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Squats Gesicht umnachtete sich, und seine Augen finkelten

bon waren größer, andre feiner, aber die Menschen, die] Häuser und Kirchen- alles darin war ebenso wie in seiner zornig. Heimatstadt. Foma schaute sie sich mit dem Vater an, blieb unbefriedigt und kehrte übellaunig und müde auf das Dampf­schiff zurück.

Ignat.

Morgen kommen wir nach Astrachanj," sagte eines Tages

Wie ist's dort... ebenso wie überall?" Nun natürlich... wie follt' es sonst sein?"

"

Und was kommt dann?"

Das Meer... Es heißt das Kaspische Meer."

,, Und was ist drin?"

"

Das ist's also...". sprach er und schüttelte mit dem Kopf. Nun, also... hör ihnen nicht zu. Sie sind keine Gesellschaft für Dich- Du darfst nicht so viel mit ihnen zu­sammen sein. Du bist ihr Herr, sie sind Deine Knechte, das darfst Du nicht vergessen. Wenn wir beide nur wollen, fönnen wir sie alle ans Ufer werfen, sie kosten wenig, und es giebt überall eine Menge davon, wie von ungeschundenen Hunden. Hast Du verstanden? Sie können viel Schlechtes von mir fagen... Sie thun es aber deswegen, weil ich unbeschränkter Herr über sie bin. Die ganze Sache liegt

" Fische, Du seltsamer Kauz! Was kann denn sonst im nur darin, daß ich Glück habe und reich bin, und den Reichen Wasser sein?"

"

Die Stadt Kitjosch steht ja auch auf dem Wasser." Das ist was andres! Das war eben Kitjosch. lebten nur fündenlose Menschen."

"

darin

Und auf dem Meer giebt's feine fündenlosen Städte?" " Nein," antwortete Ignat und fügte nach einer Weile hinzu: Das Meerwasser ist bitter, man kann es nicht trinfen."

,, Und ist nach dem Meer wieder Erde?"

"

Gewiß, das Meer muß ja Ufer haben. Es ist wie eine

Schüssel."

,, und dort find wieder Städte?"

" Ja, dort sind wieder Städte... wie follt' es sonst fein? Dort ist aber nicht mehr unser Land, sondern das Persische... hast Du auf dem Markt Perser gesehen, die getrocknete Aprikosen und Pistazien verkaufen?"

nach.

beneiden alle. Ein glücklicher Mensch ist allen andern Menschen ein Feind."

Nach zwei Tagen erschienen auf dem Dampfschiff ein neuer Schiffsführer und ein neuer Maschinist.

"

Wo ist Jakow?" fragte der Knabe. " Ich habe ihn entlassen- fortgejagt. " Dafür?" erriet Foma.

Ja, dafür.

"

Auch den Pietrowitsch?"

Auch ihn..."

( Fortsetzung folgt.)

" Ja, die hab' ich gesehen," erwiderte Joma und fann Naturwissenschaftliche Nebersicht.

Einmal fragte er den Vater:

"

"

Giebt's noch viel Erde?"

Es giebt sehr viel Erde mein Junge. Wenn man sie zu Fuß durchwandern will, wird man nicht einmal in zehn Jahren fertig."

Ignat erzählte lange seinem Sohn von der Größe der Erde und sagte endlich:

Und man weiß doch nicht, wie groß sie ist, und wo

Ende ist."

,, Und sieht sich alles auf ihr gleich?"

"

Was denn zum Beispiel?"

Die Städte und alles

ihr

" Nun natürlich, die Städte sind eben so wie Städte fein müssen... Es sind Häuser und Straßen drin... und alles, was dazu gehört

Nach einigen solchen Gesprächen richtete der Knabe den fragenden Blick seiner schwarzen Augen seltener und nicht so beharrlich in die Ferne.

Von Curt Grottewig.

