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einen Sessel vorzuschieben und sich auf den Schreibtisch des Maitre| liebe, daß ich ihn nicht lieben kann, und daß alle Verzeihung der Bergnet zu setzen. Welt nichts daran zu ändern vermag."
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Sie vermuten wohl die Gründe, verehrte Frau, die mich vers anlagt haben, Sie zu mir zu berufen! Wir befinden uns hier auf neutralem Boden, wo wir uns streng vertraulich unterhalten können. Nicht der Notar des Herrn Deutremont spricht zu Ihnen, sondern der Freund, der den Wunsch hegt, eine wenn ich so sagen darf zweideutige Situation zu regeln. Trotz der ernsthaften Slagen, die er gegen Sie hat, und trotz des ich muß es gestehen berech tigten Zornes, den er gegen Sie hegt, hat Ihr Gatte mir bersprochen, ruhig zu bleiben, und ich bürge dafür, daß er Wort hält. Also, Madame.
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Um allen diesen unnüßen Diskussionen ein Ende zu machen, mein Herr, erkläre ich Ihnen, daß ich im voraus auf alle Vorschläge des Herrn Deutremont eingehe."
" Sie gehen auf alles ein, Madame? Nun, das ist in Ihrem Fall" das beste, was Sie thun können; doch Sie haben vielleicht nicht genügend nachgedacht, was Ihr Gatte von Ihnen zu verlangen berechtigt ist. Er tann die Scheidung verlangen und Sie zu einer Deklassierten erniedrigen."
Mir liegt durchaus nicht daran, in derselben Klasse zu bleiben
wie er."
„ Er fann Sie in Saint- Lazare einsperren Taffen." Man wird mich nicht immer dort behalten!"
Er kann auch ihren. er kann die Person fordern." Diese Person ist in allen Waffen geübt."
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In diesem Augenblick näherte sich Deutremont, der sich bis dahin sehr korrekt verhalten hatte, den Notar und sagte:
" Ich glaube, verehrter Freund, es wäre nuglos, diese peinliche Unterredung weiter fortzujeßen; die von Madame angeführten Gründe sind derart immoralisch, daß sich darüber nicht diskutieren läßt; und da Madame im vornherein erklärt hat, sie gehe auf meine Vorschläge ein, so mag sie nur wissen, daß ich mich niemals scheiden lassen werde; das verbieten mir meine religiösen Anschauungen auf das strengste!-
Kleines Feuilleton.
der Ninde 1,05 Meter
" Er fann Sie überraschen und Sie alle beide töten; das ist sein fast 4 Meter gehabt haben mußte. So weit die zum Teil noch gut Recht, Madame; merken Sie sich das!"
„ Mag er es doch gebrauchen!"
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Er fann, ohne so weit zu gehen denn Ihr Gatte hegt fromme Gefühle, Sie auf frischer That ertappen und gerichtlich belangen laffen."
Mag er doch!"
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Sie wissen wohl auch, daß Sie Ihren Komplicen nachher nicht Heiraten dürfen?"
Wird uns das hindern, glücklich mit einander zu leben?" " Herr Deutremont hat das Gesetz für sich, wird aber nichts von alledem thun. Seine Erziehung stellt ihn über die spießbürgerlichen Vorurteile; die Zuneigung, die er für Sie hegt, gestattet ihm, feine Rechte zu vergeffen, und ich habe ihn außerdem eben auf seine Christenpflicht aufmerksam gemacht. Beigen Sie eine aufrichtige Reue, und er ist bereit, einen Augenblick. der Verirrung... der Schwäche zu verzeihen..."
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Eine Versöhnung!" rief Madame Dentremont, fich erhebend; ,, niemals, niemals, niemals!"
„ Gestatten Sie mir, Madame, Ihnen mein Erstaunen zu be zeugen. Mein Beruf hat mich oft in die Lage gebracht, Damen als Ratgeber zu dienen, und zwar Damen der besten Gesellschaft, die nach einer... Abwesenheit wie der Ihrigen ihrem Gatten gegenübertreten, und stets hören Sie wohl stets sah ich, sobald ich die ersten versöhnlichen Worte gesprochen, ihre Augen sich feuchten, weinend warfen sie sich ihrem Mann in die Arme und riefen: Wie gut Du bist!"
