-

460

-

Damals

auch an

Furien), der Nachegöttimmen, denen er den Schlußteil seiner Oresteia"| Nacht ununterbrochen die Pumpen in Betrieb zu halten, und Trilogie gewidmet hat, ist uns aus Schillers Kranichen des Jbhcus" mußte demgemäß, unt bei wohlbekannt; und wie dieser ihnen die Sprache vom Ende des noch eine entsprechende Rentabilität zu erzielen, auch Tag und den starken Wasserhaltungskosten 18. Jahrhunderts geliehen hat, so lieh ihnen Weingartner die Sprache Nacht durcharbeiten lassen. Nun fand ich zu meinem Erstaunen, vom Anfang des 20. daß bei stets gleicher Hubzahl der Pumpen abends zwischen 8 und Der Dichterkomponist hat vor allem den glücklichen Griff gethan, 9 Uhr der Wasserstand in der Sumpfstrecke immer um einige Fuß die Sage von den Mörderschicksalen im Hause der Atriden zu höher war als morgens um dieselbe Zeit; es mußte also zu diesen Argos und ihre aeschyleische Fassung so treu und so frei zu behandeln, Tageszeiten ein allgemeines Steigen beziehungsweise Fallen der wie es eben für heute paßt. Archaisiert wird nicht. Es wird recht Grundwasser eintreten. Bestätigt wurde mir diese Wahrnehmung und schlecht weingartnert. Der Text dieser neuen Trilogie ist noch durch einen andren Umstand, auf den ich durch den Aber­furzweg der Texttypus des modernen Musikdramas, mit den Wagner- glauben der Berglente aufmerksam geworden war. schen Vorwärtskehrungen von Relativjäzen ú. dgl. und vor allem hatte ich etwa 1 Stilometer östlich von der Versteilung nach Satzteilen. Die Musit ist uns im Grunde einen Schurfschacht niedergebracht, von dem aus auch schon dem Hauptbetriebe nichts neues mehr. Wir kennen ja Weingartners künstlerische Per- turze Streden im Lager aufgefahren waren. Dieser Schacht sönlichkeit aus einem Dirigieren, seinen Orchesterkompositionen, hatte die Grundwasser noch nicht erreicht. Eines Abends feinen Liedern. Virtuose Beherrschung der gegenwärtigen weigerten sich die Arbeiter dort einzufahren, weil, wie sie sagten, es Mittel der Musik, individuell gefärbt durch eigenartige Süßlichkeit, in dem Schacht" spuke" und das immer zwischen 8 und 9 Uhr Eleganz und Schwunghaftigkeit, die rühren, ohne tief zu abends. Auf mein Befragen erfuhr ich, daß um diese Zeit sich dort greifen, Großzügigkeit ohne gewaltige Kraft, Vornehmheit ohne immer ein Heulen und Pfeifen erhebe, das ähnlich laute, wie Originalität, schmeichelnde Melodik ohne Melodienfülle, Heroismus wenn der Wind durch enge Deffnungen blaje, etwa des Salons. Am markantesten und wirkungsvollsten ist wie verstimmte Orgelpfeifen. Ich ließ nun zu der feine Art, in allereinfachsten Intervallen zu sprechen. Bom gegebenen Zeit die Leute dort ausfahren und blieb mit dem Steiger Grundton zur Oktave und wieder herunter, dann ungezählte allein im Schacht. Wirklich begann nach kurzer Zeit das beschriebene Quinten hinauf und hinab, für das Lhrischere die alten Aufschwinge Heulen und