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Von der Wolzogenschen Aufführung her fonnten die Anforderungen, Appel an die Janko Jutereffenten, sich zusammenzuschließen. die man all das Stück stellte. feine allzu großen sein. Fräulein Agnes 3 eeh demonstrierte nach dem Vortrag die JankóDesto ursprünglicher wirkte das frische, naturtrene Spiel, durch Klaviatur. In Kürze dürfen wir wohl unsre Ansicht dahin zusammen welches die Schauspieler der Freien Volksbühne der kleinen fassen, daß über den spieltechnischen Wert des Jankó- Systems und Komödie 811 cinem durchschlagenden Erfolge verhalfen. Die jener Verbesserungen leicht günstig zu urteilen ist, daß es sich aber Witze und die Zeichnungen des" Simpliciffimus" hatten Leben sehr fragt, ob wir eine Umwandlung jener Armee der alten angenommen und waren auf die Bühne gegangen. Ein streberischer Slaviatur in eine Armee der Jankó- Klaviatur als erwünscht beBezirkshauptmann, seine verwöhnte Gattin und ein schneidiger grüßen sollen, und ob unter den Problemen des musikalischen Fort Assessor in irgend einem bayrischen Krähwinkel wollen sich" popular" schritts gerade dieses vor andren zu bevorzugen sei. Und dies muß machen. Der Herr Minister wünscht das. Eine Gelegenheit hierfür gerade von uns bezweifelt werden, die wir fort und fort andre derbietet sich in dem fünfzigjährigen Dienstjubiläum des Amtsdieners. artige Probleme voranstellen.
Dem Jubilar zu Ehren veranstaltet der Herr Bezirkshauptmann in Freilich wäre eine ähnlich eingreifende Weiterentwicklung, wie feinem Hause ein Festessen, zu welchem anch der Landtags- Abgeordnete, sie hier der technischen Seite der Musik zu teil wird, auch ihrer cin biederer Metzgermeister, verschiedene Bauern und der Ortslehrer ein- tünstlerischen zu wünschen. Nach Fortschritten in der Musikgattung geladen werden. Der Bezirkshauptmann will sich eben populär" machen; freilich hat er einen kleinen Hintergedanken bei dieser Popularitätsbethätigung. Gegen Ende des Festessens erwartet er nämlich den Herrn Regierungsdirektor, der bei dieser Gelegenheit mit eignen Augen sehen soll, wie intensiv sich sein oberster Bezirksbeamter um das„ Volk" bemüht. Der Herr Assessor freilich rümpft über diese Popularitätsversuche heimlich, Frau Amalie, die Gattin des Bezirkshauptmanns, ziemlich deutlich und allen sichtbar die Nase. Das Festeffen nimmt seinen Verlauf. Allerdings nicht so„ programmmäßig". wie es sich der Herr Bezirkshauptmann gedacht. Es werden Reden gehalten, der Ortslehrer citiert Sprüche aus der Fibel, schlüpfrige Wige werden gestreift und schließlich kommt es rechten Rauferei, bei der der Jubilar, obwohl er nur den Streit schlichten will, das meiste abbekommt. Gerade in der schönsten Rauferei erscheint der Herr Regierungsdirektor, um mit eignen Augen den Erfolg der Popularitätsversuche seines Bezirkshauptmanns zu besichtigen.
