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John Mandevilles Buch aufgespeichert sind, ernst genommen haben. I Einen Kulturfortschritt haben die Schlierseer übrigens auch ges Aber es ist Thatsache: das Mittelalter glaubte steif und fest an diese macht. Zu den Bitherspielern von früher haben sie sich eine richtige Phantasiewelt, und der Papst selber gab sein Placet einem Märchen- Theaterkapelle zugelegt. Es macht sich ein bischen wunderlich, wenn buche, dessen erfindungsreichen Verfasser er gutgläubig für einen der Herr Kapellmeister in der Lodenjoppe, den Stußenhut auf den berufenen Stünder geographischer Wissenschaft hielt. C. Kopf, den Talistod schivingt. all
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si Kleines Feuilleton.
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Technisches.
Das Nässen der Kohle. Die Frage, ob man die Kohlen für den Betrieb in Kefselanlagen anfeuchten soll, ist schon vielfach behandelt worden und doch ist eine Klärung bis heute noch nicht erfolgt, denn es giebt heute noch Anhänger und Gegner dieser Die blühenden Mimosen- oder Akazienzweige, die im Methode. Erwiesen dürfte es jedoch zweifellos sein, daß eine ErWinter auf den Straßen Berlins und andrer Großstädte feilgeboten sparnis an Brennstoff durch Veränderung der Heizgase zu Wassers werden, sind nicht die Boten eines am Mittelmeer schon begontenen stoffgas nicht stattfindet. Meblich ist das Nässen der Kohlen seit Frühlings, nicht von blühenden Bäumen geschnitten, sondern Erzeug- alters bei den Schmieden, jedoch geschieht es bei diesen lediglich aus niffe einer Blumentreiberei, die mit der bei uns zu Weihnacht dem Grunde, damit durch das Anblasen des starken Schmiedefeners üblichen Treiberei von blühenden Kirsch und Kepfelgweigen die größte die kleinen trocknen Sohlenstückchen nicht fortgeblasen werden. Der Aehnlichkeit hat. Dem Acacia dealbata, welche die Hauptmenge des Schmied macht die Kohlen am Stande naß, um den Kohlenhaufen Versandes liefert obwohl auch die Blütenzweige von A, floribunda gufammenzuhalten, er bewirkt dadurch außerdem, daß das Feuer sich nb A. longifolia verschickt werden entfaltet ihre Blüten in auf einen fleinen Raum beschränkt, und daß die im Innern des Italien erst im Februar und März, nachdem schon Tausende von Kohlenhaufens entwickelte große Hige ihn beim Schüren des Feuers Kilogramm der Zweige nach Mittel- und Nordeuropa abgegangen nicht so start belästigt. Au eine Ersparnis ist dabei schwerlich ge find. Man schneidet die Blütenzweige, deren Anoipen im Herbst an dacht. Das„ Centralorgan des Verbandes der preuß. Dampftessels gelegt werden, ab, feßt sie in Wasser und treibt jie bei hoher lieberwachungsvereine" macht diesbezüglich einige recht interessante Temperatur( 25-30 Grad), wobei sie in wenigen Tagen aufbrechen. Bemerkungen. Danach bietet das Nässen von Staubförmigem Kohlens Jede Gärtnerei fast befolgt dabei eine andre Methode, die sie ge- gruß gewisse Vorteile, besonders dann, wenn die Feuerung einem heim hält. Sndeffen führen die meisten Methoden leicht starten Zuge ausgesetzt ist. Durch den starken Luftstrom werden zum Ziel, und Professor Albert Maunené, der jich im nämlich die feinen Koblenstückchen mit fortgeriffen und gelangen Dezember einen Vorrat von Knospenzweigen hatte tommen teilweise, ohne daß sie verbrannt sind, in den Schornstein. Dies Lassen, brachte