-

"

-

11

-

940

Die Bruchstide aus Siegfried Wagners zweiter Oper 1 Borhandenseins die beste Aussicht auf einen sicheren Nachweis der Herzog Wildfang", die wir jetzt in einem Stonzert der stattgefundenen Befruchtung darbieten. Die Beobachtungen haben Wagner Vereine gehört, find es, was uns zu diesem Urteil min ergeben, daß jener Stern bei 62 Eiern aus den Zellen der Ar­veranlaßt. Was wir seiner Zeit über S. Wagners Bärenhäuter" beitsbienen stets bemerkbar war, während er bei 272 Giern aus den gesagt, würden wir jetzt vielleicht genau zu wiederholen haben. Mit Bellen der Männchen nur in einem Fall wahrgenommen werden jener negativen Eigenart verbindet sich nun des Komponisten vor- fonnte. Diese Ausnahme erklärt Weismann durch die Annahme, nehmste positive Eigenart: die Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Echt daß die Königin eben einen Irrtum begangen und versehentlich ein heit dessen, was er darbietet. Er giebt wenig, aber von befruchtetes Ei an eine falsche Stelle gelegt hatte. Die Era Herzen. All das uns gerade in nendeutschen Kompositions- fahrung der der Bienenzüchter bestätigt, daß solche Irrtümer weisen oft so Bedrückende, Forcierte, Hinaufgeschraubte, mit lebermassen vorkommen und daß daher zuweilen aus einer männlichen von Mitteln wenig Erreichende das ist Siegfrieds Sache nicht. Belle eine Arbeitsbiene statt einer Drohne hervortritt. Die Lehre Er hat sich vor allem auf einen bestimmten festen Boden gestellt: von Dzierzon und die darauf gegründeten Beobachtungen von Sies auf die Geschichte und Stimmung seines Bayreuther   Heimatlandes. bold und Lenckart haben also eine vollkommene Bestätigung erhalten Aus diesem Boden entnahm er Stoff und Färbung seines Bären- und die jungfräuliche Zeugung der männlichen Bienen bleibt als häuters" und nun auch seines Herzogs Wildfang" bei diesem, Thatsache bestehen. Die Forschungen von Dickel haben aber eine wenn ich recht sehe, aus einer um etwa ein Jahrhundert späteren andre Eigentümlichkeit bei der Geburt der Bienen ins rechte Licht Beit als bei jenem. Sein jeziger Held ist Herzog Ulrich, einer der gesetzt. Wenn die Eier von der Königin in die Zelle gelegt sind, Rokokofürsten der Markgrafschaft Bayreuth, sein jeziges engeres laffen nämlich die Arbeitsbienen ihnen eine sonderbare Behandlung Milieu der Zusammenstöße zwischen dem damaligen wildfängerischen zu teil werden, indem sie sie belecken und mit Speichel aufeuchten. Fürstentum und dem frischen Volksleben. An die Charaktere Auf die Bestimmung des Geschlechts der Eier hat diese Behandlung beider Welten, an vornehme Rotokokomponisten einerseits jedenfalls keinen Einfluß, aber sie scheint doch von einer wesentlichen undan das Volkslied andrerseits erinnert nun auch Bedeutung zu sein. Wenn die Eier nämlich sofort nach ihrer Ab S. Wagners Musit, unbeschadet moderner Verarbeitungskunst. lage derart verwahrt werden, daß die