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AIS Vorsitzender wird Apotheker Steinmetz- Leipzig gewählt, zum stellvcrtrcteudcu Vorsitzenden P a u l s e n- Hannover ernannt, zum Schriftführer wird G r ä f- Frankfurt(Arbeitnehmer) gewählt. Hierauf wird die Tagesordnung wie folgt festgesetzt: l. Bericht der gescbäftsführeuden Kasse über die Thätigkcit im abgelaufenen Geschäftsjahre. 2. Bericht über den internationalen Tuberlulose-Kongreß zu Berlin vom 23. bis 27. Mai 18S9. 3. Bericht über die Ergebnisse der internationalcn'Konferen� zur Bekäinpfmig der Syphilis und venerischen Krankheiten zu Brüssel vom 4. bis 8. September 1899. 4. Die derzeitige Fürsorge für die Krankcnlafsenmitglieder und die Mängel derselben. Referent: Herr Dr. R. Friedeberg-Bcrlin. � 5. Die Beziehungen zwischen Krankenkassen und Arbeitsnachweis. Referent: Herr Dr. Jastrow-Charlottenbnrg. 6. Erläuterung der durch die Ortskrankenkasfe für Leipzig und Umgegend bearbeiteten und im Saale ausgestellten graphischen Dar- stcllnngcn. 7. Bericht über die beabsichtigte Verarbeitung dcS Personalkarten- Materials der OrtS-Krankcnkasse für Leipzig und Umgegend durch daö kaiserliche Statistische Amt zu Berlin . 8. Anträge verschiedener Orts- Krankenkassen auf Abänderung dcZ Krankcnvcrsichcrnngs-Gesetzcs, die in der Reihe der Paragrapheil dieses Gesetzes zur Verhandlung kommen solle». 9. Wahl des Ortes der nächstjährigen Versammlung. Die Arbeitszeit soll von 9—1 und von 3 bis zur Beendigung der Tagesordnung dauern. Damit schließen die heutigen Verhandlungen. Hannover , den IS. Oktober 1899. Hanptvcrsaininlung. Den Vorsitz führt wie in der gestrigen Versammlung Apotheker Steinmetz- Leipzig, ihn nuterstützen V a u l s e n- Hannover mid Graf- Frankfurt(Arbeitnehmer). Als Gäste sind heute außer den Vertretern der socialdcmokratischen Fraktion Meister. Molken- buhr. Fischer- Sachsen, Stadthagen . Horn, der frei- sinnige Reichötags-AbgeordnetcF i s ch b e ck, RegierungSrat Dr. Kl e i n voni Rcichs-Versicherungsamt, NegienrngSrat Lieb recht von der Alterö-Verstcherungsanstalt Hannover , Senator Pohle vom Magistrat Hannover anwesend. Nachdem die eben genannten Herfen kurze Begrüßungsansprachen gehalten haben, wird in die Tagesorduung eingetreten.' Den Bericht der gcschästssührenden Kasse über die Thätigkeir im abgelaufenen Geschäftsjahre gicbt Direktor U h l m a n u- Leipzig. Die gcschäftsfiihrcndc Kasse ist die Ortslrankcnkasie Leipzig . Ihre Ks HMrls" Knlim BolhHatf. Wcistllz, 17.(Dlitito 1899. Petition auf Verstaatlichung der Apotheken ist dem Reichs- kanzler zur Erwägung übergeben worden. ES sind außerdem Petitionen auf Abänderung dcS KrankenversichernngS- Gesetzes und Verschmelzung deS Jnvaliditäts-, Unfall- und Kranken- vcrsicherungs- Gesetzes im allgemeinen eingereicht worden. Der Vorort hat sich ivcitcr mit dem Antrag der Orts-Kra»kenkasse Frankfurt a. M. beschäftigt, eine allgemeine Statistik der einzelnen Kassen herauszugeben, hat die Frankstirter Statistik mit Interesse entgegengenommen, aber von der Ausführung des ganzen Planes Abstand genommen. Ehe diese allgemeine Statistik aufgenommen ivird, sei'es vorzuziehen, eine Statistik über Syphilis, Tuberkulose und Gefährlichkeit einzelner Geschäftsbetriebe vorzunehmen. In letzterer Beziehung ist der Vorort Leipzig bereits vorgegangen, er hat sich mit Besitzern von ungesunden GcschäftSlokalitäten in Verbindung gesetzt. So können manche Kassen sür ihre Entlastung wirken. Haferkortt-Seipzig berichtet sodann über den im Mai zu Berlin stattgehabten internationalen Tnbcrkulosc-Kongrcs). Die großartige Beschickung des Kongresses habe von dem großen Interesse gezeugt, das für die Bekämpfung der Tuberkulose vor- Händen ist. Für die Krankenkassen waren besonders die Referate über das Hcilstättenweseu von Interesse. Der Kongreß habe den Krankenkassen eine Fülle von Anregungen gegeben. Leider vcr- traten einige Onskassen den Lungenkranken gegenüber einen engherzigen Standpunkt. Eine Ausgestaltung des Krankeukasscngesctzes wie der ganzen Arbeiterversicherung sei noch von uöte». Die bie- gierung müsse durch die Verhandlungen angespornt werden, in der Wciterführung der Versicherungsgesetze nicht zu erlahmen.