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Sobald
gebucht. Meltere Nebenformen des 16. und 17. Jahrhunderts find: 1 kann, davor bewahrt ihn seine drollige Hengstlichkeit. Karis, Karas, Karutze, Karutsch". Der Hecht, ein westgermani- die Dinge kritisch werden, verliert er regelmäßig den Kopf. Dann sches Wort, mit hechel, hacken und Hecken, stechen, verwandt( ahd., ist wieder die einzige Frau oben, ganz oben" auf der Liebesschaukel. mhd.) Er ist ein Stecher". Der Barsch, mhd. bars", ahd. Aber ebenso regelmäßig erwacht, wenn er sich wieder sicher fühlt, bersich", hängt sprachlich mit Borste und Bürste zusammen. Die das was er seine„ Romantik" zu nennen beliebt, von neuem, da die Schleie, mhd.„ slie", ahd.„ slio", angels. sliw", germanische entrüstete Bernier die Figur ist mit feinen, zierlichen Strichelchen Grundform, sliwa", hat vielleicht den Namen von ihren schleimigen sehr hübsch gezeichnet ihn beim besten Willen nicht anders los Schuppen empfangen, so daß„ Schleim" urverwandt wäre. Die Barbe, werden kann, sperrt sie den Helden eine Nacht lang ein. Dies Yat.„ barbus". Das lag ziemlich nahe. Die Makrele, mittellat. plögliche Verschwinden macht, da der Herr auf einem Hochzeitsfest 12. Jahrhundert in Flandern macarellus", auch altfranzösisch des von seiner Frau erwartet wird, Sensation. Alle Unfallstationen 13. Jahrhunderts„ maquerel". Die Worte sind gleich dem neu- werden abgesucht. Umsonst. Am nächsten Morgen erscheint der französischen„ maquereau " von dunkler Herkunft. Die Forelle, tief Berfnirschte bei seiner eingeängstigten Frau und den Ver in Thüringen und Franken mit dem Ton auf der ersten Silbe, hieß wandten. Seine Reute ist diesmal so ehrlich, daß er in einer früher Fohre", noch früher vorhen", mit dem le Diminutiv; großherzigen Aufwallung die Wahrheit, die ganze Wahrheit" also vorhenle"; aus" forénle" wurde Forélle". Vergl. hierzu bekennen will. Aber die Lächerlichkeit läßt ihn nicht los. Die bayrisch und östreichisch:" Föhrchen"( Fehrne). Den Namen Schmerle inniggeliebte, einzige Frau" glaubt, daß ihr Männchen den Verstand hält Kluge mit dem Vogelnamen„ Schmerl " für identisch. Schell= verloren und giebt den haarsträubend abenteuerlichen Schwindelfisch stammt sprachlich von niederländisch „ schel" Schale, geschichten, mit denen der Schwager in die heifle Situation eingerift, den englisch " shell" Muschel. Er lebt nämlich vornehmlich von Vorzug. Eine lustige Persiflage auf die Logik der Verliebtheit! In Schaltieren. Gine andre Vermutung weist auf sein sich blätterndes den Augen seiner zärtlichen Gattin ist Herr von Plouha ein Wesen Fleisch hin. Die Scholle wird nenhochdeutsch erst 1734 gebucht. von unfagbarer Vollkommenheit und was dazu nicht stimmt, und Bei Stör wird darauf verwiesen, daß der Ursprung des west- wär' es auch das Zeugnis ihres Mannes selbst, kann darum keine germanischen, sturio“ dunkel ist.- Wahrheit sein. Die Aufführung war in den Hauptpartien sehr gelungen. Hans Junkermann brachte die schüchtern- feurige Doppelnatur des Helden mit naivstem Humor heraus. In Frl. Fehdmer, die in feiner Abtönmg die elegante Rosine Bernier gab, hatte er eine vorzügliche Partnerin. dt. Humoristisches.
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Theater.
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Charakteristikum.
