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weiche Masse verstopft find. Alle diese Eigentümlichkeiten erffären sich aus dem Rest eines Ahnenkults, dem Schädelkult, der in Mela­nefien ſehr verbreitet iſt. Bon den 9 Schädeln ist nur einer lang­schädlig, 6 find meso, zwei brachycephal. Viermal findet sich eine deutliche Abplattung des Hinterhauptes; doch ist sie nicht die Folge einer absichtlichen Deformation. Bei einem der Schädel ist der Hinterhauptknochen in zwei Teile geteilt. Jm ganzen entsprechen die Schädel den Beschreibungen, welche die Neisenden, von den Ve= wohnern der Inseln geben. Wir müssen legtere nach den Fest­stellungen von Bolz zur polynesischen   Bevölkerung rechnen,-

Emancipation ihres Geschlechts hat keine Frau eine größere Rolle wohl die Reisenden, die sie kennen gelernt haben, fibereinstimmend als Frau Hatomaya selbst gespielt. Mit dem neuen Japan  " tam angeben, daß sich die Bewohner der Inselgruppe wesentlich von den das neue Weib", sagt Frau Hatohama. Wir fingen vor etwa Papua unterscheiden. Ihr Haar ist nicht in Büscheln angeordnet uud zwanzig Jahren ganz klein au, nur eine Hand voll Frauen, die nicht wollig, sondern dicht und schlicht, die Hautfarbe Teicht kastanien­dachten, daß wir das gleiche Recht wie unsre Brüder hätten, nufren braun, die Nase lang und schmal, die Lippen nicht dick und nicht auf­Körper und Geist zu entwickeln. Und jetzt haben wir viele Zehntausende geworfen. Die Sprache gleicht mehr der auf den Karolinen   oder auch neuer Frauen", und alle Arten Gesellschaften oder, wie man in der famoanischen, als den melanesischen Sprachen, aber die Be­Europa sagen würde, Klubs. Da ist die Japanische Gesellschaft wohner haben manche specifisch papuauische Sitten; der Nasens für die Kultur der Frauen", die Franengesellschaft zur Förderung Inorpel wird bei beiden Geschlechtern durchbohrt, und als Haupt­der Gesundheit", die Frauengesellschaft für Erziehung", die Frauen- zierde der Frau gilt die Durchschlitzung des Ohrläppchens. Der Vors. gesellschaft zur Hilfe verlassener franker Kinder", die Frauen- tragende ging dann auf die Besprechung von neuen Schädeln von Temperenzgesellschaft", das" Informationsbureau, der Frauen", die den Inseln ein, die er unterfuchen konnte. Auffallend ist, daß fast " Frauen- Union", die Frauenverbindung", die Damen- Gesellschaft alle Schädel bei der Augenhöhle nahe an der Wurzel des Joch­zur Schulung Noter Kreuz- Pflegerinnen", die Frauenbogens durchbohrt find. Die Löcher dienten zur Aufnahme von gesellschaft für körperliche Stultur", die Gesellschaft zur Gräsern und Blumen, mit denen die Schädel geschmückt Verbesserung der japanischen Tracht" und die Urin- Gesellschaft". wurden. Weitere Eigentümlichkeiten der Schädel sind, daß Die interessanteste aller Gesellschaften ift die" Japanische alle mehr oder weniger durch Einwirkung von Feuer gebräunt, Gesellschaft für die Kultur der Frauen." Sie wurde vor sechs und daß die in die Schädelkapsel führenden. Deffnungen durch eine Jahren begründet und zählt jegt über 10000 Mitglieder, die meist in den Provinzstädten und Dörfern des ganzen Landes wohnen. Die Geſellſchaft bezweckt, Frauen und Mädchen mit geringen Mitteln zu helfen, die Studienkurse in unsren Normalschulen und Univer­fitäten zu verfolgen. Die ersten Autoritäten der Litteratur, des Dramas, der Kunst, der Wissenschaft gaben uns in ihrem Fach be­fondere Kurse, die wir in Form von Beitschriften- Litteratur herausgaben. Ein Mitgliedsbeitrag von etwa 66 Bf. monatlich wurde erhoben, und die Erziehung dauerte fünf Jahre. Dies hat für die japanischen Frauen Wunder gewirkt. In Japan   ist es bei den Frauen der besseren Klaffen nicht Sitte, sich in den Augen der Männer besonders an ziehend zu machen. Wir denken, unfre Mädchen sollten die Liebe ihrer Gatten durch die ihnen innewohnenden Tugenden und durch Bescheidenheit und Keuschheit gewinnen.. Das neue Weib" und die Klubbewegung haben dies Gefühl unter den japanischen Müttern eher noch gestärkt als geschwächt. Wir versuchen möglichst, von der europäischen Tracht abzuschrecken, und ich glaube, daß es ums gelingt. Die japanischen Frauen fehen in der euro­päischen Tracht nicht gut aus. Auch bei uns haben wir alte Jungfern. Das war vor einer Generation noch etwas luerhörtes, aber jetzt bleiben jedes Jahr mehr Mädchen unverheiratet. Die Frauenklubs machen unsre Mädchen anspruchsvoller in Bezug auf Männer. Je mehr Erziehung ein Mädchen erhält, um so schiverer gefällt ihr ein Gatte. Wenn sich ihr Wiffen auf Algebra, Geo­metrie, Chemie, Poesie und Dramatik erstreckt, fängt sie an, Jdeale zu haben und heiratet nicht den ersten, zweiten oder auch dritten Mann, den sie heiraten fann, und weil dann häufig der vierte gar nicht auftaucht oder nicht besser als die drei vorhergegangenen ist, zieht sie es vor, allein zu bleiben."