Pfeifen, so daß wir uns ganz verdugt ansahen und zu einer Sert: so paßt Weingartners Musik gerade gut zu allem nicht wußten, was wir davon halten sollten, bis mir eins Stilisierten", namentlich zu hymnenartigen Chören, wie sie hier fiel, daß diese unheimliche Musik durch die aufgehenden Grundwasser eine besondere Rolle spielen, einschließlich der verhältnismäßig wohl verursacht werden mußte, die die darüber befindliche Luft der Stalf­ergreifendsten Erinhenchöre. Jene elementaren getragenen Jutervall- höhlungen mit aller Gewalt durch die Klüfte drängten und ihr so gänge, wie wir sie z. B. aus dem Hauptthema von Weingartners einen Ausweg verschafften. Diese Beobachtungen habe ich auf dent D- moll- Quartett femten, eröffnen hervorragend wirkungsvoll den Oberrosbacher Bergwerk bei Friedberg   gemacht. Als ich später dritten Teil( Die Erinhen"), bis sie beim Auftreten Orest's   mit dem bei Friedrichsdorf   für einen dortigen Fabrikanten mehrere Delzweig von einem Didel- Didiiihdi abgelöst werden, das uns Schächte abteufen ließ, um ihm die nötigen Betriebswasser wahrlich erspart bleiben könnte. Eine noch glattere Eleganz beherrscht zu schaffen, habe ich auch dort ein ähnliches Verhalten der Grund­den zweiten Teil( Das Totenopfer") von Anbeginn an, eine wasser beobachtet. Dem östreichischen Landesgeologen, Eleganz, die sich gleich dem Dirigieren Weingartners aufschivingt zu Prof. Dr. Steiner in Prag  , der sich damals in Homburg   v. d. H. frappierenden Steigerungen, wie eine solche z. B. die Rede Elektras   am behufs Neufaffung der dortigen Quellen aufhielt, machte ich Mit­Grab des Vaters auszeichnet. Bis dann wieder der Orestes   und teilung von dem Phänomen, worauf er mir mitteilte, daß ihm meine andre den Mund voll Bozener   Kompott nehmen. Im ersten Teil Beobachtungen hochinteressant seien, er könne sich dadurch das Ver­( Agamemnon  ") find die Chöre der Greise sehr geschickt gemacht und halten der dortigen Elisabethenquelle erklären, die zu verschiedenen die visionären Gesänge der Kassandra  ( wohl der originellsten Gestalt Tageszeiten einen veränderlichen Wasserstand zeige. Da sich die des Textes) ergreifend durchgeführt. Und jedenfalls bitten wir sehr, oben beschriebenen Vorgänge auf einem ausgedehnten Terrain ab unsre Verwahrungen gegen ein leberschäzen von Weingartners spielten, so wäre es mir interessant, zu erfahren, ob und wo Fach­Produktivkraft ja nicht zu verwechseln mit dem Bedauern, das wir genossen Aehnliches beobachtet haben, oder ob die Sache nur lokaler feit Jahren über so und so viele unselige Premieren der oberen und Natur ist. der unteren Kunstschichten aussprechen mußten. Trotz allem haben Humoristisches. wir es hier mit einem durchaus ernsten und mindestens an Künstlerischem Bollen reichen Wert zu thun, dessen Ignorierung der Gewalt meines Blides widerstehen!" Unter den Linden   wieder einmal den dortigen Geist charakterisiert.

