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Laubwald trugen, daß in ihnen die Nadelhölzer gänzlich fehlten Aus der Pflanzenwelt. oder höchstens an einzelnen Stellen in Gestalt von Relittenhorsten Der Maudelbaum. M. Thielmann schreibt in der sich erhalten haben: 1. Nordhannover, Schleswig- Holstein , Olden- Wochenschrift Nerthus"( Altona - Ottensen . Chr. Adolff): Wenn der burg und das nördliche Westfalen. Die Lüneburger Heide trug im Frühling wieder seinen Einzug hält, so schmücken sich bald die Bäume 13. Jahrhundert Eichenwaldungen, von denen nur noch spärliche des Gartens mit schneeigem Kleid und jubelud trägt der Mensch die Reste jezt erhalten find; die jetzt vorwiegenden Nadelwaldungen find meist im Laufe des 19. Jahrhunderts entstanden. 2. Die arten Blüten hinein in seine Wohnräume, um sich dort ihrer recht freuen zu können. Was Wunder, wenn da der aufrauhe Alb und die Fildern. 3. Das obere rechte Rheinthal merksame Gärtner dem Verlangen der Stadtmenschen von Karlsruhe bis Mainz , der westliche Odenwald und die der westliche Odenwald und die gegenkommt und ihm Blütenzweige im Blumentopfe darbietet. Gegend um Frankfurt a. M. Ein Borherrschen des Nadel- So sehen wir denn zur jezigen Jahreszeit in allen Blumenholzes haben wir sicher damals nur für den Often des deutschen geschäften kleine Obstbäumchen ihre Blüten entfalten, früher als ihre Flachlandes anzunehmen. Die Ursachen der Verschiebung Berwandten im Garten und Feld. Besonders häufig fieht man den vom Laub zum Nadelwald find mannigfacher Natur. Laubwälder Mandelbaum mit seinen weißen und zart roja Blüten in seinen verbedeckten hauptsächlich den fruchtbaren Boden des Landes, der dann schiedenen Varietäten, von denen besonders die gefüllten Arten sehr im Laufe der Zeit zur landwirtschaftlichen Nutzung herangezogen hübsch sind. Der gemeine Mandelbaum stammt aus Asien . Er wurde. Dieser Vorgang hat sich im Süden und Westen Deutschlands kommt bei uns als Obstbau wenig in Betracht, wird vielmehr in der Hauptsache erst im Laufe des 19. Jahrhunderts vollzogen. gern feiner Blüten wegen im Zimmer und Garten ges Wesentlich begünstigt wurde die Verbreitung des Nadelholzes in Ge- pflegt und verlangt im Winter Schutz. Als Standort gebe man ihm bieten, in denen es bereits vortam, dann durch die Verwüstungen, einen trockenen, loderen, tief gegrabenen, guten Boden in warmer welche der Dreißigjährige und die Kriege Ludwigs XIV. Lage. Die Vermehrung geschieht durch Samen, der aber meist Pflanzen hervorriefen. Den Hauptgrund aber für das Vordringen der mit bitteren Sternen ergiebt und welches Verfahren deshalb nur Nadelhölzer liegt in der Entwickelung, welche die Waldwirtschaft selten angewandt wird, oder durch Okulieren auf Pfirsich, Aprikosen in den letzten beiden Jahrhunderten genommen hat, da Nadel- oder frühe Pflaumen. Meist wird auf schlafendes Auge veredelt, hölzer rascher wachsen und anspruchsloser find, also nicht so weil diese