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mant Trinkern und Neurasthenikern Inter dem russischen wird dann vorsichtig an einem kleinen Feuer getrocknet. Die Arznei Dampferpersonal, den Beamten, Offizieren und Aerzten bereitet man, indem man etwas von dem Geiveih abschabt und das begegnen. Die niederen Beamten, die Telegraphisten, so gewonnene Pulver mit verschiedenen Pflanzensäften mischt. Hoch

Meteorologisches.

Schreiber usw., die im Amurgebiet gut gestellt sind, frönen dem bewertet wird auch warmes Hirschblut, sowie Galle Alkoholgenuß in noch größerem Umfange. Als Ergebnis des und Leber von Bären. Bedenkliche Folgen hat mehrfach die Alkoholmißbrauches entwickeln sich Geistes- und Nervenkrankheiten Fabel gehabt, daß auch die Leber eines Knaben einige Krankheiten in erstaunlicher Menge. Da an Specialheilanstalten, überhaupt heilen fönne. Es hat infolge dessen ein besonderes Gesetz an Krankenhäusern im Gebiete Mangel herrscht, ist die Lage gegen Knabenmord erlassen werden müssen, das das Ver dieser Kranken schrecklich. Die in Privathäusern untergebrachten brechen unbedingt mit dem Tode bestraft. Die niederen Kranken werden häufig in graufamster Weise mißhandelt, während Tiere liefern Arzneien in großer Zahl, und zwar solche merkwürdigster die sich selbst überlassenen Patienten sehr oft eine Gefahr für ihre Art. Gestoßene Bandwürmer werden gegen Augenentzündung ges Umgebung bilden. Die Verbreitung der Trunksucht wird durch die braucht, gepulverte Regenwürmer gegen starkes Fieber, Gelbsucht, starke Einfuhr des chinesischen Branntweins" Chanfchin", der 60 Proz. Halsentzündung und Schlangenbiß. Aus Blutegeln wird ein Mittel Alkohol enthält, gefördert. Wichtig sind die Beobachtungen gegen Verstopfung bereitet, aus gerösteten oder gefochten Mistkäfern des Verfassers hinsichtlich der Wirkungen des Alkohols auf ein solches gegen Erkältungen, Zahnkrämpfe bei Kindern und Wahns die Vertreter der verschiedenen Raffen. Auf die Chinesen z. B. finnszustände. Zu ähnlichen Zwecken dienen Spinnen, Heuschrecken, übt der Chanschin keine besonders schädliche Wirkung aus, Heimchen, Seidenraupen, Austern, Schnecken, Krabben, Storpionen 2c. während die Ruffen nach dem Genuß dieses Getränkes bald von Chirurgie ist, ebenso wie in China , fast ganz unbekannt, mit Aus­Halluzinationen und Delirien befallen werden. Die Chinesen sind nahme der Nadelstichbehandlung, die einen gestörten Blutumlauf wie überhaupt, so auch im Alkoholgenuß mäßig; zudem wird die wieder in Ordnung bringen soll. Dabei wird die Haut mit einem Trunkenheit streng bestraft, indem jedem Betrunkenen, wenn er sich ganz feinen Instrument behandelt, zuweilen so geschickt, daß gar kein öffentlich zeigt, mit dem Bambusrohr 50 bis 100 Schläge auf den Blut fließt.- Nücken oder die Fußsohlen beigebracht werden. Trunkenheit bei Aus­übung eines Verbrechens ist im Gegensatz zu den europäischen An­schamingen bei den Chinesen ein erschwerendes Moment. Unverbeffer­liche Trinker gehen in der Regel infolge der strengen Strafen der chinesischen Behörden bald zu Grunde. Die Koreaner bereiten fich aus Gerste, Hirse oder Mais ein Getränk, das un gefähr 8 bis 11 Broz. Alkohol enthält; im allgemeinen find fie mäßige Trinker und Betrunkene sind sehr selten zu sehen. Wenn jedoch ein Koreaner betrunken ist, so verhält er sich weit unbändiger und roher als der Chinese, und in der Trunkenheit ver­übte Schlägereien gehören bei den Koreanern nicht zu den Selten­heiten. Die Japaner trinken einen aus Reis hergestellten, sehr mangelhaft gereinigten Branntwein( Safe) in recht bedeutenden Mengen, find aber im allgemeinen weit mäßiger als die Russen. Nach den Mitteilungen des Verfassers find betrunkene Japaner eine Seltenheit, noch seltener fommt es vor, daß Betrunkene fich roh und unanständig benehmen. Die Giljaken und Golden trinken, wie die Wilden", viel und gierig bis zur Bewußtlosigkeit; ebenso mißbrauchen die alkoholhaltigen Getränke die im Aussterben begriffenen Ainos, Tungusen und Kamtschadalen. Die Chinesen, bemerkt Dr. Erikson weiter, erblicken in den Russen, überhaupt in den Europäern, notorische Trinker.-

