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Schnees, die Gesteinsart, die Böschung nud Bedeckung der Berghänge ihren
Theater.
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nicht zu unterschäzenden Einfluß aus. Kommt zu all dem eine Erschütterung Schiller Theater. Der Hegenfang", Lustspiel in bes Bodens, reichlicher Schneefall bei völlig stiller Luft, so bedarf einem Aufzug von Hans Hopfen . Der Mensch in der es vielleicht nur eines lauten Rufes, eines Glockentones, oder eines Bestie", Schwant in drei Aften von Lothar Schmidt.fallenden Steines, und die Schneemasse setzt sich in Bewegung. Die Bei der Aufführung des Lothar Schmidtschen Schwantes Berheerungen sind, wie die geographische Geschichtsschreibung und fam es zu einem häßlichen Theaterstandal. Mitten im dritten Att Statistit beweist, von ungeheurer Wirkung. Auf Jahre hinaus wird ging ein Pfeifen, ein Bifchen und Trampeln los, so daß der Vorhang Weide, Aderland und jeglicher Befizstand verödet. fallen mußte. Der größere Teil des Publikums, das zuerst in passiver Berduktheit dagesessen, demonstrierte dann gegen die ungezogene brutale Störung durch lautes Händeklatschen. Der Autor erschien vor dem Vorhang. Aber die Komödie wurde nicht zu Ende gespielt. Die Ursache des Standals ist in seiner Psychologie einigermaßen rätselhaft.
Die Alpenbewohner haben sich seit je vor Lawvinenstürzen zu schüßen versucht. In der Regel gehen die Ungetüme, besonders Schlaglalvinen, wieder denselben Weg, den sie sich das erste Mal bereitet haben. Mehr ist man genötigt, unvorhergesehenen Stürzen vorzubeugen. Wald bildet den natür lichsten Schuß, weshalb solche Bestände als sogenannter Bannwald" nicht gefällt werden dürfen. Ein weiteres tünstliches Schutzmittel ist der„ Lawinenbrecher", das ist eine feilförmige, mit der Schärfe nach der Berghöhe zugekehrte Steinmauer, die die heranbrausende Lawine in zwei vom Gebäude selbst abgelenkte Teile zerlegen soll. In neuerer Zeit verbaut man die Stellen, wo mehr oder minder regel mäßig Lawinen losbrechen man nennt sie Lawinenzüge" mit Pfahlwerk und Flechtzäunen, Schneebrüden, Mauerwerk und sucht burch Anfforstung tahler Hänge die Lawinengefahr, so gut es geht, zu beseitigen.
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• Kleines Feuilleton.
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E. K.
Der Schwant bot zu solchen Leidenschaftsausbrüchen wahrlich feinen genügenden Anlaß. Neben der alten Pohlichen Posse„ Der Jongleur", die vor mehreren Wochen auf eben dieser selben Bühne unter dröhnenden Beifallsbezeugungen des Publikums gegeben wurde, kann sich auch„ Der Mensch in der Bestie", so schwach das Stückchen in sich selbst ist, noch inuner sehen lassen. Wer jene Bohlschen Späße, den zum Türken verkleideten Sachsen usw., mit Vergnügen zu fich nimmt, der hat gewiß kein Recht, sich über Lothar Schmidtsche Mäßchen aufzuregen. Die Erziehung zur Stunft wird in den paar Wochen doch vermutlich nicht in so rapidem Tempo vor sich gegangen sein, daß sie bei diesem Publikum, wie mit einem Rud, zur Umwertung aller Werte geführt hat. Aber auch ganz abgesehen von solchen Reminis cenzen, wer den beneidenswerten Vorzug hatte, den Premieren dieses - Die Psyche des Sperlings und des Menschen. Profeffor Winters beizuwohnen, der wird sich gar nicht so weniger mit allen Ma ch erzählt in der Analyse der Empfindungen und die Ver- Ehren aufgenommener Stücke erinnern, die ihn in viel tiefere Abhältnisse des Physischen zum Psychischen"( Jena , Gustav Fischer. gründe trostloser Langenweile gestürzt haben, als