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Es wird sich um fregen, ob alle die Patteigenoffen des Herrn Bassermann, welche mit ihm gegen Kommissionsberatung des Zucht­hausgesches stimmten, auch jetzt noch jene Stellung so scharf wie ihr Wortführer vertreten und ob sie dem noch zu erwartenden ver zur entscheidenden Stunde standhalten werden?

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beigenen Interessen und um die Pflege der eigenen| trieben den graden Mann aus ihren Reihen. Bestätigt sich die obige verbrechen des Verstorbenen noch in letzter Minute Kenntnis erhalten Machtbedürfnisse. Nachricht, so will nu nach vieljähriger ernsten Geistesringen Herr hatte! Was hätte andernfalls alles entstehen können Machten Göhre das neue Land betreten, wo allein die ideale Macht der Zeit- sich diese bösen Seci in der Pfalz doch schon bei der Landtags­wahl in unerhörter Weise breit. Gottlob, der hatte seine Strafe, erneuerung, der stets sein Hoffen galt, waltet. wenn auch nicht bei Lebzeiten, so doch noch im Tode erhalten. Die rheinischen Agrarier, die meist ultramontaner Gesinnung Der tote Genosse aber ward auch ohne den Kriegerverein folgte Gefinming nicht hinter den Oftelbiern zurüdzustehen branchen. Das in corpore feinem Sarge, auch der mit Widmung versehene Kranz hat sich dieser Tage wieder auf der Vorstands- und Ausschuß fehlte nicht. Der Herr Kriegervereins Vorstand aber möge Genug­versammlung des heinischen Bauernvereins in eu erwiesen. thung darin finden, daß er durch diefen bis jegt in der Pfalz einzig Der Graf von Hoensbroech redete gegen die Soalitions. dastehenden Fall sich in den Augen aller freigesinnten Männer un freiheit. Ferner verlangte er Mittel des Staates und der Gesetz sterblich blamiert. gebung gegen die Dienstboten und Arbeiternot auf

mehrten Ansturm der zuchthausschnsüchtigen Großindustriellen bis sind, haben wiederholt gezeigt, daß sie in Bezug auf arbeiterfeindliche eierlich zu Grabe getragen. Der Socialdemoen Striegerverein

Die National- Beitung" läßt bereits erffären, wie wenig ihr die Aussprache des Herrn Bassermann behagt, sie hofft, daß schue Aeußerungen nicht zutreffend wiedergegeben seien.

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Ausland.

Gemeinderatswahlen in Belgien .

Die Bedlin, Poft spottet fiber die Weiming, daß das Probem Lande; er beklagte wehmütig, daß das Grundübel, die Frei Tetariat unseren Stulturadel darstelle und führt als Gegenbeweis zügigkeit, fanm mehr vollständig( 1) zu beseitigen fei. Die unterste einige Grobheiten an, die in der Erregung des Stampfes auf dem Altersgrenze von sechzehn Jahren, fo führte er aus die der Parteitag zu Hannover gefallen sind. Die" Post" begreift eben Bauerüvercin zur Berechtigung der Freizügigkeit gefordert hat, ist Die Municipalwahlen haben am Sonntag in völliger Ruhe nicht, daß der Kulturabel im striktem Gegensatz zum Geburtsadel eine Maßregel, die ebenso zivedmäßig ist, wie sie auch nicht zu stattgefunden. In Brüssel gewinnen die Liberalen einen Sig, nicht auf die Feinheit der Form, sondern auf die Größe und Güte erscheint." den die Katholiken verlieren. Die Socialisten behalten ihre Size. der Sache Wert liegt. Wir beanspruchen nicht, es an welimännischereiche teinicien grazier haben schon mehrfach die Aufhebung In den Vorstädten haben die Socialisten einige Siye

Eleganz mit den Wölffischen Harmlosen aufzunehmen.

Minifterielles zum Parteitag. Die antliche Berliner Korres spondenz" spricht sich fiber die Socialdemokratie und das Milizfystem wie folgt aus: Die Stellungnahme der Genossen" macht bem haltlofen Gerede bürgerlich demokratischer und freifimiger Vlätter von der - Neigung eines Teils der Socialrevolutionären, unter Umständen das für den Schutz des Vaterlandes Unerläßliche zu bewilligen, ein Ende...

