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Aber, Sic fagten doch, er sei nicht wiedergekommen?" " Ja, Eduard! Eugène ist nach Haus gekommen. hat's nie wieder versucht!"

und er

" Hören Sie' mal, Frau Bréchut, ich kann Ihre verstorbenen Männer gar nicht auseinanderhalten. wir wollen sie man ruhen laffen.. erzählen Sie mir lieber die Neuigkeit von Frau von Roseraie !"

Gut! na also.. Frau von Roseraie .. ist ein hübscher Name, nicht wahr?... man denkt gleich an Rosen haben Sie Rosen gern, Madame Bréchut?"

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Es tommt darauf an.. ich finde, fie ricchen zu start... ich bekomme Kopfschmerzen davon."

Sie müssen es so machen wie ich. Ich kann den Geruch auch nicht vertragen, aber ich sebe sie gern, da habe ich denn künstliche gekauft und sie unter eine Glasglocke gestellt."

Das ist ein feiner Gedanke... ich habe mein Brautbouquet t einem Glasschrank! na! was ist denn da los soviel Schußleute und Menschen... wollen wir mal nachsehen?

..

" O! Ich gehe nicht gern ins Gedränge, man wird gestoßen, getreten... die Menschen sind so unhöflich."

" Ja, namentlich die jungen!... o! Die Menge verteilt sich auch schon!... ach, ich sche schon, ein Pferd war gestürzt." " Ist es schon wieder auf?"

" Ja, es wird wieder eingespannt."

" Armes Tier! Wenn ich so ein Pferd stürzen sehe, thut's mir immer leid, als wenn's mein eignes Kind wäre.. o! da wird ein Mann, der blutet, in die Apotheke geführt... wahrscheinlich der Kutscher."

Sagen

Wird sich wohl weh gethan haben."

"

"

Aber nicht so wie das Pferd!... das kann's man bloß nicht

"

Ja, das können die nicht, muß manchmal recht unbequem sein!" Manchmal? immer, meinen Sie wohl! Denken Sie mal, Ihnen wird die Zunge abgeschnitten, was würden Sie dazu Sagen?"

Gar nichts, denn ich könnte ja nicht mehr sprechen!" ,, Na also! Mit den Tieren ist es ebenso!... wenn ich reich wäre, würde ich einen Tierschutzverein gründen... ich habe nur eine Kage in meinem Leben gehabt... ich habe sie gerade zur selben Zeit mit meinem Mann verloren na, ich weiß nicht, um wen ich mehr geweint habe..." " Ich habe die Vögel lieber, die singen, und dann riechen sie nicht so schlecht, wie manchmal die Kazen, wenn..."

01 Man fann die sehr gut gewöhnen so ging Romulus immer in die Kohlenkiste."

Romulus? das ist ein hübscher Name... wo haben Sie den hergenommen?"

,, Ach, ich weiß nicht mehr recht

" Aber, um auf Frau von Roseraie zurückzukommen... fie meinten also..."

" Ja, richtig, Sie müssen nämlich wissen, daß Herr Morli..." Wer ist denn Herr Morli?"

Natürlich nicht!..." B

Na also!. Aber was ist Ihnen denn? Sie sind ja so era regt, ist Ihnen schlecht?"

" Ich... ich. ach Gott, Sie haben mich eben an den eiligen Brief erinnert, den ich gestern Abend besorgen sollte... wiffen Sie, ich sagt' es Ihnen doch?"

" Ja. und was ist damit?"

" Den habe ich zu Hause liegen lassen!" Na, wenn's weiter nichts ist..

dann bringen Sie ihn nachher fort wird wohl nicht so brennen. tommen Sie man mit mir bis zur Markthalle. Wir sind ja gleich da."

" Rein, nein, ich will doch lieber umkehren... aber ich habe Ihnen immer die große Neuigkeit noch nicht gesagt. wissen Sie, von Frau von Roseraie . Ja, wahrhaftig!"

" Also, meine Liebe, denken Sie sich... sie heiratet Herrn

Morli."

" Herrn Morli?"

" Na ja doch! den Maler aus dem Hause..."

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Na nu aber, was geht mich denn das an, ich kenne ja weder

den einen noch den andren! War das alles?"

er

Ist doch immer interessant, so eine Heirat!" " Gott , wissen Sie, andrer Leute Angelegenheiten.

" Ja freilich, das stimmit: so müßiges Gerede ist nicht unser

all!" " Nein, gewiß nicht!" Also! Auf Wiedersehen, Madame Vréchut!" Auf Wiedersehen, Madame Groslard!-

Kleines Feuilleton.