Arbeitsbienen nicht Ein Zug des Frischen, Temperamentvollen, Naiven geht durch all das, mehr an sie heran und sie also auch nicht beleden können, was wir da hörten. Die Kunst, etwas unverfälscht Natürliches zu gehen fie stets zu Grunde, auch wenn sie ihre Entwicklung charakterisieren, bewährt sich wohl am besten in dem einen der dies bereits begonnen haben. Das Belecken der Eier durch die mal gehörten Bruchstücke:" Von Reinharts junger Liebe". Der Arbeitsbienen hat daher ohne Zweifel den Zweck, sie vor dem Ver­Komponist dirigierte selber. Ein Vergleich mit Dr. K. Mud, der trocknen zu schützen. Die Thatsachen über die Bienengeburt lassen das übrige Kouzert dirigierte, ist bei der Verschiedenheit der bes sich also in folgende Säge zusammenfassen: Das Geschlecht hängt treffenden Bedingungen nicht leicht: im ganzen wird doch wohl der ausschließlich von der Befruchtung ab. Das befruchtete Ei ergiebt Eindruck nicht verfälscht gewesen sein, daß S. Wagner das Orchester entweder eine Königin d. h. das einzig vollkommene, nämlich zur mehr animierte als unser Hoffapellmeister. Fortpflanzung bestimmte Weibchen des ganzen Volks, oder eine Ar­Noch eine Erschwerung gab es dadurch, daß den Wagner- Stücken beitsbiene d. h. ein Weibchen mit verfümmertem Geschlechtsapparat. die einstündige E- dur- Sinfonie( Nr. 7) von Anton Bruckner   Die Entwicklung der Königin wird erreicht durch eine besondere Er­boranging. Natürlich nicht ohne eine schriftstellerische Beigabe, die nährung. Aus den unbefruchtet bleibenden Eieru entstehen die wieder einmal der bösen Welt verriet, was sie an dem braven Drohnen. Bruckner   gesündigt habe; ihre Unterzeichnungs- Chiffre R. St." deutet auf einen allerbekanntesten Namen. Diese 7. Sinfonie Do dürfte im Kompofitionenkranz Bruckners die auch historisch hervorragendeste Rolle spielen. Was mir besonders auffiel, war dies, daß sie gar nicht so neudeutsch- eigenartig ist, wie es nach dem Geschrei Dieser Tage erscheinen die drei ersten Bände einer Samm der Bruckner  - Partei zu vermuten wäre. Prächtige, langatmige Tung von Meisteriverken der Weltlitteratur. Die Sammlung führt Melodien, warm gefühlt, find wohl das Charakteristischte an ihr. den Namen Pantheon Ausgabe", Das Werk erscheint bei Oder sollte die lastende Breite, mit der das Werk sich und uns S. Fischer in Berlin  . dahinzieht, charakteristischer sein? Wesentlich anders steht es mit Brudners einziger Stammermusit, feinem Streichquintett. Da geht es fo, als fäßen wir in einer Starre, die allaugenblicks in eine andre Richtung geworfen wird; wertvolle Themen, doch so durcheinander gebeutelt, daß eine sehr weite Umbildung unsres Geschmades nötig sein würde, um dies wenigstens als Stammermusikstil zu empfinden. Einstweilen giebt es für Berlin   noch genug unaufgeführte Kammer­musit von der Art, die wir eben unter diesem Namen erwarten dürfen. alms endsz. amit mo and Aus dem Tierleben.tod

