Schrift;»Ich will Gold statt des Erzes bringen?" Werfen Sie ihn jetzt hinaus, werfen Sie ihn aus dem Hause!" »Sagten Sie nicht, daß der alte Ballawhaine einen Schlag- anfall gehabt hätte?" fragte Pete. Freilich; doch er ist ein kräftiger Mann. Lassen Sie ihn nur zahlen, was er schuldig ist." Simson war ein starker Mann und Salcnno sehr weise. sie konnten aber doch nicht zahlen, wenn sie kein Geld hatten," sagte Pete. So mag er sich an seinen Sohn halten." »Ja Wohl' das wird er auch thun. Ich will ihn in seinem Bette sterben lassen, und Gott sei ihm gnädig." Der Winter kam und Pete dachte daran, eine Robbie zu kaufen, die kleiner als eine Rickey und wie eine Jolle aus- gerüstet ist, so daß er allein ausfahren und sich seineu Lebens- unterhalt mit dem Stockftschfaug verdienen konnte. Um dies auszuführen, mußte er noch mehr Hausrat verkaufen und be- hielt nur noch drei Zimmer. Das Federbett auf seiner Bett- stelle verschwand wie die Uhr aus seiner Tasche, und die Wände der Vorhalle sahen jetzt öde und leer aus an den Stellen, wo die Bilder gehangen hatten. Gut, daß ich all den Krimskrams los bin, Ranch," meinte Pete.Nicht an solchen Glanz gewöhnt, kam mir's schwer genug an. Immer vergaß ich die Uhr aufzuziehen. Und Federbetten nun gar I Mußte immer an mein Mutterchen denken, das mit der Sichel und dem Sack auszog, um das hohe Gras an den steilen Abhängen für die 5luh zu schneiden, nnd eine Handvoll davon für mein Bett trocknete. Glauben Sie, ich Hütt' nicht darauf schlafen können? Hab' nie wieder so gut geschlafen wie damals." Der Ertrag von Petes Fischfang bestand in der ersten Woche aus zwanzig Stockfischen und einem riesigen Leng. Er packte die Stockfische in Fäßchen und schickte sie mit der flost und dem Dampfer auf den Markt nach Liverpool  . Den eng lud er sich über die Jacke von geölter Leinwand auf seinen Rücken und trug ihn nach Hause. Der Kopf hing ihm auf der Achsel und der Schwanz baumelte zwischen seinen Beinen. Dal" rief er. ihn auf den Flur werfend,wenn Sie ihn zerlegen und einsalzen, so haben Sie für einen ganzen Monat zum Frühstück genug." Als die Bezahlung von Liverpool kam, bestand sie in einer Postanweisung auf sieben Schillinge und sechs Pence. Thut nichts," sagte Pete,so schlagen wir doch noch Dan Hommy, der alte Tropf hat nur sieben Schillinge und einen Penny verdient." Das Wetter war rauh, der Fang schlecht: das Fischer- gerät war beschädigt, und Pete fing an, ein mäßiges Leben zu preisen. Gott steh' mir bei I" sagte er.Ich weiß nicht, was mis der alten Insel noch werden wird. Als ich bei Cäsar in Diensten stand, aßen die Knechte dreimal des Tags Kartoffeln mit Hering. Aber jetzt frisches Fleisch jeden Mittag, wenn's gefällig ist. Und Thee  ! Den müssen die Mädchen jetzt regelmäßig haben und schämen sich nicht einmal. Meiner Seel', ich erinnere mich noch, wenn Mutter mir zu- wisperte:Gieb acht, ob nicht jemand die Straße herunter- kommt, Junge, während ich mir eine Schale Thee   koche." Wahrhaftig, Ranch, so war's. Eine Unze die Woche und ein Pfund Zucker verbrauchte sie, und die Leute hielten sich noch auf über die Frau!" Die Berge waren dem Volke genommen worden, es durfte sich nicht mehr wie früher nach Belieben Torf stechen zur Feuerung; Kohlen waren teuer, der Winter kalt, und Pete fing an. über Mangel an Appetit zu klagen. (Fortsetzung folgt.) tNachdruck verlöten.) Nikolaus Ucuau. Die Werke des großen deutschen Lyrikers, der vor nun hundert Jahren, am 13. August 1802. zu Csatad bei Temesvar   im ungarischen Bauat das Licht der Welt erblickte, gehen, wie bei seinen Lebzeiten, so noch heute an seinem hundertsten Geburtstage unter dem an- genommenen Namen Nikolaus Lenau  . So unzertrennlich von de» zarten Kinder» seiner Muse ist dies Pseudonym geworden, das den»neisten der bürgerliche oder vielmehr adelige Name des Autors, Nikolaus Franz Niembsch, Edler von Strehlenau, wenn nicht ganz fremd ist, so doch sehr fremd klingt. Die dauerhafte Umtaufung verdankt der Dichter dem wo�lweise» Walten der östreichischen Censur- behörden, den nach der Nichtschnur des beschränkten Untertbanett« Verstandes geordneten Preßverhältnisicn des habsburgischcn Kaiser» staates in den vormärzlichen Zeiten des