dieser anspruchslos 3. Auflage.) eine Beobachtung, die er vor Jahren bereits gemacht im Stil der Fliegenden Blätter " gehaltene, über den so unvermutet hatte, um seine Anschauung, daß die sogenannten Reflerbewegungen ein Strafgericht hereinbrach. Der Gedanke, einen provinzialder Tiere sich in natürlicher Weise als Gedächtniserscheinungen städtischen Dichterklub, der zur Feier des Humboldtjubiläums außerhalb des Bewußtseinsorgans auffaffen lassen, näher zu be- eine Tierkomödie aufführt, auf die Bühne zu bringen, war gründen. In den Herbstferien 1873", so lautet die betreffende gar nicht so übel, und in den beiden ersten Aften Stelle, brachte mir mein fleiner Junge einen wenige Tage alten erfreute da auch mancher ganz luftige und dankbar belachte Einfall. Sperling, welcher aus dem Neste gefallen war, und wünschte ihn auf- Aber freilich die Längen und die Wiederholungen, die schon hier zuziehen. Die Sache war jedoch nicht einfach. Das Tierchen störend hervortraten, verdoppelten und verdreifachten sich in dem war nicht zum Schlingen zu bewegen und wäre den unvermeidlichen verhängnisvollen Schlußaft. Und schließlich mochte es das possenInfulten beim gewaltsamen Füttern sicherlich bald erlegen. Da hafte Serummhopfen der Vereinsmitglieder in Tiermasken gewesen stellte ich folgende Ueberlegung an:„ Das neugeborene Kind wäre fein, was, gereizt wie die Stimmung einmal war, dem Faß den unfehlbar verloren, wenn es nicht die vorgebildeten Organe und den Boden ausschlug. Das gute, zum Teil vortreffliche Spiel der Darsteller ererbten Trieb zum Saugen hätte, welche durch den passenden Reiz war verschwendete Mühe. ganz automatisch und mechanisch in Thätigkeit geraten. Etwas ähnliches muß also in andrer Form auch beim Vogel existieren. Ich bemühte mich nun, den passenden Reiz zu finden. Ein kleines Insekt wurde an ein spiges Stäbchen gesteckt und an diesem um den Kopf des Bogels rasch herumbewegt. Sofort sperrte das Tier den Schnabel auf, schlug mit den Flügeln und schlang gierig die dargebotene Nahrung hinab. Ich hatte also den richtigen Reiz für die Auslösung des Triebes und der automatische Bewegung gefunden. Das Tier wurde zusehends stärker und gieriger, es fing an nach der Nahrung zu schnappen, erfaßte einmal auch ein zufällig vom Stäbchen auf den Tisch gefallenes Jufekt und fraß von da an ohne Anstand selbständig. In dem Maße, als sich der Intellekt, die Erinnerung, entwickelte, war ein immer fleinerer Teil des auslösenden Reizes notwendig. Das felbständig gewordene Tier nahm nach und nach alle charaktes ristischen Sperlingsmanieren an, die es doch nicht eigens gelernt boch hatte. Bei Tage( bei wachem Intellekt) war es sehr zutraulich und liebenswürdig. Des Abends traten regelmäßig andre Erscheinungen auf. Zu höflich. Frau( leise zum Bauer, der ins EisenbahnDas Tier wurde furchtsam. Es fuchte immer die höchften Orte der Stube coupé steigen will):" Du Jokele, da sizt schon einer drin... thust auf und beruhigte sich erst, wenn es durch die Zimmerdecke ver- nicht anklopfe?" hindert wurde, noch höher zu steigen. Wieder eine andre, Verzweifeltes Mittel. A.