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Meteorologisches.

Doch mit der

Auch die

SZ.

mehr zu sich und bezieht in Familiengruppen seine Winterwohnungen, auf ihn aufmerksam gemacht hat, sei bemerkt, daß die Klage über deren Zugang von innen mit Steinen, Erde und Gras fest verstopft feine Unterdrückung größtenteils auf Legende und auf Unkenntnis wird, damit die kalte Luft ferngehalten wird. Man hat sich nun die Frage andrer Unterdrückungen beruht. Bruckner hat nach der obligaten vorgelegt, ob es allein die Kälte sei, die das Murmeltier zu dem Lebensdürftigkeit des eigenartigen Künstlers ein überlautes Partei­Winterschlaf veranlaßt, und auch Albini hat gerade diesen Punkt Tamtam und auch persönliche Förderung genoffen. durch seine Experimente aufklären wollen. Das Ergebnis lautet ver- Vorführung seiner 3. Simphonie( d- moll) hat das 1. Große neinend und weist vielmehr darauf hin, daß die Nahrungsenthaltung Sinfonische Abonnements Konzert" unter Richard einen mindestens ebenso wichtigen Anteil an der Erzeugung des Strauß uns ein Werk gezeigt, dessen Thematik und Polyphonie Winterschlafs nimmt. Albini ließ ein Murmeltier, das bei ent- so gewaltig sind, daß man darauf verzichten kann, Bruckners Gleich­sprechender Ernährung bis Anfang Januar trog niedriger Temperatur gültigkeit gegen Formbau zum gten Male zu betonen. munter geblieben war, mehrere Tage lang fasten, und nach Verlauf abermalige Aufführung der neulich bei Weingartner gehörten Berg­von 4 Tagen verfiel das Tier in tiefen Schlaf, der so lange anhielt, bis sinfonie Liszts war ein Verdienst von Strauß, das kurz, aber um so es durch fortgesetztes Elektrisieren und künstliche Erwärmung fräftiger anerkannt sei. aufgeweckt wurde. Es erwachte nach 12 Tagen und machte sich sofort über die Kastanien und den Honig her, die man ihm in den Käfig gelegt hatte. Nunmehr brachte man das Murmeltier wieder in t. Die Geschwindigkeit von Stürmen wird von einen falten Raum, aber es blieb wach und warm und zeigte auch Dr. Köppen in dem neuesten Heft der Illustrierten Aeronautischen gar keine Lust, sich der Nahrung zu enthalten. Schließlich wurde ihm Mitteilungen" erörtert. Es war kürzlich davon die Nede, daß die fogar das Heu aus seinem Käfig genommen, so daß es mit dem stärksten an der Nordseeküste beobachteten Winde eine Geschwindigkeit harten und falten Zint seines Gefängnisses in direkter Berührung von 15-17 Meter in der Sekunde haben sollten. Nach den Be­blieb, trotzdem zeigte sich bei ihm auch nicht einmal eine Amvandlung von obachtungen, die an der Deutschen Seewarte in Hamburg ständig Schläfrigkeit, während das Thermometer Mitte Februar dieses Jahres in gemacht werden, sind diese Werte unrichtig. Seit das Beobachtungs­Neapel bis auf 5 Grad unter den Gefrierpunkt sank und die Fenster netz der Seewarte besteht, also seit dem Jahre 1876, traten die stärksten zu der Behausung des Murmeltieres offen standen. Als die Stürme am 11. Dezember 1891 und am 12. Febr. 1894 ein, abgesehen von Temperatur wieder stieg, schien es merkwürdigerweise eine An- örtlichen Gewitterstürmen, die wahrscheinlich auf kleinen Strecken, nach den wandlung von Schlafbedürfnis zu haben, aber sie ging wieder vor- angerichteten Zerstörungen zu urteilen, ebenso stark oder noch stärker über. Mit demselben Tier stellte Albini in den ersten Tagen des waren, aber nicht gemessen wurden. Am erstgenannten Tage stieg März einen weiteren Versuch an, der noch deutlicher gegen die An- die Windgeschwindigkeit in Borkum , Wilhelmshaven und Hamburg nahme spricht, daß der Winterschlaf allein durch die Kälte erzeugt im Durchschnitt einer ganzen Stunde auf 23-26 Meter in der werde. Das Versuchstier wurde wieder mit Hen und Nahrung Sekunde, und in einzelnen Windstößen in Hamburg sogar bis auf 29 versehen in seinen Zinkkasten gebracht, der von allen Seiten und darüber hinaus, der Schäßung nach bis auf 30-32 Meter. mit festem oft erneuertem Schnee umgeben wurde, so daß Der Sturm vom 12. Februar 1894 erreichte sogar eine stündliche vont 25-28 Meter und in den die Temperatur im Käfig nur sechs Grad betrug. Am Tage darauf Durchschnittsgeschwindigkeit