sie sehr einfach zum Aufblühen, indem er bedeutet einen Verlust an Brennstoff. Bei befeuchteter Noble legen einen Wasserteffel mit Spirituslampe unter einen Küchen sich die feinen Teilchen dicht aneinander, sie schmelzen bei der Er tisch stellte und rings herinn die Zweige in jiuf Wasser- higung, wenn sie weich werden und sich aufblähen, zusammen und gefäßen verteilte. Der Tisch wurde mit einer dicken Wolldecke bes brennen in Stücken aus. Zur Anfeuchtung eines solchen Kohlen hängt, um die Wärme zusammenzuhalten, und nun die Lampe bei staubes, bis er nicht mehr stäubt, sind etwa 5 Proz, des Kohlen fleiner Flamme von 7 Uhr morgens bis Mitternacht in Brand er gewichtes an Wasser erforderlich. Dieses Wasser muß nun auf stoſten halten, so daß das Wasser uur start verdunstete, odne zu sieden. der Heizkraft der Kohle verdampft werden und sind dafür etwa 2 Broz. Schon nach 22 Tagen öffneten sich die Blüten, obwohl die Lampe bis 0,6 Broz. der Noble in Sechnung zu stellen. Veriudhe haven ergeben, aus Vorsicht über Nacht gelöscht wurde. Der Gewinn, den diese daß die Verstäubung bei trockener Kohle nur 2-3 Proz. größer ist als Art von Blumentreiberei abwirft, ist ein sehr großer, denn im bei genäßter, daß also der durch Verdampfung entstehende Wärme geeigneten Boden und Klima fängt die aus Samen gezogene verlust von 2-6 Proz. reichlich aufgewogen wird. Außerdem ist es Pflanze schon im dritten Jahre an zu blühen und bildet im jür die Bedienung angenehmer und gesunder, mit feuchter Kohle zu fünften Jahre einen 8-12 Meter hohen Busch, der sich über und arbeiten, als mit stäubender. Weitere Vorteile liegen darin, daß über mit Knospen bedeckt und ohne Schaden einen starken und feuchte Koble auch an den dünneren Schichten des Rostes besser alljährlich sich wiederholenden Schnitt verträgt. Acacia dealbata liegen bleibt, bei den dickeren sich lockerer festlegt und hier der Vergedeiht aber nur auf granitischem Schieferboden, wie er in den brennungsluft nicht den Weg versperrt, sondein auf der ganzen Nost Umgebungen von Cannes und an einigen Abhängen des Esterel in fläche ein gleichmäßiges Feuer zu unterhalten ermöglicht. Südfrankreich vorhanden ist; auf dem Kaltboden, der von Nizza bis Näffen der Sohle bietet nach allem gewiß Vorteile, immerhin muß Mentone vorherrscht, will diese Art weniger gut fortkommen als es aber mit dem richtigen Verständnis vorgenommen werden, Acacia floribunda, die eine faffliebende Art ist. Man kann aber weil es sonst mehr Nachteile mit sich bringt. Meist ist die Ve die erstere Art auf die lettere pfropfen. Die Preissteigerung durch feuchtung der Sohie eine zu starke, aus dem einfachen Grunde, das Treiben ist unverhältnismäßig, denn während das Kilogramm weil man sich über die damit verknüpften Vorgänge in der Feuerung Blütenzweige sonst mit 2-3 Fr. bezahlt wird, verkauft man jie nach nicht recht tlar ist.- dem Treiben mit 6-10 Fr., obwohl die Kosten im Großbetriebe jehr nodar Humoristisches. gering find. dur („ Prometheus".)
Theater.
# 6
Der neue Jobs. Profeffor:„ Sie meinen also, Herr Kandidt, daß sich der Radfahrer, der einen unhertaumelnden Betrunkenen unabsichtlich unfährt, strafbar macht?" Kandidat: Selbstverständlich, Herr Professor!" Professor: lnd weswegen?" Kandidat: Wegen Gefährdung eines Biertransportes!"- - Eine Enttäuschung. Nun, liebe Baronin, wie war's denn gestern in der Premiere?"
