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Sicher." Jewiß". Er is jut dran."

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Haben Se denn

Einer bestellte eine Lage Cognac und fragte: ' n Verdacht, Frau Frießner... wejen Mizi?" Frau Grießner verneinte. Diese Frage habe sie schon den Tag vergeblich im Gehirn herumgewälzt.

Bflock starrte finster vor sich nieder. Dann streifte sein forichender| 10 Uhr 29 Minuten, um 12 Uhr 24 Minuten, um 2 Uhr 18 Minuten, Blick die erhellten Gesichter der übrigen. Wenn man' s recht um 8 1hr 47 Minuten und um 10 Uhr 24 Minuten. Der zweite nimmt... recht nimmt". er stotterte wieder und Hüstelte, Krause Mond wird am 8., 15., 22. August verfinstert sein; er tritt um ist cijentlich so am besten dran." 9 Uhr 11 Minuten, um 11 Uhr 46 Minuten und um 2 Uhr 22 Minuten wieder in die Strahlen der Sonne; der dritte Mond endlich hat am 5. August um 9 Uhr 50 Min. das Ende einer Finsternis erreicht und wird dieses Ereignis noch einmal am 12. August um 1 Uhr 50 Min. erleben. Liebhaber der Astronomie werden sich die Gelegenheit nicht entgehen laffen, selbst zu beobachten und wenn der Anblick der Finsternisse wieder auch nicht überwältigend ist, so regt er doch eine Fülle von Gedanken an. So war es die Beobachtung dieser sich regelmäßig wieder­andern holenden unscheinbaren Vorgänge, die vor 227 Jahren den dänischen woll'n Astronomen Olaf Römer zu der Entdeckung führten, daß das Licht mit einer Geschwindigkeit von 42 000 Meilen für jede Sekunde sich im Raume ausbreitet.

Die Unterhaltung über Mizis Schicksal kam allmählich in Fluß. Man traut reichlicher als sonst.

Besonders Pflock schüttete ein Glas Cognac nach dem hinunter. Endlich schlug er auf den Tisch und schrie: Nu iva aber endlich unsern Stat anfangen!"

Wölkerkunde.

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ganzen

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Humoristisches.

ein Gesicht fehlt Ihnen was?" Angenehmer Urlaub.

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H

Was machen Sie denn für

mich über all' die Nasen zu ärgern, die ich im Laufe des Jahres "', bewahre, aber jetzt während des Urlaubs finde ich erst Zeit, von meinen Vorgesezten bekommen habe!"

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Ein Musterreisender. Ach, seh'n Sie nur' mal diese herrliche Gebirgstette; eben jetzt Bedau're, ich reise für Butterpflaum u. Comp. und nicht für mein Vergnügen!" ( Fliegende Blätter  ".)