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" Die Verweigerung feglicher Mittel zur Landesverteidigung. folange das Heerwesen den socialdemokratischen Endzielen nicht dienstbar ist, stempelt die Genossen" zu Feinden des Baterlandes, mit denen es für die Vertreter und Verteidiger unseres nationalen Staates und der bestehenden Gesellschaft keinen Frieden und keine Einigung geben kann."

Pfarrer Göhre. Die Welt ant Montag" schreibt:

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der Freizügigkeit für die jungen Arbeiter verlangt. Die ersten Jahre gewonnen. Ueberall, wo Liberale und Socialisten nach der Schulzeit sind in der Regel für die Zukunft des jungen einig waren, wurden die Katholiken geschlagen. Menschen ausschlaggebend. Wenn der Wunsch der Bauernvereinler In Antwerpen verlieren die Statholiken 7 Sige, während in wirklichkeit würde, wäre es für die Eltern auf dem Lande kaum noch Mecheln die Liberalen von den Statholiken geschlagen wurden. In möglich, ihre Kinder anders als in der Landwirtschaft arbeiten zu In lassen, da sie ja vor der Beendigung des sechzehnten Lebensjahres üttich gewinnen die Socialisten zwei Gige. die Heimat nicht verlaffen dürften. So hoffen die Agrarier wehr- Bassin du Centre haben die Socialisten mehrere Verluste erlitten, wogegen sie im Bassin von ihre bis. loses Arbeitermaterial zu schaffent. herigen Sitze behalten. In Aloft wurden die Anhänger des Zünstler- Terrorismus. Im Statut der Meißener Zwangs­Innung der Sattler, Tapezierer zc., welches von der Streis Christlich - demokratischen Abbé Daens von den Katholiken geschlagen. Hauptmannschaft Dresden genehmigt ist, befindet sich folgender In Namür siegte die liberal socialistische Koalition über die Statholite jihisijä sɔd Basius:

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Ein bei einem Jimmngsmitglied aus Arbeit tretender Gefelle fan voit einem anderent Junungsmitgliede innerhalb vier Monaten nicht eingestellt werden, wenn nicht eine Ver­einbarung zwischen den in Frage kommenden Mitgliedern er folgt ist.

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die

Ceftreich- Ungarn .

Wien , 16. Oftober. Im gestrigen Ministerrate, der fünf Stunden währte, wurde beschlossen, Maßregeln anläßlich der morgen erfolgenden Aufhebung der Sprachenverordnungen zu ergreifen. Ju Brünn und Prag sollen große czechische Demonstrationen wegen der Aufhebung der Sprachenverordnungen stattfinden, weshalb die Bolizei Anweisung erhalten hat, strengste Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen.

das of S

Zum Kammer Zusammentritt. 3ufammentritt der Stammer die Bettagung aller an gekündigten Interpellationen bis nach den Budget­beratungen zu verlangen. Dagegen ist das Stabinett bereit, gleich bei Zusammentritt der Kammer cine Debatte über Maßregeln, welche es während der Ferien angeordnet, anzunehmen. Wenn die Kammer die hierüber gemachten Ministererklärungen gut heißt, fo wird das Kabinett die Einstellung des Budgets für 1000 und seine fofortige Beratung an die Epiße der Tagesordnung stellen, damit das Budget noch vor Ablauf des Jahres durchberaten wird." Der jocialistische Abgeordnete Fourniere hat dem Stabinettschef brieflich mitgeteilt, daß er ihn bei Wiederzufammens tritt der Kammter über die Magregeln interpellieren werde, welche er angesichts der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, welche in legter geit in Schwestern und Waisenhäusern sich zugetragen, gu treffen gedenke.-