schien die Munterfeit des Murmeltieres gelitten zu habent, als cs Stößen wahrscheinlich noch über 32 Meter pro Sekunde. aber aus dem Kasten genommen werden sollte, sträubte es sich und Aus England liegen Windmessungen von mehr als 30 Jahren schrie. Ein wirklicher Uebergang in den Winterschlaf tomte aber vor, die als größte Geschwindigkeit, auf den Durchschnitt nicht festgestellt werden, obgleich die Temperatur in dem Käfig derart einer Stunde berechnet, in 10 Fällen 27, in 10 iveiteren 28-31 und gesunken war, daß dessen innere Wände mit Neif beschlagen waren. in je einem Fall 34-35 Meter pro Sekunde ergeben haben. In Während der ganzen Zeit waren andre Murmeltiere, die nicht in der tropischen Orkanen sind noch größere Werte mit Sicherheit festgestellt beschriebenen Weise behandelt wurden, im Zustand des Winterschlafes worden, so in Aden am 3. Juni 1885 fast eine Stunde lang 36 Meter, verblieben. Es ist also nicht die Kälte allein, die den einer Er- auf der Insel Maritius Ende April 1892 in einzelnen Böen 40 Meter, starrung ähnlichen Zustand des Winterschlafes herbeiführt, sondern auf der Insel Manila im Oktober 1882 eine Viertelstunde lang eben­auch die freiwillige Nahrungsenthaltung.­falls 40 Meter pro Sekunde und noch mehr. Von den Wirkungen solcher Stürme läßt sich sagen, daß bei der Ueberschreitung von 30 Metern die Windgeschwindigkeit sehr beträchtliche Schäden an Gebäuden und Bäumen verursacht. Die von der Meteorologie benutzten, Windmesser sind im stande, Stürme von 40 Metern pro Stunde noch zuverlässig aufzuzeichnen.

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Musik.

Humoristisches.

Im Restaurant. Du, Piccolo, was seh' ich denn da: bei Dir is ja das rechte Ohrwaschel viel läuger!" " Ja, wissen S', unser 8ahlkellner is links­händig!"

Der Ruhestifter. Amtmann : Also der Bursche versuchte diese Nacht Lärm zu machen?" Nachtwächter:" Ja, ich habe ihn aber gleich so gründ lich zur Ruhe verwiesen, daß die ganze Stadt im Fenster ges

