824
-
Cabido
1 de Mufil.
Q
Else Seelen gegeben, die in der„ Macht der Finsternis" so hübsch gespielt hatte. Der Hedwig war sie geistig aber nicht gewachjen, Es kommt nicht selten vor, deß die Berfertiger intünstlerischer was von ihren 15 Jahren ja schließlich auch nicht zu verlangen ist. Werke, zumal wenn diese Erfolg haben, ihre Leistung unter dem Der grausame Theologe Molwig, eine Heine, aber wirksame Neben Gesichtspunkte einer eignen Kunstrichtung betrachten. Unter den figur, verschwand völlig und wurde in einer Maske gespielt, die nicht vielen Machern litterarisch wertloser Theaterstücke, von denen unfre au ein norwegisches Sumpfhuhn, sondern eher an einen ehrbaren Schauspiel- Bühnen heimgesucht sind, wird wohl mancher fich ein Standidaten erinnerte, der in aller Bescheidenheit und Demut auf dem bilden,„ den Naturalismus überwunden zu haben". Und umgekehrt: Schloß Hauslehrer ist. Fischer ging im Dr. Relling natürlich gilt es ein Werk, daß einer unbeliebten, vielleicht sogar einer wenig den Intentionen des Dichters mit Verständnis nach. Etwas andres war ja von einem so guten Schauspieler gar nicht zu erwarten. mit verhältnismäßig unzulänglichen Sträften bedeutet, so ist das aussichtsvollen Richtung angehört, das vielleicht gar nur ein Ringen Nichts destoweniger hätte ich ihm einen stärkeren, kraftvolleren, be- Bublikum leicht bereit, ihm einen ungünstigeren Empfang als jener deutenderen Zug gewünscht, der ihm dem Gregers gegenüber mehr bequemeren Ware zu bereiten, wenn dieses auch noch so entschieden Gegenspiel gegeben hätte. Auch die Maste war nicht sonderlich der Welt des rein Künstlerischen angehört. glücklich; aber mit dem allen soll nicht gefagt werden, daß An der Hand dieser Gedanken läßt sich mun beurteilen, was das wir seinen Relling zu den mißlungenen Leistungen zählen. In Bezug bedeutete, daß neulich bei der öffentlichen Hauptprobe des zweiten auf eine Rolle war die Neueinstudierung ein Fortschritt: der Hjalmar Symphonie- Abends der tgl. Kapelle das Publikum einen Etbal, den damals Reicher vollständig vergriff, wurde von Basser Liszt noch im Grabe durchfallen ließ. Das Berliner Musit mann sehr gut gespielt. Die Gestalt ist dem Dichter nicht ganz publikum ist im Gegensatz zu den berüchtigten Komikern und gelungen; er strebt gerade in ihr sehr hoch, ohne die fünstlerische Tragikern des Premièren- Bublifums der Schauspiele lammfromm; Vollkommenheit zu erreichen. In jedem Menschen steckt etwas von es läßt sich sozusagen alles bieten, von der Oper unter den Linden diesem Hjalmar; wir haben es nicht mit einer einfachen Gestalt, bis zu den Versuchskonzerten der kritikensammelnden Anfänger; und wir haben es mit einem Symbol zu thun. Der eitle Photograph es hat fast für jeden einen Beifall, für seine Lieblinge unbegrenzten ist nicht einfach aus dem Leben geholt; es steckt Gedankenarbeit in Beifall übrig. Wenn nun da in einem jener, Weingartner ihm, er sollte eine Idee realisieren. In der besonderen Stonzerte" nach einem aus der Vergessenheit hervorgeholten Gestalt sollte das Allgemeine fichtbar werden; un mit Schiller zu reden, sollte sich das Endliche mit dem Unend lichen berühren und so ein tiefes, unerschöpfliches Symbol entstehen. In diesem Streben hat Jbsen die Vollendung nicht erreicht. Das abstrakte Element und die tonkrete Wirklichkeit durchdringen Dem Schreiber dieser Zeilen liegt es sehr ferne, für Liszts sich nicht zu einer unlösbaren