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Theater.
sollen
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Vielleicht trifft man die Einrichtung, bei Novitäten dem Bublikumm Stimmzettel in die Hand zu geben; nach der ersten Hälfte werde dann abgestimmt, ob Weiter!" oder„ Schluß!" Letzteres braucht wie wir denit weder eine Beleidigung, noch ein Tadel zu sein auch Herrn Woyrsch nicht im entferntesten tadeln wollen.- Geologisches.
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SZ.
mun noch, daß es auch mit jenen Feinheiten nicht gar so weit her Neue Bühne.( Nachmittagsvorstellung im Theater des ist. In den späteren Terminen treten einige dramatische", ins Westens.) Die Hochstapler." Schauspiel in drei Aufzügen besondre rhythmisch belebte Stellen ein; sonst aber dieses viertelvon Alfred Noffig. Herr Noifig treibt alle möglichen Künſte ſtundenlange Anhören der ewig gleichen Viertelnoten, die den und Wissenschaften. Er soll n. a. Bildhauer und Musiker sein und Gefühlsergießungen über dürftig angedeutete Vorgänge dienen nein, da hält man es weder im Anhören, noch im hat eine„ Revision des Socialismus" in zwei dickleibigen Bänden erscheinen laffen, ein Werk, dem die Kritiker nachsagen, daß es viel Recensieren zu Ende aus. Der Sternsche Gesangverein, der ja feiner Zeit die Verworrenheit und wunderlich verschrobene Phantasmen, andrerseits aber auch eine Fülle lichtvoll verarbeiteten Thatsachenmaterials ent- ähnlichen( freilich damit nicht gleichstufigen) Werke von Friedrich Kiel halte. Jedoch in seinem Drama wird man leider nach irgend einem bor's Publikum gebracht hat, gab unter der Leitung von Professor halbwegs versöhnenden Moment des„ Audrerseits" vergebens fuchen. Gernsheim mit der Wohrsch- Aufführung eine rühmenswerte Es ist wirklich und wahrhaftig nur eine simple Hochstaplergeschichte, Leistung. Sonst wäre ja auch der Beifall schwerlich so groß geohne Entwickelung, ohne anschauliches Milieu, ohne Hintergrund und wesen, wie er thatsächlich war. Doch auch diesmal hätten wir, ginge ohne Psychologie ein in Dialogform umgesetzter Stolportageroman, es im Stonzertsaal wie im Theater, ein Gewitter haben können. der nicht einmal die mildernden Umstände rein äußerlicher Man braucht nicht revoltieren; es genügen Schlußrufe nach den Spannung als Entschuldigung für sich geltend machen kann. ersten Fünfviertelstunden. Damit wäre auch manchem Solofänger Alles bleibt da in dilettantischungelenken Anfäßen stecken. Der die weitere Quälung des Publikums erspart( wir verzichten für den „ Graf" Achille Alcanti, der in dem Salon eines Stakao- Millionärs vorliegenden Fall auf Namen). unter bewundernder Acclamation der Gäste die Hochstapelei als Blüte und typischen Ausdruck des modernen Gesellschaftslebens feiert und, von diefer theoretischen Exkursion zur Praxis zurückkehrend, im Handumdrehen dem Hausherrn 60 000 m. abzwingt, um mit dem sensationsbedürftigen Rakao- Weibchen nach Paris durchzubrennen; der dann eine schwachsinnige" Herzogin um ein paar Hunderttausend erleichtert und endlich in der Schweiz , von Polizisten er- Die tiefsten in Deutschland benutzten artegriffen, nach einer Reihe ernstgemeinter Tiraden wider die Ungerechtigkeit der Menschen sich eine Kugel durch den Kopf jagt, hat fischen Brunnen für Trinkwasser befinden sich, nach der keinen echten Tropfen Künstlerblut im Leibe, ebensowenig wie sein Kölnischen Zeitung ", in und um Hamburg . Das Gebiet dieser Stadt Vorgänger in dieser Saison, der„ Marquis Keith" des Frank weist über 100 Rohrbrummen mit mehr als 150 Meter Tiefe auf, aber niemals hatte man bis dahin gewagt, die ersten mächtigen TertiärWedekindschen Hochstapler- Dramas. Es find Schatten, aus sande zu durchbrechen, sondern war mir soweit in denselben vorgegangen, Lauter allgemeinen Sentiments und Intentionen, zu deren als der Zweck einer reichlichen Wasserversorgung erforderte, das heißt, lebendig überzeugender Ausgestaltung es an plastischer Straft höchstens bis 240 Meter Tiefe. Die neueren Anforderungen der gebrach, zusammengewoben. Nur daß es dem Nossigschen Helden auch noch an jener Würze des Barock Verblüffenden, die bei Frank Hygiene an die Zusammensetzung der unterirdischen Waffer machten Wedekind die Langeweile hin und wieder mildert, gebricht. Und wie indessen notwendig, tiefer hinabzugreifen. Die städtischen Behörden der Herr, so die Dame! Daß dies nervöse, überspannte Lugus einen Rohrbrunnen bis 369,9 Meter unter Normal- Null abstecken und Hamburgs ließen zu diesem Zweck auf der Elbinsel Finkenwerder weibchen, wie sie ihren Grafen als adligen Hochstapler erkennt, den Manu im Grunde nur noch imposanter und entzückender findet, daß fast gleichzeitig ließ das Stadtbauamt Altona nahe bei Eimsbüttel fie mit weiblicher Behendigkeit sich in seinen Beruf hineinarbeiten Normal- Null ausführen. In diesen Tiefen wurde das geeignete einen artefischen Brunnen bis zur Tiefe von 363,1 Meter unter und den Meister überbieten soll, mag an sich nicht übel gedacht sein. Waffer angetroffen, ohne daß das Liegende der Miocänsande erreicht Aber auch hier bleibt's bei den bloßen Intentionen. In kvar. Die Wassertemperatur in der Tiefe beträgt auf Finken der Ausführung tommt der Gedanke unwahr heraus, werder nur 15 Grad C., bei Eimsbüttel 17 Grad C. Die unwahr bis zum Wehmütig- Komischen. Besonders, wenn man selbst ein Beitungsschreiber iſt. Man denke, diefe Gleichförmigkeit und sehr geringe Zunahme der Temperatur mit der Tiefe ist ein Beweis ausgedehnter Kommunikation der zahlreichen Dame findet einen Redacteur, der ihr für das Versprechen, an seinem Quellwasser in den tiefen Schichten, und es kann kein Zweifel sein, Blatte mitzuarbeiten, in edler Begeisterung gleich 50 000 Frank als Vorschuß in die Hand drückt. Der Name dieses Mannes verdient daß unter dem Boden Hamburgs eine reiche Auswahl der verder Nachwelt aufgehoben zu werden. Er nennt sich Francis Wolff. fchiedensten, für jede Verwendung geeigneten Waffer vorhanden ist. Au beiden Stellen fließt das Wasser von selbst aus; durch entsprechende Das gute Spiel von Herrn v. Winterstein und Frau Pumpeinrichtung läßt sich die Ergiebigkeit natürlich bedeutend steigern. Prasch Grevenberg, welche die beiden Hauptrollen übernommen hatten, vermochte das Stück nicht fiber Wasser zu halten. Beide Brunnen sind gegenwärtig die tiefsten in Deutschland zur GeDer gewohnheitsmäßige, nichtssagende Beifall hatte mit energischem winnung von Trinkwasser erbohrten, während einzelne Bohrungen auf Bifchen zu fämpfen. Der Mißerfolg war hier noch stärker wie bei Mineralwässer allerdings tiefer hinabreichen.- Eulenbergs Münchhausen". Es scheint, daß die Aufführungen in Humoristisches. der Neuen Bühne" zu Danaergeschenken für die betroffenen Dichter werden. dt.
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Musik.
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- Bantoffelheld. Geht meine Frau aus, Elise?" " Ja, gnädiger Herr."
Wissen Sie, ob ich mit ihr gehe?"