Trianon Theater.„ Die Liebesschaukel," Lustspiel in vier Aften von Maurice Donnay. - Die neuen Bühnen, die in der Hoch- und Nachsaison der lleberbrettlmode ge= gründet worden, steuern mun, nachdem der Wind so jählings ingeschlagen, allgemach in das stillere Fahrwasser der Komödie hinBayrischer Bauer zu über. Das alte Wolzogen- Theater am Alexanderplatz macht den feiner Fran: Wos, toan Münchner host no nia gichgu? Jaz Versuch mit kleinen Einattern, und Serenissimus in" Schall paß auf, balst an Stodtfrack fichgst, der wo no gfcheerter is als mir, und Rauch" hat sich gar zu einer abendfüllenden Komödie dös is nacha a Münchner !" auseinander walzen lassen müssen. Der Kaufmann. Sie: Warum haben wir nicht im Die Zeichen sind nicht Frühjahr geheiratet, da wär die Hochzeitsreise viel hübscher gerade günstig für den Uebergang. der die Ueberbrettl - Lieder und Satiren frankten
Die Phantasiedürre, an
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der innere gewesen."
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Notizen.
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Grund, warum das neue, mit solch großen Hoffnungen begrüßte treffe ich die Kundschaft cher zu Hause."- Er: Liebes Kind, ich mußte das auf den Winter verlegen, da Genre so rasch an Guust verlor ist ja teine lokale Erscheinung. ( Simplicissimus.") Im Schauspiel und im Lustspiel sieht es nicht anders aus. Nach allen Richtungen hin wird eifrigst Umschau gehalten, sperrangelweit find die Tempelthore geöffnet, aber auf die Sieger, die durch die geschmückten Pforten einziehen sollen, wird stets vergeblich gewartet. Der Konkurrenzkampf um das bessere vorhandene Mittelgul muß so ein immer schärferer werden. Der erste wirkliche Erfolg bei diesem neuen Wettbewerb ist unter den bunten Theatern von ehemals der Trianonbühne schlimmen Angedenkens, in der das Märchendrama" und die„ lebenden Lieder" Bierbaums so geräuschvoll- heftig begraben wurden, zugefallen.
Die Komödie von Maurice Donnay , dem Verfasser von „ Les amants", wurde beinahe stürmisch applaudiert. Daß sie gefiel, war fein Wunder. Donnah versteht sich auf die leichte dramatische Plauderei, wie nicht so bald ein andrer seiner Parijer Kollegen. Die Capussche Komödie ,, Glück", die als ein Meisterwerk dieses Genres so laut gerühmt und in der vorigen Saison auch hier in Berlin gegeben wurde, kann sich in keiner Hinsicht mit der Liebesschaukel" messen. Bei Capus wird man den Eindruck gezwungener Theatralit nicht los, Donnay giebt sich mit unvergleichlich größerer Leichtigkeit. Mit welcher ironischen Ueberlegenheit steht er den mondänen Herrschaften, von deren Liebesaffairen er erzählt, gegenüber, wie spielt er neckisch mit den Personen und dem Bublifum! Vier Alle lang geht die Schaukel hin und her, bald ist in dem entzünd lichen Herzen des Helden seine„ innig geliebte, einzige Frau", bald Frl. Bernier, die große, sentimental frivole Theaterdame ganz oben". Domnay pausiert, er wiederholt manchmal, nach jedem Akte denkt man, mun sind die Karten ausgespielt, aber immer fällt ihm noch irgend eine unvermutete drollige Meinung, eine bei allen äußeren Umwahrscheinlichkeiten interessante psychologische Finesse ein. Und wenn man denn schon wirkliche Kunst auf der Bühne nicht haben kann, so zeigt dies spöttische liebenswürdige Getändel, bei all der traditionellen Pariser Frivolität, in seiner Art doch immerhin ein Können, eine geschmeidige Virtuosität, die neben der gespreizten Jmpotenz der meisten neuen Stücke geradezu erfrischend wirkt.
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Kürschners Handbücher und Sammelwerke auch der Litteraturkalender werden von Hermann- Hilger Berlin fortgeführt werden. Von der Wiener neuen Tageszeitung Die 8eit" ist die erste Nummer erschienen. Das Feuilleton leitet Sturt Aram. Die Wochenschrift„ Die Zeit" wird neben dem Tageblatt unabhängig und mit eigner Redaktion weiterbestehen.
