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Ceniner Derbheit gemischt erscheinen wirb, bis sich dieses Verhältnis Die auf den Feten des Hammelfelle Tauernden Beiber gelten als mit der Zeit umfehrt und endlich der glückliche Moment eintriti, ivo Löwinnen und verlangen ihr gutter, worauf ein zweiter, dann ein die lekte Verwünschung dem Munde des letzten Stuhlrichters entfährt. dritter Hammel hingeworfen wird. Beiden ergeht es wie dem ersten. Zunächst wird der Geist der Urbanität mit seinem Gegenpart im Eine der Löwinnen kriegt einen heftigen Nervenanfall; sie wälzt sich Herzen der mit dem Volfe in direkter Berührung stehenden Beamten schreiend am Boden. Man schleppt sie weg und der Tanz wird zügelnoch manchen harten Strauß auszufechten haben. Der im Studium los fortgesetzt. Mehrere schöne Mädchen, denen die aufgelösten des Höflichkeitserlaffes von einem Bauer unterbrochene Stuhlrichter Haare um die Schulter wallen, stellen Schalale dar; sie springen so wird dem Störenfried ohne Zweifel zurufen: hoch als möglich, dabei sich heftig windend. Schließlich macht allgemeine Erschöpfung sich geltend; es wird ein Zug formiert, der sich gegen das Stadtthor hin bewegt; dann rennen die Löwinnen, Panther und übrigen Bestien wie besessen nach der Moschee wehe dem, der in den Haufen hinein gerät und dort wird der Tag geschlossen... Technisches.
.Gehen Sie in Gottes Namen zum Teufel!" Oder der Haufierer, der aus purer Verlegenheit die Thür offen läßt, wird unmittelbar mit den Worten ermahnt werden:
Seien Sie doch so liebenswürdig, die Thür zu schließen, sonst schmeiße ich Sie hinaus, daß Sie den Hals brechen!"
Auch wird ein Kreisnotar, der sich den Szellschen Erlaß bereits 3ut Gemüte geführt, ihn aber noch nicht verdaut hatte, auf eine vielleicht nicht ganz flare Frage eines biederen schwäbischen BäuerIcins nicht ganz umhin können, einzuwenden:
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Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Verehrtester, Ihre Anfrage läßt teilweise die vollständige Klarheit vermissen. Du Trottel, Dampf- Gscheerter!"
Auch die Verordnung, daß die Oberstuhlrichter, gleich den Fürsten uralter Zeiten, in den Dörfern unter dem Gerichtsbaume Tag balten und alle Klagen anhören und schlichten sollen, dürfte in Werbindung mit dem Knigge- Erlaß, in der allerersten Zeit nicht in voller Reinheit, auch nicht im ganzen Umfange zur. Durchführung geLangen. Nehmen wir an, Oberstuhlrichter X. hätte in Kemencze Szent- Dávid Gerichtstag zu halten. Hundertundsiebzig Bauern harren, bis an sie die Reihe kommt; es ist 11 Uhr vormittags und für 1 mittags ist der Herr Oberstuhlrichter beim Gutsherrn zum Diner geladen. Wird seine Ansprache an das Volt nicht folgendermaßen lauten?:
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Verehrte Freunde! Ich bin gekommen, um bereitwillig Eure Selagen anzuhören, teilnehmend Eure Wünsche zu vernehmen. Tretet heran, Freunde, und sprechet mit mir, wie ein Bruder zum andern. Berflucht und verdammt soll der Lümmel sein, der sein blödes Gewäsch nicht rafcher von sich giebt, als ich einen Zug aus meiner Pfeife mache und der Kert, der sich, wenn die Mittagsglocke läutet, noch in Sehweite befindet, geht ins Loch, so wahr ich OberStuhlrichter bin. Verstanden dalferte Lümmeln! Und nun, mein Sohn András sprich: womit kann ich Dir dienen
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Völkerkunde.