Ist es fir die ministerielle Sorrespondenz" wirklich eine nene Hoffentlich wird der Gesellenausschuß der betreffenden Gunung Offenbarung, daß die Socialdemokratie für den Schutz der Klassen sich damit nicht zufrieden geben, sondern beim Minifterium Ve herrschaft die Korrespondenz" schmuggelt für dieses richtige schwerde erheben. Denit der angezogene Paragraph scheint Wort fälschend Vaterland und nationalen Staat ein! niemals zu durcharts ingefeglich 11 fein. Nach§ 81 bes haben gewesen ist und niemals zu haben sein wird? on Inmmgsgesetzes ist die Aufgabe der Jung Förderung eines gedeihlichen Verhältnifics Salzburg , 16. Oftober. Der hier abgehaltene deutsche Volks. Der Harmlosen"-Prozeß giebt auch der D. Juristen zwischen Meister und Gefellen." Wir wüßten nicht, wie dieser Auf- tag gestaltete jich zu einer persönlichen Kundgebung für die Einheit Mit Ausnahme der Klerikalen und Socialisten Beitung Stoff zu einigen zeitgemäßen Bemerkungen über die gabe durch obige Bestimmung entsprechen würde; im Gegenteil muß der Dentichen. Nachdem mehrere Voruntersuchung. Juftigrat Dr. Staub untersucht die Frage, fie saß und Zwietracht zwischen beiden fäen. Ferner heißt es im waren Vertreter aller Parteien erschienen. wurde beschlossen, woher es kommt, daß die Vermuntersuchung oft nicht dasselbe Bild 88 des Gesetzes: Den Jungsmitgliedern darf die Verpflichtung Redner die politische Lage besprochen, bietet, wie die Hauptverhandlung und kommt zu folgenden Schlüffen: zu Handlungen oder Interfaffungen, welche mit den Aufgaben der dem Ministerrat gegenüber eine beobachtende Haltung ein zunehmen, für die Aufrechterhaltung des Reichs- Bollsschulgesetzes Es liegt hauptsächlich an der Geimlichkeit der Vor Jung in feiner Verbindung stehen, nicht auferlegt werden." untersuchung; weder der Angeklagte, noch sein Verteidiger Nun gut. Weber das Gejezz selbst, noch die Begründung, die einzufteben, der katholischen Volkspartei wegen ihrer deutschfeind dürfen den Bernehmungen beiwohnen. Wie manche für den An- feiner Zeit gegeben wurde, noch die Verhandlungen in der Kommission, lidhen patting das schärfste Weißtrauent auszusprechen und sich zu geklagten verhängnisvolle Behauptung würde zurückgenommen, wie oder im Plenum des Reichstags geben auch nur den geringsten An gemeinsamer Abwehr gegen die lerifalen zu vereinigen. Der am manches sich durch die ganze Boruntersuchung schleppende halt dafür, daß die Anshungerung unliebsamer Ge- Sonnabend abgehaltene Kommers verlief in animierter Stimmung.- Mißverständnis würde sich flären, wie manche entlastende ellen mit zu den Aufgaben der Jnnung gehörte. Die Zwangs­Frankreich. Thatsache zu Tage gefördert werden, wenn der Angeklagte und immungen find staatlich anerkannte, nit gewiffen Privilegien aus sein Verteidiger den Zeugenvernehmungen beiwohnen dürften. gestattete Organisationen. Sie genießen besondere Rechte, haben So aber erfolgt die Boruntersuchung in aller Heimlichkeit. fich dafür aber auch gewisie. Beschränkungen aufguerlegen; es wäre Wie verfichert wird, beabsichtigt die Regierung, nach wieder­Der Untersuchungsrichter hat eigentlich alles zur Aufklärung dien ein unhaltbarer Zustand, wollte der Staat einen Teil seiner Wit liche Material zu erforschen; aber wie oft führt er ganz unbewußtglieder durch Verleihung befenderer Autorität mit einer derartigen die Untersuchung nur gegen" die Angeklagten, während er fic Gewalt über einen andern Teil seiner Bürger ausstatten. eigentlich für und gegen die Angeklagten führen sollte. Die erften einleitenden Schritte thut der Denunziant, die zweiten die Polizei. Ein friegerveretulither infall. Aus Kaiserslautern Der erste malt in schwarzen Farben, die Polizei malt auch nicht wird uns geschrieben: immer weiß. So feyt sich im Kopfe des Untersuchungsrichters von Der Borstand eines Kriegervereins ist eine außerordentliche vornherein ein ungünstiges Bild von der Sache fest. Das becin- Persönlichkeit, namentlich wenn er zu gleicher Zeit Verbandsvorsitzender flußt seine untersuchende Thätigkeit, ohne daß er es eines gangen Regierungsbezirls zu sein die Ehre bat". Und jo jounte merkt ind troy feines befferit Willens, gerecht zu feint. sich auch das würdige Oberhaupt des Vereins denticher Waffenbrüder" Jenes Bild von der Sache ist die schwarze Brille, durch die er sicht