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Der erste Vortragsabend der Vereinigung: Die Kunst im Leben des Kindes wird am Freitag, den 3. Oktober, abends 8 1hr, im Bürgersaale des Rathauses stattfinden. Dr. May Osborn wird über das Thema:„ Die Mutter als Erzieherin zur Kunst", sprechen.
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Das Ende", Schauspiel in 4 Aften von Paul M. Kirstein, gelangt Sonnabend, den 4. Oktober, am Schauspielhaus zu Hamburg zur ersten Aufführung. „ Ferdinand Lassalle ", ein vieraktiges Dranta von Sem Benelli , wurde dieser Tage in Florenz zur ersten Aufführung gebracht. Nach dem„ Berl. Börsen- Courier" fand das Drama eine sehr geteilte Aufnahme. Mahler , der Direktor der Wiener Hofoper, soll nach der " Beit" amts müde sein.
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Um den passiven Pensionsfonds zu sanieren, will man an der Wiener Hofoper eine Freifartensteuer einführen. Man hofft auf einen Eingang von 40 000-50 000 Stronen im Jahre. Für die Nationalgalerie in Berlin sind auf der deutsch - nationalen Ausstellung in Düsseldorf zwei Gemälde und zwei Bildwerke angekauft worden: Kallmorgens„ An die Arbeit" und Robert Weises" Porträt einer Dame in einer Herbstlandschaft", ferner Nikolaus Friedrichs„ Sandalenbinder" und May Kruses Porträtbüste seiner Mutter.
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Melchior Lechter hat ein großes Tafelgemälde„ Die Die Fabel ist so einfach wie möglich. Herr von Plouha , der wie 2 eihe am mystischen Quell" und eine Reihe andrer all seine Stammesgenossen im französischen Lustspiel, nichts anderes Arbeiten im Kunstfalon Steller u. Neiner zur Ausstellung gebracht. auf der Welt zu thun hat, als seine Renten standesgemäß zu verDie Bestellung des Denkmals der Arbeit“ von zehren, leidet an der Einbildung, fich für einen Romantifer zu halten. Constantin Meunier durch den belgischen Staat ist, wie man Das herrliche achtzehnte Jahrhundert", natürlich nicht das der der Frankfurter Zeitung " aus Brüssel mitteilt, bei dem greisen Revolution, sondern das des ancien régime , ist sein Jdeal. Da Meister bisher nicht erfolgt. Die Befürwortung der Bestellung liebte man mit frischem Sinn darauf los, da waren noch die Leiden- durch die socialistischen und radikalen Abgeordneten scheint einer schaften stark und farbenprächtig! In Deutschland hätte sich der gewissen hohen Stelle, die in einem Drukmal der Arbeit etwas Herr vermutlich als Nietzscheaner verkleidet, und dementsprechend für Socialistisches wittert, Mißtrauen einzuflößen. Das Modell des blonde Bestien" und" Renaissance" geschwärmt. Dabei wohnt die be- Denkmals wird im Laufe des Oktober im Brüsseler Cercle artistique scheidenste, gutmütigste und ängstlichste Seele in seinem kleinen Körper. zum erstenmal öffentlich ausgestellt werden. Dies Herrchen, dem nur die Tugend der Beständigkeit fehlt, um der Mineralien passier'n!" Deutschböhmische Blätter beste und bequemite aller Ehemänner zu sein, treibt das Verhängnis berichten: Zwei Sachsen tamen nach Bodenbach , und als man am einer kurzen Strohwitwerschaft in die Arme von Nofine Bernier, Zollamte daselbst ihrer mächtigen Botanisierbüchsen ansichtig wurde, der berühmten, vielummwvorbenen, in allen Herzensangelegenheiten verlangte man deren Oeffnung. Es fanden sich aber nur Schmetterhöchst anspruchsvollen Schauspielerin. In die Arme das ist freilich linge und Käfer darin vor, und lange suchte der Zollbeamte in nur bildlich gesprochen. Denn was die brüchige Tugend, und die feinen Listen, bis er endlich die beanstundeten Sachen mit dem Berehrung für die, inniggeliebte, einzige Frau" nicht verhindern ärgerlichen Rufe:„ Mineralien passieren!" herausgab. Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid i Berlin . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin .
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