscheinlich sonst nichts zu thun.- Strenges Regiment.„ Mein Mann hat ein Werk geschrieben!" , Gefällt es Dir?"
"
Nein, gar nicht!"
" Das sollte mein Mann wagen!!"-
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- Das einzig Wahrhafte. Du fannst Dich doch noch an unfern Studienfreund Dr. Hiatus erinnern, den ausgezeichneten Stenner der alten Sprachen?"
„ Ja, ja, der arme Teufel, der es trotz seines Wissens nie vorwärts bringen konnte! Er ist wohl verhungert?"
O, im Gegenteil! Ich traf ihn neulich dick und rund, elegant gekleidet kurz ein Bild der Wohlhabenheit!" Unglaublich! Wie kommt denn das?"
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namen für Kosmetiken und Parfüm 3!"- " O, er erfindet jetzt neue griechische und lateinische ( Flieg. Bl.")
Nun käme die Frage, wer trinkt Bier. Trotz aller antialfoholischen Bestrebungen fann man getrost sagen: Alle. Kinder und piss me Greise, Jungfrauen und Schwiegermütter, Reich und Arm, der Bettler und der Millionär, Handwerksburschen und Minister lassen sich das töstliche Naß schmecken.
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Notizen.
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Walal und
Hermann Lingg ist schwer erkrankt. In dem Befinden Otto Erich Hartleben' s ist ein Rückfall eingetreten; er hat sich in eine Heilanstalt am Bodensee begeben. Edmund Jörg ist aus der Redaktion der„ HistorischPolitischen Blätter" ausgeschieden; er ist seit 1852 Redacteur dieses Blattes gewesen.
Bann trinit man Bier? Immer," sagen die einen, wenn man Durst hat," die andren; doch geht's auf's selbe hinaus. Weit d gehen die Meinungen darüber auseinander, wie viel man Bier trinken dürfe oder solle. Ein Ochs hört zu ſaufen auf, wenn er genug hat," hört man oft entrüstet ausrufen. Der betreffende Sittenrichter bedenkt aber nicht, daß der Ochs Wasser fäuft; da fann man freilich leicht aufhören. Sollten ihm einmal statt Wasser Bier zum Saufen geben! So dummm der Ochs ist, ein solches N- oß ist er doch nicht, daß er dann aufhört!
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Otto Julius Bierbaum will aus den Lebenden iedern" ein rein„ lyrisches Theater" machen; Trianon Theater soll es heißen.-
Warum man Bier trinkt, wäre die letzte Frage. Hier tritt die ganze fittliche Bertiefung des Deutschen , speciell des Münchners, zu Tage: Er trinkt nie ohne Grund, und wenn wirklich einmal fein Grind vorliegen sollte, so trinkt er eben deshalb. Diese Gründ-- Das Schiller Theater wird auch in dieser Saison lichkeit erstreckt sich auch auf das Quantum.„ Wie man sich nur Dichter und Tondichter Abende im Bürgersaal des einen Rausch antrinken tann," fragen Naive, als ob das die Absicht Rathauses veranstalten. Der erste Dichterabend, der Shakespeare , des Trinters wäre! Der Rausch kommt ja von selbst. gewidmet sein wird, findet am 29. September statt. Man trinft in München , weil es regnet oder schneit, Das Komplott", ein Lustspiel von Friedrich weil die Somme 10 schön scheint; im ersten Fall trinkt man Bier, um sich innerlich zu erwärmen, im zweiten, um sich Gustav Triesch ist vom Wiener Burg- Theater zur Aufbor der Sonne Gluth abzufühlen. Man trinkt, weil ein führung angenommen worden. Sprößling
angefomumen; wenn die Schwiegermutter alt
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Unter Anwendung der Brandtschen Bohrmaschine ist es getommt, trinkt man aus Aerger, wenn sie fortreist aus Freude. Man lungen, den Simplontunnel bis auf 10 300 Meter vorzutreiben. trinkt, wenn Chinatrieger in den Kampf ziehen und wenn sie heim- Bei den Arbeiten sind 6000 Arbeiter beschäftigt, nahezu sämtlich tehren, wenn die Engländer Brügel bekommen und wenn die Boeren Italiener .
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