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Bulkanausbrüche manche Einzelheit zeigen, die an unsre Gewitter-[ bei solchen, die im Anschluß an vulkanische Eruptionen vor sich gehen. stürme erinnern; die Dampfwolten, welche der Krater beständig aus- Im geodätischen Institut zu Potsdam , wo solche Bebenmesser aufstößt, werden von grellen Bligen durchzuckt, bei einer Besteigung, die gestellt sind, hat man denn auch die Wirkung der Ausbrüche deutlich am 16. Mai mehrere Personen unternahmen, zeigte sich der ganze wahrnehmen können. Die gerade Linie, welche der Apparat bei Berg elektrisch. Elektricität aber ist ein Bauberwort, welches bei ruhigem Stande der Erdoberfläche aufzeichnet, zeigte am 8. Mai vielen Leuten genügt, auch das Absonderlichste möglich erscheinen zu früh um 1/24 Uhr( das entspricht der Zeit 1/211 Uhr abends am 7. Mai laffen. Bei unsren Gewittern spielt die atmosphärische Elektricität auf Martinique ) die erste Backe, welche einem Hin- und Herschwingen und die der Erde eine deutliche Nolle; bei den vulkanischen Aus- des Erdbodens in Potsdam um den 200. Teil eines Millimeters entbrüchen offenbaren sich ebenfalls elektrische Erscheinungen, sprach; ungefähr eine Viertelstunde früher muß der entsprechende Stoß an vielleicht besteht also zwischen beiden ein Zusammenhang, seinem Ursprungsort stattgefunden haben; denn 14 Minuten braucht der unser abnormes Wetter erklären kann. Dieser Gedankengang ist eine Erdbebenvelle, um sich von den Antillen bis nach Berlin fortuns in diesen Tagen mehrfach begegnet. zupflanzen. Nach kurzen Zwischenräumen folgten weitere Stöße, bis der Erdboden allmählich in eine fortdauernde Bewegung geriet. Kurz vor 1/45 findet sich der Hauptstoß verzeichnet, und zwar besteht er aus 5 größeren Wellen, die eine Bodenverschiebung von fast einem halben Millimeter anzeigen; dann nahmen die Bewegungen ab und erlöschen nach 11/2 Stunden völlig.
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Dazu kommen die großen Wetterpropheten, wie Herr Falb, welche das Wetter gleich auf ein ganzes Jahr vorher bestimmen und stets gläubige Anhänger finden, wenn sie einmal an irgend einem Orte auf ein ungefähres Zusammentreffen des angekündigten mit dem thatsächlichen Wetter hinweisen können. Herr Falb bringt auch theoretisch vulkanische Eruptionen mit Witterungserscheinungen Beobachtungen derselben Art sind jedenfalls auch auf andren in Zusammenhang; die Grundlage seiner Theorie besteht darin, daß Stationen gemacht worden; aber diese Bewegungen der Erde, die der Mond nicht nur bei den Wassermassen, sondern auch nur mit den feinsten Instrumenten noch nachweisbar sind, haben int Luftmeere und im feuerflüssigen Innern der Erde sicherlich keinen Einfluß auf die Bewegungen der Luft. Allerdings Ebbe und Flut bewirke; geringere Gezeiten gehen von der ist es sehr wahrscheinlich, daß ein vulkanischer Ausbruch ganz direkt Sonne aus. Wenn beide zusammenwirken, also zur Neumonds - und die Luftbewegung beeinflußt. Die feurigen Dämpfe, welche ausVollmondszeit, haben wir einen sogenannten fritischen Tag", und geschleudert werden, müssen das atmosphärische Gleichgewicht erheb an diesen Tagen muß irgendwo etwas los ſein: Wolkenbrüche, lich ſtören, und diese Erschütterungen der Luft können sich ebenfalls schlagende Wetter, Stürme und Ueberschwemmungen, Erdbeben, rund um die Erde fortpflanzen. So wurden 1883 bereits zehn Ausbrüche von Vulkanen usw. Falb erlaubt diesen kritischen Er- Stunden nach dem gewaltigen Ausbruch des Krakatoa in Berlin scheinungen, sich um drei Tage zu verspäten und um drei Tage zu plögliche Schwankungen des Barometerstandes um 11/2 Milli früh einzutreffen; somit hat er während jedes Mondumlaufs von meter beobachtet, die das Hinfluten einer mächtigen Luftwelle 28 Tagen zweimal je fieben Tage, also im ganzen 14 Tage, über Berlin und Deutschland anzeigte. Diesmal ist eine solche für seine tritischen Erscheinungen reserviert. Es ist also Beobachtung nicht gemacht worden; der Ausbruch stand also jenem dafür. gesorgt, daß etwa die Hälfte aller Untvetter, vor 19 Jahren stattgehabten an Mächtigkeit erheblich nach. Erdbeben usw. in das Bereich der fritischen Tage fallen Neben der plötzlichen Erschütterung der Luft werden bei der und die Theorie glänzend bestätigen; von der andern Hälfte, fortgesetzten Thätigkeit der Vulkane auf den Antillen und in Mittel die auf andre Tage fallen und der Theorie widersprechen, macht man tein Aufhebens.
