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Eich hätt gäre e Billjet for hie un her."

" Für wohin denn?"

Et for hie un her."

es

übersiedeln wollte. Auf die Frage des Schalterbeamten, was sie weiter interessierenden Konzert die Herren E. Konz  , W. Kritch wolle, erwiderte die junge Frau: und Frl. E. Streit ein Mozartsches Trio für Klavier, Violine und würde Bratsche so phrasierten", uns nicht verwundert haben, wenn ein Protest gegen diese Zerreißung" Mozarts Laut geworden wäre. Mögen mun die drei Spieler, zumal der Klavierist, immerhin manches forciert und vielleicht andres wiederum verflaut haben: wir würden am liebsten die Nietzsche, Fuchs, Gaft und Seidl neben uns gehabt und von ihnen vielleicht den Bescheid erhalten haben: Entweder will die Musik sprechen und deuten dann thue sie es auch wirklich sprechend und deutlich; oder sie will es nicht dann danke sie als Stimst ab!- Aus dem Tierleben.

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Ja, Sie müssen mir doch sagen, wohin Sie reisen wollen. Gell do, wie gescheit! Wann mer uf der Hochzeitsreis' is, do wolle se all wisse, wohie mer fährt. Gem Se mer e Billjet for hie un her!"

Der Beamte glaubte num, die junge Frau wolle ihn foppen. Da sagt denn die Reisende: No dann gem Se mer e Billjet for hie un her uf Saarbricke." Sie erhält die Rüdfahrtkarte und zahlt dafür 2,20 M. Triumphierend nimmt sie das Billet in Empfang und sagt verschmitt lächelnd zu den Umstehenden:

Eich han en jo doch geuzt: Eich fare jo nore uf Neinkirche!" Saarbrücken   liegt von Neunkirchen   4 Stationen weiter entfernt, und die Rückfahrtkarte St. Wendel- Neunkirchen kostet 1 M.

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Musik.

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Humoristisches.

SZ.

Unter Berück

Abgekühlt. Laura: Wenn ich ein Vöglein wär' und auch zwei Flügel hätt Water: Jesses, Jesses, machst auf dem einem schon g'nug

Lärm."

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erwidert.

ich.

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Schlimme Erfahrungen. Ein Haufierer wird mit

