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welt wird dem unglücklichen Nikolaus Lenau , der nach Fenster meiner Wohnung aus ein Sperlingspaar, das seine Jungen feinen Kräften ein Vorkämpfer der Freiheit war, gerne den Tribut zo len, den er am Schluß der Albigenser" als Opfer des Des potismus heischt:

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Bumeisdi, Woher der düstre Unmut unfrer Zeit, Der Groll, die Eile, die Zerrissenheit? disisi Das Sterben in der Dämmerung ist schuld sdd An dieser freudenarmen Ungeduld; mspilho Herb ist's, das langersehnte Licht nicht schauen, este Zu Grabe gehn in seinem Morgengrauen. bino und müssen wir vor Tag zu Asche sinken,

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Mit heißen Wünschen, unvergolt'nen Qualen, So wird doch in der Freiheit gold'nen Strahlen Erinnerung an uns als Thräne blinken."

plot starse

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C. hil isposi alam

Kleines Feuilleton.

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Humoriſtiſches.

Humoristisches.e

Gipfel der zerstreutheit. Professor( der von der Verlagsanstalt den Probeband eines von ihm verfaßten Werkes erhalten hat, sinmend): Diesen Quatsch muß ich doch schon einmal gelesen haben!"-

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Grob. Schmieren direktor( zu einer ungemein langen und mageren Schauspielerin): Nein, ich kann Sie nicht brauchen; Wilhelm Tell , wo Sie die Stange mit dem Hute pielen könnten, gebe ich nicht."- child simpl - Genügt! A.: Ich habe nenlich das Arbeitszimmer des Rentiers Meier besichtigt. Ich muß sagen, es ist sehr einfach." HOU