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u. Gegen das Einfrieren der Wasserleitungen. Der Winter hat mit jäher Kälte eingesetzt, da wird es Zeit, Vorsorge gegen das Einfrieren der Wasserleitungen zu treffen. Sehr geeignet zu diesem Zweck ist das folgende Verfahren: Man bedeckt die dem Frost ausgesetzte Rohrleitung mit einer dünnen, gleichmäßigen Schicht von Stroh, Sägespähnen oder Gerberlohe. Hierauf giebt man eine Schicht fauftgroße Stüde ungelöschten Staltes und darauf wieder eine dicere Lage irgend eines schlechten Wärmeleiters. Die erfterwähnte Schicht bat hauptsächlich den Zweck, die metallische Rohrleitung vor der Berührung mit dem ungelöschten Stalt und damit vor einer etwaigen chemischen Einwirkung zu schüßen. Eine solche Packung schützt den betreffenden Rohrstrang den ganzen Winter hindurch vor der Gefahr des Einfrierens und dem meist hierdurch veranlaßten Bersten, Dasselbe Verfahren läßt sich auch anwenden, sobald es sich um das Auftauen einer Rohrstrecke handelt, wenn man sich aus irgend welchen Gründen nicht einer freien Flamme bedienen will oder kann. Man braucht den Rohrstrang nur mit ungelöschtem Stall zu umgeben und diesen mit Wasser zu beneßen. Die dann frei werdende Wärme genügt, um das Aufthauen des in der Röhre gefrorenen Wassers zu bewirken.
Humoristisches.
- Noch besser. Theater- Agent: Hab' ich Ihnen au viel gesagt über Fräulein Brüllofsti? Doch unstreitig eine temperamentvolle Walküre." Theater Direktor: Ja, gewiß am letzten Gagetag
war fie sogar eine Kra- wallküre!"
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Auf dem Wohlthätigkeits- Bazar. Entschuldigen Sie, gnädiges Fräulein, ich habe Ihnen doch eben einen Suß abgetauft, fönnte ich ihn vielleicht noch gegen ein Glas Champagner umtauschen?"-
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Raymond de Boccard schildert, aus Maroffo zurück fehrend, in der„ Suiffe" einige Reiseeindrücke. Auf dem Marktplab der Stadt Tanger sah er ein Lager von Nomaden. Ihre lottrigen Belte waren aus alten Säden zusammengenäht; darunter lagerten schwarzglänzende Sudanesen, Negersflavinnen, Hadjis( Heilige), Ein Pfiffifus. Schuhmachermeister( zum LehrScherifs, Abkömmlinge von Muhammed in grüner Tracht, eine ling): Was, Du Schlingel, bist noch nicht fertig mit dem StiefelHellebarde in der Hand; die Muselmanen verneigen sich respektvoll vor diesen und küssen ihnen die Hand. Plötzlich schlägt eine flägliche Pfalmodie ans Ohr. Eine Truppe von acht oder zehn Blinden geht vorbei; es sind Opfer der Justiz. Zwei rote Höhlen im Gesichte sagen, daß das glühende Eisen ihnen die Augen ausbrannte. Fingen das Lob Allahs und ziehen langsam weiter
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Die Lehre Muhammeds hat sich in Marotto nicht eben rein erhalten. Den Festen zweier barbarischer Sekten hat Boccard zugeschaut. Vom Am 20. Juni fand das der Hamatscha statt. frühen Morgen an wimmelte es auf dem großen Marktplatz von Menschen. Alle Mitglieder der Sekte waren da, mit nackten, frisch rafierten Köpfen, dem Muhammed " auf der rechten Seite, einer Starken Haarlode, welche dem Muselman wichtig ist, da Allah ihn baran nach dem Paradiese führt. Trommeln und Pfeifen machen gehörig Lärm, Reiter, welche Banner aller Farben tragen, forgen dafür, daß in der Mitte des Plates ein freier Raum entsteht, und es schreiten in zwei Reihen Männer vor, welche, die Arme verschlingend, im langsamen Taft der Musit sich bewegen. Das Tempo wird allmählig lebhafter und wilder auch der Tanz, der eine Stunde lang bauert. Die Eeftierer gestikulieren, winden sich konvulfivisch, es entsteht ein eigentlicher Cancan und jeder Tänzer schwingt jett über dem Kopf eine Art, die im Sonnenlicht blitzt. Die Geschichte wird toll. Ein Tänzer bringt sich vlöblich eine Schädelwunde bei, so daß das Blut niederrieselt. Ein Ziveiter thut das Gleiche und springend amd heulend hauen sich jetzt alle wütend mit der Art auf den Kopf. Die Zuschauer betrachten indessen ganz ruhig die Vorgänge. Mit der eintretenden Ermattung endet das Fest und mit den Fahnen und der Musik an der Spike, rüdt der Zug mit den blutigen Gestalten vor die Stadt hinaus und löst sich auf.
pußen?"
zweeten!"
