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" Trude, was ist denn das für ein Betragen, schäme Dich doch." Ach, Mama, es ist doch aber auch wahr! Das gräßliche Klavierspiel, und wo ich doch kein Talent hab', und... und.. und da möcht' man ja lieber Strümpfe striden." Das legte flang wie ein Aufschrei der Verzweiflung. Trudchen weinte ernsthaft.
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Ne Mama, das ist ja gräßlich, ich frieg' es nicht raus."| Wagnisse sind jedoch so groß, daß der Gewinn in den meisten Trudchen weinte fast. Nu b' ich schon' n Monat dran." Fällen verhältnismäßig flein ist. Die Orchideen wachsen üppig in Wenn Du so bodig bist, ist das kein Wunder; übe mir gern." den heißen feuchten Teilen West- und Ostindiens, in den feuchten " Ich hab' aber keine Luft." Wäldern Brasiliens und in den warmen Teilen Mittelamerikas und dorthin müssen Sammler gesandt werden, Arten zu suchen. Oft bilden sich Shudikate zu dem Zweck, Zwiebeln zu sammeln und zu importieren, und manchmal schiden reiche Amateurgärtner erfahrene Sammler mit großen Unkosten aus. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, daß ein großer " Du bist einfach verdreht, und jetzt höre auf." Die Mutter Händler in den verschiedenen Teilen der Welt zwölf oder mehr schlug mit der Schere auf den Nähtisch, sie kam gleichfalls in Born: Sammler hat, und jeder von ihnen giebt 30 000 bis 50 000 Mart Warte nur, ich werde es Papa sagen. Solche Scene zu machen! jährlich aus. Die Arbeit dieser Sammler ist durchaus nicht beAndre Eltern würden keinen Groschen für Musikstunden ausgeben, meidenswert. Auf ihrer Suche nach seltenen Arten müssen fie oft wenn die Tochter kein Talent hat: Das ist wohl Dein Dank, daß man Dich lernen läßt, was sich gehört und Dir' ne gute Erziehung giebt?"
Na, ich spiel ja schon," sagte Trudchen Kleinlaut und gab dem Klaviersessel einen Schwung nach dem Instrument zu.
Ach, spiel' doch nicht," Höhnte die Mutter, brauchst ja nicht zu spielen; dann spielen Deine Freundinnen vor in Geſellſchaft und glänzen und Du stehst daneben und kannst nichts; mir ist es ja gleich." Das Lebte schien zu wirken. Trudchen fuhr mit einer wahren Wucht über die Tasten, sie tam aber kaum über die ersten Takte hinaus. Mitten in ihr Spiel hinein flang ein Klopfen von der Thür her, und nun sprang fie auf und rief mit einem Jubellaut: Hurra, da ist Fräulein mit der Anprobe!" Sie war offenbar herzlich froh, erlöst zu sein.
Es war wirklich„ Fräulein", die kleine Schneiderin. Sie flinkte auf und sagte bescheiden:
Wenn ich nu bitten darf, Frau Geheimrat, die Taille für Fräuleinchen is so weit."
Kommen Sie uur hier nach vorn, Fräulein," fagte Frau Geheimrat, hinten in der Nähstube ist es so dunkel, da kann man fchlecht sehen."
Da ist auch solche scheußliche Luft," fügte Trudchen hinzu, fie Inöpfte schon die Haustaille auf.
Das neue Kostüm saß großartig, darüber waren Trudchen und die Mutter sich auf den ersten Blick einig, nur die Falten auf der Schulter mußten noch strammer sein. Die kleine Schneiderin steckte fte zurecht und setzte sich dann, um fie gleich zu beften. Ihre flinken Finger haspelten auf und ab, aber über die Arbeit fort jah sie auf Trubchen. Und so'n schönes Lied hat Fräuleinchen eben gespielt,' s is' n zu schönes Lied. Ich hab' schon vor de Thür gestanden und zugehorcht."
" Es geht nur noch nicht recht sicher," sagte Frau Geheimrat, fie lächelte aber doch geschmeichelt.
Nein,' s hackert noch," nickte die fleine Schneiderin verständnis. boll. Man hört' s Schöne aber doch raus, und ich hab' Musike zu gerne. Wir haben se alle so gerne und was mein Bruder Max ist, ber möcht für sein Leben gern spielen."