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Humoristisches.

wärtigen Schuldner). Wollen Sie zahlen?" Depeschenwechsel( eines Gläubigers mit seinem aus­

Nein."

Dann Klage, Lump."

Lump Jujurie, zurücknehmen?" Wenu zahlen, ja, sonst nicht!"

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Nehme Vergleich an, behalte Lump, zahle nicht."- ( Meggend. Hum. Bl.") -Börsen wit. Was ist der Unterschied zwischen einem Roll­mops und einem Aufsichtsrat? Der Rollmops ist für den Stater, der Aufsichtsrat für die Kage.

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folgende Eintragung: lluter dem Nauren Musikgesellschaft Bettlach" e. Stilblüte. Im Schweizer   Handels- Amtsblatt findet sich besteht mit Sitz in Bettlach   ein Verein, der den Zweck hat, durch musikalische Unterhaltungen und Uebungen ein gesellschaftliches Leben zu erstreben, das allen Anforderungen einer gehörigen Blechmusik entspricht."-

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Notizen.

-Die Nuraghi von Sardinien  . Die große zu Italien   ge­hörige Gebirgsinsel Sardinien   bietet eine Sehenswürdigkeit, die jedem Besucher dieses Landes in die Augen fallen muß. Es sind dies die sogeannten Nuraghi, ungeheure Steinhaufen, die sich in malerischem Durcheinander auf steilen Bergspigen finden. Zuweilen gewähren sie einen großartigen Eindruck bei vielfachem Wechsel der Erscheinung: hier gleichen fie den Ruinen eines alten Schlosses mit zerfallenen k. Die Akademie der Goncourt wird aller Wahrschein Türmen, dort einem versunkenen Wartturm, an einer dritten Stelle lichkeit nach im Laufe des November zum erstenmal zusammentreten; wieder einem villkürlichen Gebilde. der Natur, die eine ungeheure ihr Präsident Huysmans   wird demnächst seine Kollegen einberufen. Masse von größeren und kleineren Blöcken über den Boden ausgestreut Die erste Frage, mit der sich die neue Akademie beschäftigen wird, zu haben scheint. Diese Pläße haben die Volfsphantasie mächtig au wird der Goncourt- Preis  " sein, der bestimmt ist, das beste Prosa­geregt und find daher von tausenderlei Sagen ummwoben. Auch wert zu belohnen. mancher Dichter hat die Nuraghi befungen, die der Landschaft ein Die Neuaufführung von Hebbels Maria Magdas ödes, melancholisches Gepräge verleihen, als seien sie Gräber eines Tena" im Deutschen   Theater ist auf Dienstag, den 5. No­längst verschwundenen Bolles und Zeugen der menschlichen Ver- vember festgesetzt worden.