Bolkskunde.

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Die 35jährige Periode der Klimaschwan­fungen. Die Kölnische Zeitung " schreibt: Vor Jahren hat Prof. E. Brückner in Bern den Nachweis geliefert, daß die Landflächen der Erde um das Jahr 1880 herum ein Maximum des Regenfalles auf wiesen, ebenso wie sie vorher um 1860 ein Minimum und um 1850 ein Maximum gezeigt hatten. Später hat Prof. Brückner auch die Aenderung des Regenfalles für Preußen bis 1893 und für das europäische Rußland bis 1900 untersucht und gegen 1880 eine geringe Abnahme des Regenfalles gefunden. Jetzt weist er nun an der Hand des zahlreichen, in Amerika zufammengebrachten Beobachtungsmaterials nach, daß auch in den Vereinigten Staaten in den Jahren 1877 bis 1886 die Regenfälle am ausgiebigsten waren und daß darauf eine bedeutende Abnahme bis 1899 erfolgte. Jm oberen Ohio - und im mittleren Mississippi - Thal herrschte um die Mitte der dreißiger Jahre Trockenheit, dam nahm der Negenfall zu und erreichte Ende der vierziger Jahre ein Magimum; hierauf nahm er wieder ab und fant nach längerem Schwanken anfangs der siebziger Jahre auf das Minimum herab, dann begann eine Zunahme bis anfangs der achtziger Jahre, und bis zum Schlusse des Jahrhunderts nahm er abermals bedeutend ab. Als Dauer einer vollen Schwankung ergiebt sich ein Zeit raum von 34 bis 35 Jahren. Die Beobachtungen zu Bremen und Brüssel ergaben ein Minimum des Regenfalles um 1833 bis 36, ein Maximum um 1850, dann ein Minimum um 1872, worauf 1882 wiederum ein Magimum folgte. Die Beobachtungen zu Köln zeigen, daß in den Jahren 1848 bis 54 der Mittelwert der Niederschläge erheblich überschritten ward, dann folgte Abnahme in den Jahren 1855 bis 59, hierauf bis 1862 Zunahme, der wieder einige Jahre ver minderter Niederschläge folgen, worauf abermals eine Reihe regene reicher Jahre von 1875 bis 84 folgt. Prof. Brückner zeigt, daß auch in Ostsibirien und am Amur die 35jährige Periode der Klima­schwankungen hervortritt. Die Epochen der größten Negenhäufigkeit und Trockenheit stellen sich in den einzelnen Fällen etwas unregel mäßig ein, fie verfrühen oder verspäten sich. Diese Verfrühung oder Verspätung wird dann von der nächsten Epoche der betreffenden Neibe wieder eingeholt. Auch die Grenzen der feuchten und der trockenen Berioden zeigen derartige Unregelmäßigkeiten. Die Stlima schwankungen haben, wie Brückner betont, eben cine meteorologische und feine mathematische Periode.-

Humoristisches.

Der beleidigte Hausherr. Hausherr( zum Mieter): Na, Herr Muntschel, Sie haben ja an Bub'n kriegt, gratulier'. Wie haben S' ihn denn taufen lassen?"