Art sich am besten bewährt hat. Bäume, die man zum leicht wie Laubwald versagen. Die Umgestaltung der Verkehrs- Treiben im Zimmer bestimmt hat, werden gereinigt und etwas verhältnisse in Deutschland durch Eisenbahnen, die dadurch eingeftugt, wobei man darauf achten muß, daß man ermöglichte Ausbreitung der Steinkohlen Feuerung und so bewirkte schlafenden Blütenknospen nicht mit wegschneidet. Gleich darauf Entwertung des Brennholzes sind dann in der zweiten Hälfte des kommen die Bäume in einen bis 6 Grad Réaumur erwärmiten Raum, 19. Jahrhunderts ein weiterer und sehr gewichtiger Anlaß gewejen, dort bleiben sie einige Tage und erst dann wird die Luftwärme den Anbau des Nadelholzes auf Kosten der Buche zu begünstigen, allmählich auf 15 Grad Réaumur erhöht. Wohl zu beachten ist, daß Freilich erheben sich jetzt stetig mehr Stimmen, daß wir in der Um- die Bäumchen in der Zeit täglich einige Male tüchtig besprengt wandlung der Forsten zu weit gegangen sind, da den reinen Nadel- werden. Ist die Blüte vorüber, so giebt man den Bäumen frische holzbeständen nicht unbeträchtliche Gefahren drohen, welche in dem Erde; besser ist es allerdings, wenn man dieselben in den Garten gemischten Walde fortfallen. Dem Laubholz gebührt sicher ein verpflanzen fanm, wo sie sich bei guter Pflege so erholen werden, größerer Anteil an der Bestandesbildung des Waldes, wie wir ihn daß fie auch im nächsten Frühjahr mit reichem Blütenschmud aufHeute fast ansnahmslos finden, und viele Forstverwaltungen warten und ihren Besizer aufs neue erfrenen tönnen.- haben mit Recht dieses Programm auch zu dem ihren gemacht. pulons Globus.")
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Völkerkunde.
Humoristisches.
sid s
die
Gewohnheit. A.:„ Sehen Sie nur, wie der Schauspieler Gadier mitten in dem Sturm, in dem sich alles mühsam vorwärts Japanisches Badeleben. Unter den Sitten, die den tämpft, hoch erhobenen Hauptes dahinschreitet!" Japaner auszeichnen, ist seine Vorliebe für Bäder eine der aufB.: Sehr begreiflich! Der ist eben das Auspfeifen ge= fallendsten. Wenn sich sonst mit der Vorstellung des Orientalen wöhut!" immer ein übrigens meist berechtigter Verdacht von mangelhafter Noch wichtiger.„ Hör' mal, Edmund: Deine Braut Sauberkeit verbindet, so darf Japan nach dieser Richtung hin nicht zum Orient oder, wie die Franzosen sich ausdrücken, zum scheint ja von der Mutter Natur verschwenderisch ausgestattet " extremen Orient" gerechnet werden. der zu sein!" „ Balneologiſchen Genival- Zeitung( Weilage zur„ Medizinischen Ja, aber lieber wär's mir, wenn ſie's auch vom Bater Woche") widmet der japanischen Badeleidenschaft eine Be- würdel"
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Ontel:„ Na, Karlchen, jag'' mal ganz langsam Sch!" Karlchen macht vergebliche Bersuche.
Ontel: Nun, dann sag'' mal das Wort„ Schwein"!" Karlchen( schnell): 3u wem denn?"
schrieben.
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Notizen.