(Beifall.) Im Anschluß an die Bemerkungen des Vorredners über Familien« fürsorge wird mitgeteilt, daß verschiedene Versicherungsanstalten aus das Krankengeld verzichten, andere erheben nur die Hälfte, so daß wenigstens ein Teil des Geldes der Familie des Kranken zu gute kommen kann. Landesrat Liebrecht-Hannover weist darauf hin. daß eS not- Ivcndig sei, Lungenkranke so zeitig wie möglich den Vcrsicherungs- anstalren und den von ihnen unterhaltene» Heilstätten zu überweisen und nicht zn warten, bis der Kranke erwerbsunfähig werde.(All- festige Znslininnmg.) Die Versicherungsanstalt Hannover gewähre Bedürftigen das ganze Krankengeld zurück. Von einer Anzahl Delegierten wird geltend gemacht, daß infolge der mangelhafte» Familienfürsorge die Lungeukranken sich so lange weigern, in die Heilstätten zu gehen, als sie noch ein bißchen Erwerbs- fähigkeit in sich spüre». Dr. Fricdcberg- Berlin macht darauf aufmerksam, daß die Vcrfichcruttgsaustaltcn jetzt den Anforderungen nicht genügen können. Ein rechtzeitig gemeldeter Lungenkranker müsse meist längere Zeit warten, ehe er ausgenommen werden kann. Also sei der Bau von weiteren Lungenheilstätten von den Vcrsichcningsanstaltcn zu fordern. (Allseitige Zustimmung.) Bekämpfung der Syphilis. Ueber die Ergebnisse der internationalen Konferenz zur Be- kämpfung der Syphilis und venerischen Krankheiten zu Brüssel vom 4. bis 8. September berichtet Dr. Richard Otte, Vertrauensarzt der Oris-Krankenkasse für Leipzig und Umgegend. Auf dem Kongresse habe die Frage der freien oder kasernierten Prostitntion eine größere Rolle gespielt. Der Kongreß habe sich, um der Prostitution Einhalt zu thün, für Verbot zweideutiger Schaustellunge» und obscönen Littcratnr, für Gründung von Mädchenheimen». ausgesprochen. Anerkannt tvurde auch, daß die Hungerlöhne, die an Arbeiterinnen gezahlt werde», wesentlich zur Vermehrung der Prostitution bei- tragen. Höchstens 600 M. verdiente» die Mädchen, aber 850 M. seien bei bescheidensten Ansprüche» zum Leben nötig. Der Kongreß Habesich auch ausgesprochen gegen die differcntielle Behandlung von SyphiliSkraiiken. Auf den Syphilisstationcn sei die Behandlung der Kranken moralisch schlechter als in den übrigen Stationen, das müsse aufhören. Unbemittelte Syphiliskranke müssen gratis behandelt werden. Ganz fehlerhaft iei die Bestimmung des Krankenkassen- Gesetzes, daß bei Geschlechtskrankheiten das Krankengeld entzogen werde» kann. Die gleiche Bestimmung bestehe noch in der See- mannS- Ordnung, Gesinde- Ordnung und im Handelsgesetzbuch. Dagegen habe' das neue Jnvaliditäts- Gesetz erfreulicher- weile(auf Antrag der socialdemokratischcn Fraktion. Die Redaktion), diese Bestimmung beseitigt. Der Schwerpunkt, der Brüsseler Konferenz liege darin, daß dort eine Centralstclle mit Unter- stützung der Regierung geschaffen sei, wo vonSachverftändigen alles ein- ichlägige Material über die Frage niedergelegt werden wird. So werde hoffentlich bald ein Erfolg in der Eindämmung der furcht« baren Völkerplage zu verzeichnen sein. Zur DiSknsston wird im Anschluß an den Bericht Dr. Otte'S der Antrag der Ortskrankenkasse Leipzig gestellt, die gesetzliche Be- stinunuiig des Krankenversicherungs- Gesetzes, baß bei Geschlechts» krankheiten die Gewährung von Barunterstützung ausgeschlossen sei, zn streichen. Kommissionsrat Ritsche- Gera meint, daß die Streichung der Bestimmung nicht notwendig sei, da es ja in das Belieben der Kassen schon jetzt gestellt sei,'ob sie Baruntcrstützung geben wollen oder nicht. Graf- Frankfurt a, M. tritt für Streichung ein. In den Groß- städten werde Krankengeld gewährt,' aber auf dem Lande, nament- lich da, wo die schwarze Kulte das Regiment führt, werde eine Ge« schlechtskrankheit für unmoralisch gehalten. Simanowökt-Berlin legt den Hungerlöhnen namentlich in kanffnäiinischen Geschäften und dem Gastwirtsgcwerbe entscheidende Bcdensting bei der Erforschung der Ursachen der Verbreitung der Geschlechtskrankheiten bei. Er protestiert entschieden gegen die For- dening, daß die Kraiikenkassen in Fühlung mit der Sittenpolizei treten sollen. Das würde nur ein Spitzcltüm groß ziehen.