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der Operette seufzen wir schon immer. Jegt hat ein neues Exemplar dieser Gattung den Eindruck erweckt, daß ein solcher Fortschritt ge= kommen sei. Victor Holländer , aus einer in Berlin wohlangesehenen Brüderschar, hat zu Hermanns und Hirsch is Operette" Der rote Kosat" eine Musik geschrieben, der man sofort anmerkt, daß sie an künstlerischem Ernst und Können hoch über der gewöhnlichen Singspielerei steht. Das ist einmal etwas direkt andres, als die ewig gleiche Melodik der Dugend- Operette mit dem Guitarren- oder Baßgeigenstil. Das heißt komponiert und instrumentiert, harmonisiert und rhythmisiert! Melodie und Füllung" der Stimme um die Wette! Selbst dem Ordinärsten: dem Couplé Ton, zur regelweiß einigen Anstand abzugewinnen. Und Einzelstücke wie Nr. 13, Duo und Terzett bei einer Entführung, und Nr. 16, Sextett, sind geradezu Meisterstücke. Nun aber das Aber! Das Textbuch hat feinen musikdramatischen Boden. Die Konstruktion der Handlung ist so sehr in den Dialog verlegt, daß den Gesangstücken im wesent lichen nur das Ornamentale verbleibt, mit all dem Retardierenden, das es in einer Operette zu geben pflegt. Das eigentlich musikdramatische Ergebnis ist dadurch doch wieder beinahe gleich Null. Und V. Hollaender brauchte fich bei dieser Null keineswegs beruhigen. Er hat vor allem durch den Reichtum seiner rhythmischen Abwechslungen gezeigt, daß er auch dramatisch vorwärtsgehen kann. - Die Aufführung dieser Operette am Friedrich Wilhelm= städtischen Theater war, wenn wir die allerorts wieder fehrenden, typischen Mängel abziehen, in ganzen so wertvoll, daß wir allem Einzelnen am besten durch ein Bravo im ganzen gerecht werden.-
Der starte Erfolg, den das an Pointen überreiche Stück davontrug, war in erster Linie den Darstellern zu danken. Josef Klein, der den Landtagsabgeordneten und Meggermeister spielte, ließ an Echtheit nichts zu wünschen übrig; er markierte den altbayrischen Typus in feiner Ungeniertheit und in seiner gutmütigen Grobheit vorzüglich. Willy Grunwalds Bezirkshauptmann war gleichfalls eine refpettable Leistung, nur etwas zu unbestimmt und zu unsicher. Frizz Sleinte hatte. in seiner Rolle als Ortslehrer etwas zu start auf getragen; die von ihm dargestellte Figur wirkte mehr als Starikatur, als es im Sinne des Dichters gelegen haben mochte. Lore Jona hatte als Frau Bezirkshauptmann wenig Gelegenheit, sich hervorzu thun; allein auch in diesem Wenigen war ihr Spiel fein abgetönt und wirkungsvoll. Bezirksamtsdiener und Bauernwurden gut dargestellt. Die Raufscene ließ an realistischer Treue nichts zu wünschen übrig. Molières Lustspiel„ Der eingebildete Kranke " ist eins von jenen Stücken der Weltlitteratur die immer neu bleiben und niemals ibre lebenswahre Frische einbüßen werden. Die Bunft der Hypochonder und Quälgeiſter wird nicht aussterben, und deshalb auch Molières scharfe Satire auf diese Sonderlinge nichts an ihrer Wirksamkeit verlieren. Das Stück ist reich an lohnenden Rollen. Die beste davon hatte Jenny Groß für sich mit Beschlag belegt. Ihre Toinette war voller Uebermut, Drôlerie und Herzlichkeit; ihr Spiel war lebhaft, graziös und natürlich; nur manchmal schlug es ins Karifierte um und ließ Schminke und schauspielerische Routine mehr sehen, als es notwendig war. Franz Schönfeld gab den eingebildeten Kranken, glänzend spielte er gerade nicht, aber man tomite mit seiner Darstellung zufrieden sein. Dasselbe gilt für Grete Meyer, die seine Frau spielte. Ge nannt sei noch Albert Patry als Bruder des Kranken und Julius Deppe als Dr. Diafoirus; beide spielten vorzüglich.. Musik.
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Humoristisches.
SZ.
- Schweizer Humor. Ein Fremder zieht einen Appenzeller auf, indem er frägt, ob es wahr sei, daß die neugeborenen Appenzeller fieben Tage lang blind feien wie die Kayen. Joo, fäb scho", meinte darauf der Appenzeller.„ Aber där g'stehnts o fo- n- es Chalb, wie Du eis bischt, dur zwä Bretter durre!" Ein innerrhodischer Gemeindepräsident flagte in der Sitzung über die Handwerksburschen und schlug die Anbringung einer Tafel vor, welche das Fechten bei fünf Franken. Buße verbiete.„ Wenn er aber die fööf Franke nid zale chaa?" warf ein Mitglied ein. so lang mit em Bolizeidiener gi bettle, bis er die fööf Frauke binenand hed."