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Diese Damen hatten sich jedenfalls aus Laune oder Lasterhaftigkeit hingegeben und kehrten aus Eigennut oder aus Furcht zurück; ich aber liebe! Diese Gründe wirken nicht auf mich!"
Darum appelliere ich auch nur an die Principien der Ehe und an die religiösen Gefühle, in denen Sie erzogen worden sind; Sie können und dürfen nicht Schande und Schmach über die beiden ehrenhaften Familien bringen, die mir bekannt sind; Sie werden einen Ehrenmann, der noch vor wenig Minuten das Unrecht, das er gegen Sie begangen, aufrichtig zugab und nur auf eine Gelegenheit, es wieder gut zu machen, wartet, nicht zur Verzweiflung treiben wollen."
„ Meine Grundsäge und meine Ansichten über die Ehre verbieten mir, zu einem Gatten zurückzukehren, den ich nicht liebe!"
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Diese Principien find vielleicht etwas eigenartig; denn schließe lich kennen wir eine Menge Chen, ausgezeichnete Ehen, wohlgemerkt, ich möchte fast fagen, es sind die meisten bei denen die Liebe wenig zu schaffen hat. Es genügt eine Verständigung zwischon den Ehegatten, und da Herr Deutremont alles vergessen will, so wäre es Häßlich von Ihnen, wollten Sie, die Sie ihn beleidigt haben, sich anspruchsvoller zeigen als er!"
Ich habe keine Verzeihung verlangt!"
sie
" Herr Deutremont ist ein zu vornehmer Charakter, um Ihnen nicht zu gewähren, ohne daß Sie nötig hätten, darum zu
bitten."
„ Aber ich will teine Verzeihung; ich verlange sie nicht! Das hieße mur..
„ Ob Sie wollen oder nicht, Sie können Ihren Mann nicht hindern, Ihnen gegenüber das heilige Vorrecht der Verzeihung zu üben, das wahrhaft edlen und großen Seelen zusteht."
Wenn Sie mir die Verzeihung weiter so aufdrängen, werden Sie mich schließlich auf die Vermutung bringen, es stede dahinter mehr als die gewöhnliche Heuchelei der vornehmen Welt, vielleicht gar eine nugbringende Spekulation! Denn vergessen Sie nicht, ich tenne meinen Mann!"
" Oh, Madame, wie können Sie glauben? Wenn das die Absichten des Herrn Deutremont gewesen wären, so hätte ich mich niemals niemals I mit dieser Angelegenheit beschäftigt!"
,, Wenn dem so ist, so stellen Sie ihm vor, daß ich ihn nicht
Münchener Allgemeinen Zeitung" lesen wir: Am 1. Januar d. J. In einen Baum eingewachsene Bilder. In der wurde die größte Eiche des bayrischen Waldes, die St. JohannisEiche bei Faltenfels, bon Sturme niedergerungen. Bei Bers kleinerung des Riefenstammes von 10 Meter Stodumfang fand man Eiche bei Faltenfels, vom Sturme niedergerungen. tief im Innern des Banes, bon entfernt, zwei auf Blech gemalte, von eifernen Gittern überdeckte Bilder von 40/60 Centimeter Größe. Die Bilder waren in der morschen Holzmasse 1,20 Meter von einander in der Richtung von West nach Ost entfernt, so daß der Baum zur Zeit der Einfügung der Bilder schon einen Umfang von erkennbaren Jahresringe einen annähernden Schluß auf das Alter der Eiche zulassen, dürfte dieselbe, die in Kirchen rechnungen aus dem 16. Jahrhundert schon als große, alte Eiche gewesen sein. Das Ueberwachsen der Bilder mit einem über meternannt wird, bei der Anbringung der Bilder über 300 Jahre alt gestarken Holzring mochte weitere 300 Jahre beansprucht haben. Die Bilder sind also wahrscheinlich Anfang des 16. Jahrhunderts als Marterln von einem frommen Katholiken angebracht worden. Durch die Verödung oder auch durch die Protestantisierung der Umgegend im 30jährigen Kriege mögen dann die Marterln außer Besuch und Beachtung gekommen sein, so daß sich die durch die Einlaffung der Bilder( der noch sichtbare Falz ist im Holz 6 Centimeter tief) gefchaffene Holzwunde sich ungehindert über Bilder und Gitter schließen konnte. Nach der Maltechnik der Bilder zu schließen, wos von das auf der Ostseite gefundene eine Waldpartie mit zwei Figuren zeigt, während das auf der Wetterseite befindliche fast ganz verwischt ist, können dieselben aus dem 16. Jahrhundert, zu dessen Anfang das Malen auf Eisenblech erstmals versucht wurde,
ſtannien.