Björnson hat ein neues Stüd Ein Mensch ge
Sprechung. aus der man mancherlei vollstümliche Lehren Aus der Kinderstube. Karlchen lernt eben sprechen, entuehmen tau. Von diesem Standpunkt betrachtet, ist famm aber noch so manches Wort nur mit Mühe herausbringen; bas eigentlich Souderbare ant den überhäufigen Bädern besonders schwer wird ihm das„ Sch". Darüber flagt die Mutter der Japaner der faft gänzliche Mangel dessen, was wir des Kleinen bei Onkel Bernhard. nach europäischen Begriffen als Gebote der Schamhaftigkeit achten, deren Vernachlässigung gerade beim Baden als grober Unfug eine Anwendung des Strafgesetzbuches zur Folge haben würde. In Japan ist es etwas ganz Gewöhnliches sogar in den Städten, daß die Badewannen vor den Häusern aufgestellt werden, und dieser Brauch wird durchaus nicht durch eine Gewandung gemildert. In dem freiesten franzöfifchen Seebad find die Badegäste vollständig toilettiert im Vergleich zu den badenden Japanern. Das Sichgenieren ist dort vollkommen unbekannt, und es tommt schließlich wenig darauf an, ob die Badetvanne vor oder in dem Hause steht, weil die Badehäußergewöhnlich so gebaut sind, daß jeder Borübergehende hineinsehen kann. Bei den großen Badeanstalten scheint eine gewisse Den Statthaltern der östreichischen Kronländer soll Anertemuung eines Bedürfuiffes für die Trennung der beiden zur Ausübung der Theatercensur ein kuustrat zur Seite Geschlechter vorhanden zu sein, ihr thatsächlicher Ausdruck besteht gestellt werden. Dieser Beirat wird aus Beamten, Schriftstellern und aber uur darin, daß das Bassin durch eine Bambusstange oder einen hervorragenden Schauspielern zusammengesetzt sein; er würde den Strid in zwei Hälften geteilt wird. In der Hauptstadt Tokio geht Landeschefs ein Gutachten zu erstatten haben, worin die einzelnen mau gelegentlich in der Rücksicht auf eine europäisierende Scham- beanstandeten Stellen des Theaterstücks zu bezeichnen wären. In haftigkeit noch weiter, es ist sogar ein diesbezügliches Gesez erlassen Prag würden zwei Beiräte, ein deutscher und ein czechischer, ernannt worden, aber in der Provinz wird es einfach nicht angewandt, und werden. das Volk würde auch eine Anwendung nicht begreifen oder zum Das Thal des Lebens", ein neues, abendfüllendes mindesten als eine ganz unfimige Einmischung der Regierung in das Stück von May Dreyer, wird in der nächsten Spielzeit int Brivatleben ansehen. Ein in Japan reisender Europäer Deutschen Theater aufgeführt werden. einer tanu in dem Hotel irgend Stadt auf diese Weise- Erich Zingel und Richard Schlaghammer, beide in eine für ihn höchst merkwürdige und peinliche Situation vom Breslauer Stadt- Theater, find vom Beginn der nächsten Spielversezt werden, und gar in einem Badeorte dürfte er sich nicht zeit an für das Schiller Theater verpflichtet worden. wundern, wenn etwa plöglich ein paar Danien in den Baderaum Salon Cassirer. Die Leibl- Ausstellung wird bis einträten, um das Bad mit ihm zu teilen. Wenn er seinen an zum 16. März verlängert; der Eintrittspreis ist von 2 M. auf 1 M. geborenen und durch Erziehung bekräftigten Gefühlen folgen und herabgesetzt worden. das Feld räumen würde, so würde er dadurch nur die unbändige
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Im Künstlerhause beginnt heute eine Ausstellung von Heiterfeit der Eingeborenen erregen. Das sind nicht Möglichkeiten, Werken des aus Karlsruhe nach Berlin übergesiedelten Professor sondern Thatsachen, die oft genug vorgekommen sind. In den für Kallmorgen, des Nachfolgers Brachts. Europäer berechneten Hotels ist selbstverständlich für eine Reihe be Zeichnungen nach Feldblumen aus der Umgebung jouderer Badezimmer Sorge getragen, da man dort mit dem Besuch Berlins von dem Maler und Illustrator C. Koch sind gegenwärtig und infolge dessen auch mit den Gewohnheiten der Europäer zu in der oberen Rotunde des Kunstgewerbe- Museums auss rechnen gelernt hat, aber ein Verständnis befigt der Japaner nicht gestellt. dafür, daß den europäischen Augen die Betrachtung des Nackten Offentlich nur in Darstellungen der Kunst erlaubt ist.
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