(Beifall.) Köhn-Berlin giebt zur Erwägung anHeim, daß die Kranken- controleure mehr Augenmerk auf die Wohnungen haben sollten und bei schlechten Wohnungsverhältnisson die Ueberfühning des Kranken ins Krankenhaus anordnen. Er verweist auf die schlechten Löhne im Handelsgewerbc bis zu sechs Mark monatlich herab. Die Geschäftsinhaber nennen solche schlecht bezahlten Personen„Lehrlinge". ES handle sich aber um Personen über 20 Jahre. Bon anderer Seite wird die Streichung der ganzen Bestimmung befürivortet, die auch die Entziehung von Krankengeld bei Schläge« reien zuläßt. Würz- Stuttgart und Griif-Frankfurt weisen auf die Vorteile zeitiger Spitalbehandlung hin. Hof-Dachdeckermeister Eichstädt-Weimar hält gesetzliche Regelung der Angelegenheit für überflüssig, es genüge eine statutarische Regelung in den einzelnen Ortskassen. Der Antrag auf Streichung der Bestimmung wird fast ein- timmig angenommen. Der Borsitzende teilt mit, daß Kommerzienrat Schwabe sich cnt- chlossen habe, für die besten Arbeiten zur Bekämpfung der Tuberkulose und der Syphilis Preise von je L00 M. auszusetzen.(Bravo !) Dr. 249. IK. Jahlpig. 1. Kcilize Der Kriegsschauplatz in Südafrika . Der Krieg tn Südafrika hat begonnen und es wird ein heißes Ringen zwischen dem meer- und geldgewaltigen England und den tapferen Boeren werden. In diesem Augenblicke dürfte eine Uebcrsichtskarte über die beiden Boerenstaaten Transvaal und Oranje- Freistaat , die in festem Bündnis zu einander stehen, nebst den angrenzenden Gebieten, welche das größere von uns gegebene Knrtcnbild von Südafrika ergänzt, den Lesern willkommen sein. In unserer beistehenden Karle sind die hauptsächlichsten Truppen- aufstellungen der kriegführenden Teile bezeichnet, so daß unsere Leser sich an oer Hand derselben orientieren können. WaS die Aufstellung der Boeren anbetrifft, so umringen die Hauptstreitkräfte derselben den schmalen, nörd- lichcn Streifen von Natal, der zwischen Transvaal und den Oranjc-Frcistaat hineinreicht. Die Kommandos von Transvaal bedrohen Charlestown und D u n d e e, während im Oranje-Freistaat das Kommando von Harrysmith vom V a nr e e n a n s- Paß aus operiert und Ladysmith angreifen wird. Der VaurccnanS-Paß liegt in der Slldhälfte der Drakcndberge, etwas südlich von Harrysmith. Dementsprechend haben die Transvaal « Boeren in der Nähe der an der Gcnze belegenen Eisenbahnstation Volksrust ein festes Lager bezogen, das durch drei Batterien schwerer Artillerie, zahlreiche Schnell- feuergeschiitze und über 8000 Reiter verteidigt wird.. Das ebenfalls die Grenze beherrschende Lager von Balkerstrom hat sich in den seit zwanzig Jahren andauernden Kämpfen als uneinnehmbare Feste bewährt. Die Oranje-Bocren haben ihrerseits zunächst die Bahnlinie, die von Durban (Natal ) nach dem in ihrem Lande liegenden Harrysmith führt, abgesperrt, indem sie den wichtigen, 5500 Fuß hohen Vanreenans- Paß besetzten, von dem aus sie den im englischen Ausfallwinkcl. um Newcastle versammelten englischen Truppen die Rückzngsliiiie abschneiden können. Nach Meldungen auS Pretoria befehligt General Jan Kock. Mitglied der Exekutive, die Truppen an der Natalgrenze, General C r o n i c an der Südwest- grenze. General Schalk Bürger an der Ost- grenze und General Mala» bei Rustenburg . An welchen Punkten die englischen Streit- kr äste konzentriert sind bezw. zusammengezogen werden, geht auS unserer Karte deutlich hervor.
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