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Aus der Vorzeit.

zur Berjüngung nicht gebrauchen will, alle weggeschnitten. Nach

ss. Ueber die Frage des vorhistorischen Menschen fünf bis sechs Jahren werden die Beeren kleiner, der Strauch treibt ist wieder einmal ein Streit ausgebrochen. Der deutsche Geologe nicht mehr recht und zeigt Moos . Dann zieht man wieder die Nötling, der sich seit einer Reihe von Jahren im Dienst der Indischen drei stärksten Schößlinge heran und behandelt sie wie angegeben. Geologischen Landesuntersuchung befindet, hatte 1894 die erstaunliche Im zweiten Jahre, wenn die Schößlinge tragbar sind, schneidet Mitteilung veröffentlicht, daß er in Birma Beweise für ein bisher man die alten alle weg. So hat man stets junge tragbare nicht vermutetes Alter des Menschengeschlechtes gefunden hätte. Er Sträucher von Stachelbeeren.

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Da

hatte in einer Ablagerung von eisenschüssigem Konglomerat in der Nähe Die weißen Johannisbeeren setzen die meisten und schönsten der Petroleumfelder von Jenanghung bearbeitete Feuersteine neben Früchte an und zwar da, wo der Trieb des lezten Jahres beginnt. Ueberbleibseln eines Urpferdes und eines ausgestorbenen Nashorns Man schneide deshalb das einjährige Holz bis auf eine gute Hand gefunden, deren Alter bis in die Tertiärzeit zurückreicht. Bisher breit zurück und lichte die Krone zugleich gehörig aus. Bei den Hatte man angenommen, daß der Mensch erst in der darauf folgenden roten Johannisbeeren dagegen entwickeln sich die meisten Frucht­erdgeschichtlichen Epoche erstanden wäre, nämlich im Diluvium, das augen an der Spiye des einjährigen Holzes, weshalb also gar nicht in Nordeuropa , in den Alpen und zahlreichen andren Gebieten durch geschnitten, sondern nur die Krone ausgelichtet werden darf. das Auftreten der großen Bereifung ausgezeichnet war. Jetzt sollte man durch Düngung viel zur Erzielung großer Früchte beitragen nach den Funden von Nötling das Alter des Menschengeschlechts bis kann, so bemerke ich darüber noch folgendes: Schon beim zu denjenigen Perioden der Tertiärzeit hinaufgerückt werden, die der Pflanzen, nachdem jedem Strauche ein wenigstens 60 Centi­Geologe als älteres Pliocän oder als jüngeres Miocän benennen meter Quadrat großes Loch gegeben wurde, welches würde. Namentlich der altbewährte Leiter der Geologischen Landes- auch ebenso tief ist, wird auf trockenem, fandigem Boden untersuchung von Indien , Professor Oldham, wohl der beste Stenner Kuhdung und Kompost, auf nassem Boden verrotteter der Geologie Indiens , äußerte die Ansicht, daß jene Feuer- Pferdedung an die Wurzeln gebracht. Ebenso wird, nachdem die steine einmal nicht auf die von Nötling bezeichnete Ablagerung be- Beeren abgeerntet sind, bei feuchter Witterung mit Jauche gegossen. schränkt und sodann auch nicht von einem Menschen bearbeitet wären. Im Winter wird der Boden unter den Sträuchern gefodert und mit Jetzt ist der fragliche Vlaz noch von einem andern Gelehrten, Aliche und Kloake gedingt, die man bis zum Frühjahr obenauf liegen Swinhoe , besucht worden, der die Behauptung Nötlings insofern läßt, damit sie durch die Winterfeuchtigkeit besser zersetzt wird. bestätigt, daß die Feuersteine und auch einige in der Nähe gefundene Knochen gewisse Eigenheiten ihrer Form nur der Hand eines Menschen verdanken könnten. Andrerseits stellt sich dieser neue Beobachter auf den Standpunkt, daß diese uralten menschlichen Geräte nicht angehend so alt sind, wie Nötling gemeint hat, sondern nur der älteren Steinzeit angehören. Der Platz, wo sie entdeckt worden sind, war vermutlich eine Werkstatt der damaligen Bewohner jener Gegend.

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Aus dem Pflanzenleben.

Schneidet die Johannis und Stachelbeer sträucher! Obergäriner A. Sliwa schreibt in der Nerthus" ( Altona - Ottensen Chr. Adolff): Bei der Anzucht und Pflege dieser beiden Beerensträucher wird noch immer ein großer Fehler be­gangen, indem man dieselben meist sich selbst überläßt und allen­falls nur im Frühjahr das trocken gewordene Holz entfernt. Sollen Johannis und Stachelbeeren einen guten Ertrag geben, so ist es unbedingt nötig, sie in jedem Jahre tüchtig zu beschneiden. Leider sind wilde, nicht befanittene Sträucher in den Gärten der fleineren Besizer nur zu häufig anzutreffen; man hört dann gewöhnlich die Klage: meine Beerensträucher sind zu alt, sie geben nur noch er­bärmliche Früchte, welche kaum lohnen, zu Kompott grün gepflückt zu werden.

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Humoristisches.

Gemütlich. Richter: Ihre Frau schlugen Sie? Das ist Feigheit!"

Angeklagter: Na, dann raufen Sie einmal mit ihr, Herr Richter, dann werden Sie sagen, das ist Tapferkeit!"

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Ein originelles, Biermerfer!". Stammgast ( zur Haufiererin): Biermerker!? Brauch' ich kein's! Bei jeder Maß mach' ich mir einen Westenknopf auf- damit basta!"

