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in Mürnberg.
fich mit Monet , von dem man in diesem Jahre nur ein älteres Bild fiebt, ein Frühstück". Es steht etwa auf derfelben Stufe wie die schönen Hafenbilder im vorigen Jahre; es ist in denselben weichen, breiten Farben gegeben, sehr schön in der Raumgestaltung und in der Fünfzig Jahre werden es dieser Tage, daß die nun zu voller Behandlung des in breitem Strome ins Zimmer eindringenden Lichtes, Kraft erwachsene Anstalt zum Studium der deutschen Geschichte in und ein föstliches Stillleben bildet der mit schneeweißem Tuch bedeckte dem alten Nürnberg entstanden ist, in dieser Stadt, die dem Beschauer und reichbesepte Frühstückstisch. Von solchen Stillleben lassen sich selbst wie ein Muſeum erscheint, mit ihren merkwürdigen Türmen, ganze Reihen von ähnlichen Bildern ableiten, wie sie hente gerade Gräven und Wällen, mit ihrer überragenden Burg, jenen herrlichen besonders beliebt werden. Und doch muß man sich vor diesem Bilde Zeugen der Architektur unsrer Vorfahren. Aus ganz kleinen AnMonets gegenwärtig halten, daß der Maler, der hier bereits eine fängen ist dieses Museum nach ungeheuren, mühsamen Vorbereitungen reife Meisterschaft erlangt zu haben scheint, nicht bei dieser Art stehen entstanden zu einer gewaltigen Anstalt, die einen Kuf hat geblieben ist, sondern schließlich zu einer Technik gekommen ist, die in aller Welt. Diese großartigen Sammlungen, die in der Farbenauflösung der Pointillisten schon sehr nahe steht. Aber berrlichen Gebäuden untergebracht sind, könnten schon viel nicht sprunghaft ist diese Entwicklung vor sich gegangen, sondern in länger existieren, könnten bald ihre 100 jährige Feier begehen, einer langen Folge von einzelnen Bhajen, die sich fast durch zwei wenn nicht die Zeiten, in denen der Gedanke, eine Sammlung zur Jahrzehnte verfolgen läßt und aus dem Streben des Malers nach Veranschaulichung deutschen Lebens und Wirkens zu errichten, die fteter Vervollkommnung in der Wiedergabe des Spiels von Licht und trostlosesten Jahre deutscher Geschichte gewesen wären. Es war in Luft verständlich wird. Jahre 1819, als Frhr. v. Stein, an dessen Namen fich die Bauerns Mir scheint, daß das, was diese großen Franzosen errungen befreiung in Preußen und die ganze Reformbewegung unter baben, immer die Grundlage einer gefunden Entwicklung der modernen Friedrich Wilhelm III. anfnüpft, den Gedanken gefaßt hatte, eine Malerei bilden müßte, und es ist daher mit Frenden zu begrüßen, Anstalt zu errichten, wie sie hente mum unser aller Augen erfreut. daß sich unter den jüngeren deutschen Malern eine Gruppe heraus- Freiherr v. Stein gedachte mit dem von ihm im Jahre 1819 ge= löst, die auf diesem Wege weiter zu kommen fucht. Der selbständigste stifteten Geschichtsverein ein allgemeines deutsches Museum zu vers unter ihnen ist Max Slevogt , der jetzt von München nach Berlin binden. Er trug sich bei seinen historischen Forschungen mit übergesiedelt ist. Er hat ein Bild„ Sommermorgen" in großem dem Gedanken der Gründung einer Centralanſtalt für die Format gemalt, das bei breitester Behandlung ein außerordentliches Wissenschaft deutscher Geschichte. Dieser Gedanke begeisterte den Leben zeigt, wenn es auch nicht ganz ausgeglichen scheint. Eine jungen Freiherrn von Auffeß, aber Steins Wünsche und Aufieß' glänzende Leistung ist das Bild des Sängers d'Andrade, der auf Streben