" So?" fagte die Geheimrätin trocken. Trudchen fing an zu lichern.
" Ja, er möchte spielen," versicherte die Kleine Schneiderin in beinah' traurigem Ton.„ Er sagt immer, wenn er bloß' n Klavier hätte, das wär sein höchstes, nu flimpert er hin und wieder mal in de Kneipe, da hat ihm einer die Tasten gezeigt, aber dis is doch
auch nichts."
" Tischler ist er? Nicht wahr?" fragte die Frau Geheimrat über die Schulter weg. Trudchen hatte sich auf die eine Seffellehne gesetzt und rieb mit dem Taschentuch das Gesicht, als müßte sie da etwas wegwischen.
durch Fiebergegenden, riesige Wälder und unerforschte Länder reisen, die mitunter von feindlichen Stämmen bevölkert sind. Und ihre Mühen und Schwierigkeiten sind nicht einmal zu Ende, wenn sie sich mit Erfolg Zwiebeln und Pflanzen gesichert haben. Diese müssen vielmehr möglichst schnell an die Küste gebracht und dann eingeschifft viel ab. Oft find die Pflanzen tot werden; denn bon der Schnelligkeit der Reise hängt sehr angegriffen, um sich noch zu erholen, wenn sie ihren Bestimmungsort oder doch zu sehr erreichen. Die Preise für die einzelnen Pflanzen erstrecken sich von drei oder vier Mart bis zu Tausenden, je nach Größe, Form und Farbe. Der Wert einer Pflanze hängt überdies von ihrer Selten heit und Neuheit ab. Merkwürdig bei dem Anbau von Orchideen ist die Thatsache, daß seltene und eigenartige Pflanzen oftmals ohne große Mühe seitens ihres Besizers erscheinen, ja oft ohne daß er weiß, was für eine wertvolle Pflanze er hat. Denn meistens fann der Wert einer Orchidee erft bestimmt werden, wenn sie blüht. Vor furzem z. B. erhielt ein bekannter englischer Blumenzüchter von einent feiner Sammler ein Bad Zwiebeln zugeschickt, die alle derselben Art anzus gehören schienen und alle je 5 M. wert waren. Man stelle sich nun seine Ueberraschung vor, als er bemerkte, daß eine der Pflanzen eine sehr feltene Form und Farbe entwidelte, Er verkaufte schließlich das Exemplar für 5500 M. an einen reichen Liebhaber. Mit dem Kauf von Orchideenzwiebeln ist immer eine große Ungewißheit verbunden, da es unmöglich ist zu sagen, wie sie sich entwickeln werden. Manchmal entwickelt sich aus der unscheinbarsten eine seltene Pflanze. Ein Händler in London faufte z. B. fürzlich 10 Zwiebeln zu je 5 M. Eine blühte prächtig weiß und erzielte bei einer Auftion nicht weniger als 4500 m. Ein andrer kaufte auch eine Zwiebel für 5 M. und verkaufte fie, als sie blühte, für 7000 M. Eine der bekanntesten wertvollen Blüten war eine Cattleya- Orchidee, die ursprünglich einem Pflanzer in Venezuela gehörte. Die Pflanze war fast hundert Jahr alt und so groß, daß ein ganzes Ochsengespann sie vom Walde nach Guyare an der Küste bringen mußte. Sie wurde schließlich für 22 000. nach Ungarn verkauft. Eine bekannte Firma von Orchideenzüchtern und Händlern in der Nähe von London machte vor furzem eine sehr merkwürdige Er fahrung. Sie verkaufte einem Eisenhändler für 1500 M. eine Orchidee, und diese entwidelte sich zu einem so prächtigen Eremplar, daß sie schließlich von dem Befizer in zehn Teile geteilt wurde, von denen acht zusammen 40 000. brachten. Als die Firma das hörte, wollte sie einen Teil der Pflanze zurückaufen. Aber der Eisenhändler wollte sie nicht unter 21 500 M. ablassen, obgleich er noch einen Teil für sich behielt.