- Die Heilkunst in Storea. Ueber die Art, wie in Korea der ärztliche Beruf ausgeübt wird, schreibt die Medizinische Woche": Wie viele ihrer Kenntnisse erhielten, die Einwohner Koreas auch die ersten Lehren in der Medizin von China aus, übertrafen aber in der Ausübung bald ihre Lehrmeister, die freilich noch heute in dieser Beziehung auf einem außerordentlich niedrigen Niveau stehen. Gelehrte Aerzte giebt es eigentlich nur in der Hauptstadt von Korea und im besonderen am Hofe des Kaisers. Um eine der artige Stellung zu erlangen, muß der Korcaner mehrere Jahre lang in Söul studiert haben. Ein neunzehnbändiges, etwa vor 2000 Jahren verfaßtes Werk bildet die Grundlage des Studiums. Gewöhnlich vererbt sich der ärztliche Beruf vom Vater auf den Sohn. In der Provinz wird er ausgeübt von Leuten, die ein Mittelding zwischen Arzt und Apotheker sind. Die Arzneimittel werden viel fach von den Kranken selbst bereitet, nachdem sie die dazu nötigen Sträuter und Wurzeln und die Vorschriften der Zubereitung vom Arzt erhalten haben. Eigentümlich erscheint uns der Brauch, daß die Aerzte ein Honorar erst bei der Genesung oder beim Tod des Kranten erhalten, gleichviel wie lange die Krankheit sich hinzieht. In der Hauptstadt giebt es auch weibliche Aerzte, da ein Mann niemals zur Untersuchung einer vornehmen Frau zugelassen wird. Die Hauptsache bei der Untersuchung ist stets das Fühlen des Bulses, dessen Schläge während dreier Atemzüge des Kranken ge zählt werden. Ist der Puls geprüft, so kann sofort das Medikament verschrieben werden. Die Arzneien werden gewöhnlich zum inneren Gebrauch verordnet, da äußerliche Mittel als umvirtiam gelten. Der Koreaner teilt fast alle Gegenstände in belebende und gefabrbringende. Zu den giftigen rechnet er unter andern Ohren­schmalz, zu den belebenden den Speichel, der daher nicht unüz ausgespieen werden sollte. Unter den stärkenden Mitteln steht die Ginseng Wurzel obenau, die einen hervorragenden Handelsartikel bildet. Außerdem wird ein aus dem Geweih eines jungen Hirsches| bereitetes Pulver so hoch geschätzt, daß der Glaube besteht, es könne sogar den Tod um einige Tage aufhalten. Von der Ginseng­Wurzel werden verschiedene Teile gegen verschiedene Krankheiten kostet nur 4 Mark 50 Pfennig!" gebraucht: das oberste gegen Augenleiden, das zweite Glied gegen allgemeine Schwäche, das dritte und vierte gegen Magen­frankheiten und Erkältungen. Europäer, die Versuche mit dem Ginseng- Trant gemacht haben, haben sich mur ernste Entzündungen dadurch zugezogen. Das Hirschgeweih, dem so wunder­bare Heilkraft zugeschrieben wird, darf noch nicht ganz erhärtet sein. Dem Hirsch, von dem es genommen wird, muß der ganze Kopf ab= geschlagen werden, der dann in umgekehrter Stellung 12 Stunden aufgehangen wird, damit das Blut sich ins Geweih ziche. Letzteres

Muntschel: Hermann Albert Ludwig Victor!" Hausherr:" Was, gleich vier Namen und i' als Haus­besiger hab' mei' Peperl bloß an' geben lassen! Bier Vornamen, a' folche Prozzerei! Und mit'm Zinszahlen hapert's alleweil, gelt! Wissen S' was, ab Ersten ist Ehna' fünd't!"

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Die Garantie. Kunde:" Ich möchte einen seidenen Regenschirm faufen!" Händler: Bitte sehr! Hier ist ä' hochfainer Scherm Garantie Seide toftet nur 7 Mark 50 Pfennig!" Kunde: Haben Sie nicht noch etwas Billigeres?" Händler: O, bitte sehr! Hier auch ä' hochfainer Scherm­

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Kunde: Auch Seide?". Händler: Auch Seide!" Kunde: Auch Garantie?" Händler: Auch Garantie!" Kunde: Auch Garantie Seide?" Händler( zögernd): Wie haißt nein!" Kunde: Was denn dann für eine Garantie?" Händler( ärgerlich):" Nu, daß es a' Scherm" is!" Fliegende Blätter.")

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Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Drud und Berlag von Mag Bading in Berlin

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