fonnte in jener Zeit nicht verwirklicht werden. Die Jahre der Bühne steht und das Champagnerlied fingt. Die momentane der Temagogenverfolgung, der Unterdrückung der Burschenschaften Bewegung, der Schwung in der Haltung des Sängers und waren eine Epoche, in der jedes selbständige Streben unterdrückt der ausdrucksvolle Kopf, die künstliche Bühnenbeleuchtung, wurde, in der man nichts mehr fürchtete, als die eigne Initiative das alles in einer slizzenhaften Technik, bei der kaum der der bevormundeten und unterdrückten Unterthanen. In den Kreisen Grund gedeckt ift, brillant herausgebracht. Eehr stark der Herrschenden dachte man damals nur an die Sicherung der bemerkbar bleibt der französische Einfluß bei Irich Hübner, eignen Wacht, an die Unterdrückung jeder selbständigen Regung des der sehr vielseitig auftritt. Er hat ein Porträt einer Dame, die in Volkes; die Kreise der Regierenden waren bar jedes Jdealismus. einer Sofa- Ecke fizzt, ein Bild aus der Lebewelt in den Balkonlogen Es herrschte unumschränkt der Geist eines Metternich in Preußen des Metropol- Theaters, ein Straßenbild, aus der Höhe gesehen, und wie in Destreich, in den meisten Kleinftaaten wie bei ein Seeftück gesandt, alles Bilder in sehr reizvollen, sehr weichen den Vormächten. In dieser Zeit der tiefsten Bedrückung, Farbenharmonien. Weiter wären hier zu nennen einige Maler wie der politischen Stille, der geistigen Wüjte war es den Robert Breyer und Emil Bottuer, bei denen die Vorliebe Besten der Nation, soweit sie nicht in den Gefängnissen für geschmackvoll zusammengestellte und fein gestimmte Stillleben über das Elend des Vaterlandes nachdenken mußten, nicht möglich, und Interieurs au französische Vorbilder der oben erwähnten Art sich irgendwie zum Besten der Lebenden zu bethätigen. Weg wandte erinnert. sich der Blick von der Gegenwart, in der es nichts zu leisten gab, und fein Hoffnungsschimmer erleuchtete die Zukunft. So blieb nur die Rückschan in die Vergangenheit übrig. Hieraus erklärt sich das Streben so vieler Männer jener Zeit, die Geschichte des deutschen Volkes aufzuhellen, so erklärt sich auch das üppige Aufblühen der romantischen Schule, welche in den letzten Jahrzehnten Goethes die deutsche Litteratur beherrschte.
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Ein Mann voll Lebenskraft und Bethätigungstrieb, Freiherr v. Aufjeß, wandte sich gleich, nachdem er seine Studien beendet hatte und in den Staatsdienst eingetreten war, ab von dem Wirken für die Gegenwart, er verzichtete auf Amt und Würden und widmete die Zeit, die ihm die Bewirtschaftung seiner Güter ließ, der historischen Forschung. Obgleich er bei allen denen, von welchen er Interstützung seines Strebens erwartete, nicht verstanden und nicht gefördert wurde, blieb er dem Gedanken, den Freiherr v. Stein gefaßt hatte, bis zu seinem Lebensende tren. Sicherlich wäre aus diesem Mann in andrer Zeit ein hervorragender Staatsmann geworden; so wurde aus ihm einer der ersten Förderer der deutschen Geschichtswissenschaft. Wohl mögen diejenigen über ihn aburteilen, die gesehen haben, was nach ihm aus dem Germanischen Museum geworden ist, wohl mag man Einzelheiten seiner Pläne bekritteln, vohl mögen Urteile gefällt werden, daß er die Sache nicht richtig angefaßt habe, sicher ist aber, daß ohne die Energie des Freiherrn von Aufseß das Germanische Museum in jenen trüben 3eiten nicht entstanden wäre.