Man sollte es kaum für möglich halten, daß unsre alte Mutter Erde noch große Tiere bergen könnte, die bisher dem Späherauge der Wissenschaft entgangen find. Wie sind doch alle Erdteile kreuz und quer abgesucht worden, und selbst über die Ländergebiete, in die noch kein Gelehrter bisher eindringen konnte, sind doch mindestens soviel Erfundigungen von Eingeborenen eingezogen worden, daß man gewiß kein Säugetier von etwa Hirschgröße übersehen zu haben glaubte. Aber selbst die Forschung über die Säugetiere ist noch nicht abgeschlossen. Da sind zunächst zahlreiche Ahnenreihen dieser Tiere neu entdeckt worden, so daß man einen ganz neuen Einblick in ihre Verwandtschaftsverhältnisse gewinnt. Da giebt ferner gerade diese Tiergruppe noch immer die entscheidendsten Anregungen zur Frage über die Verbreitung der Tiere über den Erdboden und über deren Ursachen. Nun hat kürzlich die Entdeckung eines neuen, lebenden Säugetiers gezeigt, daß selbst der heutige Bestand dieser Tiergruppe noch wichtige und hochinteressante Bereicherungen erfahren kann. Denn das giraffenartige Wesen, das ein englischer Forscher Johnston entdeckt und das der bedentende Boologe Eclater im legten Zoologen- Kongreß in Berlin den Die Mannschaft des Dampfschiffs liebte ihn, und auch er Männern der Wissenschaft in einigen Präparaten vorlegte, diese liebte alle diese gutmütigen Burschen, die von der Sonne Okapia Johnstoni , wie das Tier genannt worden ist, füllt eine Lücke und dem Wind gebräunt waren und mit ihm fröhlich aus, die zwischen den Giraffen und andren Paarhufern besteht. Denn scherzten. Sie zimmerten ihm verschiedenes Fischergerät zu- es handelt sich nicht etwa um eine Abart oder eine Rebenart, wie sie recht, machten ihm Kähne aus Baumrinde, zum Beispiel bei Hirschen und bei manchen Nagetierfamilien immers Baumrinde, gaben sich hin noch häufiger aufgefunden werden. Hier haben wir es vielmehr mit ihm ab und fuhren und fuhren mit ihm alt den Halte nicht nur mit einer neuen Art, sondern mit einer neuen Gattung zu stellen auf dem Fluß spazieren, wenn Ignat sich thun. in die Stadt begab, um seine Geschäfte zu er Die Giraffe stand bisher ziemlich isoliert in der Ordnung der ledigen. Der Knabe hörte oft über den Vater Baarhufer. Sie bildete eine eigene Familie neben den Rindern, schimpfen, doch er beachtete das nicht und er Hirschen , Kamelen und ein paar andren Gruppen wiederkäuender zählte dem Vater nie wieder, was er über ihn gehört hatte. Doch einmal in Astrachanj, als auf das Dampf schiff Heizmaterial geladen wurde, hörte Goma die Stimme des Maschinisten Pietrowitsch:

wortete:

Baarhufer. Schon äußerlich ist sie durch den außerordentlich langen andern Tieren unterschieden. Mit allen Baarhufern ist sie zwar durch Hals, die hohen Vorderbeine und den abschüssigen Rücken von allen die Paarigkeit ihrer Hufe verbunden, aber sie weicht doch von ihnen in manchen Merkmalen des Gebisses und in ihrer Hörnerform ab. So Er hat befohlen, so viel Holz aufzuladen... pfui, was bildete sie denn bisher eine Familie für sich. Nun aber gesellt sich ihr die das für ein unverständiger Mensch ist! Er stopft das Schiff Okapia zu1. Aeußerlich betrachtet würde dieses Tier wohl von bis zum Deck voll und schreit dann," Du ruinierst die niemand für ein giraffenähnliches gehalten werden. Auf den ersten Maschine zu oft," sagt er, Du sparst nicht mit dem Oel..." Blid nach der Zeichnung zu schließen, die jüngst die Natur­Die Stimme des grauen, mürrischen Schiffsführers ant- wissenschaftliche Wochenschrift" brachte- möchte man gar glauben, ein zebraartiges Wesen vor sich zu haben. Und thatsächlich ist Sclater zunächst dieser Meinung gewesen, als er von Johnston zwei Gürtel erhielt, die aus dem Fell der Otapia gearbeitet waren. Der letztere Forscher hatte diese zebraartig gestreiften Schmuckstücke während seines Aufenthalts im Kongostaat von Eingeborenen er halten, die ihm erzählten, daß das Tier in den Wäldern am west­lichen Ufer des Semliti zu Hause sei. Es glückte schließlich Johnston, nach und nach genauere Kenntnisse über das Tier einzuziehen, und bereis im Mai des vergangenen Jahres fonnte Eclater eine Haut, zwei Schädel und eine Aquarellzeichnung des neuen Säuge­tiers der Zoologischen Gesellschaft zu London vorlegen. Die paarigen Hufe zeigten nun sofort, daß jenes fein Zebra sein konnte. Wenn es auch ein rotbraunes Fell mit dunkelbraun- weißen Zebrastreifen ftalt. Eine genauere Untersuchung lehrte sodann, daß der Schädel

Das macht alles seine maßlose Gier... hier ist das Heizmaterial billiger, darum thut er's... Gierig ist dieser Teufel!"

,, Ob der gierig ist!"

Dieses Wort, das ein paarmal nacheinander wiederholt wurde, setzte sich in Fomas Gedächtnis fest, und als er am Abend mit dem Vater nachtmahlte, fragte er ihn plötzlich: " Papa!"

" a?"

,, Bist Du gierig?"

Auf die Fragen des Vaters erzählte er ihm das Gespräch an den Gliedmaßen besigt, so hat es doch eine antilopenartige Ge des Schiffsführers und des Maschinisten wieder.