im vollsten Glange feiner Sut; mesjoure, bis heute urytönlich ein fürchter­und durch die ihm die Sachlage. in dunklen Farben entgegentritt, liches Ereignis das strahlende Gestirn in merhörter Weise zu verdunkeln infolge dessen werden die gemachten Aussagen oft in Redewendungen drohte. Starb da em Commmbend ein Mitglied befagten Patrioten protokolliert, die mit der Aussage des Zeugen inhaltlich überein bundes, und schuurstrads erging natürlich in den Tagesblättern stimmen, ihnen aber ein belastenderes Kolorit geben, als der Zeuge pardon, nicht in affeniowie per Einladungstarte an die An­selbst es ihnen geben wollte, mid als er in der Hauptverhandlung, gehörigen des Vereins die freindliche Auffordernung, bei Vermeidung Millerand in Lille . Aus Lille wird durch das Wolffiche Auge in Auge den Angeklagten gegenüberstehend, aufrecht erhalten von 1 M. Strafe in vorschriftsmäßigem Anzuge( Orden und Ehren kam. So wundert man sich, daß die mündliche Verhandlung ganz zeichen find anzulegen) sich an dem Leichenbegängnis des ver Bureau telegraphiert: Minister Dillerand, welcher hier zur Ein anders aussieht, als die Voruntersuchung, zum Schaden für den jorgenen temen sammeraben zu beteiligen. Der Herr Vorstand weihung einer Schule eingetroffen ist, wurde bei seiner An­Angeklagten, aber auch zum Schaden für die Rechtspflege. legte feine schönsten weißen Glacés zurecht, Hof funft lebhaft begrüßt. Beim Empfang der Syndikate der repu am Plaze gärtner erhielt Auftrag eines blikanischen Arbeitervereine im Stadthause sprach er sich zur Lieferung prächtigen Kranzes, natürlich mit schwarz- weiß- roter Schleife über die Syndikate lobend aus und äußerte, daß dieselben bald Der ehemalige national- sociale Pfarrer a. D. nahm am und der Aufschrift:" Dem trenten, unvergeßlichen 2c." Am eine unbefiegbare Macht sein würden und daß sie das beste socialdemokratischen Parteitag vorläufig nur als Zuhörer teil. Begräbnistage stand die ganze Schar der Waffenbrüder in Reih' und Weittel zur Beruhigung und Versöhnung zwischen ( Wir Wie wir jedoch aus bester Quelle hören, hat er den Gedanken, Glied vor dem Vereinslokale angetreten, mit umflorter Fahne, den Arbeitgebern und den Arbeitern jeien. ins Pfarramt zurückzugehen, den er in leyter Beit noch lebhaft ufit und Tambours an der Téte. Da plöglich erscheint schweiß nehmen an, daß diefer letzte Satz die Meinung Willerande nicht erwogen hatte, endgültig aufgegeben und wird in allernächster triefend und atemlos der Vereinsbiener auf der Bildfläche und finiftert richtig wiedergiebt. Red. d. Vorw."). Bei dem Empfange der Delegationen der Freimaurer . dem Herrn Vorsitzenden etwas ins Ohr. Entfegen malt sich sofort Zeit offen zur Socialdemokratie übertreten." Die national- sociale Gruppe hat an Herrn Göhre, den Ver- ersterbender Stimme erteilt er den Befehl, einstweilen wegzutreten". präsident Walded- Rousseau einen Gesetzentwurf, über die Die national- sociale Gruppe hat an Herrn Gühre, den Ver- auf dem Angesicht des gestrengen Herrn, feine Stuie fchlottern, mit Logen erinnerte Minister Millerand daran, daß der Minister­fasser von 3 Monate Fabritarbeiter" einen ihrer anerkannt Besten dem utan bente sich, der Tote, der treue Stamerad und Mitkrieger geistlichen Vereinigungen einbringen werde. Die Regierung, et­verloren. Die chauvinistischen Antvandlungen und das unsociale war Socialbemotrat, Mitglied des socialdemokratischen flärte Willerand, wolle nicht die Vereinigungen verfolgen, aber fie man Welches Glück, daß von diesem Kapital werde nicht zugeben, daß unter der Maste der Religion Verhalten ber National Socialen bei der letzten Reichstagswahl ver- Vereins. Aber das Blättchen wandte fich fofort, als Sindelben sich bei In dem Prozeß gegeit die adligen Herren vom Lubber goldenen Jugend der feudalen Spieltlubs voit damals autzubandeln armlosen spielt ber striminalkommissar v. Manteuffel und auch bei ihnen für Ordnung zu sorgen. Er hatte dazu den eine hervorragende, wenngleich für ihn wenig angenehme Stolle. direkten Auftrag vom Stönig bekommen, der die Spielgelage der Die Angeklagten, von denen einer der Sohn eines preußischen Gene- Offiziere miterbrüden wollte und die Entfernung zweier adliger rals und der andere Regierungsreferendar ist, haben seit Verfahren Hauptspieler wünschte. Herr v. Hindelden getrante