Wovon unser Wetter und seine Aenderung in erster Linie abhängt, das ist der Luftdruck und seine Verteilung auf der Erdoberfläche. Im Gebiete eines hohen Luftdrucks, eines barometrischen Maximums, herrscht im allgemeinen heiterer Himmel und schönes Wetter, weil hier die Luft absteigt, sich erwärmt und dadurch trockener wird. Im Gebiete eines niedrigen Luftdrucks dagegen, eines barometrischen Minimums, ist die Luft in aufsteigender Bewegung begriffen, und deshalb herrscht hier die Neigung zur Wolkenbildung und zu Niederschlägen vor. Die Druckimterschiede in Verbindung mit den Temperaturdifferenzen bewirken die Bewegung der Luft, sie bedingen die Winde und damit die Aenderung des Wetters. Vergleicht man eine Reihe von Wetterkarten*) der aufeinander folgenden Tage miteinander, so bemerkt man deutlich, daß die Minima, die von Tag zu Tag ihren Ort wechseln, bestimmte Zugstraßen einhalten, von denen sie im allgemeinen nur wenig abweichen. Auf der vermutlichen Weiterwanderung dieser Minima beruht die Wettervoraussage in erster Linie, wenn auch für jeden einzelnen Ort noch eine Reihe andrer Umstände in Betracht kommen. Mit Berücksichtigung aller Verhältnisse ist man im stande, mit einiger Sicherheit vorauszusehen, wie sich die Druckverteilung auf einer Wetterkarte in den nächsten 24 Stunden verändern und das Wetter gestalten wird.
amerika jedenfalls auch andauernde aufsteigende Luftströme verursacht, die jene Gegend zu einem fortgesetzten Minimumgebiet machen. Daß aber diese Minima bis Europa fortschreitend sich noch sehr wirksam erweisen sollten, ist wenig wahrscheinlich; ihr Einfluß verringert sich naturgemäß mit der Entfernung vom Ausgangspunkt.
Dagegen werden wir vielleicht andre Spuren der Vulkanausbrüche in der Atmosphäre wahrnehmen, die allerdings das Wetter kaum be= einflussen dürften. Die gewaltigen in die Luft geschleuderten Aschenund Staubmassen können eigentümliche Lichterscheinungen hervorrufen. Nach dem Ausbruch des Krakatoa, der am 27. August 1883 erfolgte und fast 50 000 Menschenleben vernichtete, zeigten die Sonne und der Mond ganz außergewöhnliche Ringerscheinungen, die sich durch Lichtbrechungen an den feinen Staubteilchen in der Luft erklärten. Diese Staubniassen verbreiteten sich über die ganze Erde und veranlaßten überall merkwürdige Färbungen des Himmels. Die dichteren Staubmassen fenften sich zuerst; in feinerer Verteilung schwebte der Staub aber noch jahrelang in der Luft. Vom Jahre 1887 an fah man in Höhen von 80 Kilometern die sogenannten leuchtenden Nachtwolken auftreten, die man als von den Nesten des Krakatoa- Staubes hervor gerufen aufieht. Sie wurden von Jahr zu Jahr schwächer und verschwanden schließlich in der Mitte der neunziger Jahre. Aehnliche Erscheinungen haben wir vielleicht auch jetzt zu erwarten, wenn auch der geringeren Kraft des Ausbruchs entsprechend in geringerem Maße. Auf das Wetter werden sie kaum einen Einfluß ausüben.