fütterte, die in den Zweigen eines der auf der nördlichen Seite der Straße neu angepflanzten Bäume faßen. Als die Sonne unterging, flogen einige Jungen über die Straße hinweg in eine der dort stehenden alten Pappeln zu Neste. Ein Junges blieb jedoch in dem kleinen Baum fizen, obwohl die Alten es durch wieder­holtes Vorauffliegen aufforderten, seinen Geschwistern zu folgen. Es schien sich nicht zu trauen, den Weg, den es von der höheren Bappel nach dem niedrigeren Baum bereits zurückgelegt hatte, in entgegengesezter Richtung, also in aufsteigendem Fluge zurück­zulegen. Endlich wagte das Junge, dem Drängen der Alten nachgebend, den Flug. Als es eine Strecke vont etiva acht Schritten zurückgelegt hatte, fenkte sich die Flugbahn immer mehr zur Erde; es war vorauszusehen, daß der kleine Sterl anstatt in den Zweigen der schüßenden Pappel mitten auf dem Damm der belebten Straße landen würde. Die Alten, die das Junge begleiteten, bemerkten indes auch, daß die Fahrt ein böses liu Ende nehmen würde, wenn dem Jungen nicht Hilfe täme. Dieſe brachte eines der Alten, indem es einige Schritte hinter das Junge Die Pflanzenwelt in der modernen Kunst. Im Hör- zurückflog, wieder kehrt machte und nun in der Flugrichtung des saale des städtischen Pflanzengartens in Köln hielt dieser Tage Jungen jo von unten schräg nach oben flog, daß es das Junge mit Architekt Genzsch, Lehrer an der Kölner Kunstgewerbeschule , einen feinem Rücken nach oben und gleichzeitig vorwärts stieß. Vortrag über die Pflanzenwelt in der modernen Kunst. Die Köl- Derselbe Vorgang spielte sich ganz genau in derselben Weise nische Volkszeitung" berichtet hierüber: Die Verwendung der Pflanze unmittelbar darauf noch einmal ab. Infolge der zweimaligen in der Kunst ist in den verschiedenen Zeiten verschieden gewesen. Unterstung erreichte das Junge glücklich einen der unteren Zweige Großes Naturgefühl besaß die Frühgotit, während die Spätgotit der Pppel. Daraus, daß das Junge bei dem Anstoß nicht aus eine Zeit des Verfalles bezeichnet. Die Ornamentik eines Jacopo dem Gleichgewicht kam, darf wohl geschlossen werden, daß es der Sansovino, des Schöpfers der Loggetta am früheren Markusturm Absicht des Alten entgegenfam und sich durch Abstoßen mit den Ein Irrtum zu Venedig , zeugt hinwiederumt von dem feinen Naturstudium der Beinen von dem Rücken des Alten höher schwang Hochrenaissance; im Barock und Nokoko ſchwindet dasselbe immer meinerseits iſt ausgeſchloſſen. Wenn mir auch bei dem erſten Au­mehr, so daß zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine stillose Zeit ein- prall des Alten der Zweck nicht sofort flar wurde, so konnte ich, mit tritt. Aus der charakterlosen Stilperiode der drei letzten Dezennien erhöhter Aufmerksamkeit das Gebaren der Tiere verfolgend, bei des verflossenen Jahrhunderts zeigten die Erzeugnisse der japanischen dem zweiten Auprall über die Absicht des Alten nicht im Zweifel Stunft, die sich seit langem die Nachahmung der Natur vorgesetzt bleiben. in bi a Thin 11 hatte, der abendländischen Sanft den Weg; die slavische Kopierung der verschiedenen Stilperioden tritt mun mehr zurück. Das englische Kunstgewerbe verarbeitete die japanischen Anregungen zuerst; dann wurden auch Frankreich , Deutschland und die andren Länder in der Flächendekoration, der Gefäßformation, der Textilkunst von ihnen be­einflußt. Diese Verwendung der Pflanzenwelt bewegt sich in vier Richtungen. Zunächst wirkt der Aufbau der Pflanzen vorbildlich. So wird das Bild, welches der Geweihfarn dem Auge bietet, durch die dekorative Kunst wiedergegeben, desgleichen das Wegebreit, der Löwen­zahn u. a. oder die Bewegung der Mohn- und Knoblauchstengel dient in ihren Hauptzügen als Motiv. Der pflanzliche Aufbau beeinflußt auch in ausgedehntem Maße die Entwicklung von Geräten; so find die Blüten der Tulpe, des Frauenschuhes als Leuchtermotiv sehr ge= eignet, nicht minder die Stengel und Fruchtbildung der Storch-.:" Ja. Eine eiferne Kassa und auf dem Schreibtische eine Schnabelarten, und welch herrliche Muster bieten nicht die Bildung der Schere- das ist alles." Distel und der Königskerze. Ferner dient für die Entwicklung moderner Gefäßformen der Blüten- und Kelchschnitt als Vorbild. Beispiele find die Blüten der Kornrade, Schlüsselblume, Trompetens narzisse, Seifenkraut, die Mohnkapsel, die Distelblüte. Der Schnitt Preise von 500 m. und 300 m. schreibt das Elsässer durch den Kelch des Tabaks oder der Mariendistel giebt uns eine Theater Mülhausen für die beiden besten Schwänke, Luft­schöne Krugform, Sonnenblumen und Anemone deuten auf Schalen- fpiele, Schauspiele, Voltsstücke( auch historische), sowie Singspiele bildungen hin. Auch die Vorderansicht der Blüte, die sogenannte aus. Jedes Stück muß abendausfüllend, vorzugsweise dem Silhouette, wird verwandt, so bei der Teichrose, der aufgeklappten elfäffifchen Bolfscharakter entsprechen und im elfäffischen Dialekt ge­Heckenrose, der Distel u. a. Jm Fries giebt eine schöne Wirkung fchrieben fein. Legter Termin zur Einreichung der Stücke ist der Sie Abwechselung von Blatt und Blüte des Aronstabes. Das moderne 1. Oktober d. J.