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Oasen. In Uargla, in Tuggurt , im led Suf und löd Rhir werden - Die eingeborenen Brunnenbauer in den südalgerischent die Brunnen, die zur Bewässerung der Balmengärten dienen, immer der diese bedrohliche Erscheinung bespricht, schildert bei der Ges unergiebiger. Bater Huguenot von den Weißen Vätern in largla, legenheit die Rhetassa( Sing. Rhetaß), die eingeborenen Brunnens bauer, die eine Art Innung bilden und auch die Reparaturen besorgen. Die Brunnen haben oben eine Deffnung von 4-6 Quadratmeter, find 2-3 Meter tief und mit Verschalungen aus Balmstämmen vers fehen; dann werden sie allmählich enger, so daß nur eine Oeffnung übrig bleibt, groß genug, einen Mann und seine Geräte durch zulaffen. Dieser enge Brunnen verstopft sich leicht, und er muß dann durch den Nhetaß ausgeräumt werden. Seine Werkzeuge find find eine Hacke, zivei Stride und ein Kübel. ' n zweiter Beethoven, was?" fragte Trudchen ernsthaft; die Der eine Strick, der alt freuzweis über die Brunnens fleine Schneiderin verstand sie aber offenbar nicht; fie fubr fort zu öffnung gelegten Balken befestigt wird, dient zum Ab- und plaudern:" Nee, mein Bruder sagt, das will er auch noch nich mal, Aufsteigen und 1m ein Zeichen zu geben, wenir dem aber wenn er man mal für sich' n bißchen spielen könnte. Und Manne unten etwas zustößt; mit dem andren wird der gefüllte wissen Se, er is manchmal so unglücklich drüber, denn fagt er, wenn er' n Klavier hört, könnte er weinen.
Die fleine Schneiderin fädelte eine neue Nadel ein: Ja er lernt Tischler, Frau Geheimrat. Wenn er man lieber Musit hätt lernen tönnen, da tönnt er was, sehen Se, weil er nämlich gleich alles nachklimpert, und in de Kneipe hat ihn auch einer spielen hören, der's versteht und der sagt,' s wär' schade und' s hätte auch was Großes aus ihm werden können, aber dazu haben wir ja kein Geld."
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" Sigen denn nun die Falten?" fragte die Frau Geheimrat. " Ja nun figen fe," sagte die kleine Schneiderin. Seh'n Se Fräuleinchen, nu geh ich nach hinten und näh den Aermel auf der Maschine und dann ziehn Se' s nochmal an." Sie nahm die Taille und ging nach den Hinterräumen. Trudchen brach in ein schallendes Gelächter aus, die Frau Geheimrat sah gen Himmel; fie verstand fich mit der Tochter auch ohne Worte:" Ja es ist wirklich unerhört! Solch Tischlerlehrling, folch Blättfrauensohn, will Klavier spielen, hat Talent! Nein, was sich die Art Leute jekt überhebt und für Ansprüche macht, das ist ja gar nicht zu sagen!"
ck. Koftbare Blumen. Die außerordentlichen Preise, die einige Orchideenarten bisweilen erzielen, könnten zu der Annahre verleiten, daß ihre Einführung und ihr Anbau ein höchst einträgliches Geschäft ist. Die Kosten für die Zwiebeln und die damit verbundenen
Stübel heraufgezogen. Der Arbeiter hängt eine Zeitlang über der Tiefe, nimmt seine religiösen Abwaschungen vor und läßt sich dann hinunter; man sieht bald nur noch den Zeigefinger der rechten Hand, den der Taucher, so lange er tann, emporstreckt zum Zeichen, daß er als guter Muselmann sterbe, wenn ihm etwas passiert. Dann ist der ganze Manu verschwunden, und man mertt erst an den schwachen Erschütterungen des Strickes, daß er auf dem Grunde angekommen ist und arbeitet. Hat er den Kübel gefüllt, so zieht er ihn mit sich nach oben aus dem Wasser heraus, und ein Genosse hilft ihm, den Kopf über Wasser zu halten, damit er Luft schöpfen fann. Ein einmaliges Tauchen nimmt 3-3/ 2 Minuten in Anspruch. Die Rhetassa arbeiten gewöhnlich zu 6 oder 7 und lösen sich beim Tauchen ab. Jeder vermag täglich vier bis fünfmal zu tauchen, und das ist eine bewunderungswürdige Leistung, wenn man bedenkt daß in llargla z. B. die Brunnen 40-45 Meter tief sind, und der Mann danach einen Drud von 3-4 Atmosphären auszuhalten hat (, Globus.”)