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So können wir denn trotz des Witens der elementaren Gewalten jenseits des Atlantischen Oceans erwarten, daß bei uns die Sonne endlich Herr wird über die Nachwehen des Winters, und wir wollen hoffen, daß uns ein schöner Sommer und Herbst für den naßkalten Frühling entschädigt.- Bruno Borchardt. oil and
Ist man sich über die Grundlage unseres Wetters flar, so wird man die Frage, ob unser abnorines Frühjahr irgendwie durch einen Einfluß von den vulkanischen Ausbrüchen auf den Antillen her verursacht sein kann, unbedingt verneinen. Fand doch der erste große Ausbruch des Mont Pelée am 8. Mai statt, während wir schon seit dem 21. März auf den Eintritt des Früh lings, auf heiteren Sonnenschein warten. Anders liegt freilich die Frage, ob die andauernden Eruptionen, welche während des Mai vor sich gegangen sind und ihren Abschluß noch keineswegs gefunden haben, nicht doch den Zustand unsrer Atmosphäre erheblich beeinflussen fönnen und somit einen Teil der Schuld an der Verlängerung des naßfalten Wetters tragen und eine weitere Verlängerung in Aussicht Kleines Feuilleton.al
stellen. Daß der Einfluß der vulkanischen Ausbrüche bis zu uns reicht, ist zweifellos. Nach Zeitungsmeldungen hat sich das Wasser der Teplitzer Quelle zur felben Zeit getrübt, als der Ausbruch auf Martinique stattfand, und dieselbe Beobachtung soll 1755 bei dem großen Erdbeben von Lissabon gemacht worden sein. Ich kann die Richtigkeit dieser Meldung nicht kontrollieren; aber auch abgesehen davon find deutliche Wirkungen wahrgenommen worden. An den verschiedensten Stellen der Erde befinden sich Stationen mit empfindlichen Apparaten. fogenannten Seismometern( Veben messern), die auf jede kleine Schwankung des Bodens reagieren, und durch deren Beobachtung festgestellt ist, daß die Erschütterungen der Erde, die sich in Erdbeben und Vultanausbrüchen offenbaren, rund um die ganze Erde fortpflanzen. Im allgemeinen sind die Erschütterungen bei nicht vulkanischen Erdbeben erheblich stärker, als
on*) Es sind das fleine Landkarten, auf welchen die Linien gleichen Luftdrucks( Jfobaren) eingezeichnet sind, so daß die Gebiete des höchsten und tiefsten Druces( Magima und Minima) ins Auge springen; außerdem ist bei jeder Station die dort herrschende Tempe ratur, Richtung und Stärke des Windes und Bustand der Bewölkung angegeben. mgren at Ho paint day bund
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bl. Die Korallenkette. Garten verloren," meinte Elfe. nachsehen."
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" Vielleicht hast Du sie doch im Komm doch, wir wollen einmal " Ich habe sie nicht im Garten verloren, laß mich zufrieden mit dem Garten." Lisa stampfte mit dem Fuß auf. Ich habe sie gestern abend wie alle abend auf den Waschtisch gelegt, ich fann es beschwören."
" Ach, es ist ja auch gar nicht dran zu zweifeln: Marie hat sie gestohlen," sagte Frau Hegewald.
" Nee, Tante, das kann ich nicht glauben," Else schüttelte den Lockenkopf, Marie, die immer so harmlos und bescheiden war; ich glaube doch, die Kette liegt irgendwo im Garten."
„ So, jetzt hör' aber auf vom Garten!" Lisas Angen funkelten zornig. Ich sage es Dir zum letzten Mal, ich habe sie gestern abend auf den Waschtisch gelegt."
" Du kannst Dich ja aber auch irren, Coufinchen; wenn ich mir's überlege, ich könnte auch schwören, Du hast fie nicht mehr um gehabt, als wir beide schlafen gingen. Und jetzt grade: wo das Schloß schon ohnehin entzwei war."
Wenn Lisa fagt, sie hat sie auf den Waschtisch gelegt, hat ste die Kette auch auf den Waschtisch gelegt," schnitt Frau Hegewald jede weitere Erörterung ab.