­Kunstschmiedehandwerk verwendet die Pflanze entweder ganz natura­listisch oder in gewisse Formen gezwängt wie bei der Sonnenblume, wobei es allerdings meistens aus räumlichen und praktischen Gründen mir auf die Verwendung in der Länge und Breite beschränkt ist, so bei der Distel. An dritter Stelle ist die Entstehung der modernen Linie zu nennen, welche der Beobachtung der Natur einflüsse auf Pflanzen wie Schilf und Gras ihr Entstehen verdankt. Die Japaner haben hierfür ihre Muster sich am Weiher und am Flusse gesucht; so ahmt auch der moderne Künstler nach, wie der Wind fich in einer Schilfpflanze bricht oder er zeigt das phantafievolle r. Eine liberale Portion Preßia c. Man schreibt Wogen eines Getreidefeldes, das von Kornblumen durchsetzt ist. Schon uns aus Nürnberg : Wissen Sie, was eine liberale Portion Breßiack die Kunst der alten Aegypter verwandte das Motiv der Lotosblume ist? Nein? Dann will ich es Ihnen erzählen, es ist eine recht in Verbindung mit der Wogenlinie des Waffers in ähnlicher Weise. Als lustige Geschichte. Als vor etlichen Monaten bei der Landtags­viertes Ergebnis ist noch die direkte Uebertragung der Naturfarben und Ersazwahl in Pegnitz ein Wahlmann gewählt werden mußte, machten Formen in der Textilfumst hervorzuheben. Nach der Meinung des die Liberalen verzweifelte Anstrengungen, um zu verhindern, daß ein Redners übertrifft die Verwendung der Farbenkontraste in der mo- Socialdemokrat gewählt würde. So tam es auch, daß die armen dernen Textilkunst, die auf die genaue Naturbetrachtung zurückzu- Gütler am Wahltage gar wichtige Persönlichkeiten waren, die von führen ist, selbst die vorzüglichen Arbeiten, welche Gotik und den Liberalen sehr umschwärmt wurden. Wo lediglich gute Renaissance auf diesem Gebiete geschaffen haben. Beispiele bieten Worte diese Vielumworbenen nicht veranlassen konnten, zur die Verwendung des Flieders auf braunem Untergrunde und die der Wahl zu geben, mußte auf andre Weise nachgeholfen werden. Einem Fetthenne und Kamille auf rotem Grunde; ähnliche Kontraste und Gütler wurde für das Abgeben des liberalen Wahlzettels ein Laib Zeichnungen zeigen die neueren Muster der Seidenindustrie, von Brot und ein Pressad versprochen. Doch der Arme war gar be­denen der Vortragende eine Reihe prächtiger Muster vorführte. Bei scheiden; er wollte schon für den Laib Brot liberal wählen. Da das einer solchen fonfequent durchgeführten Naturnachahmung ist die Zureden nicht half, wurde der Preßsad später in die Wohnung des früher allgemein geübte Pflanzensymbolit mehr zuriidgetreten; heute Gütlers geschickt. Das muß man den Liberalen lassen, sie zutage muß der einzelne Stünstler selbst sich die Träger seiner Sym- waren in diesem Falle anständig, der Preßsack gehörte nicht bole aus der Natur erwählen. zu den Kleinsten seiner Gattung. Jüngst size ich in Begnitz beim Pflinderer". Neben mir bestellt sich ein Aus dem Tierleben. time Gaft Breßfad. Wie viel?" frägt der Wirt. Halt so' ne liberale Spaßenerziehung. Der Täglichen Nundschau" wird Portion." Auf meine neugierige Frage, was eine liberale portion geschrieben: Bor mehreren Jahren beobachtete ich eines Abends vom Breßsad sei, erfuhr ich obige lustige Wahlgeschichte.- Verantwortlicher Redacteur : Julius Kalisti in Berlin . Drud und Verlag von May Bading in Berlin .

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is B.: So?"

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Notizen.

( Meggendorfer Blätter.")

Marianne", ein Schauspiel von Karl Haupt­ mann , wird in der Winterspielzeit von der Neuen freien Volksbühne zur Erstaufführung gebracht werden.

- Das Deutsche Theater giebt auch für die neue Spiel­zeit ein Abonnement zu ermäßigten Preisen aus, das zum Besuch von 40 Donnerstags- Vorstellungen berechtigt. t. Einen Ehrenpreis von 10 000 ire hat die Reale Accademia de' Lincei Marconi für seine Arbeiten ( Drahtlose Telegraphie) verliehen.

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