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Notizen.
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„ So mues
HOU
Lebendige Stunden," der Einafter Cyffus vont Arthur Schuißler, geht am 4. Januar erstmalig im Deutschen Theater in Scene . Siegfried Rüthling vom Nürnberger Stadt Theater ist auf mehrere Jahre fürs Schiller Theater verpflichtet worden. Die Eröffnung des Trianon Theaters ist mu endgültig auf den 28. d. M. festgesetzt worden.
Wolzogens Buntes Theater" bringt am ersten
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Das alte musikalische Hausinstrument, das Klavier, bietet für feine Erlernung Schwierigkeiten, die u. a. in der Anordnung der einen Tastenreihe liegen. Um mun der Armee von Klavierspielern ihre Entwicklung zu erleichtern, hat vor nicht ganz zwanzig Jahren Paul von Hantó eine Klaviatur von sechs Tastenreihen vor- Weihnachtstag, Die beiden Pierrots", eine Pantomime von geführt, auf der vor allem den einander näher verwandten Tönen C. v. Levezow, Musik von W. Wendland. Am zweiten Weihauch einander näher liegende Tasten entsprechen. Die Bewegung für nachtstag findet eine Nachmittags- Vorstellung u ein Durchdringen dieses Systems ist nur scheinbar cingeschlafen. Im halben Preisen statt. stillen wurde namentlich dadurch fortgearbeitet, daß Dr. Boyes an Familie Schierke ", ein neuer Schwant von Gust a v Stelle der je drei Lasten oder„ Bäckchen" tragenden einfachen Hebel Stadelburg, wird am 9. Januar zum erstenmal im Ham ebensolche Doppelhebel sezte. Darüber hinaus ging Dr. Friedrich burger Thalia Theater aufgeführt werden. Haft, indem er über die Störung wegzukommen suchte, daß die La veine", ein Lustspiel von Alfred Capus , gedem Drehpunkt des Hebels näher liegenden Bäckchen schwerer und langt am 26. Dezember im Breslauer Lobe Theater zur feichter niederzudrücken sind. Nach seinem Modell soll jedes Bäckchen Erstaufführung. feinen eigenen Hebel haben, so daß für jeden Ton drei Hebel unterFriedrich Dutmeyers neues Drama Der Zorn einander liegen. Außer jener Störung werden dadurch noch zwei Jehovas", das das Schicksal eines Petersburger Bankiers beandre Störungen der bisherigen Jantó- Klaviatur beseitigt: das handelt, ist in St. Petersburg tonfisciert und für NutzKippen der äußeren( den höchsten und tiefsten Tönen dienenden) land verboten worden. Hebel und der Zwang, stets große Massen auf einmal zu bewegen. Der genannte Erfinder verkündigte diese Verbesserungen in einem neulich hier bei den 11nabhängigen" gehaltenen Vortrag. Neben dem eigenen Modell zeigte Dr. Haft unter anderm das allererste Hebelmodell von Jantó selber, aus der Paul de Witschen Instruntentensammlung zu Leipzig stammend. Der Vortrag klang aus in ein Bedantern über den falschen Cirkel, daß für eine Verbreitung der Jantó- Klaviatur das Bublifum auf die Fabrikanten und die Fabrikanten auf das Publikum warten, sowie in einen Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Druck und Verlag von Mag Babing in Berlin .
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Eine nachgelassene Operette von Beller, bearbeitet und musikalisch ergänzt von Johann Brandt, Text von M. West, hatte im Wiener Naimund Theater, mit Girardi in der Titelrolle, einen lebhaften Erfolg..
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Preise von 8000 M., 5000 M. und zwei Preise von 3000 m. schreibt die Eisenbahn- Generaldirektion von ElsaßLothringen für Entwürfe zu den Hochbauten des neuen Personenbahnhofs in Mez aus. Letzter Eine lieferungstermin ist der 11. Mai 1902.