sich denn alich. beim Zusammentragen des Anklagentaterials schonungslos aufgedeckt. in das Wespennest zu greifen und ließ eine nächtliche Epielorgie bes Auf diesen armen Kriminalfommiffar schlägt alles los, wah- Jockeyklubs im Hotel du Nord Unter den Linden aufheben. Da rend es doch bekannt ist, daß von einer sehr einfluß war man aber an die Unrechten gekommen. Die in ihrem Jeu­reichen Seite der Befehl gekommen war, so scharf wie Vergnügen gestörten Junker drohten den Spieß um, schlugen möglich gegen die Garntlosen vorzugeheit,-durch welchen Befehl Lärm, streitten, boykottierten, machten nimmediatberichte und denn auch die sonst nicht gut erklärlichen Verhaftigen begreiflich hatten auch die Genugthuung, daß der mit der Ausführung des Be­fehls betraute Polizeilieutenant Damm strafverfezt wurde. Das gesa Der Name des getöteten Polizeidirektors wurde bei den et­Genug, dem Kriminalfommiffar wurde nachgewiefen, daß er nigte jedoch dem so schwer geträuften Ehrgefühl der abligen Spieler fauchien, edlen und geehrten Herren gar nicht genannt. Herr v. Rochow lediglich, um auf den Busch zu Klopfen und Material gu belommeit, den noch lange nicht. Es torbe eine Treibjagd gegen den waghalsigen begab sich nach dem Duell auf die Stonumandantur und durfte sich Regierungsreferendar v. Stayfer gegenüber Herrn v. Ströcher befchuldigt General- Polizeidirektor unternommen und das Wild auch zur Strecke bis zur weiteren Verfügung in feine Wohnung begeben. Abends wurde er auf Gerichtsbefehl verhaftet, alsbald jedoch wieder frei­hatte, in der Wohnung seiner Geliebten wirben die Leute aus gebracht. genommen. Er mußte fich in offener Gerichtsfiging fagen faffent, Das ging fo zu: Sindelden hatte, um sich mit der fleinen aber gegeben, weil ihn das Generalfomniando, als unter den Militär­er habe das Gegenteil der Wahrheit in eine Beitung lanciert. Ein einflußreichen Partei wieder zu stellen, zivci ihn interpellierenden gefeßen stehend, reklamierte. Er erhielt die Erlaubnis, sich während adeliger Reservclientenant beschuldigte ihn in wenig verblümter Herren, unter denen sich auch der Bremierlientenant, Gutsbesitzer und der Untersuchung auf sein Gut Blefsow bei Potsdam zu begeben Weise, er habe sich ihm als Hauptmann der Landwehr vorgestellt Witglied des Herrenhauses v. Rochow befand, die Ursachen des Vor- und wurde später vom Kriegsgericht zu vier Jahren Festung ver­und ihn ausgehorcht, ohne ihn darauf aufuterksam zu machen, daß gebens gegen die adligen Spieler dargelegt und dabei auch urteilt. urteilte Gemah Die Gemahlin des Gefallenen, Caroline v. Sindelden, erließ in Und die Namen der dazu kommen noch viele andere Angriffe feitens der feudalen Ange- und von S., genanut. Jegt hatten die geärgerten Junker das Ende der Kreuz- Beitung" eine öffentliche Danffagung für die Beweise der flagten und Zengen auf den Hauptmamt der Landwehr und königl. der Echlinge in der Hand und verfännten nicht, fie zuzugichen. Teilnahme. Ihr gebrochenes Herz, so heißt es in der Erklärung, Diefe Kriminalkommiffarius v. Manteuffel. Den beiden Herren wurde die Sache wiedererzählt und diese forderten findet mur Trost im Hinblid auf Gott , dessen unerforschliche Es ist ja bekannt, daß es nach den Sagungen eines gewissen Stechenschaft von Hindelden. Um den König nicht bloßzustellen, Wege gepriesen seien von Ewigkeit zu Evigkeit." Dame, hinter die sich die Junker die Junker gesteckt zu Ehrenkoder nicht erlaubt ist, sich gewiffe Dinge ungestraft nadjagen leugnete dieser, wie ja auch heute noch Striminalbeamte, jo führte fronime zu laffen. Und da Herr v. Manteuffel als Mitglied des Ehrenrates der Staatsanwalt im Harmlofen Prozeß aus, das Recht habent, wenn haben scheinen, ist dann auch die Ursache der baldigen Freilaffung feines Offiziercorps diesen Koder ganz genau kennt, so ist anzunehmen, es int amtlichen Interesse liegt, die unwahrheit zu fagen. Herr Rochows geworden. Vom König war die Begnadigung nicht ohne daß das Verfahren gegen die adligen Jen- Brüder auch nach den von Rochow beschuldigte den Generalpolizeidirektor der Lüge, es weiteres zit erlangen; denn er war sehr ärgerlich über die Hin­Prozeßverhandlungen noch manches Nachspiel haben wird. gab einen Rattenkönig von Verhandlungen und Beschwerden, die opferung feines Getreuen durch die rebellischen Junker. Und