Aussterbende Dörfer in Rußland  . Der Globus  " ( Braunschweig  . Friedr. Vieweg u. Sohn) schreibt: Neuerdings er tönen in der Presse zahlreiche Stimmen, welche auf die schauderhaften Zustände hinweisen, die auf dem flachen Lande unter der russischen Bevölkerung herrschen. Indessen dabei werden meistens die politischen und kulturellen Zustände in den Vordergrund gestellt; wir wollen hier, nach einem Berichte des St. Petersburger Herold" auf die zunehmende Sterblichkeitsziffer hinweisen, die in vielen russischen Dörfern herrscht und dem die amtlichen Mitteilungen des Dr. Schingarei, Landschafts- Arztes im Gouvernement Woronesch, zu Grunde liegen und die sich auf die beiden Dörfer Nowo Biwo tinnaja und Machowatowka beziehen. In ethnographischer Hinsicht der Nähe von Landeshut  ( Schlesien  ) bekam, so berichtet die Nord­- Mittel gegen Zahnschmerzen. Ein Gutsbesizer in find die Bewohner dieser Dörfer Großruffen, welche die Sitten, deutsche Allgemeine Zeitung", in einer der legten Nächte so heftige Gewohnheiten und Gebräuche ihrer Vorväter aus dem 15. und 3 ahnschmerzen, daß er keinen Schlaf finden konnte. Infolge 16. Jahrhundert bis auf den heutigen Tag bewahrt haben. Sie feines Jammerns wachte auch seine Frau auf und riet ihm, die huldigen noch dem Feuerfultus, glauben an gute und böse Geister, Backen mit dem auf dem Fensterbrett stehenden Franz­an Heren mit Schwänzen und dergleichen mehr. Auch eine Schule branntwein einzureiben. Gesagt, geschehen, die Schmerzen giebt es, die seit zwanzig Jahren besteht, allein die Zahl der männ hörten auf und der Mann schlief bald ein, nachdem er sich lichen Analphabeten erreicht in dem ersten Dorf 67 und im zweiten gründlich eingerieben hatte. Als aber die Gattin am andern 84 Prozent, während bei der weiblichen Bevölkerung dieser Morgen nach dem Erwachen einen Blick auf das Lager ihres Ehe­Prozentsatz 981/2 beträgt. Diese 1100 Seelen leben in der flachen Herrn geworfen hatte, erhob sie ein furchtbares Angstgeschrei, denn Steppe ohne Baum, Strauch oder Garten in Stein- oder Holzhütten an Stelle des Teuren lag und schlief in dem Bette ein leibhaftiger mit Lehmdielen und riesigen russischen Oefen, welche 15 bis 20 Proz. Neger. Von dem Geschrei erwachte auch dieser bald und fragte un­des Rauminhaltes der Hütten einnehmen. Im Winter werden auch wirsch in gutem schlesischen Deutsch, was denn eigentlich los wäre. alle Haustiere in die Hütte genommen und Kühe, Schweine, Schafe Aus Rede und Gegenrede ergab sich dann endlich, daß der Mann und Geflügel teilen den Raum, in dem Menschen schlafen. Dem- in der Nacht statt der Flasche mit Franzbranntwein die- Tinten gemäß besaßen von 158 Hütten nur zwei Hütten Betten; in flasche ergriffen hatte. Der Mann und auch die Betten sahen den übrigen wurde entweder auf dem Ofen, der Leshanka  , oder schlimm aus. Die Tinte war echt", und sehr schlecht ist sie ab= auf Stroh mit dem Vieh zusammen geschlafen. Dieser Ge­gegangen.- brauch hat auch die Gewohnheit gezeitigt, daß die Bewohner dieser Hütten, ganz wie das Vieh, irgend welche Bedürfnisse nicht außerhalb, sondern in der Hütte verrichten, so daß den Winter über eine erstickende Atmosphäre in den Bauerwohnungen herrscht. Eine Reinigung der Hütten wird zwei bis dreimal im Jahre vorgenommen; die Bauern waschen sich ohne Seife und be­Paul Lindau teilt der Presse mit, daß er vom 1. Juli nugen solche nur für das Waschen der Wäsche. Unter diesen Um 1904 ab die Leitung des Deutschen   Theaters über­ständen kann es nicht wundernehmen, daß die Hütten von Un- nehmen werde.- geziefer geradezu wimmeln. Die Hauptnahrung dieser Bauern In Wien   ist Moriz Szeps  , der Gründer und ehes bildet Roggenbrot, Startoffeln und Weizengrüße; Fleisch, Milch, malige Generalgewaltige des" Neuen Wiener Tageblattes", Kohl und Gemüse wird nur in sehr geringen Mengen ver- des größten östreichischen Annoncenblattes, gestorben. Als er sich zehrt; dadurch läßt sich ein Fettmangel bis zu 57 Prozent mit dem Aufsichtsrat seines Unternehmens überworfen hatte, ging er unter der Norm feststellen. Wir stehen hier also einer syste- hin und gründete als Konkurrenz- Unternehmen das" Wiener Lage­matischen Entziehung aller fettbildenden Nahrung gegenüber. Dem- blatt", fam aber auf feinen grünen Zweig mehr und war seit einigen entsprechend liegt auch die Sterblichkeitsziffer dieser Dörfer. Wenn Jahren so gut wie verschollen. Viel Gutes wird ihm nicht nach die Sterblichkeit im ganzen europäischen   Rußland   auf 34,8 pro Mille angegeben wird, so erreicht sie in diesen Dörfern 60 und bei den gesagt werden, nicht einmal von denen, die sich an seinem gastfreien Tisch vollzuschlagen pflegten. Kindern sogar 590 vom Tausend. Auf diese Weise ist der Zuwachs der Bevölkerung in dem ersten Dorf auf 9 und im zweiten auf elder, das nach der gleichnamigen Erzählung von Otto Ludwig Seiterethei", das vieraktige Lustspiel von Heinrich 3 Proz. gesunken und zunehmend in Abnahme begriffen, so daß der verfaßt ist, geht Ende dieses Monats im Schauspielhause Zeitpunkt nicht mehr fern ist, wo der Augenblick des Aussterbens be- in Scene. ginnt. Allerdings ist hier nur von zwei Dörfern die Rede, Das Metropol Theater eröffnet am 23. Auguft wenn wir aber die Berichte der Landschaftsärzte aufmerksam durch seine Wintersaison mit der Ausstattungsposse Berlin   bleibt blättern, so dürften sich einige Hundert solcher aussterbenden Dörfer Berlin  ." finden. Björnsons Drama Der König" wird am 8. De zember d. J. die erste deutsche Aufführung am Leipziger   Stadt. cc. Mondfinsternisse in 100 000 000 m eilen Ent- Theater erleben. fernung. Mondfinsternisse sind im allgemeinen ziemlich seltene " Der gute Tag" von Anna Schwabe, ein bei der Erscheinungen; man kann sie aber recht häufig betrachten, wenn man Dramentonkurrenz von Bühne und Welt" preisgekröntes Stüd, auf den Begleiter unsrer Erde verzichtet, und mit einem Fernrohr fiel bei der Erstaufführung im Leipziger Stadt Theater zu dem glänzenden Jupiter aufblickt, dem größten unter den glatt durch.