- Neugierig. A.: Was studieren Sie denn da so eifrig auf der Starte?" B.: Ach, mir ist gestern mein Strohhut in den Fluß geflogen, und da rechne ich mir einmal aus, wo der jetzt wohl ungefähr sein ( Meggendorfer Blätter ".)

fann!"

Humoristisches.

So mancher verwahrloste Busch ist eine wirklich gute Sorte. Gerhard Hauptmanns neue Bühnendichtung, Der Er wurde in seiner Jugend als hübscher Strauch und mit gutem arme Heinrich" wird in den ersten Dezembertagen gleich= Namen angeschafft, ist mit der Zeit aber durch Unkenntnis eitig im Deutschen Theater, und im Wiener Hof= feines Pflegers verwildert. bildet jezt ein undurchdringliches burg Theater in Scene gehen. Dickicht und bringt statt der ursprünglich großzen, schönen Früchte

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weg- ipiel

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Eheliche Liebe". ein Schauspiel von Georg nur fümmerliche Beeren. Lieber Freund, nur keine Furcht vor solchem v. Dmpteda. wird eine der nächsten Novitäten im Wiener Dornbusch. Nimm Gartenschere, Baumsäge und Rodehaue and gehe Burgtheater sein. frisch aus Werf. Mit der Rodehaue wird im Wint, wenn fein Schnee liegt und Der Boden noch Das Erstlingswerk eines Studenten, das bieraktige Schau­froren ift. die Erde unter dem Stachelbeerstrauch Die Episode" wurde bei seiner Erstaufführung im geräumt, wobei selbstverständlich die Wurzeln nicht beschädigt Meßer Stadttheater mit großem Beifall aufgenommen. werden dürfen. Die zu alten bemoosten Stämme, welche keine Im Deutschen Volkstheater in Wien erzielte ordentlichen Triebe mehr zeigen und auch keine Früchte mehr Franz Kranewitters Voltsstück, Andreas Hofer " bei bringen, werden herausgesägt. Von den jüngeren starken, schon ver- feiner Erstaufführung starken Beifall. zweigten Stämmen dürfen bloß 3-4 gut verzweigte stehen bleiben; Ein, Deutsches Theater der Modernen" wird alles übrige wird entfernt. Die Wurzelausläufer werden mit der in dieser Saison in Triest , Graz, Belgrad , Konstantinopel , Bukarest 2c. Schere oder dem Messer so weit als möglich unten glatt weg gastieren. Das Repertoire besteht hauptsächlich aus modernen Dramen, geschnitten. Sind die so ausgelichteten Stämme 1,20-1,50 Meter u. a. lleber den Wassern"," Gläubiger"," Stollegen", Er"," hoch, so werden an ihnen noch die unteren Zweige bis und Einaktern von Carmen Sylva .

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Nora"

Das war ich", Dorfidylle von R. Batta, Musik von Leo Blech , hat bei der Erstaufführung am Dresdener Hof= theater sehr gefallen.

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Jm Verein für deutsches Kunstgewerbe spricht am Mittwoch Direktor Dr. Peter Jessen über William Morris , der Bahnbrecher des neuen Kunsthand­werks, feine Persönlichkeit, seine Werke, seine Lehren". Der Vortrag findet im Festsaal des Künstler­hauses statt.

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auf etwa 60-75 Centimeter Höhe dicht am Stamme Die fortgenommen. Früchte der unteren Zweige be= tommen zu wenig Licht, sie werden nicht füß, außerdem verlieren sie bei Regenwetter den Geschmack und beschmutzen auch leicht. Ist der Strauch von unten aus gehörig gelichtet, so werden zulezt, wenn er noch fräftige Jahrestriebe an der Spitze hat, die oberen um 5-6 Augen gestutzt. Das Stupen der Spizen bezweckt folgendes: die oberen Spitzen tragen, wenn fie über­haupt tragen, kleinere Beeren, weil der Saft schon zur Er nährung der unteren verbraucht wird; ferner wird durch das Beschneiden die Spitze zu neuem Treiben angeregt. Die un­beschnittene Spize würde keinen neuen Holztrieb machen. Es fände eine Strömung des Safies statt, welche sich durch erneutes, größeres Hervortreiben lästiger Wurzelausläufer fundgeben würde. Pflanzt man junge Sträucher, io werden die Wurzelschößlinge in zwei Jahren, nachdem die Pflanze angewachsen ist, die ersten Zweige überholen. Man schneidet dann alles Alte weg und läßt nur von den Schößlingen die drei stärksten stehen. Die unteren Triebe dieier Zweige werden bis zur gewünschten Höhe im ersten Jahre ausgebrochen. So erhält man dadurch ohne große Mühe in einigen Jahren einen schönen Strauch, der allen Ansprüchen auf horm und Tragbarkeit entsprechen wird. Wurzelschößlinge wird dieser so be Handelte Strauch jedes Jahr bringen, sie werden, wenn man sie Verantwortlicher Redakteur: Carl Zeid in Berlin . Drud und Berlag: Borwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW

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Gurtensamengewinnung. Beim Einmachen reifer Gurken werden die am besten entwickelten zur Samengewinnung be­stimmt. Nachdem sie der Länge nach durchschnitten sind, schiebt man mit dem Daumen den gallertartigen Inhalt mit den Kernen hinaus und läßt die Masse ein bis zwei Wochen in einem Topfe stehen, bis die Gallerte fault. Dann wird die Masse mit Wasser tüchtig gespült, das Abfallwasser abgegossen, wobei auch die leichten, oben schwim­menden Kerne weggespült werden; dies wird so lange wiederholt, bis die Kerne frei von Gallert sind. Die in der Sonne getrockneten Kerne werden treden aufbewahrt. Zweijährige Samen follen am fichersten feimen. Die entfernten Gurken werden selbstverständlich eingemacht.

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