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retaities, be enrot, and erecting al

wendete sie sich um, ohne zu nicken und ohne adieu zu sagen,| hatte, kam ihm schließlich der Einfall, und er ging zu seiner und fah ihn bloß an. Mutter. Denn er brauchte eine Bundesgenossin, um feinen

Niels blieb lange am Staket stehen, und seine Augen Plan ins Werk zu sehen. hingen an der geschlossenen Thür, durch die das Mädchen ver­schwunden war. Und als er endlich wieder zu sich kam, ging er zurück, weit hinaus auf die Klippen am Strande. Dort legte er sich hin und schlief auf dem harten Stein, der noch bon der brennenden Sonne des Julitags glühte. ogen found op dier niet an

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Am Tage darauf wurden Niels und Märta jedoch böse miteinander, und wie man sich denken kann, ohne den mindesten Anlaß. Es geschah auf dem Hügel unter den Flügeln der alten Windmühle, mitten am helllichten Vor­mittag. Die Ursache? Ja, feines von beiden hätte sie nach her sagen können. Keines hätte sich zu erinnern gelvußt, wann es anfing und wer anfing. Aber beide waren über­zeugt, daß der andre die Schuld trug, und darum war die Versöhnung auch um so vieles schwerer.

Es ging so zu, daß sich die beiden jungen Leute ganz unvermutet grade unter der Windmühle trafen. Sie hatten, jeder von seiner Seite, gleichzeitig den Hügel bestiegen, und sie hatten keine Ahnung davon, daß sie sich gerade jekt sehen würden. Niels wurde so übermütig froh, als er Märta entdeckte, daß er wollte, sie sollte sich für ein Weilchen niedersehen, damit er sie nur ansehen könnte. Aber Märta hatte gerade in diesem Augenblick Eile. Sie follte für ihre Mutter, die daheim lag und wartete, etwas im Kramladen besorgen. Wahrscheinlich war sie ebenso un­geduldig, zornig und wild, daß sie nicht bleiben konnte, wie Niels darüber, daß sie es nicht that. Es war recht wunderlich, daß sie das nicht sagte, was ja doch das ein­fachste und natürlichste gewefen wäre. Aber Thatsache ist, daß sie es nicht that. Anstatt dessen mußte sie wohl etwas ganz andres gesagt haben, und sicher ist, daß sie etwas Riels wurde mit einem Male ganz blaß. Er nötigte sie nicht ganz andres sagte, als was sie eigentlich meinte. Denn länger. Er machte einen Schritt zurück und sah sie an, sein Blick wurde kalt und sein Mund zusammengekniffen. In seinem Innern war Niels in diesem Augenblick so weich, daß er sich hätte auf den Boden werfen und wie ein Knabe weinen fönnen. Aber er wollte um keinen Preis Märta dieses Ge­fühl ahnen lassen, und darum hielt er sich tapfer und jah nur das Mädchen an, das vor ihm stand und heftiger und heftiger wurde, je länger sie sprach. Und je länger Niels sie ansah, desto härter wurde er. Es war, als seien ihm jetzt erst die Augen aufgegangen für etwas Böses, dessen Vorhandensein er früher gar nicht geahnt hatte. Er fühlte sich falt und hatte das Gefühl, daß das Mädchen, so wie es da stand, ihm fremd war, und plötzlich mußte er daran denken, wie sie ihn am Abend vorher hatte warten lassen. Dies vermehrte den Groll, der in ihm tobte, und als Märta sich gegenüber einen Gesichtsausdrud sah, der getreu all die haßerfüllten Gefühle widerspiegelte, die Niels empfand, da brach sie in einen neuen Redestrom aus und sagte ihm alle bösen Worte, die sie nur wußte. Niels stand da und sah sie an und antwortete ihr fein einziges Mal. Als sie sich unterbrach, um Atem zu holen, spie er aus.

"

Geh Du zum Teufel!" fluchte er.

Was Märta erwiderte, hörte er nicht, er sah nur, wie sie sich umwendete und über den Abhang. der zum Kramladen führte, verschwand. Niels setzte auch seinen Weg fort, ohne sich umzusehen, und seine Gedanken waren scharf und klar. Es wurde ganz kalt in ihm, und er fam sich mit einem Male so wunderlich Klarsichtig und klug vor. Ein Schmerz, so wie er ihn nie gefühlt, überkam ihn, aber der Schmerz lag, so glaubte er, nicht darin, daß er Märta ver­loren, sondern darin, daß er dumim gewesen und sich von einer Dirne bei der Nase hatte herumführen lassen. Wie häßlich sie war, als sie so redete, wie abscheulich häßlich! Merkwürdig, daß er das nie früher gesehen hatte.

"

Er traf die Mutter im Begriffe an, Brot zu backen, das Vater mitnehmen sollte, wenn der Delphin" in ein paar Tagen seine neue Reise antrat. Die kleine lebendige Alte stand mitten in der Arbeit, den Teig anzumachen, und der Mehlstaub flog um sie herum. Aber ihre klugen alten Augen fahen gleich, daß mit dem Sohne nicht alles war, wie es sein sollte, und darum that sie nicht dergleichen, sondern bot ihm bloß die Tageszeit, in der sicheren Erwartung, daß er er­zählen würde, wenn man ihn nicht fragte.