-

SZ.

-

-

-

Notizen.

- Als Lehrer der Rhetorit soll der Vortragskünstler milan an die Berliner   Universität berufen werden.-

-

Der Schatgräber", eine Bauernkomödie von Carlot Renling, wird noch in diesem Winter im Deutschen   Theater aufgeführt werden.- Wolzogens Buntes Theater bringt demnächst Die Protestversammlung" von Dr. Ludwig Thoma  zur Aufführung. - halbes Haus Rosenhagen" wurde bei der Auf führung im Deutschen   Voltstheater zu Wien   abge lehut.

GTE C

000 19

bänerin", das mit dem Konkordiapreise gekrönte Stück, trug bei -Louis Weinerts Dorftragödie Die Mühlhof­der Erstaufführung im Neuen deutschen Theater zu Prag  einen starten Erfolg davon. Im Friedrich Wilhelmstädtischen Theater Der rote Kosat" von wird demnächst eine neue Operette Victor Holländer   in Scene gehen. Für den Ankauf der Galerie Borghese bewilligte das italienische Barlament 3 600 000 Lire.  -

" 1

ie. Die Geburt der Bienen. Dzierzon, ein Meister der Bienenzucht, dem auch die Wissenschaft eine Fülle von Belehrungen über das Leben dieser nüglichsten aller Insekten verdankt, hat vor Jahren die Behauptung aufgestellt, daß sich die Geburt der Jahren die Behauptung aufgestellt, daß sich die Geburt der vers fchiedenen Geschlechter der Bienen auf verschiedene Weise vollzieht. Die weiblichen Bienen, also die Arbeiterinnen und die Königin, gehen aus Eiern hervor, die eine Befruchtung erfahren haben. Die Männchen dagegen werden aus Eiern geboren, die unbefruchtet geblieben find, und man hat diese wunderbare Erscheinung bei den Bienen und bei andren Tieren als jungfräuliche Beugung"( Parthenogenese) be zeichnet. Die Naturforscher Siebold und Leudart haben die Angabe Dzierzons nachgeprüft und bestätigt gefunden. Dagegen ist sie - In einer Bersammlung von 30 Berliner   Musit. von Bienenzüchtern oftmals in weifel gezogen worden. Der referenten, die am 29. Novbr. stattfand, ist ein Ausschuß berühmte Zoologe der Universität Freiburg  , Profeffor Weismann, gewählt worden, der die Aufgabe hat, zu Berufsfragen im gegebenen hat es daher für wichtig gehalten, eine neue Untersuchung der Frage Fall Stellung zu nehmen. mimi sabied vorzunehmen, zumal neuerdings von Didel aus Darmstadt   behauptet Preise von 800 M., 450 M. und 250 M. für die besten worden ist, daß sämtliche Eier der Bienen befruchtet seien, und daß es demnach eine jungfräuliche Zeugung bei diesen Insekten nicht Plakatentwürfe Barmen und das Bergische Land  " gebe. Dickel hatte diesen Schluß aus der Beobachtung gezogen, daß schreibt der Barmer Bürgerverein( Verkehrs- Verein) aus. die in den Zellen der Drohnen niedergelegten Eier weibliche Bienen Einlieferungstermin ist der 25. Februar 1902; alles Nähere durch hervorbringen, wenn sie in die Bellen der Arbeitsbienen gebracht Wilhelm Hyll, Barmen, Neuer Weg 43. werden, und umgekehrt. Dickel erklärte sich die abweichende Ansicht der früheren Forscher durch die Annahme, daß die Eier nicht sofort nach dem Legen, sondern erst nach einigen Stunden untersucht wären, nachdem die Zeichen der Befruchtung verschwunden gewesen waren, was nachweislich schon nach 15 bis 20 Minuten geschehen sein fann. Professor Weismann hat sich nun von Dickel selbst Bieneneier liefern laffen und zwei feiner Schüler mit deren Beobachtung beauftragt. Zunächst war es

"

"

"

Letzter

Die Ausstellung Zeichnende Künste"( Berliner Secession  ) wurde am 30. November, mittags 12 Uhr, eröffnet. c. Pierpont Morgan   aus New York   bezahlte während seines Londoner Aufenthaltes 105 000. für ein Eremplar des Pfalmorum Coder", 1459 von Fust und Schöffer gedruckt. Dies soll der höchste Preis sein, der je für ein einzelnes Buch gezahlt wurde. Von diesem Buch sind nur neun im Jahre 1457 wichtig, gedrudte Exemplare und zwölf im Jahre 1459 gedrudte bekannt. denjenigen Zeitpunkt in der Entwicklung der Eier herauszufinden, in Lettere enthalten ausschließlich das athanasianische Glaubens dem die Thatsache der Befruchtung am sichersten festgestellt werden bekenntnis. Nach der Meinung der Bibliophilen   wurden von jeder tönnte. Nach erfolgter Befruchtung tritt in der Umwandlung des der beiden Auflagen ursprünglich nur vierzehn oder fünfzehn Exemplare Kerns der Eizelle ein Stadium ein, während dessen die im Innern gedruckt. vor sich gehende Körnchenstrahlung die Gestalt eines Sternes an- Bei einer Treibjagd im Traupler Walde( Westpreußen  ) wurde nimmt. Da dieser leicht zu erkennen ist, so wird der Zeitpunkt seines ein selten schönes Exemplar einer Wildkaze erlegt. Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin  .

-