- gänglichkeit. Die Wissenschaft hat an diesen Gebilden auch nicht vor­Ein Offenbach Cyklus wird im Friedrich­überzugehen vermocht, sondern hat sich nach mehr oder weniger ge- Wilhelmstädtischen Theater vorbereitet. Ein Einatter­nauer Üntersuchung verschiedenartige Erklärungen zurecht gelegt. Schon Abend wird die Serie der Aufführungen einleiten; zur Darstellung ge­im 15. Jahrhundert schrieb Decastro darüber und bezeichnete die langen: Fortunios Lied"," Frizzchen und Lieschen" und" Dorothea". Nuraghi als altägypische Gräber. Die gründlichste Untersuchung führte Hierauf sollen folgen: Berichole"," Die Großherzogin von Gerol General La Marmora aus, der volle 40 Jahre darauf verwandte, alle stein"," Pariser Leben  "," Schönröschen"," Toto"," Die schöne Helena  ", Nuraghis, die er auffinden konnte, umzugraben. Er ist zu dem Schluß" Die Seufzerbrücke"," Orpheus in der Unterwelt  ". gekommen, daß diese Steinhaufen die Ueberbleibsel von Bauwerken Wagners Götterdämmerung" wird int feien, die mehrfachen Zwecken nacheinander gedient hätten. Zuerst Brüsseler Theater de la Monnaie in zwei vers feien es punische Tempel für einen Feuerkultus gewejen, dann Wart- schiedenen Ausgaben" vorgeführt werden. In der einen und Signaltürme, teilweise auch Gräber, die später in Festungen tommt das Werk stark gestrichen, ohne die Scenen der Nornen und verwandelt wären. In diefer Erklärung ist so ziemlich alles ent- der Waltraute, für die große Menge zur Aufführung, in der andern halten, was man über die Entstehung der Nuraghi vermuten fann. ungekürzt für Kenner. Für die Première hat man die ungekürzte Jetzt ist man durch die Fortsetzung der Untersuchungen mehr und Fassung gewählt, die dann in Zukunft einmal wöchentlich wiederholt mehr zu der Meinung gelangt, daß die merkwürdigen Gebilde in werden soll. der Hauptsache Gräber darstellen, die aber von dem Volk gelegentlich auch als Tempel und als Festungen benutzt worden sind. Auch unter der heutigen Bevölkerung Sardiniens   scheint diese Ansicht vor zuherrschen, denn die Nuraghi gelten dort als Pläge, wo ungeheure Reichtümer im Boden verborgen seien. Das Alter der Gräber wird nach den letzten Forschungen in die vorgeschichtliche Zeit verlegt.

Anthropologisches.

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- Eine geologische Forschungsreise nach Neusee land unternimmt der Züricher   Professor Heim; er will, die von ihm im Bau der Schweizer Alpen   erkannten Geseze am Faltengebirge der neuseeländischen Alpen prüfen.

Jm Stolper Kreise( interpommern) wurden im letzten Sommer 4361 Kreuzottern gefangen und dafür 1090,25 M. an Prämien gezahlt; im Kreise Köslin   war die Zahl der ein­gefangenen Kreuzottern nicht geringer. Es giebt eine ganze Anzahl von Landleuten, welche das Töten von Kreuzottern während der Sommermonate als alleinige Beschäftigung betreiben. Auch im Stadtwalde von Kolberg   wurden im Laufe des Sommers 251 dieser Tiere getötet.-

-In der letzten Sigung der Anthropologischen Gesellschaft" tprach Dr. Lissauer über die Anthropologie der Anachoreten Inseln. Die nabe am Aequator gelegenen sechs Jufeln werden gewöhnlich zum melanesischen Archipel gerechnet, ob­Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Druck und Verlag von Mar Bading in Berlin  .