Metternichschen Reginics. Als Anastasius Grün  (Gras Auerspergs 1830 eine» von Lenaus erste» Ge- dichten abdruckte, schien es dem Herausgeber unratsam, den wahren Namen des Verfassers darunter zu setzen. Das Pseudonym hat Lenau   nicht vor direkter Berührung mit der Wiener   Censur geschützt. Eines schönen Tages hatten die östreichischen Polizeispürhunde richtig herausgeschnüffelt, wer jeuer Nikolaus Lenau   sei, der seine verdächtigen Verse im süddeutschen Auslaiide drucken ließ, ohne sie dem Censorstift zur Begutachtung vorzulegen. Er wurde also im Herbst 1836, als er sich gerade in Wien   aufhielt, auf die Polizei befohlen und geradezu gefragt, ob Niembsch   und Lenau   ein und dieselbe Person seien. Aus seine be- jaheude Autlvort wollte man ihm wegen Uebertretung der Censurborschriften zu Leibe gehen: da Lenaü sich aber auf anders lautende Bestimmungen seines Geburtslandes Ungarn   berief, zog man es vor, die Sache einschlafen zu lassen. Deshalb blieb Lenaü aber doch nicht ungeschoren von der Censur. Einen lustigen Zu- sammenstoß mit ihr erlebte er z. B. im Jahre 1838. als er zu einem Album, dessen Erträgnisse den durch eine große Douau-Ueber« schwcminung in Pest  ' Geschädigten zu gute kommen sollten, etliche Gedichte beisteuerte. Eine Stelle in Lenaus prächtigemProlog" Ivollte der Censur gar nicht gefallen: Als eine leere Tafel blieb das Land, Des Volkes Rechnung ist hinweggeivischt." In mündlicher Verhandlung über die beanstandete Stelle Ivnrde Lenau, nun schon ein gefeierter Dichter, kotzengrob gegen die Censurbehörde und rettete auch wirklich die beiden Verse vor der beabsichtigten Verstümmelung. I» seinem Stammlokal aber, dem Silbernen Kaffeehaus", erwiderte er den neugierig wartenden Freunden aus die Frage:Nu, Niembsch, was ist's?" mit klassischer Grobheit:Nichts ist's! Nichts wird gestrichen I Man muß sich von dem lKefindel nicht auf die Leier...' lassen I" Und lachte, daß die Wände dröhnten, worin die übrigen mit homerischer Vehemenz ein- stimmten. Artige Verslein hat er den Gedankenbüttelu ins Album ge« schriebe», z. B. jenesSchade!": Schade, daß des Kreuzes Zeichen, Das auf Golgatha gestanden, Zur Erlösung aus den Bande», Nun dem Ccnsor dient zum Streichen! Das Symbol ward uns verkehrt, Höhnend steht es da und lehrt, Daß Ivir lange»och vom Bösen Hoffen dürfen kein Erlösen." So war er denn zumfeilen Dichter" verdorben, deffen Muse sich zur Metze erniedrigen muß, weil sie zum Mäcenaten gesandt wird. um mit schnöden Schmeichelliedern den blinkende» Dukaten lieb- äugelnd zu umtanzen. Lenaus Muse steht stolz und aufrecht auf Seiten der Freiheit, und seinen freiheitlichen Idealen ist der Dichter immer treu geblieben, soviel Widerspruch und Wandlungen sein Wesen sonst auch aufweist. Schon in den ersten Zeiten seiner dichterischen Pro- duktivität begeistert ihn der unglückliche Ausgang der polnischen Revolution von 1830 zu den farbenprächtigen Polcnliedern, und noch in den letzten Zeiten seiner dichterischen Thätigkeit singt er über dieVeränderte Welt": Die Menschheit ist dahinter kommen, Trotz aller Gaukelei der Fromme», Daß Mit dem Leben vor dem Grabe Man endlich Ernst zu machen habe. Zerbrochen sei des Wahnes Kette, Die Erde sei nur Uebungsstatte, Nur Voltigierbock sei das Leben. Aufs Roß werd' uns der Himmel heben. Auf freiem, grünen Erdenrundes Wird jeder bald schon hier, zur Stunde, Bevor das Grab ihn deckt mit Schollen, Sein Rößlein weiden, tummeln wollen." Wie er gegen diefinstere Jägerbande" wettert, die im deutschen Lande dasedle Wild der Freiheit" hetzt, so straft ergoldgierige Pfaffen" und widmet dem AdelDes Teufels Lied vom Aristokraten": Vorüber braust an seinem Saale  Das Volk mit Not- und Dampfgewerben, Sie schlvingen ihm die Festpokale, Man lebt und eilt, für ihn zu sterben." Und wer Lenau   etwa wegen seiner Husarenlieder oder seiner Werbung" zum Anhänger des Militarismus stempeln möchte, der sei auf das 1844 entstandene GedichtchenDer Rekrut' verwiesen:> Wehe, wehe dem Rekruten I Jämmerliche Weltstatuten I Wenig Schlaf auf hartem Kissen. Wasser nur auf karge Bissen, I» so schönen Frühlingslagen Mörderische Waffen tragen, Ohne Lust und Liebe springen, Wie des DrillmanyS Wiyste klingest,