Einheit. Das abstrakte Element ver- specifische Richtung, mag man sie Programmmusit oder sonstwie nichtet hier und da die lebendige, individuelle Erscheinung; die kalte nennen, Partei zu nehmen. Und daß die„ symphonische Dichtung": Abstraktion tötet das Menschlich- Warme.. So ist Hjalmar fein Was man auf dem Verge hört sich zum Teil dem Hörer vollendetes Symbol geworden, sondern ist eine ideale Stonstruktion, recht schwerfällig auf den Raden legt, wird ja wohl nur von die wir nachrechnen können, die uns aber nicht zwingt, wie mur Fanatikern bestritten werden. Allein welch' ein Fortschritt darin Wesen von Fleisch und Blut uns zwingen. Ein Symbol ist gegenüber analogen Werken aus dem 18. Jahrhundert, die das tief; eine Konstruktion ist mur scharfsinnig und im Publikum wahrscheinlich recht vergnügt entgegennehmen würde! Hjalmar haben wir es allerdings viel mehr mit Jbsens Scharfsinn, Welch' ein Künstlertum schon in dem zu Grimde gelegten Gedicht als mit seiner Tiefe zu thun. Es ist keine Gestalt, sondern nur Victor Hugos ( von Peter Cornelius in ein charaktervolles Deutsch eine Figur, das Wort allerdings in einem sehr edlen Sinn ge- übertragen)! Schließlich velch' eine Größe und Gewalt in all dieſem musikalischen Ringen, auch wenn es als ein Unglüd bedauert werden sollte!
nommen.
Wenn man all das Prächtige bedenkt, das im Hjalmar stedt, kann einem die Kritit ja fast leid thun. Ich sage das alles auch nicht, um die Freude an der Figur zu vermindern; ich sage es, um dem Schauspieler gerecht zu werden, der die Rolle spielte. Eine in jedem Zuge glaubwürdige Gestalt kann kein Schauspieler schaffen denn Ibsen hat das eben nicht geschaffen. Bassermanns Auffassung war in jedem Zuge richtig und seine Charakteristik scharf. Mitunter hätte sie sogar etwas weniger scharf sein dürfen. Wenn zu Jbsens Scharffinn der Scharffinn des Schauspielers hinzukommt, strömt leicht Sälte ins Parkett.
Die Gina und der Gregers werden glücklicherweise noch immer von der Lehmann und Sauer gespielt; von beiden meisterhaft. Reinhardt behauptete sich nach seinem Vorgänger Bagah ausgezeichnet, was um so mehr sagen will, als die Rolle des alten Ekdal zu Bagays besten gehörte.
-
-
E. S.
Werke von Liszt nur ein ganz dünner, ersichtlich dem Dirigenten geltender Beifall auftaucht und einem Bischen feinen Widerstand leistet, so ist dies vielleicht mehr, als wenn im Lessing- Theater ein May Halbe totgelärmt wird.
"
Erleichtern wir uns durch kurze Notizen über das weniger Problematische! Herrn Weingartners Dirigieren kennen wir: großzügig, martig, vornehm, mit scharfer Tattit und mit einer für unsern Geschmack zu reichen Ausgestaltung des Einzelnen. Professor Siegfried Ochs , der seinen Philharmonischen Chor" bereits feit längerem zu einer der allerbedeutendsten Juftitutionen herans gebildet hat, mußte mit seiner Aufführung der Hohen Meife" Bach 8.( am Montag und in der von uns besuchten Sonntag- Probe verwenden. Das gelang ihm vorzüglich, und ebenso gelang ihm feine Kraft zunächst auf das richtige Zusammenhalten der Massen geradezu schlagend die Darlegung der an sich schon gewaltigeren Sätze dieses Riesentverts. Manche der den Heutigen ferner liegenden Nummern tamen über den Eindruck des Notdürftigen nicht weit hinaus. Nichts für ungut! Und Solistennamen wären bei dieser lieber gleich nur ein summarisches Bravo nachtragen. Gelegenheit so zahlreich und so rühmend zu nennen, daß wir
-
Notizen.