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Aftronomisches.

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Notizen.

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Blaneten, der gegenwärtig allnächtlich am Himmel strahlt. Schon-Das Echo" und Schiffbruch", zwei Stüde   von Galilei  , der zuerst das Fernrohr auf ihn richtete, bemerkte seine vier Trinius, sind von der Meininger Hofbühne zur Auf­Monde, die ihn umkreisen; seitdem ist noch ein fünfter hinzuführung angenommen worden.

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gekommen, der aber nur mit den riesigsten Instrumenten erblickt c. Zur Begründung eines Lehrstuhles für Musik an der werden kann. Zur Beobachtung der ersten vier dagegen ge- ondoner Universität hat der Verwaltungsrat des Trinity nügt schon ein kleines Fernrohr, wie es Galilei   hatte. College 100 000 M. ausgesetzt. Die ersten drei dieser Monde werden ziemlich häufig vom Schatten-Der soeben wieder von einer hydrogravhischen Expedition ihres Planeten bedeckt, nicht weniger als zehn solcher Verfinsterungen beimgekehrte norwegische Forschungsdampfer Michael Sars  " machte find im Monat August bei uns in Deutschland   wahrzunehmen. während der Fahrt nach den Faröer einen Fund von großem wissen­Fünf davon betreffen den ersten Mond, drei den zweiten und zwei schaftlichen Interesse. Man stieß auf einen toten Riesentinten den dritten Mond. Die Finsternisse des ersten Mondes fallen auf fisch, der zwischen den Shetlandsinseln und den Faröer trieb. ben 5., 12., 19., 21., 28. August, und zwar ist das Ende derselben, Seine Länge beträgt fünf Meter, wovon über vier Meter auf den her Austritt aus dem Schatten, der Reihe nach wahrzunehmen, um längsten Arm und 75 Centimeter auf den Körper kommen.

Berantwortlicher Redacteur: Julius Kaliski   in Berlin  . Drud und Verlag vor. Mag Bading in Berlin  .