bon
a. Arsenik im Bier. Gutes, unverfälschtes Bier soll lediglich aus Wasser, Malz und Hopfen hergestellt sein, und wenn sonst noch Stoffe im Bier vorgefunden werden, so handelt es sich um eine zu irgend welchen Zwecken vorgenommene Verfälschung fo fagt die Theorie; in der Praxis aber ist es manchmal ganz anders. Denn wenn ein unter genauer Kontrolle hergestelltes und behandeltes Bier, dem thatsächlich nichts als Waffer, Malz und Hopfen zugesetzt wurde, chemisch analysiert wird, findet man oft, ja jogar meistenteils doch noch einen andren Bestandteil in ibm, und zwar einen der viel weniger harmlos ist, als die Bierverbesserern" zugesezten Klär, Klär, Färbes und Süßstoffe, nämlich nichts Geringeres als Arsenit. Zuerst konnte man sich gar nicht erklären, wie dies Gift ins Bier fame, endlich aber, nach vielfachem Probieren und Untersuchen fand man, daß die stohlen, mit denen der Malzboden und dann die Braupfannen geheizt werden, sehr oft Arsenit enthalten, daß dies in den Kohlen rauch und von da ins Malz und ins Bier gerät. Jm Bier hat sich diefer Stoff so regelmäßig angefunden, daß man fogar schon den Vorschlag machte, es sollte ein geringes Quantum von ihm soviel, wie erfahrungsgemäß aus dem Feuerungsmaterial hineingelangt, gefeßlich für zulässig erklärt fich, wie aus dem Beispiel vieler Arsenitesser bekannt ist, wenn man die Menge des genossenen Arsenits allmählich steigert, schließlich in recht großen Quanten ungestraft verzehren. So mögen wohl auch Biertrinker, die nach und nach größere Mengen Biers genießen, nach und nach größere Mengen des zugleich aufgenommenen Arfenits ohne Schaden vertragen, aber am Ende nehmen sie doch so viel Arsenit zu sich, daß es schädlich wirken muß. Und so ist es nicht undenkbar, daß der schädliche Einfluß von zu viel Bier nicht, wie man allgemein annimmt, dem Alkohol zuzuschreiben ist, sondern dem Arfenit.
werden. Aber noch ein andrer Punkt ist zu beachten. Arsenik läßt
Mufik.
Mehrmals haben wir gesagt, mittelmäßige Künstler sollten das, was ihnen fehlt, ersetzen durch ein Programm, das den Hörer bes reichert entläßt. Fräulein Anna ginteisen, die vor drei Tagen ( Dienstag) ein besseren Besuches würdiges Konzert gab, hat diesen klugen Weg eingeschlagen; für sie ein Rettungsweg 1 Denn schön singt sie nun einmal nicht schön in dem Sinn wohlgebildeter, wohlgestalter, wohlgefälliger Löne, die miteinander einheitliche, gleichmäßige Reihen bilden. Ihre Töne sind oft recht unschön, bis zum Schneidenden", und meist so ungleich, daß man in Klang qualitäten ungefähr ebenso herumgeworfen wird, wie es räume lich int einem holpernden, rüttelnden Wagen geschieht. Fräulein Zinkeisen könnte gerade besser als andre von