Ach, ich war riesig enttäuscht von dem Stück; da habe ich perfönlich schon viel dollere Sachen erlebt!"
oe. Die Schlierseer im Thalia Theater. Sicht man bon Anzengruber ab, an den die Schlierseer sich ja auch nur ausnahmsweise heranwagen, so ist das Repertoire der Oberbayern so ziemlich über einen Leisten geschlagen. Statt der Edelmütigen und der Schurken, zwischen denen es im ländläufigen Schauspiel früherer Tage tein Mittelglied gab, haben wir hier die beiden Kategorien der Alten und der Jungen vor uns. Alles was jugendfrisch ist in den bayrischen Volksschauspielen hat ein butterweiches Herz und tieft nur so von Hochgefühlen. Gar nicht zu sagen, wie viel Bildung des Gleiche Auficht. Der alte Maler.„ Na, was jagen Gemüts da in einem einfachen, ungeschlachten Bauernburichen zu Tage an tritt. Dieser Zustand feelenvoller Sensibilität dauert bei den Theater- Sie zu die Siegesallee - Denkmäler? Sind doch genial!" Moderner Maler: Jang meine Auficht, sind scheen menschen des Hochgebirges eine ganze Weile. Spät erst, am fünfzigsten ( Lustige Blätter.") Geburtstag etwa, fällt es so einem Bauern oder Förster ein, um zufatteln. Dann aber auch um so gründlicher. Urplötzlich wird sein Gemit hart wie Stein; auch keine Spur des früheren Empfindungslebens ist in ihm zurückgeblieben. Er sieht sein Lieblingsfind, die Resl, wegen des Sepp flennen und bleibt hart. Der Pfairer redet auf ihn ein, die beiden doch zusammenzugeben; er bleibt hart, hart bis zum letzten Aft, Dann kommt, zumeist durch jene dunkie Person, die bis dahin im Stück eine ziemlich überflüssige Rolle spielte, ein Kleiner Roman ans Licht, den der Starrkopf in den Tagen der butterweichen Jugend einst erlebt hat. Die Erinnerung daran wirft über die Maßen, und am Schluß seguet ein dem Gefühlsleben zuid gegebener Bater thränenden Blickes das Glück ſeiner Kinder.
Von diesem Schema weicht auch das aut Dienstag aufgeführte Stück von Th. Messerer Der Schlagring" nur wenig ab. Der Schlagring, den ein erschossener Bilderer einst getragen, ist hier der geheimnisvolle Mittelpunkt des Romans und führt am Schluß die Verlobung herbei. Daun ist der Krieg von 1870 in das Stück hineingezwängt, jedoch nur als Verlobungshindernis.
Ueber das Spiel der Schlierseer nody etivas zu sagen, ist wohl überflüssig. Alle lieben Bekannten find wieder zur Stelle: Xaver Terojal, Sigmund Wagner, Michael Dengg , Enna Schmidtfonz, die derbe Lina Gaigl und wie sie sonst noch heißen, und alle spielen und tanzen so lebenslustig, daß es eine Freude ist.
ejal."
Notizen.
Für das Schiller Theater find vom Beginn der nächsten Spielzeit au Karl Wilhelm, Erich gingel, Start Henschel und May Montor nen engagiert worden; legterer übernimmt die Regie.
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„ Die Opferflut", ein neues Drama Karl Gielle. rups, das von dem norwegischen Komponisten Schielderup in fit gejetzt wurde, ist vom Dresdener Hoftheater zur Aufführung angenommen worden..
Die Frage eines Landes- Ausstellungsgebäudes für die großen Berliner Kunstausstellungen wird jett von einer eignen Kommission beraten, der Mitglieder der Akademie und des Vereins Berliner Stünstler angehören. Gelingt es, im Herbst den Neubau ins Werk zu setzen, dann will man im nächsten Jahr eine große internationale Ausstellung veranstalten.
- Der Kunstverein in Trier hat dieser Tage unter dem Namen. Die Eifel in der Kunst eine nsstellung von Gemälden eröffnet, die von den ersten Galerien Deutschlands und von hervorragenden Maiern der Gegenwart, namentlich der Düsseldorfer Schule, reich beschickt wurde.
Berantwortlicher Redacteur: Carl Leib in Berlin . Druck und Verlag von Weng Wading in Berim.