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19153

k. Henrik Ibsen und sein Fetisch. In der Schilderung eines. Besuches bei Henrik Ibsen , den sie ihm vor einigen Jahren in Christiania gemacht hat, erzählt Mrs. Alec Tweedie in einem Londoner Blatte einige interessante Züge von dem norwegischen Dichter. Sie schreibt: Der Name Dr. Henrik Ibsen stand in goldenen Buchstaben auf der inneren Mauer des Hauses, dazu die weitere Angabe, daß er im ersten Stock wohne. Es war nichts Großartiges an seinem Heim, eine gewöhnliche norwegische Etage, die aus acht oder zehn guten Zimmern besteht; und doch ist Jbsen ein reicher Mann. Die Halle seines Hauses war kahl, das Mädchen trug, wie es in Nor wegen Sitte ist, weder ein Häubchen noch eine Schürze, und Neihen von Galoschen standen im Hausflur. Das Mädchen führte mich einen Gang entlang, au dessen Ende das Arbeitszimmer des großen Mannes selbst war. Er stand auf, schüttelte mir warm die Hand, und als er herausfand, daß ich deutsch konnte, wurde er sogleich liebenswürdig und mitteilsam. Er ist von deutscher Abstammung und hat vielfach charakteristische deutsche Eigenschaften geerbt. Als er 1864 Norwegen verließ als Norwegen thatsächlich aufhörte, ihn eine fein " Der Maler, der ganz oben im Hause sein Atelier Hat... Ach, für glückliche Heimat zu wanderte meine Liebe, wenn Sie wüßten, was der für schöne Sachen hat!. nach Berlin , Dresden , Paris und Nom und verbrachte ich mache bei ihm rein... wenn er nicht da ist, sehe ich mich ein viele Jahre in Deutschland . Den glücklichsten Sommer meines bißchen um.. da ist doch nichts bei... was?. ganzen Lebens verbrachte ich in Berchtesgaden im Jahre 1880", er­Welt". Ibsens Schreibtisch, der im Fenster so steht, daß der Drama­Aber für mich ist Norwegen doch das schönste Land der tiker auf die Straße schauen kann, war mit Briefen bestreut, deren Umschläge sauber aufgeschnitten waren, denn er ist ordentlich und eigen fast wie eine alte Jungfer. Er hat keinen Sekretär, da das Dittieren ihn quält; folglich muß er alle Mitteilungen, die Ers Seine Schrift ist die widerungen erfordern, selbst beantworten. denkbar zierlichste, kleinste und runde. Sie ist typisch für den Mann selbst. Der Namenszug ist fast wie der eines Schulknaben, so geschrieben. ein fleines Brett. Darauf standen einige kleine hölzerne geschnigte Schweizer Bären, einige kleine Katzen, Hunde und Kaninchen aus Kupfer, von denen eines Violine spielte. Was sind das für kleine spaßige Dinger?" fragte ich. Ich schreibe niemals irgend eine einzige Zeile eines meiner Dramen, wenn nicht das Brett mit dem was sich darauf befindet, vor mir auf dem Tisch steht. Ich könnte nicht ohne das schreiben. Es mag sonderbar scheinen es ist es vielleicht auch- aber ich kann nicht ohne dies schreiben," wiederholte er; aber still vor sich hin..." warum ich sie gebrauche, ist mein Geheimnis." Und dabei lachte er still vor sich hin..."

zählte er. bewahre!... ich bin Aufwärterin einer Modistin bei mir im Haus. wenn sie fort geht, läßt sie mir den Schlüssel und dann gehe ich manchmal rauf, um mir die Hüte anzusehen, manchmal probier' ich mir auch wohl einen vor dem Spiegel auf... es find wunderschöne dabei... so mit Blumen."

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Das ist nichts mehr für unsre Jahre." " Schadet nichts! man sieht's doch gern! man kann sich dann einbilden, man wäre eine vornehme Dame. Wären Sie das gern, Madame Bréchut?"

ge=

man

Hm! Hm! Wäre gar nicht zu verachten gewefen hätt auch gewußt, mich zu benehmen!... hätten mich mal bloß sehen sollen vor zweiundzwanzig Jahren! Zur Hochzeit von meiner Nichte Adele hatt' ich ein apfelgrünes Kleid... Ich sag' Ihnen Mein brennendster Wunsch ist immer ein lila Seidenkleid wesen... Wissen Sie, so eins, was ordentlich knittert und raschelt aber so was ist nichts für unsereins muß sich bescheiden können, das nennt man ja wohl Philo. Philo sophie. Philosophie... heißt es... ist aber nichtsdestoweniger doch angenehmer, in einem feinen Wagen zu fahren... wie die, die da gerade vorbeifutschiert! als für andre Besorgungen zu machen oder in der Central- Markthalle Erdbeeren zu kaufen!"

" Ja, aber dann würde man sie teurer bezahlen!"

Würde doch nichts ausmachen, wenn man mehr Geld hätte!" Auf den Preis müßte man doch immer sehen ach! das Geld! Ist eine recht häßliche Erfindung!. Ob man sich denn dafür nicht etwas andres ausdenken könnte?" Es wäre doch immer dasselbe, wenn man was fauft, muß man es ja doch auch bezahlen!"

" Ja, aber wenn's kein Geld mehr gäbe?"

H

Dann würde man mit was andrem bezahlen... womit, weiß ich nicht! Aber bezahlen muß man doch! Sehen Sie mal zum Beispiel, Frau Groslard.. Sie würden doch auch die Brief­besorgungen nicht umsonst machen?"

den Tisch neben dem Tintenfaß stand er jorgfältig ist

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Auf

-Verschwinden der Frösche. Schon seit etwa 25 Jahren macht sich im Nordwesten Deutschlands , im Gebiet der Unterelbe, eine eigentümliche Erscheinung bemerkbar, für die bis jetzt eine aus­reichende Erklärung nicht gefunden ist: die überraschende Abnahme der Zahl der Frösche. Dem Hamb. Korr." wird darüber geschrieben: Wer vor etwa 20 Jahren Gelegenheit hatte, unsre Marfchuviesen zu durchstreifen, sowohl nördlich wie südlich der Elbe, der wird sich erinnern, wie ungezählte Tausende dieser Tiere sich insbesondere in den Gräben dort tummelten. Ging man an einem sonnigen Sommers morgen, zumal wenn es gethaut hatte, an einem Marschgraben entlang, fo fonnte man sicher sein, unaufhörlich das Geräusch zu hören, das die Frösche beim Springen ins Wasser verursachen. Nun mache man jezt einmal den Versuch, und man wird finden, daß man nur Inoch sehr selten eine solchen Sprung beobachten kann. Aber nicht