Lehrling:„ Eenen Montang, Meester, id bin schon beim Schuhmachermeister: Go, zeig' mal den ersten!" Lehrling: Den put' id, wenn id mit m zweeten fertig bin!"- ( Lustige Blätter.")
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Notizen.
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Ein Band Gedichte von Ludwig Lintner, einent Marmorschleifer in Kiefersfelden ( Tirol) wird zu Weihnachten in Leipzig erscheinen.
-Gustav Freytags Lustspiel„ Die Journalisten geht am 8. Dezember neu einstudiert im Kostüm der Zeit( 1850) im Schauspielhause in Scene.
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Lady Windermeres Fächer " von Oskar Wilde wird Sonnabend zum erstenmal in deutscher Sprache im Bres lauer Lobe Theater aufgeführt.
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Theaterbetrieb engros. Der schwedische Theaterdirektor Ranft besitzt und betreibt vier Theater in Stockholm und eins in Gothenburg . Außerdem unterstehen ihm ständig zwei Schauspieler Gesellschaften, welche die kleineren Provingstädte Schwedens besuchen. Jetzt will er noch ein Theater in Christiania aufmachen.
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- Preise Bödlinscher Bilder. Es erzielten:„ Venus Anadyomene" 15 000 M.; Rafender Roland" 40 000 M.; Jagd der Diana" 45 000 m.;" Frühlingshymne" und" Sommertag" je 65 000 M.; Der Strieg"," Malerei und Dichtung", und„ Kentaur in der Dorfschmiede" je 80 000 m.; Meeresidylle" 100 000 m. Ein Marmorrelief bon 47 Centimeter Höhe und 60 Centimeter Breite ist bei den Ausschachtungsarbeiten in Pom peji zu Tage gefördert worden. Das Kunstwerk stellt ein Stier opfer vor dem Bild der Aphrodite dar; es stammt wahrscheinlich aus dem 4. Jahrhundert vor Christi.
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Eine andre Scene erlebte Boccard bei den„ Aisawa", die rohes Fleisch fressen. Diese Sefte ist sehr bösartig, oft werden Frauen und Kinder bei ihr in Stücke gerissen. Gie tagten am 27. Juni. Um neun Uhr morgens erschienen, sie in dichten Scharen, voraus die unvermeidlichen Trommeln und Flöten, auf dem MarktDie Beobachtung der Gletscher im Hinterrheinplay. Die Männer bilden, sich fassend, mächtige Kreise, ebenso die that pro 1902 ergab, dem Bund" zufolge, einen Rückgang: beim weiß und rote Hosen tragenden Weiber, und es hebt bei einem Tombogletscher 4,4 Meter( 1901: 3 Meter), Paradiesgletscher 2 Meter wunderlichen Orchester ein folossaler Rundtanz an. Plöblich wird( 1901: 0 Meter), Bapportgletscher 1,25 Meter( 1901: 8 Meter). As ins Centrum hinein ein Hammel geschleudert und darauf entsteht ein interessante Erscheinung wird erwähnt, daß beim Tombo und Rapport heilloses Getümmel. Männer und Weiber stürzen durcheinander gletscher trotz des unzweifelhaften periodischen Rückganges die Zunge auf das Tier und zerreißen mit Nägeln und Zähnen das Opfer, so je an einem Beobachtungspunkte gewachsen ist.- Daß binnen wenigen Minuten nichts mehr von diesem da ist als die Haut, um die sich nun die Weiber balgen; sie feßen sich schließlich auf Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Die blutigen Feben. Jeder Gläubige hat ein wildes Tier darzustellen. Sonntag, den 23. November. Verantwortlicher Redakteur: Carl Leid in Berlin . Drud und Verlag: Borwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW
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