-
SZ.
erten in acht Bänden ist bei Cotta in Stuttgart er Eine billige Voltsausgabe von Grillparzers schienen.
-
-
"
-
- Freie Boltsbühne: Das Friedensfest" von Hauptmann. Hauptmanns Jugenddichtung haben wir bereits ausführlich besprochen, als sie im Deutschen Theater" gegeben wurde. Wir begnügen uns also heute mit einigen Anmerkungen über die Aufführung. Für die Rolle des Wilhelm hatte man Walden vom Berliner Theater gewonnen. Dazu darf man der Leitung Glück wünschen; denn dieser Schauspieler gehört zu den besten unsrer jungen Talente. In der Behandlung des Dialogs that er infofern etwas zu viel, als er alles that, was der Dichter von ihm verlangte. In dem Hauptmann von damals steckt viel naturalistische Schrullenhaftigkeit, viel ästhetische Principienreiterei. Johannes Schlafs Schauspiel Der Bann" geht All die kleinen Eigenheiten und Unarten des Dialogs, die damals heute erstmalig im Berliner Theater in Scene. neue Entdeckungen schienen, hätte Walden schauspielerisch nicht wieder-- Teresina Geßner- Sommerstorff wird ihren Ende zugeben brauchen. Wäre er darüber etwas forgloser hinweg- dieser Spielzeit ablaufenden Vertrag mit dem Deutschen gegangen, wäre ein flotterer Zug in die Rolle gekommen, der dem Theater nicht erneuern. etwas vergrämten Stück nichts geschadet hätte. In dem Höhepunkt Hermann Bahr hat für das Jungwiener Theater" eine des zweiten Aktes wuchs er dann allerdings zu einer Kraft empor, Pantomime: Der liebe Augustin" geschrieben. Die die alle Bedenken über den Haufen warf und mir der Erschütterung historische altwiener Volkssänger- Figur steht im Mittelpunkte der Raumi ließ. Der Auftritt mit dem Vater war in jedem Zuge echt Handlung. und bei allem Verzicht auf die konventionelle Schauspielerei von der stärksten Wucht. Um einen Teil der Wirkung brachte uns Herr Klein, der in Waldens Kunst hineinschauspielerte, daß einem angst und bange wurde. Es ist jammervoll, daß ein Schauspieler, von dem wir tüchtige Leistungen gesehen haben, sich so in Aeußerlichkeit und Unnatur verlieren kann. Herr Selein sollte allen Ernstes auf die Mahnungen der Kritik achten und aus der Theaterspielerei Herauszulommen suchen. Sonst tönnte er eines Tages das trübseligste Urteil hören müssen, das es überhaupt giebt. Ich meine: Edouard Colonne giebt im Opernhause am gewesen! Der Robert des Herrn Wallner war ziemlich 2. November sein großes Konzert mit seinem eignen Orchester. nüchtern, ohne indes sonderlich zu stören. Die junge Braut wurde 53 000 Robben erlegt. Jm arktischen Nordamerika von Fräulein Mayer mit Verständnis gespielt. Die Rolle der wurden während der diesjährigen Robbensaison im ganzen etwa Mutter lag in den Händen Frau Baumeisters, während die 53 000 Robben erlegt und zwar in der Beringfee zwischen 13 000 Schwester von Frau Kayßler ted und farbig dargestellt wurde. und 14 000, an der Stifte 7000, auf den Pribyloffs- Inseln 22 000, auf
-
-
"
bei ihrer Erstaufführung im Deutschen Boltstheater zu Karlweis Komödie„ Der neue Simson" erzielte Wien einen starken Erfolg.
-
"
-
, Eine Stunde Hausfrau" betitelt sich eine Dutoscene von Vincenz Chiavacci , die, für Hansi Niese geschrieben, im Jungwiener Theater" zur Aufführung gelangen wird.
-
-
群