Niels ließ sich auch in der Küche auf einen Stuhl nieder, der leer stand, und für eine Weile wurde ihm so wunderlich zu Mute, da er beinahe das vergessen hätte, was er zu sagen gedachte. Erst als er merkte, daß die Mutter herumging, und sich gleichsam wunderte, warum er so dasaß, erinnerte er sich endlich an sein Vorhaben. Und als er dann zu sprechen anfing, war es ihm, als bräche er etwas entzwei, Er fühlte einen was nie wieder ganz werden könnte. Schmerz, als müßte ihm die Brust zerspringen, und er fonnte den Blick der Mutter nicht aushalten, sondern sah zu Endlich begann er: dr.gra

Boden.

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Meint Ihr, daß es viel Sinn hat, wenn Vater diesmal

mitgeht?"

Die Mutter antwortete nichts Ausgesprochenes auf das, was Niels gesagt hatte. Aber es gab ihr einen Ruck, als sie den Tonfall von Niels' Stimme hörte.

" Ich meine nur", fuhr er fort, daß Vater alt ist und wohl am besten wäre, wenn er jetzt daheim bleiben würde. Ich kann ja fahren. Ich hab' ja Zeit bis zum Herbst."

es

Mutter Beda stand da und knetete ihren Teig, und während sie das that, sah sie, so oft es ging, verstohlen zu dem Sohne hin, der dasaß und hartnäckig auf die Erde ſtarrte.

können", probierte sie vorsichtig. ,, Vater ist wohl alt genug, um für sich selbst denken zu können", probierte sie vorsichtig.

Mutter Beda verstand, daß diese Einwendung nichts nüßen würde. Sie entnahm nur zu gut aus Niels' ganzer Art, daß etwas nicht so war, wie es sein sollte, und sie wußte, daß es zuweilen weniger gefährlich sein kann, jemand, der alt und gebrechlich ist, zur See gehen zu lassen, als einen Jungen und Frischen. Und sie sprach hauptsächlich, um sich nicht vorwerfen zu müssen, zu leicht nachgegeben zu haben. ( Fortsetzung folgt.)

( Nachdrud verboten.)

Der Eulenspiegel

des klassischen Altertums.

Das ausgehende deutsche Mittelalter hat in Tyll Eulenspiegel ein Original hervorgebracht, das mit unverwüstlichem, manchmal äußerst derbem Humor und mit beißendem Sarkasmus die städtische Kultur vom Standpunkt des Bauern aus verspottete und in närrischer Form hausbackene Lebensweisheit von sich gab. Eine in mancher Hinsicht sehr ähnliche, freilich mehr ins Philosophische gekehrte und überhaupt weit höher stehende Gestalt besaß das klassische Altertum an dem berühmten Cynifer Diogenes. Mit Eulenspiegel hat der griechische Sonderling auch das gemein, daß ihm als der zweifellos bolkstümlichsten Persönlichkeit des Altertums zahllose, bissige Schlager, die er nie gesprochen, in den Mund gelegt und denn auch entsprechende Erlebnisse angedichtet worden find. Immerhin heben sich die äußeren Schicksale, wie die ganze Persönlichkeit des Diogenes weit deutlicher aus dem verhüllenden Nebel der Volkssage heraus, als dies bei Eulenspiegel der Fall ist.

Gegen das Jahr 412 v. Chr. in der reichen griechischen Pflanz­stadt Sinope am Schwarzen Meere als Sohn des Geldwechslers Jbefias geboren, wurde er, noch ein Jüngling, in eine Falschmünzer­affaire feines Vaters verwickelt und fah sich dann auch infolge poli tischer Schwierigkeiten gezwungen, als Flüchtling der Heimat den Daß dies nie wieder gut gemacht werden sollte, gelobte Rücken zu kehren. Zu seinem Egil wählte er das Centrum des Niels sich selbst. Er biß die Zähne zusammen und schwor, griechischen Geisterlebens, Athen . Da hat Diogenes nun lange eher sollte die Zunge in seinem Munde verdorren, ehe er Jahre, zunächst als eifriger Schüler von Sofrates' Schüler dem Stifter der cyniischen Philosophenschule, ein Wort zur Versöhnung sagte. Er hatte das Verlangen, Antisthenes, Märta etwas anzuthun, das ihr so recht wehe thun sollte, dann als selbständiger und origineller Philosoph gelebt: und um etwas derartiges zu finden, ging er am selben unterhalt auf die Gaben seiner Freunde und Verehrer an= Tage lange grübelnd umher. Es sollte ihr in der Seele gewiesen, ohne irgend etwas zu befizen außer einem großen Tuch wehe thun, und gleichzeitig sollte es ihr in entscheidender zum Bedecken seiner Blöße und gleichzeitig als Lager, einem Ranzen, Weise zeigen, daß sie für ihn weniger als nichts bedeutete. ivie ihn Bettler trugen, und einem Stock. Nicht einmal eine feste Als Niels bis spät in den Nachmittag darüber nachgedacht Wohnung nannte er sein eigen, sondern er hat lange Zeit im Vorhof

in freiwilliger Armut, für den notwendigsten Lebens