Die Beteiligung des Auslands ist in diesem Jahre entschieden geringer als in dem vorigen. Die wenigen Bilder als Maßstab zu nehmen für das, was jetzt im Ausland geleistet wird, wäre völlig unmöglich. Von den Franzosen ist nur noch Lucien Simon zu erwähnen, der ein schönes Stillleben in tiefgrünem Ton und ein prächtiges Porträt einer älteren Fran gefandt hat. Von den Engländern sieht man einige Borträts: John Lavery nennt ein Damenbildnis Rose und Perle" und bezeichnet damit schon, daß es auf diese beiden Töne gestimmt" ist, John Sargent , der Wialer der eleganten Damenwelt Londons , hat diesmal auch ein interessantes Herrenporträt geschickt. Die Holländer sind außer durch den Sohn des alten Ifraëls, Isaac Jiraëls, der bemerkenswerte kleine Bilder gesandt hat, nur durch George Hendrik Breitner vertreten, deffen in den schweren brannen Farben der Holländer gehaltene Bilder, besonders eine Straßenansicht von Amsterdam und ein Hleineres Bild mit Reitern, zu den besten der ganzen Ausstellung gehören. Der Schwede Anders Zorn stellt drei Porträts in feiner breiten farbigen Art aus, von denen das große Bildnis einer Dame in Schwarz durch seinen feinen Ton besonders feffelt. Der Stein des Anstoßes, die Secession" in der Secession, bildet diesmal der Norweger Eduard Munch. Auf ihn bezieht sich wohl der faft entschuldigend flingende Say in Liebermanns Vorwort: Aber selbst auf die Gefahr hin, uns geirrt zu haben, wagen wir das Nene zu zeigen." Es ist ein ganzer Bildercyklus, ein Fries von über zwanzig Gemälden, in dem eine Reihe von Lebensbildern über In den nächsten Tagen werden die deutschen Bundesfürsten mit die Themen Liebe und Tod dargestellt wird. Die Arbeiten ent- großem Gepränge in Nürnberg einziehen, um das 50jährige Jubiläum täuschen, weil der Künstler nicht über das hinausgekommen zu sein des Germanischen National- Museums zu begehen. Würden sie die fcheint, was er in seinen früheren Ausstellungen versprach. Damals Geschichte der Entstehung dieser Anstalt femmen, so würden sie überraschte es, wie er in feinen Bildern bei all seiner abstrusen vielleicht zu Hause bleiben, denn an dieser Entstehung sind die Formensprache, die oft nicht anders wirkt als eine über deutschen Fürsten recht unbeteiligt. Fast alle Bemühungen des FreiGebühr vergrößerte Karikatur, Einzelheiten von einer außer herr von Aufseß . Unterstützung zu finden, waren vergeblich, Verordentlichen psychologischen Tiefe zu geben wußte. Mehr ist sprechungen, die man ihm machte, wurden nicht gehalten. Der Mann, es auch heute nicht; psychologische Feinheiten findet man der das Museum gründete, geriet in die schwersten Geldverlegens auch in diesem Cyklus noch, wenn man sich die Mühe heiten, weil er alles geopfert hatte, um dieies großartige Denkmal nimmt, genauer zuzusehen, aber das gewaltsam Uebertriebene, deutscher Geschichte zu stiften. Freilich, als das Museum entstanden Karitierende scheint immer mehr zu überwuchern. Den Trumpf war, als es seine vielen, vielen Kinderkrankheiten überwunden hatte, spielt in der Ausstellung der Spanier Ignacio Zuloaga aus. da stellten sich denn auch die Fürsten und Regierungen ein, um es Er schildert in einem großen Vilde Spanierinnen der Gesellschaft, zu unterstützen, um es zu fördern, um es zu protegieren; aber hierin wie sie fofettierend auf einer Höhe vor einer weiten offenen Land- liegt nicht das bleibende Verdienst um das National- Winjeum. Es schaft stehen. Die Landschaft wirkt allerdings nicht als solche, bleibt im Wirken des Freiherrn von Auffeß, dessen num zu gedenken sondern mehr wie ein Gobelin in matten Tönen, der hinter den sicherlich die erste Ehrenpflicht ist für alle diejenigen, die sich freuen, Figuren aufgespannt ist; die Personen sind, vielleicht ein wenig auf daß dieses Werk nun seinen Schöpfer und seine Meister loben kann. dringlich, aber doch schlagend charakterisiert; und sie zeigen die Brillanz der Farbe, die des Spaniers beste Eigentümlichkeit ist.
-hl.
Wenn wir die großen Verdienste des Freiherrn von Aufseß in den Vordergrund stellen, so soll sicherlich nicht in den Schatten ges stellt werden, was sein Nachfolger Essenwein nud auch die gegen wärtigen Leiter des Instituts geschaffen haben, all' die Mühe, die sie fich gegeben haben, das von Auffeß Ersonnene zu dem zu machen,