- Ueber das Vorkommendes weißen Storche3 ine& lenburg berichten C. Wüßner und G. Clodius( Arch. d. Ver. d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg  , 1902). Die Ver­teilung über das Land ist eine ziemlich gleichmäßige, doch mag der od Often etwas weniger Störche als der Westen beherbergen. Große Arthur Seidl   hat dieser Tage dem Reigen seiner Schriften Waldgebiete sind spärlicher versehen als die übrigen Teile. Die Ufer einen neuen viel umfassenden Band hinzugefügt: Kunst und großer Landseen haben keine Anhäufung zur Folge, die Küstenstriche Kultur. Aus der Zeit für die Zeit wider die Zeit sind sparsamer befeht als das Binnenland. Etwa ein Viertel aller Produktive Kritik in Borträgen, Essais  , Studien."( Berlin   und Ortschaften hat mehr als ein Storchnest aufzuweisen; den höchsten Leipzig  , Schuster u. Loeffler.) Schreiber dieser Zeilen erinnert sich Bestand mit 77 Nestern finden wir in dem in der Sude- und mit Vergnügen der Zeit, da er den jetzt vielgenannten Stänpen Schaaleniederung gelegenen Bauerndorf Besitz. Im ganzen konnten einer modernen Kunst- und Kulturkritik, den derzeitigen Herausgeber 4054 besetzte und 265 leere Nester gezählt werden. der Gesellschaft", den vielleicht marfigsten praktischen Aesthetiker fichtigung nicht zurüd erlangter Zähltarten und übersehener Nester unfrer Tage als einen still theoretischen Verfasser von Abhandlungen dürften wohl 5000 Nester vorhanden sein, die von 9300 alten Daneben übernachten noch zahlreiche Tennen lernte, die fich Mühe gaben, die landläufigen Schönheits- Störchen bewohnt werden. begriffe zu ergänzen; und er gedenkt mit Freude und Anerkennung Störche nicht ständig in Nestern, sondern auf Bäumen usw., die in auch der weiteren Entwicklungen diefes Autors in seinen ver- der Statistik nicht mit einbegriffen sind. Die Verfasser schäßten die schiedentlichen Schriften über Richard I  ., Richard II  ., Niegsche u. a. Zahl der Störche, welche sich August 1901 aus Medlenburg nach dem Sein jezt vorliegendes Buch durchmißt weite Spannen, von der unter Süden begaben, auf etwa 22 000 Stück. ( Prometheus.") Seidls Arbeitshand gediehenen Maffenverbreitung guter Schriften" bis gu einem aftuellen Aufruf zum Zusammenschluß deutscher Kunstreferenten, bon 25 Jahren Bayreuth  " bis zu 24 Stunden München  ", und von andrem zu andrem. Uns fommt es hier nicht auf ein Nachzeichnen Seine Krankheit. Doktor: Nun, wo fehlt's? dieser vielgestaltigen Bilder, nicht auf die leichten Beweise von der Sellner: Ich bin gegenwärtig so ungeheuer nervös, imuner Bedeutung und Reichhaltigkeit des Werkes und von der oft bis ins wenn ich etwas zusammenrechne, dann stimmt es." Ueberreichliche und Grelle gesteigerten Redeweise des Autors an. Wir begrüßen dankbar seine zugleich statistisch gedrängten und übersichtlich zu­famenfassenden Bemerkungen über Moderne Dirigenten" u. dgl. m. Wir bedauern, daß er uns auf weite Strecken geistvolle Allgemein­heiten giebt, wo wir zum Beispiel in dem eben genannten Essai uns durch konkreteres Eingehen auf die Sache noch enger berpflichtet hätten. Wir bemerken mit Verwunderung, fünf Personen über einen Fluß gefeßt. Als sie etwa in der Mitte daß Seidl, der selbst einst einen oder den andern mit Ehren desselben sind, spricht Samuel Veiglstock: Werd ich mer erlauben, genannten Beitrag zur Frage des mifikalischen Unterrichts- wenn wir sind drüben gelandet, Ihnen anzupreisen mei' War'." wesens gegeben, diese imfres Erachtens entscheidende Seite der Kunst Warum wollen Sie denn das nicht schon jetzt thun?" wird ihm als eines Faktors neuer Kultur hier kaum gestreift, gefchweige denn in den Vordergrund gestellt hat. Wir möchten aber ein Stüd Nain, Herr, mitten anf'm Wasser is zu gefähr aus dieser schriftstellerischen Sammlung als eine besondere und sehr Tonfrete Driginalleistung weiterer Aufmerksamkeit empfehlen. Freunde der Schriften Nietzsches werden sich wahrscheinlich der Vorliebe er­innern, mit der dieser einen ihm nahestehenden Komponisten, Peter Gast  , zu nennen pflegt. Da nun die Berliner   Opernhäuser anscheinend ausgerechnet dazu da sind, uns über die gegenwärtige musikdrama­tische Produktion im Unklaren zu lassen, so werden uns derlei. Auf­schlüsse, wie sie hier Seidl über einen einsamen Schaffenden giebt, Doppelt wertvoll.( Was dünket Euch um Beter Gast?") Einer der selbständigsten und schärfsten Vertreter fünstlerischer Principien in der Musilpflege, Dr. Karl Fuchs( der Danziger Fuchs"). hatte zu Danzig   1891 Gaft's Oper Die heimliche Ehe" zur Aufführung ge­bracht und schriftstellerisch erläutert. Seidl macht uns nun nicht antr- damit bekannt sondern auch mit einigen eignen Erinnerungen und mit Stüden aus dem Briefwechsel zwischen Nießsche und Fuchs. Aus diesem kommt auch eine Stelle zur Geltung, die wohl Bausenwein übernimmt mit dem Beginn der Saison fünftig als ein markanter Punkt im Entwicklungszug des Mufit 1903 wieder die Direktion des Intimen Theaters. Das verständnisses und der musikalischen Vortragskunst festgehalten Etablissement soll im Sommer gänzlich umgebaut werden: man werden wird. Seidl führt sie an als einen Hinweis auf Nietzsches, be- will es dann wieder einmal mit einem neuen Genre ver reits degenerierende Musikempfindung" was uns hier jedoch weniger suchen. angeht. Der Philosoph schreibt an den Musiker im Winter 1884/85: Der Strindberg& Drama Erich XIV." erzielte bei der Berfall des melodischen Sinnes, den ich bei jeder Berührung mit deutschen ersten deutschen   Aufführung im Schweriner   Hoftheater Musikern zu riechen glaube, die immer größere Aufmerksamkeit auf teinen rechten Erfolg. die einzelne Gebärde des Affettes( ich glaube, Sie heißen das August Bungerts Musikdrama Odysseus Tod" musikalische" Phrase", mein lieber Herr Doktor?), ebenfalls die wird diesen Winter im Dresdener   Opernhaus gegeben immer größere Fertigkeit im Vortrage des Einzelnen, in den rhetorischen werden. Kunstmitteln der Musik, in der Schauspieler- Kunst, den Moment Die Eröffnung der Winterausstellung der so überzeugend wie möglich zu gestalten: das, scheint mir, ber- Secession( Beichnende Künste") wird erst in etwa bier trägt sich nicht nur mit einander, es bedingt sich beinahe zehn Tagen stattfinden.- gegenseitig" usw. Folgerung für uns: jede Ausbrudssprache hat c. Eine seit Jahrhunderten brennende heilige ihre Elemente: die Wortsprache den Sagteil, die Mimik die Gebärde, I am me. Ein amerikanischer Archäologe hat mit Hilfe einer Die Mujit das Motiv und der musitatische Vortrag die Darlegung Karte, die von einem Steintäfelchen im Museum der Stadt Meriko des Motivs oder einiger Motive in der" Phrose". Gern hätten wir fopiert ist, eine Höhle bei Yesca mit einer Anzahl riesiger Stein­von Seidl näheres in diesem Sinne gehört. Wirde er es billigen, bilder und einem Altar, über dem eine Flamme brennt, entdeckt. daß man nicht nur einen modernen Komponisten, sondern Diese wird durch natürliches Gas genährt und brennt dort wahr auch cinen Mozart derart mit Aufmerksamkeit auf die scheinlich seit Jahrhunderten. Es wurden auch viele wertvolle einzelne Gebärde des Affektes" vorträge, das aller Aztekenreliquien entdeckt und nach San Francisco   eingeschifft. Da flaffischen will sagen: biedermeierischen Vortragstradition ins die Entfernung solcher kostbaren Funde jedoch streng verboten ist, Geficht geschlagen würde? Ale jüngst in einem ims hier nicht hat die Regierung eine Untersuchung eingeleitet. Verantwortlicher Redakteur: Carl Leid   in Berlin  .

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Notizen.

( Meggendorfer Blätter  .")

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Die Berliner Akademie der Wissenschaften verleiht fortan alle fünf Jahre aus der Loubatstiftung einen Preis von 3000 Mark für die beste Schrift auf dem Gebiete der amerikanistischen Studien.-

Möller Hildebrandt", ein neues Schauspiel von Mag Dreher, geht noch in dieser Saison im Deutschen Theater in Scene.

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Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.