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Die Meininger" sind wieder da, die Kapelle jenes thüringischen Fürstentums, das sich durch die Regiekunst seines Schauspiels den allbekannten künstlerischen Namen gemacht hat. In einem dieser Kunst verwandten Geist hätte dann Bülow das dortige Orchester zu einer Institution herangebildet, in der die musikalische Vortragskunst, insbesondre einerseits die Sinngliederung der wieder­gegebenen Werke und andrerseits die Vollkommenheit des Zusammen spiels zu einer wohl nicht wieder erreichten Höhe gebracht wurde. Bülows Nachfolger mit dem schrecklichen Generalstitel, Friz Stein­bach, hält jene Tradition in einer Weise aufrecht, die wir bereits in den Vorjahren gewürdigt haben. Er scheint in Berlin gegenüber den Herrschern von allda einen äußerlich schweren Stand zu haben. Um so mehr freut es uns, nach dem ersten Meininger- Konzert vom letzten Dienstag fagen zu können: das ist ein im ganzen legen hat." musterhafter musikalischer Vortrag. Unter den Berliner Dirigenten arbeitet selbst ein Weingartner mit einer für unfren Geschmack zu wenig reichen Ausgestaltung des Einzelnen"( wie es statt des Druck fehlers in unfre neulichen Bericht: mit einer für unsren Geschmack zu reichen Ausgestaltung des Einzelnen" heißen muß). Was aber die hier genannte Ausgestaltung des Einzelnen, also vor allem die Herausarbeitung der Glieder der musikalischen Form, sein soll, das ist nicht bald irgendwo so zu erkennen, wie bei den Meiningern. Der in demselben Sinne vielleicht vielleicht größte Künstler Berlins , Joachim, ist denn auch der richtigste Gast dieser Kapelle; und eine zum erstenmale gebrachte Ouverture von ihm, ein Schillers Braut von Messina " gelangt am im besten Sinne findlich heiteres. Stück, erhöhte noch die Frende 31. Oktober im Schiller Theater zur Aufführung. aller Anwesenden, die doch durch ein unmittelbar vorher zwei­mal gespieltes, noch wenig bekanntes Nachlaßwerk Beethovens, ein Rondino für acht Bläser, bereits hoch erregt war.

Aber mun gestatten Sie, Herr Generalmusikdirector, ein offenes, ernstes Wort. Sie sind ein verläßlicher, fünstlerisch und persönlich gewiß hochachtbarer Mann, dem wohl nichts ferner liegt, als sich hinter seine Autorität und Stellung zu verstecken, um Unbequemlich­teiten los zu sein, wie es so mancher bejubelte Bonze thut. Sagen Sie schneidet es nicht in Ihr eignes Gewissen ein, daß Sie jenen Brahms- Kultus weiterführen, der Ihren Liebling mißbraucht, um die Komponisten tot zu machen oder tot zu halten, die nicht das Glück der Mode gefunden haben?! An Ihre Einsicht und Gerechtig keit darf man Ansprüche stellen, die man andern gegenüber längst mit stillem Bedauern aufgegeben hat; auf Sie darf man noch ver­trauen, daß Sie, was nun Jahrzehnte hindurch versäumt worden ist, endlich und bald nachholen!

Anton Bruckner ist es nicht in erster Linie, den wir hier meinen. Der jungen Generation, sowie der Direktion des Berliner Tonfünstler- Orchesters", die noch eigens

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Ein Vorschlag zur Güte. Schreier: Herr! Wenn Sie diese Beleidigung nicht sofort zurücknehmen, so haue ich Ihnen eine Ohrfeige herunter!"

Meyer: Das kann Ihnen 10 Mark kosten. Wissen Sie was? Geben Sie mir 5 Mark, so haue ich mir selber eine herunter." ( Lust. Bl.")

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Notizen.

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Hedwig Niemann- Raabe tritt Mitte November an­läßlich der Erstaufführung von La robe rouge" im Berliner Theater wieder vor das Publikum.

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Hirschfelds Komödie, Pauline", von Ottokar Tann Bergler in den Wiener Dialekt übertragen, hatte am Wiedner­Theater( Wien ) Erfolg. Albert Hertel ist Vorsteher des Meister. Ateliers für Landschaftsmalerei an der Berliner Akademie geworden. Das Spektrum des neuen Sternes im Perseus ist nach den Beobachtungen P. Sidgreaves in Stonyhurst( England) gegenwärtig das typische Nebelspektrum, indem die einen Nebelfled kennzeichnenden hellen Linien weit stärker als die des Wasserstoffes auftreten.

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-unentgeltliche Kurse für Chemie finden Montag und Donnerstag Hinter der Garnisonkirche, Neue Friedrichstraße statt. Montag: Einführung in die Chemie und die Metalloide. Donnerstag: Chemie der Schwermetalle nebst Einführung in die Analyse.

Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Drud und Verlag von Mag Bading in Berlin .