werden.

Die Harmlosent vont anno 1856. fonummen ließ. in der ihm eigenen Energie mit der mehr oder weniger

Junter aber bedauerten bei der ganzen Affaire mur ihren eblen Mochow , der nun Unannehmlichkeiten haben konnte. Das Herren­aus, deffen Mitglied der gute Echießer Hans von Rochow wat, wurde am Tage nach dem Duell vom Präsidenten Hohenlohe mit folgenden Worten eröffnet:

Meine Herren! Ein sehr betrübendes Ereignis ist es, von Eins unserer dem ich Ihnen Mitteilung zu machen habe. edelsten Mitglieder ist in die traurige Lage gekommen, zwischen der Wahrung seiner Ehre und der Uebertretung der Gejeye des Landes zu wählen. Er hat gewählt im ersteren Sinne, und sich dann der Obrigkeit selbst gestellt. Wir können nur be­bauern, den e blen Hans v. Rochow, der dem Drange der ind Umstände gefolgt, nicht unter uns zu sehen. 197

Die ganze Lage des Herrn von Mantenffel erinnert auffallend Boykottierung, die Kränkungen und Beinigungen Hindeldeys über das Protokoll des Kriegsgerichts hatte er zu seinem Adjutanten an die Situation, in der sich der preußische General Polizei- Direttor wurden in ein System gebracht, so daß dieser schließlich im Leopold von Gerlach geäußert, es zeige fich deutlich, daß alles von Hindeldey befand, als er im Juni 1855 cin nächtliches Frühjahr 1856 fich genötigt fah, den Herrn von Rochow zum ein Komplott zu Gunsten der Spieler" sei. Da ging denn von Spielgelage des hocharistokratischen Jokeyklubs hatte aufheben lassen. Pistolenduell herauszufordern. Charakteristisch ist, daß der König, der Witwe des Erschoffenen für die übrigens durch die Berliner Hinckeldey war schon im November 1848, mit Wiederbeginn der Ser von allem wußte, nicht aus seiner Reserve heraustrat und den Börse ein Kapital von 20 000 Thalern gesantntielt worden war preußischen Reaktion, Bolizeipräsident von Berlin geworden, und Ursprung der Affaire nicht auflärte, um seinen getreuen Polizei ein Begnadigungsgesuch beim Sönig ein, und im März 1857, alfo ein Jahr nach dem Duell, wurde der edle Haus von Nochow aus er sorgte im Verein mit dem General Wrangel brutal und ohne direktor zu retten. Am Montag, den 10. März 1856, fand morgens in der Jungfern der Feftung Magdeburg entlassen. jede Rücksicht auf die Gesetze zu nehmen für Ordnung". Das war sehr schön, und Herr von Hindelben war persona gratissima beide, unweit des damaligen Forsthauses Königsdamm, das Duell nicht nur beim König Friedrich Wilhelm dem Bierten, sondern auch statt, bei dem der über 50 jährige Polizeidirektor durch den 30 jährigen beim hohen Geburtsadel, dem er die aufstrebende Deniofratie von gewandten Pistolenschigen v. Rochow auf der Stelle erfchoffen wurde. Die Nachricht rief ungeheures Aufsehen in Berlin hervor. Die Leibe hielt.

Dies ist die Geschichte einer Harmilofen- Affaire aus den schlimmsten Neaktionsjahren. Mögen die Harmlosen von 1899 sich mit einer gelinderen Rache beguigen.