( nachts auf dem Marktziveckmäßig ererbte Gewohnheit! Näherte man sich dann, so sträubte es die Federn, fing an zu fauchen und zeigte den Ausdruck des Ent- platz):„ Mensch, was machst Du denn hier unter dem Springsezzens und der leibhaftigen Gespensterfurcht. Auch diese ist ganz wohlbegründet und zweckmäßig bei einem Wesen, das unter normalen ich meiner Frau einreden, es hätte so furchtbar geregnet!" B. Ach, ich habe mich um eine Stunde verspätet und da muß Berhältnissen jeden Augenblick von irgend einem lugetim verschlungen werden kann. Diese lettere Beobachtung bekräftigte mir Glücklich verheiratet. Nachbarin:„ Schen Sie die schon vorher gefaßte Ansicht, daß die Gespensterfurcht meiner denn Ihren früheren Zimmerherrn noch manchmal, seitdem er ver Kinder nicht von den( forgfältig ferngehaltenen) Ammeninärchen herrühre, heiratet ist?" fondern angeboren war. Die Gespensterfurcht ist die wirkliche Mutter Hausfrau: O ja, er fommt noch sehr häufig zu mir... der Religionen. Weder die naturwissenschaftliche Analyse, noch die und läßt sich einen Sinopf annähen!" forgfältige historische Kritik eines David Strauß Mythen gegenüber. welche für den kräftigen Jntellekt schon widerlegt find, bevor sie noch erfunden wurden, werden diese Dinge plöglich beseitigen und hinwegdefretieren. Was so lange einem wirklichen ökonomischen Bedürfnis entsprach, teilweise noch entspricht( Furcht eines Schlimmeren, Hoffnung eines Besseren), wird in den dunkleren, unkontrollier-Emil Höfer vom Hamburger deutschen Schauspielhause baren, instinktiven Gedankenreihen noch lange fortleben. ist vom 1. September für das Lessing- Theater engagiert Wie die Vögel auf unbewohnten Inseln( nach Darwin ) worden. die Menschenfurcht erst im Laufe mehrerer Generationen erlernen In der Wiener Hofoper hat das neue Ballett von müssen, so werden wir erst nach vielen Generationen das unnötig Frene Sironi„ Die Perle von Iberien" einen großen gewordene Gruseln" verlernen. Jede" Faust"-Aufführung kami uns Erfolg gehabt.-
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Wäre mit gleichem Maß gemessen worden, so hätte auch Hans Hopfens, des bekannten Romanschriftstellers phantastisch- mittelalt liches Lustspiel Hexenfang", das den Abend eröffnete, fein günstiges Geschick gehabt. Die Befehrung eines Doktor Faustus vou dekadenter Hexenliebschaft zu fittsamem Heiratsantrag an ein unschuldvolles Gretchen bildet den Inhalt. Allerhand primitiv- melodramatischer Zauberiput muß dabei herhalten, und die Ausführung fällt, trotzdem der Titel ein„ Lustspiel" verspricht, durchweg ins PossenhaftBurleske, um am Schluß endlich gar in trockener Lehrhaftigkeit vollends zu verfanden. Doch- war es der berühmte Name, oder waren es die reichlichen Sensationen des Stückes, oder seine treuHerzige Tendenz, was dabei den Ausschlag gab? hier bewährte fich die alte ungebrochene Beifallslust. Mit enthusiastischem Klatschen wurde der Dichter gerufen. -dt. binsk end is
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brunnen?"
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BUR SI
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Humoristisches.
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tasteding Notizen.
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darüber belehren, wie sympathisch uns insgeheim die Anschauungen-Klingers Beethoven statue wird von dem Leip der Herenzeit noch find. Nüglicher als die Furcht vor dem Ünziger Kunstverein für die städtischen Sammlungen bekannten wird dem Menschen die genane Kenntnis der Natur und in Leipzig erworben.-
feiner Lebensbedingungen. Und bald ist es für ihn am wichtigsten, c. Hohe Preise für Bilder. Bei einer Versteigerung in daß er auf der Hut sei vor Nebenmenschen, die ihn roh vergewaltigen New York brachten: Rubens Heilige Familie" oder durch Irreleitung seines Verstandes und Gefühls perfid miß- 50 000 Dollars und Jules Bretons und Jules Bretons Mohnernte" brauchen wollen! 36 000 Dollars.
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