"

Herrn

Ein Unwiderstehlicher. Herr: kein Weib kann Dame: Ja, ich muß auch immer lachen, wenn Sie mich an

Liebe Nach barn. Pfarrer:" Sag mir mal, Sepp, warum habt ihr mich nicht so lieb wie meinen Vorgänger?" Bauer: Zweg'n an Wetterbeten!" Pfarrer: Warum denn? Während meiner ganzen Amtszeit hattet ihr noch keinen Wetterschaden." Bauer: Dössell scho! Aber der olte Herr hot Wetter auf d' Nachbargmoa umibeten könna!" ( Simplicissimus.")

" 1

Notizen.

-Björnson hat ein neues, dreiattiges Drama, Menschen"

Die schlicht- tüchtigen Stuttgarter haben sich mit der Vorschauen." führung des Orestes  " viel Ehre verdient, trotz manches Detonierens und trotz der schwer nüchternen Scenierung der Unterwelt im dritten Teil, an der wohl auch die kurze Kroll- Bühne schuld ist. Was wir neulich monierten: die zahlreichen Stuttgarter Sängern eigene un feine Vokalisierung; dann der auch sonst häufige Mangel an echten Baßstimmen für tiefe Stellen in Männergesängen; endlich ein oder das andre Schrille in Sopranpartien das alles störte nicht, eben sehr. Gern nennen wir heute auch Namen. May Gießwein, der Heldentenor, als Orestes  ; der mehr Ihrische Tenor Peter Müller als Bote( neulich als Hoffmann), dann die tieferen" Herren Emil Holm( Agamemnon  , damals Crespel), Wilhelm Fride( Aigisthos), Franz Schätzle( Wächter, Spalangani), Julius Neudörffer und Felig Deden ( Chorführer, damals in den beiden dreifachen Figuren); endlich in stummer Rolle Gottfried Burgstaller( Bylades). Von den Frauen fiel besonders, wie neulich als Antonie, so jetzt als Kassandra   vollendet. Elisa Wiborg auf, ein hoher Sopran, wie er au Geschmeidigkeit Zwei eirnftige Komödien von Robert Reinert  , Die und Schöne des Tones nicht so bald seines Gleichen findet. Be- Madonna" und Die Haarnadel", sind für das Bunte trächtlich anders ist Ingeborg 8ink( lytaemnestra); ihre Theater angenommen worden. Stärfe liegt in der ausdrucksvollen Klangfärbung der Worte je Das Deutsche Voltstheater in Wien   will in der nach dem Juhalt; für ideale gesangstechnische Ansprüche fladert nächsten Saison Jbsen Festspiele veranstalten. Die be der Ton doch zu sehr. Etwas scharf, doch nicht unsympathisch deutendsten Bühnen Destreichs und Deutschlands   sollen eingeladen ist die Stimme von Anna Sutter  ( Elektra  , damals werden, je ein hervorragendes Werk Ibsens   aufzuführen. Giulietta). In gewichtigen fleineren Rollen( Kilissa und erste Erinys  , damals Erscheinung von Antonias Mutter), lernten wir die eine der Stuttgarter Hochdramatischen kennen, Helene Hieser; in andern Kleinrollen wirkte Johanna Schönberger eben­falls verdienstvoll; die Koloraturkleine Anna Reinisch war neulich als Olympia besser am Plaz   als jetzt in der Rolle der Athene, trug aber zu dem guten und allseits munteren Ende das Jhrige ebenfalls bei. Wozu noch der gut fingende und agierende Chor nicht zu vergessen ist.-

"

Geologisches.

SZ.

-

"

-

"

Das Belle Alliance Theater bereitet die Auf­führung einer Anzahl Einatter von Kalisch vor.

-

Mit bemerkenswerter Firigkeit hat eine Hamburger Verlags­firma die Affaire Humbert Crawford dramatisch aus­schlachten laffen. In einem an die Bühnen versandten Rundschreiben wird der deutschen Uebersetzung eines französischen   Lustspielfabrikats über den Hundertmillionen- Schwindel außer andren Vorzügen vor­nehmlich der nachgerühmt, daß diese Klassische Leistung sicher das größte Kassenstück der Sommersaison sein werde. Stelzners Märchenoper, Stübezahl" hatte bei ihrer Erstaufführung im Dresdener   Opernhause einen lauten, äußeren Erfolg.

-

G. Schweinfurth, der fürzlich wieder hier eingetroffen ist, brachte aus Afrika   reiche archäologische und botanische Samm lungen init, unter legteren Blüten, Früchte und Blätter der in der nubischen Wüste strichweise vorkommenden Palme Medemia argun, deren Frucht zuerst aus altägyptischen Gräbern bekannt

Ueber Ebbe und Flut der Grundwasser schreibt der Frankfurter Zeitung  " ein Bergingenieur: Daß die Meere Ebbe und Flut haben, ist eine allgemein bekannte Erscheinung; wenig oder gar nicht bekannt dürfte aber sein, daß die Grundwasser, die man ja überall bei einer gewissen Tiefe antrifft, auch dies Verhalten zeigen. Ich war feiner Zeit, Mitte der siebziger Jahre, auf einer der bedeutendsten hessischen Tiefbaugruben genötigt, Tag und geworden ist.-

Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Druck und Verlag von May Bading in Berlin  .