-Ein Unglü d. Jst etwas passiert?" fragte der Direktor eines Wundermuseums, als er einen Angestellten nach einem Arzt rufen hörte.
Ja freilich," lautete die besorgte Antwort, der Schwertschlinger hat aus Unvorsichtigkeit eine Stecknadel geschluckt."
( Jugend".)
- Stilblüte aus Nossigs Schauspiel Die Hochstapler" Die Ehe ist eine Boa conftriktor, die einen einseift, um ihn dann mit einem Male zu verschlucken."
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Notizen.
Mit der musikalischen Technik unsrer Zeit, doch ohne den Sint unsrer Zeit hat Felix Woyrsch eine Kunstform wieder zu beleben gesucht, die so recht für die weltliche Frömmigkeit oder fromme Weltlichkeit des 18. Jahrhunderts paßte. Die" Passion", das geistliche Oratorium von Jesu Lebensende, das Meister J. S. Bach in unsterblicher Weise gepflegt hat, braucht für unsre oder irgend eine spätere Zeit nicht als unmöglich gelten; es kommt nur darauf an, ob ein Stünstler dafür neue Ausdrucksformen findet. Daß dies in Wohrich Passions Oratorium nach Worten der heiligen Schrift", op. 45, der Fall sei, glauben wohl nicht einmal feine aufgeregten und manchmal recht geschmiadios expektorierenden Lobredner: Wilhelm Weber , der eine brauchbare " Thematische Analyse" des Werks verfaßt hat, und Bern -- Die erste Folio Ausgabe der Komödien, Historien hard Scholz. der Frankfurter Konservatoriums- Direktor, der und Tragödien von Shakespeare brachte es bei einer Bücherzeternde Antimoderne, der Geleitgeber neuerer Oratorien- Komponisten, versteigerung in London auf 21.000.der das Textbuch des vorliegenden Werkes mit einer geharnischten - ,, Vie du poëte"( Dichterleben), ein sinfonisches Drama Einleitung versehen hat. Man muß sehr scharf unterscheiden: eine von Charpentier , erzielte bei der Erstaufführung in Hamtüchtige Musik, die der Komponist macht, und eine wirklich fünstlerische burg, die der Komponist selbst dirigierte, eine gewaltige Wirkung. Neuleistung. Herr Wohrsch lebt zu Altona als Dirigent der Sing„ Liebesabenteuer", cin Ballett von Regel, Musik akademie und als Organist einer Kirche; er hat geboren 1860 von Mader, hatte bei seiner Erstaufführung in Budapest bereits durch zahlreiche meist vokalische Werke sich einen guten Namen Erfolg. gemacht; er rühmt die Studien in Kontrapunkt 2c., die er bei längst-Das Vermögen der Nobel- Stiftung betrug Heimgegangenen Meistern gemacht hat. Fachkollegen werden sich Ende 1901, wie aus dem Rechenschaftsbericht hervorgeht, nahe an denn auch leicht für das interessieren tönnen, was er als Aussprache 28 Millionen Kronen. Für die diesjährige Verteilung der fünf feiner Interessen giebt. Er ist jedenfalls mit Wärme bei seiner Sache. Nobelpreise stehen 945 646 Kronen zur Verfügung. Da ein Viertel Aber num die große Frage, ob es nicht bloß vom Herzen und vom Interesse der Preise den preisverteilenden Körperschaften zur Bestreitung der tommt, sondern auch zum Herzen und zum Interesse geht. Und da Kosten ihrer Verwaltung usw. zufällt, bleiben für die Preisverteilung hat man beinahe den Eindruck, als bejäße Bohrsch zwischen seiner im Jahre 1902 709 234 Kronen übrig, so daß jeder der fünf Preise Singakademie und seiner Orgelbant gar kein rechtes Gefühl dafür, diesmal ans 141 847 Kronen oder ungefähr 159 580 M. besteht. was denn die Zahl 1902 bedeutet, wer denn wir eigentlich find, usw. Um zahlreicher musikalischer Specialfeinheiten willen verwandelt man Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am fich nicht in einen Mitfühlenden mit diesem Thema. Dazu fommt Sonntag, den 20. April. Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .
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